Bluetooth

Windows-PC mit Bluetooth erweitern - so geht's

05.02.2016 von Armin Stabit
Der Kurzstreckenfunk Bluetooth eignet sich für den drahtlosen Datenaustausch zwischen zwei Geräten. So können Sie beispielsweise Handy und PC mühelos verbinden oder DSL-Router ohne Kabel einrichten.

Smartphones, Tablets und Notebooks sind werksseitig mit Bluetooth ausgestattet, Desktop-PCs lassen sich mit günstigen USB-Sticks um entsprechende Bluetooth-Fähigkeiten erweitern: Dies eröffnet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Dennoch führt Bluetooth auf Windows-PCs ein Schattendasein.

Bluetooth-Stick installieren, internen Adapter aktivieren

Bei Bluetooth steht das Smartphone im Mittelpunkt: Im Angebot sind unter anderem Headsets, Lautsprecher, Drucker, Wearables und Kopfhörer, aber auch die Verbindung zu Windows-PCs sowie zwischen PCs und Zubehör wie Mäusen bringt Vorteile. Damit synchronisieren Sie etwa das Telefonbuch mit Ihren Kontakten, übertragen Bilder vom Smartphone auf den Rechner, hören kabellos Musik und können unterwegs mit der Kombination Notebook und Smartphone online gehen. Auch für kabelloses Skype über ein Headset oder Cortana ist Bluetooth unter Windows praktisch.

Für PCs ohne Bluetooth geeignete Bluetooth-USB-Dongles bekommen Sie im Versandhandel von zahlreichen Herstellern zu Preisen zwischen 10 und 30 Euro. Achten Sie auf einen Stick, der mindestens Bluetooth 4.0 unterstützt. Praktisch sind Bluetooth-Sticks in Miniaturbauweise, die im eingesteckten Zustand nur wenig aus dem PC-Gehäuse ragen.

Die Installation der USB-Sticks ist unter Windows 7, 8.1 und 10 unproblematisch. Der passende Treiber wird von Windows beim erstmaligen Einstecken automatisch geladen. Nur wenn Ihr Bluetooth-Stick nicht automatisch erkannt wird, laden Sie den passenden Treiber von der Hersteller-Website. Viele ältere Modelle lassen sich mit dem Standardtreiber des Chipherstellers Broadcom einrichten. Auf einem Notebook müssen Sie den integrierten Bluetooth-Adapter möglicherweise erst über eine Tastenkombination oder einen Schalter am Gerät aktivieren.

So machen Sie Ihren Windows-PC für andere Geräte sichtbar

Damit Ihr Windows-Rechner für andere Bluetooth-Geräte über die Umgebungssuche auch auffindbar ist, müssen Sie die Bluetooth-Funktion erst über die Einstellungen-App von Windows 10 aktivieren.

Um Energie zu sparen, ist Bluetooth unter Windows so konfiguriert, dass Ihr PC von anderen Bluetooth-Geräten nicht gefunden werden kann. Sie müssen den Kurzstreckenfunk erst einschalten. Das geht in den Bluetooth-Einstellungen der Einstellungen-App unter „Geräte -> Bluetooth“. Klicken Sie hier auf den Textverweis „Weitere Bluetooth-Optionen“, um ergänzende Bluetooth-Einstellungen anzuzeigen. Bringen Sie das Register „Optionen“ nach vorne, und setzen Sie ein Häkchen vor „Bluetooth-Geräte können diesen PC ermitteln“. Damit ist Bluetooth aktiviert, und der Rechner wird von anderen Bluetooth-Geräten in der Umgebung erkannt. In Windows 8.1 öffnen Sie die Charms-Bar und gehen zu „PC-Einstellungen ändern -> PC und Geräte“. Unter dem Punkt „Bluetooth“ schalten Sie Bluetooth ein. Nutzer von Windows klicken auf das Bluetooth-Symbol im Systray neben der Uhr und dann im Menü auf den Punkt „Gerät hinzufügen“. Es erscheint das Dialogfenster mit der aktiven Suche. Sobald das gewünschte Gerät auftaucht, klicken Sie es an und gehen dann auf „Weiter“.

Allerdings ist das Einschalten von Bluetooth nur die halbe Miete, denn bevor zwei Geräte Daten über Bluetooth senden und empfangen können, müssen Sie die beiden miteinander koppeln (Pairing). Dazu müssen Sie Bluetooth auch am anderen Gerät einschalten. Aktivieren Sie dann den Menüeintrag zur Umgebungssuche, etwa „Geräte suchen“, „Umgebungssuche“, „sichtbar“ oder „detectable“, damit das Gerät auf Bluetooth-Suchanfragen reagiert. Nun sucht Windows nach allen empfangsbereiten Bluetooth-Geräten, die sich in der Nähe befinden. Wurde keines gefunden, bringen Sie die beiden Geräte näher zusammen und wiederholen den Suchvorgang.

Wenn Sie Windows mit einem Smartphone koppeln, müssen Sie die angezeigte Sicherheits-PIN zur Bestätigung eingeben.

