Windows Me Bugreport

29.05.2001 von THOMAS RIESKE  und Mike Hartmann
Windows Me ist die bislang ausgereifteste Windows-9x-Version. Trotzdem treten immer mehr Bugs ans Tageslicht und ein Servicepack ist noch nicht in Sicht. Einige Patches und ein paar Kniffe helfen, die gröbsten Fehler zu bereinigen.

Windows Me ist eigentlich nichts weiter als ein fehlerbereinigter Aufguss von Windows 98, und dennoch haben sich neue Fehler eingeschlichen. Zum Problemkind wird neben dem Internet Explorer mehr und mehr der Windows Media Player. Kein Wunder, schließlich ist das Tool ähnlich tief im Betriebssystem verankert wie der IE. Zudem verwendet der Media Player eine ganze Reihe von IE-Bestandteilen, um Daten aus dem Internet zu holen. Ein regelmäßiger Blick auf die Microsoft Security Bulletins lohnt also. Zusätzlich ist die Installation einer Personal Firewall zu empfehlen, die verhindert, dass über die Sicherheitslücken im Betriebssystem sensible Daten ausgespäht werden. (mha/tri)

Neu: Unsichere Passworte für komprimierte Ordner

In Windows Me ist es - wie bereits mit dem optionalen Paket "Plus! 98" für Windows 98/SE - möglich, komprimierte Ordner mit einem Passwort zu versehen. Durch einen Implementierungsfehler werden diese Passworte lokal in der Datei dynazip.log im Windowsverzeichnis gespeichert. Jeder, der sich Zugriff auf den betroffenen Rechner verschafft, kann mühelos den Schutz aufheben.

Microsoft bietet einen Patch für die englischen Versionen an. Nachdem der Anwender diesen eingespielt hat, sollte er auf jeden Fall die Datei dynazip.log im Windowsverzeichnis löschen. Andernfalls befinden sich alle vorher verwendeten Passworte nach wie vor auf der Festplatte.

Unsichere Passworte für komprimierte Ordner

Datum

28.03.2001

Betrifft

Microsoft Plus! 98, Windows Me

Wirkung

Zugriff auf passwortgeschützte komprimierte Ordner

Patch

Plus! 98, Windows Me

Abhilfe

Patch installieren

Informationen

Security Bulletin

Neu: Gefälschte VeriSign-Zertifikate

VeriSign hat Ende Januar 2001 zwei auf "Microsoft Corporation" ausgestellte digitale Class-3-Zertifikate an einen vermeintlichen Microsoft-Angestellten ausgegeben. Wer den zur Authentifizierung von ausführbaren Programmen beim Download vorgesehenen Zertifikaten vertraut, öffnet Angreifern Tür und Tor.

Die VeriSign-Zertifikate lassen sich benutzen, um Programme, ActiveX-Controls, Office-Makros und ähnlichen ausführbaren Code zu signieren. Vor allem ActiveX und Makros stellen eine besondere Gefahr dar, warnt Microsoft.

Das Update enthält eine Liste zurückgezogener Schlüssel, in der die fraglichen Zertifikate als ungültig aufgeführt sind. Alternativ sollten Benutzer die Annahme von Zertifikaten verweigern, die das Datum des 29. oder 30. Januar 2001 tragen. An diesen Tagen wurden die falschen Digital-IDs ausgegeben. Dagegen wurden an keinem der beiden Tage Zertifikate für Microsoft selbst ausgestellt.

Gefälschte VeriSign-Zertifikate

Datum

22.03.2001

Betrifft

Windows 9x, Me, NT, 2000

Wirkung

Angriffe durch vermeintlich von Microsoft signierte Programme

Patch

Deutsch

Abhilfe

Patch installieren

Informationen

Security Bulletin

Neu: WebDAV-Anfragen immer im User-Kontext

Mit WebDAV, einer Erweiterung von HTTP, lassen sich Webinhalte von einem entfernten Standort aus erstellen und verwalten. Die Komponente in Microsoft-Produkten, die den Zugriff auf WebDAV-Ressourcen ermöglicht, heißt Internet Publishing Provider (IPP). Der IPP sollte Anfragen des Anwenders von Anfragen durch ein Skript, das im Browser abläuft, unterscheiden können.

