Stolpersteine im Projektmanagement

Warum IT-Projekte aus dem Ruder laufen

13.06.2013 von Thomas Wittbecker
Größere komplexe Projekte - nicht nur in der IT Branche - haben die Tendenz, sowohl terminlich als auch vom Budget her aus dem Ruder zu laufen. Woran liegt das und wie können Unternehmen und IT-Dienstleister solche Schieflagen vermeiden?

Oft nimmt die Katastrophe schon bei der Ausschreibung ihren Lauf und setzt sich im Projektmanagement fort. Dabei könnten sich die größten Stolpersteine schon im Ansatz umgehen lassen. Je nachdem, welche aktuelle Studie man zugrunde legt, sind bei größeren IT Projekten 70 bis 80 Prozent der Fälle "Out of Time” oder "Out of Budget”. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob da nur Laien am Werk sind, oder ob es andere Gründe für die Probleme gibt.

Die Beleuchtung der drei projektbestimmenden Eckpunkte Budget, Deadline und Fachlichkeit bringen dabei Licht ins Dunkel.

Aus der eigenen Erfahrung kann ich das nur für komplexe Hosting-Projekte beurteilen, allerdings dürften die Probleme eher grundsätzlicher Natur sein und in allen Branchen auftreten.

Schauen wir uns die Rahmenbedingungen von etwas größeren Projekten an: alle Projekte haben ein Budget, einen Zeitrahmen mit Deadlines und eine definierte Fachlichkeit, meist über ein Pflichten- oder Lastenheft beschrieben. Das sind die drei Eckpunkte, die ein Projekt festnageln.

Bei kleinen, einfach gelagerten Projekten funktioniert das auch hervorragend. Solange man sich ein wenig Mühe gibt, die Fachlichkeit genau definiert, das benötigte Budget zusammenrechnet und sich genau überlegt, wie lange man braucht.

Bei Projekten, die man immer wieder umsetzt, und bei denen man sich genau auskennt, funktioniert das: Auspuff reparieren, Wohnzimmer anstreichen, Standard Webserver aufsetzen und zur Verfügung stellen.

Die Grenzen des Schätzens in der Praxis

Problematischer wird es bei Projekten, die komplexer sind und bei denen die Projektverantwortlichen Neuland betreten. Hier fangen wir an Annahmen zu treffen und zu schätzen - und zwar viele Male.
Leider sind wir Menschen extrem schlecht im Schätzen.

Die Adacor betreibt im Kerngeschäft Individualprojekte. Software wird individuell entwickelt und dann von uns betrieben - und das teilweise mit Hunderten bis Millionen Nutzern, je nach Art des Projektes. Zu dem Zeitpunkt an dem der Betrieb der Infrastruktur ausgeschrieben wird, ist in der Regel die Software noch nicht einmal fertig entwickelt, man weiß nicht genau wie viele Leute zugreifen werden und wie diese die Software nutzen.
Aber es gibt schon eine klare Anforderung an die Infrastruktur und man möchte feste SLAs eine feste Architektur und eine definierte Verfügbarkeit zum Festpreis.

1. Producteev
“Producteev” ist ein Aufgaben-orientiertes Projekt-Management-Tool, das Team-Collaboration und -Kommunikation in den Vordergrund stellt.
2. Asana
Mit “Asana” bietet sich ein weiteres modernes PM-Tool an, das mit einer besonders intuitiven Bedienung und schnellen Echtzeit-Daten punktet.
3. Do
Der SaaS-Pionier Salesforce stellt mit “Do” einen modernen Service für effektives Projekt-Management zur Verfügung, der Social-Charakter hat und in direkter Konkurrenz mit Producteev und Asana steht.
4. Basecamp
“Basecamp” gehört mittlerweile zu einer der erfolgreichsten PM-Lösungen weltweit und hat den Weg für ein neues Management-Stil basierend auf Kommunikation klar gemacht.
5. Copper Project
“Copper Project” gilt als eine ernsthafte Alternative zu Basecamp und bietet all die Planungs-Funktionen, die viele Anwender eigentlich beim Platzhirsch missen – etwa Gantt-Diagramme und Reporting-Tools.
6. Smartsheet
“Smartsheet” verfolgt einen ganz besonderen Lösungsansatz, bei der flexible, “intelligente” Tabellen als zentrales Organisations- und Kommunikationsinstrument dienen.
7. Jira
“Jira” ist eine umfangreiche PM-Plattform mit zahlreichen Features und Integrationsmöglichkeiten, die speziell für Software-Entwickler konzipiert ist.
8. Redmine
Eine weitere PM-Lösung, die Entwickler adressiert, ist “Redmine”. Dabei handelt es sich um eine quelloffene und extrem flexible Lösung, die man kostenlos einsetzen kann.

