Vorsicht vor möglicher Auslegung des Versicherungsträgers

Weihnachtsfeier ohne Meier

05.12.2015 von Christa Weidner
Wer Selbstständige auf die Weihnachtsfeier einlädt, muss an die Deutsche Rentenversicherung denken.

Wer die Weihnachtsfeier für seine Abteilung, sein Projektteam oder in seinem Unternehmen noch nicht geplant hat, wird dies sicherlich in den nächsten Tagen nachholen. Unternehmen, die mit selbstständigen Dienstleistern zusammen arbeiten, sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass die Deutsche Rentenversicherung, dessen Einladung als Indiz für eine bestehende Scheinselbstständigkeit ansehen wird. Dieses Argument war selbst mir neu. Und es zeigt, welche Auswirkungen deren gängige Entscheidungspraxis auf die Zusammenarbeit von Selbstständigen mit ihren Auftraggebern hat.

Firmenfeiernfeiern können durch staatliche Fallstricke im Nachhinein getrübt werden.
Foto: auremar - Fotolia.com

Was also können Unternehmen tun, damit ein solcher Anlass, sie nicht in die Klemme bringt? Im ersten Reflex werden sie die Selbstständigen einfach von der Teilnehmerliste streichen und nur mit den eigenen Mitarbeitern und den angestellten Dienstleistern feiern. Je nachdem, wie hoch der Anteil der Selbstständigen ist, fehlt dann vielleicht ein wesentlicher Anteil der Menschen, die das Jahr über unterstützt haben.

Dienstleister als Sponsor

Deshalb sollten wir uns um Lösungen bemühen, mit denen wir dem Diktat der Deutschen Rentenversicherung entkommen. Vielleicht reicht es aus, wenn man nur allgemein die Weihnachtsfeier als Veranstaltung ankündigt, zum Beispiel durch einen Aushang. So muss keine Einladung ausgesprochen werden. Wer kommt, ist da. Dann stellt sich noch immer die Problematik, dass Bewirtungsbelege ausgefüllt werden müssen und die Selbstständigen als Teilnehmer auftauchen. Findet die Weihnachtsfeier in einem Restaurant statt, können die Selbstständigen Essen und Getränke selbst bezahlen.

Meine Empfehlung ist eine Lösung, die den unternehmerischen Charakter der Selbstständigen stützt. Die Weihnachtsfeier wird von den Selbstständigen gesponsered. So kann die Weihnachtsfeier vielleicht etwas üppiger ausfallen und der Selbstständige zeigt, dass er werblich aktiv ist und sich als Selbstständiger präsentiert. Kleine Plakate, Tischkarten oder eine Dankeschön-Folie zeigen die Sponsoren, so wie wir es von offenen Veranstaltungen kennen. Die Beiträge des Einzelnen müssen nicht besonders hoch sein. Ich kenne Teams, bei denen beteiligen sich die Selbstständigen mit Beträgen zwischen 50 bis 250 Euro an der Weihnachtsfeier.

Kleidungsratgeber für die Weihnachtsfeier
Weihnachtsfeiern in Unternehmen...
... finden oft im festlichen Rahmen statt. Mit dem falschen Outfit kann man schnell ins Fettnäpfchen treten.
Knigge-Experte Kai Oppel ...
hilft, Zweifel bei der richtigen Kleiderwahl auszuräumen.
Ist die Krawatte ein Muss?
Dazu Kai Oppel: Zur Weihnachtsfeier kleidet man sich ein wenig eleganter als gewöhnlich. Falls overdressed, kann eine Krawatte mit wenigen Handgriffen immer abgelegt werden
Offenes Hemd, ja aber ...
... bitte nicht zu freizügig. Ohne Krawatte dürfen die obersten ein bis zwei Knöpfe gerne offen sein. Mit Krawatte ist es hingegen Pflicht, das Hemd komplett zuzuknöpfen.
Wer eine elegante Stoffhose ...
... zum Hemd wählt, liegt laut Knigge-Experte Oppel immer richtig.
Kniestrümpfe sind für Männer ein Muss.
Damit keine behaarten Waden aus dem Hosenbein hervorlugen, trägt Mann außerdem hohe Kniestrümpfe.
Zu viel Haut ist tabu!
"Je mehr Haut eine Frau zeigt, desto leichtfüßiger verspielt sie Autorität“, weiß Autor Oppel. Auch auf freie Schultern und zu kurze Röcke sollte im besten Fall verzichtet werden.
Als Faustregel gilt:
Ein Rock sollte immer mindestens über die Knie reichen.
Knallige Farben sind kein Problem, ...
... solange sie mit gemäßigten Schwarz- oder Weißtönen kombiniert werden. Wer sich bei der Farbwahl dennoch unsicher ist, greift einfach auf schlichte Farben wie Grau, Blau oder auf Pastelltöne zurück.
Der wichtigste Tipp zum Schluss:
Mitarbeiter müssen sich in ihren Kleidern wohlfühlen. Wer sich trotzdem unsicher ist, dem rät Knigge-Experte Oppel: Die sicherste Lösung ist daher, sich in seinem professionellen Stil an den eigenen Vorgesetzten zu orientierten.

Es ist unendlich traurig, dass solche Anlässe von der Deutschen Rentenversicherung gegen die Selbstständigkeit benutzt werden. Wer Kunden über einen längeren Zeitraum auf dem Weg von A nach B begleitet und unterstützt, schüttelt den Kopf. (bw)