Genau diese Unterscheidung findet durch einen Implementierungsfehler aber nicht statt: Der IPP behandelt alle Anfragen im Sicherheitskontext des Users. Von dessen Berechtigungen hängt es also ab, welchen Schaden ein Angreifer über diese Lücke verursachen kann. Denkbar wäre beispielsweise ein Zugriff aufs Intranet oder auf webbasierte E-Mail.

WebDAV-Anfragen immer im User-Kontext

Datum

18.04.2001

Betrifft

Windows 9x, Me, NT, 2000

Wirkung

Zugriff auf User-Daten

Patch

Deutsch

Abhilfe

Patch installieren

Informationen

Security Bulletin

Sicherheitsloch bei Freigaben

Windows Me bietet zwei Möglichkeiten für die Zugriffskontrolle auf Freigaben. Die eine arbeitet auf Benutzer- und die andere auf Freigabeebene. Bei Letzterer entscheidet ein Passwort, ob der Netzwerkbenutzer Schreib- oder Nur-Lese-Zugriff hat. Im Internet gibt es inzwischen jedoch eine Reihe von Utilitys, mit denen Hacker auf diese Freigabe zugreifen können, ohne das komplette Passwort zu kennen. Das Wissen um den ersten Buchstaben reicht aus, und schon dringt ein Hacker nach nur wenigen Versuchen in das System ein.

Microsoft bietet einen Patch an. Dennoch sollten Freigaben unter Windows Me besser auf Benutzerebene verwaltet werden. Zusätzlich ist es ratsam, die Datei- und Druckerfreigabe für Internetverbindungen komplett abzuschalten.

Sicherheitsloch bei Freigaben

Datum

10.10.2000

Betrifft

Windows Me, 9x

Wirkung

Mit Hilfe spezieller Tools erhält ein Hacker Zugriff auf Freigaben

Patch

Windows Me, Windows 98 SE

Abhilfe

Patch installieren, Freigabeverwaltung auf Benutzerebene verwalten und Freigaben für Internetverbindungen abschalten

Informationen

Security Bulletin

Virtual Machine

Wie auch bei Windows 9x ist die Virtual Machine von Windows Me ein stetiger Grund zur Besorgnis. Immer wieder tauchen Sicherheitslücken auf, die Hackern Zugriff auf lokale Dateien ermöglichen. Deshalb ist es gerade bei der VM wichtig, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Die jeweils neueste Version finden Sie auf der Microsoft-Java-Seite. Derzeit hat der Build 3802 die höchste Revisionsnummer.

Virtual Machine

Datum

25.10.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Hackern ist Zugriff auf Daten möglich

Patch

Microsoft-Java-Seite

Abhilfe

Aktuellste Version der VM installieren

Informationen

Security Bulletin

Neu: Firewire-Verbindung bricht nach 10 Minuten ab

Firewire (IEEE 1394), obwohl von Windows Me unterstützt, verursacht häufiger Probleme. So bricht eine Verbindung zwischen zwei Me-PCs über Firewire nach ungefähr 10 Minuten ab.

Das genannte Verhalten tritt laut Microsoft dann auf, wenn TCP/IP das einzige installierte Protokoll ist und die Netzwerkadressen automatisch zugewiesen wurden.

Microsoft bietet zwar einen Patch für das Problem, dieser ist jedoch nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support zu bekommen.

Firewire-Verbindung bricht nach 10 Minuten ab

Datum

23.02.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Firewire-Verbindung bricht nach 10 Minuten ab

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Feste IP-Adressen vergeben oder weitere Netzwerkprotokoll installieren

Informationen

Microsoft Knowledgebase

850 MHz zu schnell für Windows Me

Auf manchen Rechnern mit 850 MHz oder mehr bleibt Windows Me beim Systemstart stehen. Ursache ist laut Microsoft die Routine, mit der Windows Me versucht, die Geschwindigkeit des Computers zu ermitteln. Diese fragt in schneller Folge das Keyboard über das BIOS ab und zählt das Ergebnis in einer Variablen vom Datentyp Short (16 Bit, maximaler Wert also 65535). Läuft dieser Zähler über, kommt Windows Me zu dem Ergebnis, dass es sich um einen extrem langsamen Rechner handeln muss. Es reagiert entsprechend träge und der Eindruck eines Absturzes entsteht. Warum Windows Me dieses seltsame Verfahren zur Geschwindigkeitsmessung verwendet, ist damit allerdings nicht geklärt.