Die Katastrophe beginnt bei der Ausschreibung: Ein Beispiel

Eine typische Situation aus der Praxis. Wir bekommen eine Ausschreibung auf den Tisch, ca. 100 Seiten, Infrastruktur für ein neues Projekt, Software wird noch entwickelt und alles genau spezifiziert. Für die Erstellung der Ausschreibung wurde sogar eine Consulting Firma beauftragt.

Bei solchen Projekten gibt es auch noch immer mehrere Parteien (mindestens Kunde, Software-Dienstleister und uns), die alle drei ihre Aufgaben erfüllen und Deadlines einhalten müssen.

Wenn jetzt alle drei Säulen - Fachkonzept, Budget und Deadline - fixiert werden und sich dann herausstellt, dass irgendwelche Annahmen und Schätzungen falsch waren, explodiert das Projekt.

Und mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist es bei einem Projekt, in dem es um etwas Neues geht und man keinerlei Erfahrungswerte hat, dass man treffgenaue Schätzungen abgibt? Gleich Null!

Demgemäß ist auch die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass ein Projekt genauso läuft wie geplant und alle drei Eckpunkte eingehalten werden. Nur sind dann alle überrascht und entsetzt, dass die böse Realität sich einen Weg gebahnt hat.

Halten wir also fest

  1. Bei komplexen Projekten ist es unglaublich schwierig, die genauen fachlichen Anforderungen schon vor Beginn des Projektes zu definieren, da die Erfahrung fehlt. Deshalb werden Annahmen getroffen.

  2. Wir Menschen sind schlecht im Schätzen, vor allem wenn wir wenig Erfahrungswerte haben. Das wirkt sich besonders negativ auf die Frage der Dauer aus.

  3. Also können wir nicht davon ausgehen, dass wir ein Projekt exakt im Voraus planen können, ohne eine Menge Fehler zu begehen.

Bekannte Unsicherheiten lassen sich managen

Was kann man also tun? Der erste und wichtigste Schritt ist sich über die Projektunsicherheiten bewusst zu werden und auch die Zusammenhänge zwischen den Eckpunkten zu verstehen.

Hier ein sehr einfaches Beispiel aus der Praxis: In der Regel sind Webkampagnen von der Fachlichkeit recht überschaubar. Ein Gewinnspiel, oder eine Mitmachplattform für Fotos und oder Videos, Promiblog usw. Also nichts was sich von der technischen Seite nicht gut planen lässt.

Die Deadline ist meist durch äußere Ereignisse vorgegeben. Sei es ein Großereignis oder andere begleitende Werbekampagnen.

Der unbekannte Faktor ist die Menge. Kein Mensch weiß vorher, wie erfolgreich die Kampagne sein wird und wie viele User auf die zugrunde liegende Applikation zugreifen werden.
Also muss man sich über diesen Unsicherheitsfaktor im klaren sein, dies mit einplanen und sich die Frage stellen, wo diese Unsicherheit relevant wird.

Natürlich schlussendlich beim Budget. "All-You-Can-Eat Angebote" gibt es in diesem Umfeld nicht, oder sie wären nicht bezahlbar.

Wenn die Anzahl der Nutzer unbekannt ist, muss in der Planung ein Skalierungskonzept her, um auf positive Überraschungen nach oben vorbereitet zu sein. Das bedeutet allerdings, dass das Budget nicht von Anfang an feststehen kann, sondern vom Erfolg der Kampagne abhängt.
Das hört sich ja erst einmal sehr einfach, sinnvoll und nachvollziehbar an, wenn die Kosten vom Erfolg abhängen.

