Praxis-Workshop

Windows Azure: virtuelle Maschinen mit Lastenausgleich erstellen

04.07.2012 von Heike Ritter
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie über das Windows-Azure-Portal zwei virtuelle Maschinen erstellen und anschließend einen Load Balancer für Port 80 konfigurieren können.

Um die virtuellen Maschinen zu erstellen, melden Sie sich zunächst am Windows-Azure-Portal an. Eine Testversion von Windows Azure (90 Tage) findet sich hier.

Wenn Sie angemeldet sind, klicken Sie im unteren Menü auf +New/Virtual Machine/From Gallery. Auf der nächsten Seite können Sie über die linken Kategorien (Platform Images, My Images oder my Disks) noch filtern, insbesondere für den Fall, dass bereits zu viele Objekte unter "All" aufgelistet werden. In diesem Beispiel wählen Sie das Betriebssystemimage Windows Server 2008 R2 aus und klicken den Pfeil an, um fortzufahren.

Geben Sie auf der Seite VM Configuration einen Namen für die neue virtuelle Maschine (dieser Name wird im Windows-Azure-Portal zur Verwaltung verwendet und auch der Maschine als Host-Namen zugewiesen) sowie ein Kennwort für den lokalen Administrator ein, das sehr sicher sein sollte, schließlich sind die virtuellen Maschinen in Windows Azure übers Internet erreichbar.

Zusätzlich muss hier ausgewählt werden, welche Größe die neue VM haben soll. Es kann zwischen fünf Größen gewählt werden. Die Größe lässt sich auch später noch ändern.

Größe der virtuellen Maschine

Größe der virtuellen Maschine

CPU

RAM

Speicher

Extra Small

1 GHz

768 MByte

20 GByte

Small

1,6 GHz

1.75 GByte

255 GByte

Medium

2 x 1,6 GHz

3.5 GByte

490 GByte

Large

4 x 1,6 GHz

7 GByte

1000 GByte

Extra Large

8 x 1,6 GHz

14 GByte

2040 GByte

Im nächsten Schritt müssen Sie sicherstellen, dass Standalone Virtual Machine selektiert ist, und den gewünschten DNS-Namen der Maschine eintragen. Entweder entscheiden Sie sich für einen bestehenden Storage Account, oder Sie lassen einen neuen Storage Account automatisch generieren. Zuletzt wählen Sie eine Region für die VM aus, beispielsweise das nächstgelegene Rechenzentrum, in dem die Virtuelle Maschine gehostet werden soll (in diesem Beispiel Westeurope). Es kann auch eine Affinity Group oder ein Virtuelles Netzwerk ausgewählt werden. Mit dem rechten Pfeil gehen Sie in der Konfiguration weiter.

Bildergalerie:
Windows Azure
Erstellen Sie eine neue virtuelle Maschine.
Windows Azure
Konfiguration der neuen VM.
Windows Azure
VM erstellen – Modus, DNS Namen, Storage Account und Region wählen.
Windows Azure
VM2 erstellen – Modus, DNS Namen und Region wählen.
Windows Azure
Über das Dashboard können Sie einen Endpunkt hinzufügen.
Windows Azure
Die Details zum neuen Endpunkt.
Windows Azure
Jetzt werden zwei Endpunkte angezeigt, der neue und der Default-Endpunkt.
Windows Azure
Load Balance Endpunkt
Windows Azure
Verifizierung des Port 80 Load Balancer.
Windows Azure
Verifizierung des Port 80 Load Balancer - Details.

Die VM-Optionen bleiben auf dieser Seite unverändert. Klicken Sie auf die Schaltfläche mit dem Häkchen, um die VM erstellen zu lassen. In der Sektion Virtual Machines wird die gerade konfigurierte VM mit dem Status Running (Provisioning) angezeigt. Um weitermachen zu können, muss sich der Status auf Running ändern - es dauert einen Moment, bis die neue VM hier angezeigt wird.

Load Balancing einrichten

Nun wird eine zweite VM für das Load Balancing erstellt. Dazu klicken Sie wieder im unteren Menü auf +New/Virtual Machine/From Gallery, wählen erneut das Image Windows Server 2008 R2 aus und klicken den Pfeil an, um fortzufahren

Auf der Seite VM Configuration geben Sie den Namen der zweiten Maschine an, tragen das Administratorkennwort ein und wählen die Größe der VM aus. Klicken Sie auf den Pfeil, um fortzufahren. Nun klicken Sie die Option Connect to existing Virtual Machine beim VM-Modus an, wählen im Dropdown Menü die Virtuelle Maschine aus, die im ersten Schritt erstellt wurde, sowie einen Storage Account. Weiter geht es mit dem Pfeil nach rechts.

Bei den VM-Options belassen Sie es bei den Standardwerten, klicken das Häkchen an, um auch die zweite VM erstellen zu lassen, und warten, bis auch die zweite Maschine erstellt wurde und den Status "Running" zeigt

Im nächsten Schritt wird ein Endpunkt in der ersten VM für Port 80 erstellt. Dazu gehen Sie wie folgt vor: die erste VM anklicken und im Dashboard auf Endpoints klicken. dann unten im Fenster auf add Endpoint. Bei den Details zu dem Endpunkt die folgenden Werte verwenden und anschließend bestätigen: Name: webport, Port: TCP, Public wie Private Port: 80.

Sodann fügen Sie der zweiten VM ebenfalls den Endpunkt hinzu, um Load Balancing zwischen den beiden VM zu ermöglichen. Hierfür gehen Sie folgende Schritte: die zweite VM anklicken, im Dashboard erneut auf Endpoints klicken, add Endpoint wählen und hier nun die Auswahlmöglichkeit auf Load-balance traffic on an existing endpoint setzen und den zuvor erstellten Endpunkt aus der Dropdown-Liste selektieren.

Bei den Details zu dem neuen Endpunkt geben Sie den Namen "webport" und den Private Port 80 ein. Dann nochmals überprüfen und wie folgt weitermachen: In der Sektion "Virtual Machines" die erste VM auswählen und Endpoints anklicken, den Endpunkt "webport" auswählen und sicherstellen, dass der Wert in der Spalte "Load Balancer" "yes" ist, und dann auf den unteren Button Edit Endpoint klicken, um die Details zum Endpunkt einzusehen. Im nächsten Schritt muss dann natürlich noch eine Anwendung auf Port 80 in den VMs horchen, beispielsweise die Internet Information Services (IIS). (mje)