iPhone, Blackberry und Co.

Was Smartphones fürs E-Mail-Marketing leisten

27.10.2009 von Diego Wyllie
Die E-Mail-Fähigkeit mobiler Endgeräte nimmt zwar immer weiter zu. Doch bei der Darstellung von Newslettern liegen die meisten Smartphones noch weit hinter den Möglichkeiten von PCs und Notebooks zurück, so eine aktuelle Studie zum mobilen E-Mail-Marketing.

Die Darstellungsfähigkeit von E-Mail-Newslettern verschiedener Endgeräte der Marken Apple, HTC, Samsung, Nokia, Palm, Sony Ericsson und Blackberry haben sich der CRM-Anbieter Artegic AG und die Unternehmensberatung Saphiron in ihrer aktuellen Studie "Mobile E-Mail Marketing 2010" zum Thema gemacht. Die Marketing-Mails wurden dabei jeweils als Multipart-Alternative verschickt, so dass der Mail-Client in der Nachricht sowohl die HTML- als auch die reine Text-Version übermittelt bekommt. Die Darstellungsfähigkeit der Endgeräte wurde anhand zweier wichtiger Faktoren ermittelt: Display-Auflösung und Schriftbild, sowie HTML-Unterstützung des Mail-Clients.

iPhone und Windows Mobile zeigen höchste Zeichenzahl

Marktanteile von Smartphones-Betriebsystemen (Ende 2008). Quelle: "Smartphone & Chip Market Opportunities“-Studie von Forward Concepts

Die Auflösung des Bildschirms, Schriftart- und Schriftgröße bestimmen das Schriftbild und damit die Menge darstellbarer Zeichen innerhalb einer E-Mail, wobei die Schriftarten von dem verwendeten Betriebssystem und dem E-Mail-Client (dem Empfänger-Programm) vorgegeben werden. Wie die durchgeführten Darstellungstests zeigen, weisen neuere Blackberrys im Gegensatz zu älteren Modellen (OS 4.2 und früher) eine deutlich höhere Zahl dargestellter Zeichen auf. Dies wird durch die deutlich geringere Laufweite der Systemschriftart ermöglicht, die seit der Version 4.5 des Blackberry-Betriebsystems implementiert ist, erklären die Studienautoren.

Minimale, Maximale und durchschnittliche Anzahl darstellbarer Zeichen innerhalb der Betreffszeile des E-Mail-Clients. Quelle: Artegic AG

Deutlich mehr Zeichen als Blackberrys zeigen laut Studie jedoch Smartphones an, die auf Windows Mobile basieren. Insbesondere aufgrund der hohen Display-Auflösung und der Möglichkeit, den Bildschirminhalt um 90 Grad rotieren und damit die volle Breite des Bildschirms nutzbar machen zu können. Das Handy, das die meisten Zeichen darstellen kann, ist allerdings der neue iPhone 3GS mit einer maximalen Zeichenanzahl im Betreff der Mail von über 120.

Inhalt in den Sichtbereich des Nutzers bringen

Durchschnittliche Anzahl darstellbarer Zeichen innerhalb der Betreffszeile über die verschiedenen Betriebssysteme hinweg. Quelle: Artegic AG

Ein weiteres Ergebnis der diesjährigen Studie: Die Display-Auflösung mit dem größten Verbreitungsgrad bei Smartphones hat sich seit der letzten Artegic-Untersuchung im Jahr 2008 von 240 x 320 Pixel auf nun 320 x 480 Pixel (bei Touchscreen-Modellen) verbessert, bei einigen Windows Mobile-Geräten sogar auf 480 x 800 Pixel. Die Fähigkeit, Bildschirminhalte zu vergrößern, macht die Einschränkungen der Display-Größe und -Auflösung zwar in zunehmendem Maße obsolet. Trotzdem empfehlen die Studienautoren E-Mails und mobile Websites auf die genannten Auflösungen hin zu optimieren, um möglichst viel Inhalt ohne Scrolling in den Sicht- und Aufmerksamkeitsbereich des Nutzers zu bringen.

HTML-Unterstützung ist selten

Was die Fähigkeit der getesteten Endgeräte angeht, HTML-codierte Newsletter darzustellen, sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Devices groß. So konnten laut Studie lediglich Apples iPhone, Palm Pre und Geräte auf Android-Basis die HTML-Nachrichten - mit Schriftformatierungen, Tabellen, Links und Grafiken - nahezu korrekt aus dem E-Mail-Client heraus darstellen.

Die auf Symbian basierenden Geräte haben laut Studie ähnlich der älteren Blackberrys indes nahezu keinerlei HTML-Darstellungsfähigkeiten. Dafür bieten einige Modelle die etwas umständlichere Möglichkeit an, über den Mail-Anhang den Html-Code innerhalb des Web-Browsers darstellen zu lassen. Seit OS 4.5 seien Blackberrys immerhin in der Lage, einige HTML -Attribute wie einfache Schriftformatierungen und Bilder rendern zu können.