Die 14 Fehler beim Projekt-Management
Sie tun es immer wieder: IT-Abteilungen begehen regelmäßig dieselben Fehler beim Projekt-Management. Risiken werden nicht analysiert oder nicht das richtige Personal eingesetzt. Kein Wunder, dass nur ein Drittel aller Vorhaben erfolgreich ist.
Falsches Personal
Der Fehler: Nicht die richtigen Leute für ein Projekt zu haben, kann das ganze Vorhaben sterben lassen. Alle Planungen sind nichts wert, wenn die notwendigen Talente fehlen.<br><br> Die Lösung: IT und Projekt Management müssen einen kompletten Überblick über die Fähigkeiten und Belastungsgrenzen des Personals haben. Das bezieht sich auch auf Berater, Anbieter und Outsourcing-Partner. Entscheidend ist, die Ressourcen bei den unzähligen Projekten und der täglichen Arbeit richtig einzusetzen.
Keine erfahrenen Projekt-Manager
Der Fehler: Projekte können schnell außer Kontrolle geraten, wenn ein erfahrener Projekt-Manager am Steuer fehlt.<br><br> Die Lösung: Es muss ein Projekt-Manager her, der über die richtigen Zertifizierungen und die Finesse verfügt, die einzelnen Akteure zu steuern. Gute Projekt-Manager verstehen es, Meetings in die gewünschte Richtung zu lenken, Risiken zu managen und mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Mitarbeitern umzugehen.
Keine Methode
Der Fehler: Keine Methode mit Standards zu haben erhöht das Risiko, dass das Projekt durch das Raster fällt. Es kann vorkommen, dass es dann komplett überarbeitet werden muss. Im schlimmsten Fall wird es nicht rechtzeitig fertig oder sprengt das Budget.<br><br> Die Lösung: Eine Methodik hilft, Projekte effizienter zu gestalten und informiert über alle Aktivitäten, die bei der Ausführung dazu gehören.
Zu viele Prozesse
Der Fehler: Zu viele Prozesse auf einmal macht das Projekt-Team unflexibel. Was dabei herauskommt ist Frust bei den Beteiligten. <br><br>Die Lösung: Flexibel sein und mit Auftraggebern und Projektbeteiligten kommunizieren.
Änderungen beim Projektumfang werden nicht berücksichtigt
Die Folge: Das Budget für das Projekt explodiert. Zeitpläne sind nur Makulatur. <br><br> Die Lösung: Strazza von CA empfiehlt einen Änderungsantrag ganz formal anzugehen. Ein Dokument sollte die spezifischen Änderungen auflisten. Der Projektleiter muss dann ermitteln, wie sie sich auf das Budget und den Zeitplan auswirken.
Keine Ahnung über den Status quo
Der Fehler: Bei vielen IT-Projekten fehlen aktuelle Daten über den momentanen Status. Aber wie soll man etwas managen, wenn man es nicht messen kann? Vor allem ist es schier unmöglich, Ressourcen zu koordinieren oder auf Veränderungen zu reagieren.<br><br>Die Lösung: Software einsetzen und sich stets über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
Probleme ignorieren
Der Fehler: Probleme lösen sich leider nicht von selbst. Sie nehmen immer mehr zu, je länger man wartet. Die Folge sind steigende Kosten. <br><br> Die Lösung: Wenn mal etwas schief läuft, kommt es anschließend darauf an, wie schnell man es wieder in Ordnung bringt.
Umfang nicht klar definieren