Microsoft bietet einen Patch für dieses Problem. Dieser ist jedoch nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support zu bekommen. Eine weitere Abhilfe, außer dem Umstieg auf ein anderes Betriebssystem oder einen langsameren Prozessor, gibt es nicht.

850 MHz zu schnell für Windows Me

Datum

04.01.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Auf schnellen Rechnern startet Windows Me nicht

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Absturz beim Abspielen von Audio-CDs

Windows-Me-Rechner, deren Mainboards über einen Intel-Chipsatz der 800er-Serie verfügen (810, 815, 820 oder 840), können beim Abspielen von Audio-CDs mit einem Bluescreen abstürzen. Laut Microsofts Knowledgebase ist für diese Schwierigkeiten der Herstellertreiber verantwortlich, der einen Parameter falsch an das Betriebssystem melde.

Microsoft hat hierfür zwar einen Patch parat, dieser ist aber beim (kostenpflichtigen) Support nur auf Anfrage zu erhalten. Ein Workaround liegt für dieses Problem leider nicht vor.

Absturz beim Abspielen von Audio-CDs

Datum

15.11.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Windows Me stürzt beim Abspielen von Audio-CDs ab

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Absturz beim Zugriff auf Wechselmedien

Wechselplattenlaufwerke wie MO-Drives, deren Medien sich in der Blockgröße unterscheiden können, verwirren Windows Me zum Teil derart, dass das System bei einem Zugriff abstürzt. Das Phänomen tritt zum Beispiel auf, wenn sich beim Rechnerstart kein Medium im Laufwerk befindet oder im Betrieb eine Disk mit anderer Blockgröße eingelegt wird. Microsoft zufolge kommt der Windows-Me-Treiber mit dem Wechsel von Blockgrößen nicht zurecht.

Auch in diesem Fall gibt es einen Microsoft-Patch, doch ebenfalls nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support. Bis der Patch frei oder in Form eines Servicepacks zur Verfügung steht, hilft nur folgende Lösung: Beim Rechnerstart muss bereits eine Disk im Laufwerk liegen. Außerdem sollten Sie nur Medien mit derselben Blockgröße verwenden.

Absturz beim Zugriff auf Wechselmedien

Datum

30.11.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Windows Me stürzt beim Zugriff auf Wechselmedien ab

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Vor dem Start von Windows Me ein Medium ins Laufwerk einlegen

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Booten mit mehreren UDMA-Platten

Ein Rechner mit mehreren UDMA-Festplatten kann beim Hochfahren aus dem so genannten Tiefschlaf (Status S3) abstürzen. Das Problem liegt darin, dass Windows Me aus dem Hibernation-Modus heraus keinen Zugriff auf das Laufwerk und seine Auslagerungsdatei bekommt. Ein Patch von Microsoft ist nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support erhältlich.

Alternativ können Sie bei entsprechenden Festplatten den UDMA-Modus abschalten. Das bedeutet bei den heutigen schnellen Drives jedoch zum Teil erhebliche Performance-Einbußen. Oder Sie verbieten Windows Me von vornherein, in den Tiefschlafmodus zu wechseln. Die Einstellungen können Sie über das Tool msconfig.exe im Punkt Erweitert vornehmen.

Booten mit mehreren UDMA-Platten

Datum

09.01.2001

Betrifft

Windows Me auf Rechnern mit zwei oder mehr UDMA-Festplatten

Wirkung

Beim Starten aus dem Tiefschlaf stürzt Windows Me ab.

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Deaktivieren des Tiefschlafmodus oder Abschalten des UDMA-Zugriffs auf einer Festplatte

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Media Player OCX Attachment

Das Media Player OCX ist ein Bestandteil des Media Player 7, der mit Windows Me ausgeliefert wird. Über eine speziell aufgebaute RTF-Mail kann ein böswilliger Benutzer den Mail-Client des Empfängers lahm legen. Diese Lücke betrifft Benutzer von Outlook und Outlook Express. Sie stellt zwar keine Gefahr dar, ist jedoch lästig. Ein Patch ist vorhanden, er muss aber nicht unbedingt installiert werden.

