Bei der Anwendungsvirtualisierung werden die Programme nicht mehr fest auf den Benutzergeräten installiert, sondern bei Bedarf geladen. Hierzu sind die Anwendungen vorher auf einem zentralen Server zu Paketen zu schnüren. Der Benutzer erhält dann Links auf seinem Desktop zu diesen Paketen. Damit der User die virtuellen Anwendungen starten kann, muss er folglich eine Verbindung zum zentralen Server besitzen. Für Notebooks gilt dies jedoch nicht immer. Um auch mobile Geräte durch die Anwendungssvirtualisierung zu unterstützen, haben die Hersteller die Konzepte erweitert. Nunmehr lassen sich die gestreamten Anwendungen auf der Client-Seite auch zwischenpuffern und für später Aufrufe vorhalten.
Was passiert beim Starten virtualisierter Anwendungen?
Virtualisierte Anwendungen werden zur Laufzeit von einem zentralen System auf die Zielsysteme übertragen. Hierbei spricht man auch vom Streaming der Applikationen. Das Streaming von Applikationen sollte aber nicht mit dem Streaming von Desktops verwechselt werden. Um die Übertragung von gestreamten Anwendungen zu beschleunigen, werden verschiedene Puffertechniken eingesetzt. Ferner können Anwendungen auch im Vorfeld oder im Hintergrund übertragen werden.
Was ist Desktop-Virtualisisierung?
Durch die Desktop-Virtualisierung wird die Bereitstellung von Arbeitsumgebungen für die Benutzer vereinfacht. Hierbei geht es um die Optimierung der Client-Geräte. Beim Modell der klassischen Desktop-Virtualisierung wird der komplette Desktop eines Benutzers zentral vorgehalten. Die Desktop-Virtualisierung verlagert die Anwendung auf einen zentralen Server, geht aber weit darüber hinaus. Bei der Desktop-Virtualisierung erhält der Benutzer einen eigenen Rechner zugewiesen. Dieser wird auf einem x86-Rechner im Rechenzentrum ausgeführt.
In welcher Umgebung laufen die virtuellen Desktops?
Virtualisierte Desktops können auf unterschiedlichen Umgebungen ausgeführt werden.
• Desktop in einer virtuellen Maschine: Bei diesem Modell läuft der Benutzer-Desktop in einer virtuellen Maschine, die ihrerseits in einem Hypervisor läuft. In diesem Fall teilen sich viele Benutzer einen physischen Server. Dessen virtuelle Maschinen wiederum beherbergen die Desktops der Benutzer. Damit teilen sich die Benutzer eine Rechnerhardware.
• Desktop auf einen physischen Blade-Rechner: Anwendern, die mehr Leistung benötigen, kann man aber auch einen physischen Rechner zuweisen. Meist wird es sich dabei um einen Blade-Einschub handeln, der im Rechenzentrum läuft und dann einem einzigen Benutzer zur Verfügung steht. Dies ist für jene Nutzer von Interesse, die leistungsfähige Geräte benötigen und sich die Rechenleistung nicht mit anderen teilen wollen oder können.
• Gestreamte Desktops: Hier werden die Benutzergeräte von einem zentralen Desktop-Image gebootet. Da der Boot-Vorgang über das Netzwerk erfolgt, benötigen die Benutzergeräte keine Festplatten. Die Änderungen werden auf dem zentralen Storage abgelegt. Bereitgestellt werden diese Boot-Images durch spezielle Provisionierungsdienste (Provisioning Services). Updates und Anpassungen am Image erfolgen zentral und werden durch einen Reboot-Vorgang auf den Endgeräten ausgeführt.
Welche Desktop-Typen gibt es?
Bei der Virtualisierung von Desktops werden verschiedene Ausführungen angeboten:
• Der individuelle Desktop: Hierbei erhält der Benutzer einen eigenen, auf ihn abgestimmten und durch ihn änderbaren Desktop. Dies ist am ehesten mit den heutigen Desktops auf physischen PCs der Benutzer vergleichbar. Als "Ausführinstanz" für einen individuellen Desktop kommt die virtuelle Maschine oder ein Blade-Einschub in Betracht.
• Der Shared Desktop: Einen Shared Desktop teilt sich der Anwender mit anderen. Eine Individualisierung erfolgt hier durch die individuelle Ablage der Benutzerprofile, also der persönlichen Daten und Einstellungen des Desktops. Einen Shared Desktop setzt man beispielsweise in einfacheren Umgebungen ein, wie etwa in einem Callcenter oder einer Bestellannahme. Dabei erhalten alle Mitarbeiter zum Beginn ihrer Arbeit immer einen gleichartigen Desktop zugewiesen. Dieser Desktop kann auch aus einem Pool entnommen werden. In dem Fall stellt die Verwaltungssoftware einen automatisch generierten Pool an Desktops bereit, die aus Vorlagen (Templates) abgeleitet werden.
Was ist VMware Horizon FLEX?
Bei VMware Horizon FLEX handelt es sich um eine Policy-basierte Umgebung für virtuelle Desktops. Hierzu bündelt VMware in Horizon FLEX mehrere Produkte. Dazu gehören VMware Fusion Pro, VMware Player Pro, VMware Mirage for Horizon FLEX und der Horizon FLEX Policy Server. VMware Horizon FLEX erlaubt die zentrale Verwaltung und Überwachung der virtuellen Desktops.
Was ist Horizon View?
Horizon View ist aus VMware View hervorgegangen. Mithilfe von Horizon View können Unternehmen ihre Desktops in die virtuelle Welt überführen. Ein "Desktop" ist im Sinne von Horizon View ein vollständiger Arbeitsplatz eines Benutzers, der als virtuelle Maschine bereitgestellt wird. Diese ist im Rechenzentrum laufend sowie online über ein spezielles Remote Desktop Protokoll (PCoIP) von jedem verfügbaren Endgerät aus erreichbar. Zum Horizon View Desktop gehört das Betriebssystem samt der Windows-Anwendungen. Dabei sind verschiedene Modelle zur Umsetzung möglich. Horizon View gliedert sich auf in einen "Linked-Clone Desktop-Pool", einen "Automated Desktop Pool", einen "Manual Desktop Pool" für individuelle Desktops sowie den "Microsoft Terminal Services Pool".
Was umfasst die VMware Workspace Suite?
Die VMware Workspace Suite umfasst Horizon zur Virtualisierung von Desktops, Workspace Portal und AirWatch für das Management mobiler Geräte. VMware Workspace Suite vereint somit Anwendungs-, Geräte- und Datenmanagement mit zentralisiertem Identitätsmanagement und der Einhaltung von Richtlinien, um die Arbeit zu jeder Zeit und an jedem Ort zu ermöglichen. Das AirWatch Enterprise Mobility Management erlaubt die Verwaltung mobiler Ressourcen in einer Konsole. (hal)