Der Fehler: Wenn der Umfang eines Projekts nicht klar umrissen ist, kann es so aufgeblasen enden wie Elvis in seinen letzten Jahren. Irgendwann verliert die IT die Richtung, um das Vorhaben im Rahmen des Zeitplans und des Budgets so über die Bühne zu bekommen, wie sich das Business das vorstellt. <br><br> Die Lösung: IT und Business sollten sich zunächst einmal Zeit nehmen und die Grenzen des Projekt strikt feststecken.
Zusammenhänge zwischen Projekt nicht sehen
Der Fehler: Projekte laufen niemals isoliert für sich allein. Sie hängen oft mit anderen zusammen. Projektleiter vergessen schon mal, das zu berücksichtigen. Die Folge ist, dass nicht nur das einzelne Projekt den Bach runtergeht, sondern auch noch weitere mit nach unten zieht. <br><br> Die Lösung: Zusammenhänge zwischen einzelnen Projekten sollten schon bei der Planung berücksichtigt werden. Dabei hilft es, sich mit den Beteiligten zu besprechen und Projekte als Diagramme darzustellen, um zu erkennen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen.
Murphy´s Law vergessen
Der Fehler: Probleme kann es immer geben - und meistens folgt eins dem anderen. Das Schlimme ist nur, wenn die IT davon auf dem falschen Fuß erwischt wird. Das Projekt hat dann erst mal Zwangspause, während die IT versucht, den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. <br><br> Die Lösung: Zu einer guten Projektplanung gehört ein Risiko-Assessment. Dafür muss das ganze Team überlegen, was passieren könnte. Danach geht es darum, diese Szenarien zu verhindern.
Kein Change Management
Der Fehler: All die Zeit, Geld und harte Arbeit, die man in neue Technologien steckt, bringen nichts, wenn die Anwender diese nicht annehmen. <br><br> Die Lösung: Bevor zum Beispiel neue Applikationen implementiert werden, sollte geschaut werden, wo es im Unternehmen Widerstand gibt, um die entsprechenden Leute ansprechen zu können. Aufklärungsarbeit ist gefragt.
Unvollständige Ablaufpläne
Der Fehler: Die Beteiligten wissen oft nicht, was wann zu erledigen ist. <br><br> Die Lösung: Zunächst sollten alle Schritte festgelegt werden, die für das Projekt notwendig sind. Als zweiter Schritt muss jedem Punkt eine Deadline gesetzt werden. Hilfreich dabei ist eine entsprechende Software.
Unrealistische Deadlines
Der Fehler: Die IT weist zu selten nicht einhaltbare Deadlines zurück, die vom CEO vorgegeben werden. Dass das Projekt dann nicht just in time läuft, ist kein Wunder. <br><br> Die Lösung: Die IT muss dem CEO erklären, was es kostet, bestimmte Termine einzuhalten. Der hat dann die Wahl zwischen mehr Kosten oder mehr Zeit, die er dem Projekt zur Verfügung stellt.
Fachchinesisch
Der Fehler: Die IT kommuniziert oft mit den Auftraggebern und anderen Beteiligten in einer Weise, die keiner außer ihr selbst versteht. <br><br> Die Lösung: Von Vorteil ist es, wenn man sich bei der Kommunikation auf die Gegenseite einstellt. Das gilt vor allem für die IT. Das Business hat keine Lust, seitenweise Technikbegriffe lesen zu müssen, die ein paar Funktionalitäten erklären sollen.