Media Player OCX Attachment

Datum

26.09.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

E-Mail-Client stürzt ab

Patch

Windows Me

Abhilfe

Patch installieren

Informationen

Security Bulletin

NMPI überflutet Netzwerk

Im IPX/SPX-Netzwerkprotokoll ist ein Name-Management-Protokoll für IPX (NMPI) enthalten. Aufgrund eines Fehlers im Filter für die Netzwerkadresse antwortet der NMPI jeder fragenden Maschine und sendet seine Daten als Broadcast an alle Rechner im Netz. Dies veranlasst die Empfänger ihrerseits zu antworten. Durch diese Kettenreaktion steigt die Netzwerklast stark an und im ungünstigsten Fall legt sie den Verkehr vollständig lahm.

Ein Patch steht inzwischen zur Verfügung. Benötigen Sie IPX nicht, können Sie dieses Protokoll entfernen. Router im Netzwerk filtern die IPX-Pakete ebenfalls und schirmen verschiedene Segmente voneinander ab.

NMPI überflutet Netzwerk

Datum

11.10.2000

Betrifft

Windows Me, Windows 9x

Wirkung

Netzwerklast steigt bis zur Sättigung

Patch

Englisch

Abhilfe

IPX deaktivieren, mit Routern filtern

Informationen

Security Bulletin

Probleme mit Firewire-Geräten

Grundsätzlich unterstützt Windows Me Firewire-Geräte (IEEE 1394), doch in vielen Fällen mussten Anwender herbe Enttäuschungen hinnehmen. Vor allem die Unterstützung digitaler Camcorder verweigert Windows Me häufig. In einigen Fällen wird das System nach mehrmaliger Benutzung des Geräts instabil, in anderen verweigert die Software aus dem DirectX-SDK komplett die Zusammenarbeit.

Microsoft bietet zwar einen Patch für das Problem, dieser ist jedoch nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support zu bekommen.

Probleme mit Firewire-Geräten

Datum

20.10.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Firewire-Geräte arbeiten nicht korrekt oder nur unzuverlässig

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Probleme mit USB-Sound

Bei Rechnern mit mehreren USB-Audiogeräten kommt Windows Me ins Schleudern und kann die Lautstärke nicht mehr richtig über das Volume Control (sndvol32.exe) steuern. So passiert es zum Beispiel, dass der Regler für das CD-ROM-Laufwerk verschwindet, die Regler falsche Bezeichnungen anzeigen oder beim Aufzeichnen die Optionen Line In und Mic nicht mehr zur Verfügung stehen.

Abhilfe schafft ein Patch, der leider auch nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support erhältlich ist.

Probleme mit USB-Sound

Datum

09.01.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Bei mehreren USB-Audiogeräten funktioniert der Lautstärkeregler nicht korrekt

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

WDM-Modems hängen sich bei AOL auf

Das neue Windows Driver Model (WDM) soll Gerätetreiber für Windows 2000 und Windows Me vereinheitlichen. AOL-Kunden mit Modems, die einen WDM-Treiber nutzen, erleben jedoch regelmäßig Systemabstürze, weil der Treiber mit simultanen Anforderungen nicht zurecht kommt. Die Folge: Nach etwa 10 bis 15 Minuten Onlinezeit hängt sich der Rechner auf. Ein entsprechender Patch steht bei Microsoft zur Verfügung, allerdings nur in englischer Sprache.

AOL-Kunden müssen aber auch mit einer Reihe anderer Probleme fertig werden, die unter Windows Me auftreten. Microsoft hat daher eine Liste der häufigsten Schwierigkeiten zusammengestellt und bietet Lösungsvorschläge an.

WDM-Modems hängen sich mit AOL auf

Datum

25.10.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

WDM-Modem hängt sich nach 10 bis 15 Minuten auf

Patch

Englisch

Abhilfe

Patch installieren

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Neu: Festplatte schaltet nicht nach vorgegebener Zeit ab

Um die Akku-Laufzeit von Notebooks zu erhöhen, lässt sich festlegen, nach welcher inaktiven Zeit die Festplatte abgeschaltet wird. Doch selbst wenn keine Programme auf die Platte zugreifen, ignoriert diese die Power-Management-Einstellungen.

Grund dafür ist der Treiber IOS.VXD (Input-/Output-Supervisor), der alle I/O-Anforderungen verwaltet. Jedesmal, wenn eine Power-Broadcast-Nachricht die Programme über einen geänderten Akku-Ladezustand informiert, setzt IOS.VXD den Festplatten-Timer zurück.