Markieren Sie das gefundene Gerät und geben Sie gegebenenfalls den auf dem Bildschirm des anderen Geräts angezeigten PIN-Code ein. Nach einer kurzen Wartezeit meldet Windows, dass das neue Gerät verbunden wurde.

Dateien über Bluetooth zu anderen Geräten senden

Dateien lassen sich über das Rechtsklickmenü im Windows-Explorer zu anderen Bluetooth-Geräten übertragen. Dazu markieren Sie eine oder mehrere Dateien und klicken mit der rechten Maustaste darauf. Im Kontextmenü wählen Sie „Senden an -> Bluetooth“ oder „Bluetooth-Gerät“. Es öffnet sich ein Assistent, über den Sie das gewünschte Zielgerät auswählen. Nun müssen Sie die Übertragung auf dem Display des Empfangsgeräts noch genehmigen. Danach beginnt der Datentransfer, und Sie sehen eine Fortschrittsanzeige. Windows speichert über Bluetooth empfangene Dateien auf dem Desktop oder im Ordner Dokumente unter „Bluetooth-Exchange-Ordner“.

Windows-PCs und Smartphone als Teamplayer zum Surfen

Möchten Sie unterwegs mit dem Notebook ins Internet und ist kein WLAN-Hotspot verfügbar, ist Ihr Smartphone mit Bluetooth die willkommene Alternative. Dazu muss das Mobiltelefon die Funktion Tethering – also die Freigabe der Internetverbindung – unterstützen. Und außerdem muss Tethering je nach Provider im Mobilfunkvertrag enthalten sein.

Schalten Sie das Tethering auf dem Smartphone ein – bei der ersten Verwendung müssen Sie eventuell ein Kennwort zum Schutz vor unerlaubten Verbindungsversuchen festlegen. Unter Android aktivieren Sie zunächst den Bluetooth-Chip des Smartphones in den Verbindungseinstellungen und setzen dann das Gerät auf „sichtbar“. Setzen Sie nun in den Verbindungseinstellungen ein Häkchen vor dem Punkt „Mobiler Hotspot“. Anschließend gehen Sie im gleichen Menü auf „Bluetooth-Tethering“ oder einen ähnlich lautenden Menüeintrag. Damit schalten Sie die Verbindungsfreigabe über Bluetooth am Smartphone ein und können sich dann mit einem geeigneten Notebook verbinden. Auf einem iOS-Gerät aktivieren Sie das Tethering in der Einstellungen-App unter dem Punkt „Persönlicher Hotspot“ und folgen den Anweisungen.

Bei der Installation des Bluetooth-USB-Adapters hat Windows auch gleich die notwendigen Modem-Profile mit eingerichtet. Deshalb genügt es unter Windows, in den Bluetooth-Einstellungen nach dem Smartphone suchen zu lassen und es zu koppeln.

Klappt das Surfen unter Windows trotz bestehender Bluetooth-Verbindung nicht wie gewünscht, hilft in vielen Fällen das Zurücksetzen der Funkverbindungen durch das Ein-und wieder Ausschalten des Flugzeugmodus – entweder in der Einstellungen-App von Windows 10 oder der Charmsbar in Windows 8.1

Übersicht aller erkannten Bluetooth-Geräte erstellen

Wer einen schnellen Blick aller verfügbaren Bluetooth-Geräte in der Umgebung haben möchte, installiert Bluetooth View. Die Freeware gibt auch Infos zu Typ und Verbindungsstatus aus.

Wenn das Pairing scheitert

Ob Sprache oder Daten, ob PC oder Smartphone, Funkkopfhörer oder Headset – Bluetooth verbindet alle Kombinationen. Manchmal scheinen zwei Geräte über Bluetooth aber einfach nicht richtig miteinander kommunizieren zu können – obwohl sie laut Beschreibung zueinander kompatibel sein sollen. Hinter solchen Verbindungsproblemen steckt meistens eine fehlende Authentifizierung. Damit zwei Bluetooth-Geräte Daten austauschen, muss immer ein erstes Kennenlernen stattfinden – das Pairing (Kopplung).

Bluetooth-Profile regeln, wie zwei Geräte miteinander kommunizieren können.
Foto: Hama

Dabei übermitteln beide Geräte die für die Bluetooth-Verschlüsselung zuständigen Anmeldedaten. Erst nach dem Pairing können beide miteinander kommunizieren, sofern mindestens ein korrespondierendes Bluetooth-Profil als Protokoll vorhanden ist. Durch die Unterstützung eines bestimmten Bluetooth-Profils zeigt ein Gerät seine Fähigkeiten bezüglich einer bestimmten Aufgabenstellung, etwa Audioübermittlung, Drucken, Headset-Sprachverarbeitung oder Datenabgleich. Es gibt mehrere Dutzend solcher Profile. Bluetooth-Geräte informieren sich beim Aufbau einer Verbindung gegenseitig über die jeweils unterstützten Profile. Erst wenn sich beide auf ein bestimmtes Profil geeinigt haben, klappt die Zusammenarbeit. Gut: Für das Senden und Empfangen von Dateien wählt Windows automatisch das richtige Profil aus.

(PC-Welt/ad)