Windows Media Player 11 (WMP 11) für Windows XP wird bereits im Juni erscheinen, über ein halbes Jahr vor Windows Vista, bei dem WMP 11 bereits enthalten sein wird. Der Vorgänger Windows Media Player 10 war im September 2004 erschienen. Der Nachfolger kommt damit knapp zwei Jahre später auf den Markt. Wie der US-Nachrichtendienst Cnet berichtet, hat Microsoft die Veröffentlichung des WMP 11 im Juni offiziell bestätigt.
Bisher ist von offizieller Seite nur wenig bekannt von Windows Media Player 11. In den Vorabversionen von Windows Vista ist er zwar enthalten, aber Microsoft hat immer darauf hingewiesen, dass nicht alle Funktionen des WMP 11 für Windows Vista auch bei Windows XP verfügbar sein werden.
Was bisher unter Windows Vista vom WMP 11 zu sehen war, lässt sich kurz zusammenfassen: Der Player wurde noch weiter entschlackt. Schon bei der Version 10 gab es eine gründliche Überarbeitung der Oberfläche. In WMP 11 erhalten die Bedienelemente (Vor, Zurück, Pause, Wiedergabe) mehr Platz und sind so leichter per Maus zu treffen.
Bill Gates hatte auf der CES im Januar erstmals den Windows Media Player 11 vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich angekündigt, dass im neuen Media Player der von Microsoft zusammen mit MTV Networks entwickelte Musikdienst URGE leichter erreichbar sein wird.
Anzunehmen ist also, dass auch URGE im Juni starten wird. Der Dienst soll Musikliebhabern nicht nur Musik-Downloads (rund zwei Millionen) anbieten, sondern sie auch mit vielfältigen Informationen rund um die Musikwelt versorgen. Hierzu zählen Musik-Videos und Produktionen von MTV Networks und deren Sendern. Die Rede ist von rund 6000 Videos, die beim Start verfügbar sein sollen. Hinzu kommen 130 werbefreie Radiostationen, die in CD-Qualität Musik ausliefern, eine Auswahl von über 500 Playlists und Artikel und Blogs von Musikfans.
Auch wenn von offizieller Seite noch wenig vom Windows Media Player 11 zu hören war, gibt es dennoch Infos. Und zwar in einem von Microsoft stammenden Dokument, das kurze Zeit im Internet verfügbar war und dann von Microsoft wieder entfernt wurde. Wir konnten das Dokument ergattern und sagen Ihnen auf den folgenden Seiten, welche neuen Funktionen im Windows Media Player 11 enthalten sind.
Viele neue Funktionen an Bord
Einer vor kurzem im Internet aufgetauchten Dokumentation zu Windows Vista, sie wurde kurze Zeit später wieder von Microsoft vom Netz genommen, ist ab Seite 163 zu entnehmen, welche Neuerungen Windows Media Player 11 bieten wird.
Neben der überarbeiteten Oberfläche ist von einer verbesserten und personalisierbaren Musikbibliothek die Rede, die es Anwendern vereinfachen soll, den Überblick über ihre Musiksammlung zu behalten. Zu jedem Musikstück wird auf Wunsch das Album-Cover eingeblendet. Mittels "Instant Search" soll der Anwender schnell und bequem den gewünschten Song suchen und finden können. Bereits bei der Eingabe der ersten Buchstaben liefert die Suche die dazu passenden Songs.
Verbesserungen soll es bei der Ripping-Funktion geben und bei den Funktionen, mittels denen die Anwender die auf dem PC abgelegten Multimedia-Inhalte mit externen Geräten synchronisieren können. Auf Wunsch erfolgt künftig die Synchronisierung auch mittels eines Netzwerks. Die dazugehörige Funktion trägt den Namen "Multi-PC Sync". Ein mobiles Gerät kann sich über das Netzwerk mit vielen daran angeschlossenen Geräten synchronisieren.
Weitere Infos und eine Windows-Premiere für DVD-Fans
"Reverse Sync" heißt die Funktion, mit der auf mobilen Geräten generierte Inhalte (Musikaufnahmen, Bilder) zurück in die Musikbibliothek auf dem PC synchronisiert werden können. Für ganz bequeme Anwender wird es die "Shuffle Sync"-Funktion geben. Nach einem Mausklick ermittelt der Windows Media Player 11, wie viel Platz auf dem mobilen Gerät zur Verfügung steht und füllt es mit den Lieblingssongs des Anwenders.
Eine Premiere wird es beim Windows Media Player 11 ebenfalls geben. Allerdings nur unter Windows Vista. Erstmals wird mit Windows Vista ein Windows-Betriebssystem ausgeliefert werden, bei dem der DVD-Decoder bereits enthalten ist. Windows-Vista-Nutzer können dadurch sofort nach der Installation von Vista den Windows Media Player 11 nutzen, um DVD-Videos anzusehen. Unter Windows XP ist die DVD-Funktionalität wie bereits beim Vorgänger ebenfalls enthalten, allerdings muss hierfür zunächst ein DVD-Decoder installiert werden. Wer beispielsweise PowerDVD von Cyberlink auf seinem Rechner installiert hat, weil diese Applikation dem DVD-Brenner oder dem Rechner beilag, kann schon jetzt mit dem Windows Media Player 10 DVDs ansehen. (PC-Welt/ala)