Abhilfe schafft ein Patch, der leider nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support erhältlich ist.

Festplatte schaltet nicht nach vorgegebener Zeit ab

Datum

14.05.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Energiesparfunktionen werden ignoriert

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Neu: Zeit- und Datumsstempel generiert Fehlermeldung

Um Dateien und Verzeichnisse mit einem Zeit- und Datumsstempel für den letzen Zugriff zu versehen, können DOS- und 16-Bit-Windows-Programme den DOS-Interrupt 21 (Funktion 7143) nutzen. Das Betriebssystem verweigert jedoch die Ausführung und gibt den Fehlercode 5 (Zugriff verweigert) zurück. Grund: Windows 98/Me verwendet eine falsche Prüfmethode, um festzustellen, ob ein solch älteres Programm dazu berechtigt ist.

Auf Anfrage bietet der Microsoft-Support einen (kostenpflichtigen) Patch für diesen Fehler. Als Workaround können Programmierer die Funktionen 5705 (Zugriffsdatum und -zeit) und 5707 (Erstellungsdatum und -zeit) des Interrupt 21 nutzen. Auf Verzeichnisse lässt sich der Workaround allerdings nicht anwenden. Zudem bleibt fraglich, ob sich der Programmieraufwand lohnt.

Zeit- und Datumsstempel generiert Fehlermeldung

Datum

23.02.2001

Betrifft

Windows 98/SE/Me

Wirkung

Fehlermeldung beim Versuch älterer Programme,

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Verwendung anderer Funktionen des Interrupt 21 (Reprogrammierung)

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Neu: Keine Arbeitsgruppen in Netzwerkumgebung

Ist auf einem Windows-Me-Rechner mehr als ein Netzwerkprotokoll installiert, kann es sein, dass in der Netzwerkumgebung nicht alle Arbeitsgruppen und Computer erscheinen.

Das Phänomen tritt auf, weil Windows Me nur über eines der installierten Protokolle versucht, den Master Browser der Arbeitsgruppe anzusprechen.

Einen Patch gibt es nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Microsoft-Support.

Keine Arbeitsgruppen in Netzwerkumgebung

Datum

23.02.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

In der Netzwerkumgebung sind nicht alle Rechner und Arbeitsgruppen enthalten

Patch

Nur auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Neu: Internationale Tastaturbelegung in DOS-Kommandozeile

Ändert man im Systemkonfigurationsprogramm (Msconfig.exe) die Sprachauswahl, wirkt sich das angepasste Tastatur-Layout nicht in der DOS-Kommandozeile aus. Schuldig ist in diesem Fall die Datei Io.sys, die die Pfadangaben im Feld für den Tastaturdateinamen falsch auswertet.

Neben einem Patch, den man auf Anfrage von Microsoft erhalten kann, existiert ein Workaround: Man gibt im Systemkonfigurationsprogramm lediglich die Tastaturdatei ohne den kompletten Pfad an.

Internationale Tastaturbelegung in DOS-Kommandozeile

Datum

14.05.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Tastatur-Layout bleibt in der DOS-Kommandozeile unverändert

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Angabe der Tastaturdatei ohne kompletten Pfad

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Neu: Plug&Play und HP Color Laserjet 5/5M

Plug&Play sollte den Anwender eigentlich davon befreien, selbst Hand anzulegen, um ein neues Gerät einzubinden: Einfach einstöpseln und loslegen, den Rest besorgt das Betriebssystem. Ganz so einfach ist aber die Installation des HP Color Laserjet nicht. Ohne manuellen Eingriff kommt der Anwender hier nicht weiter.

Der Plug&Play-Mechanismus von Me erkennt den Drucker, installiert aber nicht automatisch die erforderlichen Treiber. Über den Arbeitsplatz oder die Systemsteuerung muss der User das Gerät manuell hinzufügen.

Plug&Play und HP Color Laserjet 5/5M

Datum

14.05.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Treiber für HP Color Laserjet 5/5M werden nicht automatisch installiert

Patch

Keiner

Abhilfe

Manuelle Installation

Informationen

Microsoft Knowledgebase

CD-ROM mit zu großer Verzeichnistiefe

Befinden sich auf einer CD Dateien in einem Unterverzeichnis, das acht oder mehr Ebenen tief ist, kann auf diese nicht zugegriffen werden. Die Schwierigkeit entsteht, sobald die Gesamtlänge des Pfades 80 Zeichen überschreitet.

