Die Frage nach dem eigenen Marktwert ist eine der kniffligsten im ganzen Bewerbungsprozess. Viele Unternehmen fordern Bewerber schon in der Stellenanzeige dazu auf, ihre Gehaltsvorstellung zu nennen. Fällt diese zu hoch aus, stellt sich ein Kandidat oft selbst ins Abseits. Personalverantwortliche wie der Atos-Recruiting-Chef Jörg Bolender warnen aber auch davor, zu tief zu stapeln.
Aber auch eine zu niedrige Gehaltsforderung ist problematisch, wie der Fall eines IT-Beraters zeigt. Der Berater hat nach sechs Jahren den Arbeitgeber und die Branche gewechselt und sich beim Gehaltswunsch am gültigen Tarifvertrag der Branche orientiert. Nach kurzer Zeit im neuen Job musste er feststellen, dass das Gehaltniveau in der Firma rund 15 bis 30 Prozent höher liegt, und ist entsprechend verärgert.
Umso wichtiger ist es, sich vor einem Jobwechsel genau über die üblichen Gehälter in den Branchen zu informieren. Einen guten Einblick liefert etwa die jährliche Gehaltsstudie von Personalmarkt und der COMPUTERWOCHE, die im Herbst veröffentlicht wird. Bis zum 31. August können Arbeitgeber, aber auch Einzelpersonen an der Online-Befragung teilnehmen.
Die Ergebnisse der Umfrage erscheinen im Herbst als umfangreiche Studie. Dargestellt wird die Vergütung nach Funktion, Firmengröße, Positionsebene bzw. Personalverantwortung. Neben dem Gesamtgehalt werden das Grundgehalt, die fixen und variablen Anteile der Vergütung sowie sämtliche Nebenleistungen ausgewiesen.
Unternehmen, die mehr als zehn Datensätze oder (bei kleineren Unternehmen) die Daten der Hälfte ihrer Mitarbeiter melden, bekommen die Studie zum Teilnehmerpreis in Höhe von 239 (statt 599 Euro). Sie erhalten darüber hinaus einen grafischen Vergleich ihres eigenen Vergütungsniveaus zu dem des Marktes. Dieser direkte und individuelle Marktvergleich zeigt auf einen Blick Stärken und Schwächen der eigenen Vergütungspraxis auf. Einzelpersonen erfahren unmittelbar nach Eingabe ihrer Daten, wie sie beim Gehalt gegenüber Kollegen mit ähnlicher Jobbeschreibung und vergleichbaren Qualifikationen abschneiden.
Branchenreport: Wo verdienen IT-Profis am besten?
Wieviel IT-Profis verdienen, hängt von der Branche ab, in der sie arbeiten. Der CW-Gehaltsstudie 2012 von Personalmarkt deckt eauf, welche Branchen gut und welche schlecht bezahlen.
branchenreport
Der große IT-Gehaltsreport nach Branchen
Wieviel IT-Profis verdienen, hängt von der Branche ab, in der sie arbeiten. Die CW-Gehaltsstudie 2012 von Personalmarkt deckt auf, welche Branchen gut und welche schlecht bezahlen.
Wo IT-Projektleiter am besten verdienen...
... und in welchen Branchen sie kleinere Brötchen backen:
In der Pharmabranche...
kann ein IT-Projektleiter mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 94.400 Euro rechnen.
Auch die Beratungshäuser...
..vergüten den IT-Projektleiter mit knapp 83.000 Euro überdurchschnittlich.
Die Chemieindustrie..
...gehört für IT-Projektleiter auch zu den Topbranchen, was den Verdienst betrifft: 84.400 Euro pro Jahr.
Im Handel...
...erwarten IT-Projektleiter dagegen nur knapp 66.000 Euro im Jahr.
Auch Medien....
...gehören zu den Branchen, die schlechter zahlen. IT-Projektleiter müssen sich hier mit 61.200 Euro im Jahr begnügen.
Behörden und die Öffentliche Verwaltung...
...setzen IT-Projektleitern mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 60.800 Euro engere Vergütungsgrenzen als in der freien Wirtschaft.
Nur Bildungsinstitutionen...
....zahlen IT-Projektleitern mit 56.500 Euro im Jahr noch weniger.
Wo verdienen Softwareentwickler am besten?
Nach der Konsum- und Verbauchsgüterindustrie, in der Entwickler auf 60.300 Euro im Jahr kommen, sind es...
..Banken und Versicherungen,
...die Entwicklern mit 58.700 Euro im Jahr die besten Verdienstchancen eröffnen.
Auch die Luftfahrt...
zahhlt Softwareentwickler mit 58.600 Euro im Jahr überdurchschnittlich.
In der Computerindustrie...
...können Entwickler mit knapp 51.000 Euro im Jahr rechnen.
Im Gesundheitswesen...
...ist die Vergütung von Programmierern mit 43.800 Euro im Jahr niedriger.
Auch Zeitarbeitsunternehmen...
...bezahlen Entwicklern nur 43.500 Euro im Jahr.
Das Call-Center...
...ist in Sachen Gehalt eine Flop-Branche: Hier beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt des Entwicklers 38.700 Euro.
Wo verdienen IT-Berater am besten?
In der Chemieindustrie....
kann ein IT-Berater mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 73.500 Euro rechnen.
Auch die Elektrotechnikbranche...
vergütet den IT-Berater mit knapp 73.000 Euro überdurchschnittlich.
Im Maschinenbau...
...erwarten IT-Berater 70.500 Euro im Jahr.
In Behörden...
....müssen sich IT-Berater mit 55.600 Euro im Jahr begnügen.
Auch der Internet- und Versandhandel
gehören zu den Branchen, die IT-Berater mit 53.200 Euro im Jahr vergleichsweise schlecht vergüten.
In Werbung und PR...
gibt es sogar nur knapp 51.000 Euro für einen IT-Berater.
Wo verdienen Systemadministratoren am besten?
In Banken und Versicherungen..
..sind die Verdienstaussichten auch für Systemadministratoren top: knapp 55.000 Euro im Jahr.
Im Maschinen- und Schiffbau....
.... erwarten den Systemadministrator durchschnittlich 47.800 Euro im Jahr.
In der Touristikindustrie...
...gibt es ein Jahresgehalt von 46.500 für den Systemadministrator.
In Autohäusern...
....müssen Systemadministratoren mit 34.600 Euro Brötchen backen.
Auch die Möbelbranche...
vergütet einen Systemadministrator mit knapp 35.000 Euro eher niedrig.
Im Call-Center...
...können Systemadminstratoren nur noch mit 29.600 Euro rechnen.
Die Studie "IT-Funktionen 2012/13"
kann auf der Homepage von Personalmarkt bestellt werden. Sie richtet sich an Geschäftsführer, IT-Personalverantwortliche, Personal- und Unternehmensberater.