Das Ziel: Agile Projektmanagement-Methoden statt jubelnder Controller

Wenig Erfolg, wenig Kosten. Viel Erfolg, höhere Kosten. Man könnte meinen, die Controllingabteilung jubelt. Aber meistens weit gefehlt. Dies entspricht nicht den Prozessen von großen Unternehmen. Da muss ein festes Budget für ein Projekt gemacht werden.

Man könnte ja meinen, dann macht man eben ein etwas größeres Budget für den Erfolgsfall und freut sich, dass man Geld spart, wenn es nicht maximal gut läuft. Geht leider auch nicht. Wird das Budget nicht voll ausgeschöpft, steht im nächsten Jahr die Kürzung an. Und für die nächste Kampagne mit maximalem Erfolg ist dann nicht genug Geld da. Also werden häufig wegen unflexiblen Budgets Kompromisse in der Mitte gemacht, die häufig zu Geldverschwendung und manchmal zum Scheitern eines Projektes führen.

Flexibilisierung der Projektplanung und Budgetierung verhindert Misserfolge

An dieser Stelle ist auch bei kleineren Projekten ein Umdenken erforderlich. Unternehmen müssen hier ihre Budgetplanung flexibilisieren, um erfolgreiche Projekte umzusetzen.

Bei großen und komplexen Projekten muss man moderne agile Projektmanagementmethoden einsetzten, um die oben beschriebenen Probleme in den Griff zu bekommen. Bekannte Beispiele sind Scrum und Kanban. Beide sind in der IT aus der Softwareentwicklung heraus entstanden.
Bei der Softwareentwicklung ist es schon seit einigen Jahren von allen großen Playern im Markt erkannt und akzeptiert, dass man große Softwareprojekte nur mit agilen Managementmethoden zum Erfolg führen kann. In der gesamten Unternehmens-IT setzt sich diese Erkenntnis nur sehr langsam durch. Vor allem, weil dadurch etablierte Managementmethoden, z.B. der Umgang mit Budgets, massiv in Frage gestellt werden.

Iterativem Vorgehen wie im Kanban gehört die Zukunft des Projektmanagements

Allen agilen Methoden ist gemeinsam, dass sie iterativ sind. Das bedeutet: Man plant nur einen überschaubaren Zeitraum im Detail, setzt um, macht Erfahrungen, bewertet sie und bringt diese in die Planung des nächsten Zeitabschnitts ein. Unsere Entwickler gehen bereits seit geraumer Zeit so vor.

Nur so entgeht man willkürlichen Schätzungen. Ganz platt gesagt: Klein Anfangen, laufend Erfahrungen sammeln und Schritt für Schritt weiterentwickeln und verbessern. Und das nicht nur in der Softwareentwicklung, sondern auch in der Infrastruktur, im Betrieb, im Compliance- und Securitymanagement usw.

Bei den meisten komplexen Projekten, mit denen wir zu tun haben, handelt es sich um Projekte, bei denen die fachlichen Anforderungen noch nicht feststehen und sich auch erst aus dem Projekt und den ersten Erfahrungen im Betrieb ergeben.

Hier hilft es auf jeden Fall, wenn man die fachlichen Anforderungen im Detail offen lässt und mit dem einfachsten möglichen Szenario in den Betrieb geht, um so schnell wie möglich echte Erfahrungen zu sammeln und die Architektur nicht auf Annahmen und Schätzungen aufzubauen, sondern auf Fakten.

Das kann dazu führen, dass Mehrkosten in geringem Maße entstehen oder gar noch die Basisarchitektur umgebaut werden muss. Im Gegenzug vermeidet man allerdings die Risiken, eine falsche Architektur aufzubauen oder eine weit überdimensionierte.

Beides würde immense Kosten verursachen. Auch ohne eine konsequente Umsetzung von Scrum oder Kanban lässt sich so mit Best-Practice-Ansätzen vieles an Projektrisiken minimieren.

So kann man das Problem natürlich auch lösen

Hier noch ein Beispiel, wie es auch geht: Wenn ich keine Planungssicherheit habe, nicht auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen kann und auch noch keine agilen Managementmethoden implementiert habe, muss mindestens einer der drei Eckpunkte flexibel bleiben (wäre beim agilem Management natürlich sowieso gegeben), sonst kann es nicht ohne böse Überraschung funktionieren.

Mit Geld lässt sich natürlich eine Menge lösen. Wenn ich eine klar definierte, aber komplexe Anforderung habe, einen festen Abgabetermin und Geld keine Rolle spielt, habe ich gute Chancen auf Erfolg. Das konnte ich vor kurzem bei einer nicht näher genannten Bank beobachten, die von der Bafin für die Erhaltung der Banklizenz relevante Auflagen im Riskmanagement der IT bekommen hatte: Komplexe Anforderung, feste Deadline und so existenzbedrohlich, dass Geld keine Rolle spielte. Also wurden genug Ressourcen zur Verfügung gestellt. Natürlich wichen die Ressourcen deutlich von den ursprünglich geschätzten ab (so um die 100 Prozent nach oben). Aber es wurde ein voller Erfolg. (rb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der TC-Schwesterpublikation Channel-Partner.