Abhilfe schafft in diesem Fall ebenfalls nur ein kostenpflichtiger Patch, den Sie über den Microsoft-Support beziehen können.

CD-ROM mit zu großer Verzeichnistiefe

Datum

23.10.2000

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Zugriff auf Dateien einer CD nicht möglich

Patch

Nur auf Anfrage

Abhilfe

Keine

Informationen

Microsoft Knowledgebase

IBM Rapid Access III Keyboard

Benutzer des USB-Keyboards Rapid Access III von IBM erhalten beim Hochfahren aus dem Hibernation-Modus die Fehlermeldung, dass das Programm hidserv eine Schutzverletzung verursacht hat. Danach reagieren die Sonderfunktionstasten des Keyboards nicht mehr.

Microsoft hat zwar einen Patch für dieses Problem, er ist aber nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support zu bekommen.

IBM Rapid Access III Keyboard

Datum

02.11.2000

Betrifft

Windows Me und IBM Rapid Access III Keyboard

Wirkung

Nach Hibernation-Modus funktionieren die Sonderfunktionstasten nicht mehr

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Neu starten

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Kein Logon in Win2000-Domäne

Benutzer unter Windows Me, die sich in eine Windows-2000-Domäne einloggen wollen, erhalten unter Umständen die Meldung, das Passwort sei falsch. Erst nach einem Neustart des Me-Rechners ist eine erfolgreiche Anmeldung möglich.

Ursache hierfür ist ein interner Zwischenspeicher von Windows Me, der eventuell noch Verschlüsselungsdaten einer vorherigen Anmeldung enthält und somit falsche Parameter verwendet. Das passiert insbesondere dann, wenn auf dem Server das Autodisconnect-Feature eingeschaltet ist. Dabei schließt der Server aus Performance-Gründen Sitzungen, deren Nutzer lange nicht auf den Server zugegriffen haben. Bei einem erneuten Zugriff wird die Verbindung automatisch wieder aufgebaut.

Ein Patch für dieses Problem ist wiederum nur auf Anfrage beim (kostenpflichtigen) Support erhältlich. Alternativ zum Kauf des Patches oder dem regelmäßigen Neustart des Clients können Sie auch das Autodisconnect-Feature auf dem Server deaktivieren. Setzen Sie hierzu den Registry-Eintrag von autodisconnect unter HKEY_LOCAL_MACHINE \\System \\CurrentControlSet \\Services \\LanmanServer \\Parameters auf den Wert 0xffffffff.

Kein Logon in Windows 2000

Datum

17.01.2001

Betrifft

Windows Me in einer Windows-2000-Domäne

Wirkung

Erneute Anmeldung in Domäne schlägt fehl

Patch

Auf Anfrage

Abhilfe

Neu starten oder autodisconnect auf dem Server deaktivieren

Informationen

Microsoft Knowledgebase

Scandisk läuft bei jedem Windows-Me-Start

Windows Me fährt problemlos herunter, meldet beim nächsten Systemstart aber, dass es nicht ordnungsgemäß beendet wurde. Scandisk beginnt nun bei jedem Herauffahren grundlos eine Fehlersuche.

Auslöser ist der Schreibcache der Festplatte, und zwar vor allem bei besonders schnellen Rechnern. Noch ehe die Platte die Daten aus dem Cache auf die Magnetscheiben übertragen kann, schaltet Windows den Rechner bereits per ACPI ab.

Abhilfe schafft ein Patch in Verbindung mit einem neuen Registry-Eintrag. Dazu fügen Sie unter dem Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE \\Software \\Microsoft \\Windows \\CurrentVersion den Schlüssel CachWriteDelay als Typ DWORD hinzu und setzen den Wert auf 2000.

Scandisk läuft bei jedem Windows-Me-Start

Datum

23.01.2001

Betrifft

Windows Me

Wirkung

Festplattencache wird beim Herunterfahren nicht auf die Platte geschrieben

Patch

Englisch

Abhilfe

Schreibcache auf Platte deaktivieren oder Patch installieren

Informationen

Microsoft Knowledgebase