VirtualBox

Von USB-Stick booten

26.10.2022 von Thomas Rieske
VirtualBox bietet auf den ersten Blick keine Möglichkeit, von einem USB-Datenträger zu starten. Das kann aber sinnvoll sein, etwa um Boot-Medien zu testen.

Datenträgernummer ermitteln

Für die folgenden Schritte haben wir VirtualBox auf einem Windows-Host installiert. Als bootfähigen Datenträger verwenden wir einen USB-Stick mit Linux Mint als Live-System. Natürlich kann der Stick auch ein anderes Betriebssystem enthalten, Sie müssen in dem Fall nur die Angaben in der virtuellen Maschine (VM) entsprechend anpassen. Was offenbar aber nicht funktioniert, ist das Starten von einem Multiboot-Stick, wie man ihn etwa mit Ventoy erstellen kann.

VirtualBox - Von USB-Stick booten
Windows 11
Rufen Sie zuerst die Datenträgerverwaltung auf, etwa mithilfe der Windows-Suche im Startmenü.
Windows 11
Dann notieren Sie sich die Datenträgernummer Ihres bootfähigen USB-Sticks.
Windows 11
Öffnen Sie nun eine Eingabeaufforderung als Administrator.
Windows 11
Danach meldet sich standardmäßig die Benutzerkontensteuerung. Bestätigen Sie die Nachfrage mit „Ja“.
Windows 11
Anschließend wechseln Sie mit dem cd-Befehl in das Verzeichnis von VirtualBox. Es befindet sich per Default unter „C:\Programme\Oracle\VirtualBox“.
Windows 11
Mithilfe des VBoxManage-Kommandos erstellen Sie dann eine vmdk-Datei. Die Parameter müssen Sie an Ihre Gegebenheiten anpassen.
Windows 11
Um die angelegte vmdk-Datei einzubinden, rufen Sie VirtualBox als Administrator auf.
Windows 11
Auch in diesem Fall müssen Sie die anschließende Nachfrage der Benutzerkontensteuerung bestätigen.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Klicken Sie im VirtualBox Manager auf den Neu-Button.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Daraufhin startet ein Assistent, der Sie durch die weiteren Schritte führt. Legen Sie zunächst Name und Betriebssystem Ihrer VM fest.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Unter „Speichergröße“ tragen Sie dann die Größe des Arbeitsspeichers ein.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Im folgenden Schritt klicken Sie auf „Vorhandene Festplatte verwenden“ und danach auf das Ordner-Icon.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Klicken Sie im nächsten Dialog auf die Schaltfläche „Hinzufügen“.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Nun wählen Sie die vmdk-Datei aus, die Sie zuvor erstellt haben, und klicken auf den Öffnen-Button.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Anschließend markieren Sie die hinzugefügte vmdk-Datei und klicken auf „Auswählen“.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Jetzt ist für „Vorhandene Festplatte verwenden“ die richtige Datei festgelegt. Übernehmen Sie zum Schluss Ihre Angaben per Erzeugen-Button.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Zurück im VirtualBox Manager markieren Sie die neue VM und klicken auf „Starten“.
VirtualBox 6.1.40 für Windows
Anschließend bootet die virtuelle Maschine vom USB-Stick, und Sie können beispielsweise ein Linux-Live-System ausprobieren.

Als Erstes benötigen Sie die Datenträgernummer des USB-Sticks. Dazu rufen Sie die Datenträgerverwaltung von Windows auf, die Sie über eine Suche im Startmenü finden. Klicken Sie auf den angezeigten Treffer Festplattenpartitionen erstellen und formatieren.

Im oberen Bereich sehen Sie nun in der Spalte Volume die jeweiligen Bezeichnungen samt Laufwerksbuchstabe. Sie können sich außer am Namen eventuell auch an der Kapazität orientieren, die ebenfalls aufgeführt ist. Wenn Sie das Volume markieren, wird unten im Fenster der dazugehörige Bereich schraffiert dargestellt. Daneben finden Sie die Angabe Datenträger, gefolgt von einer Zahl, die Sie sich notieren. Die Datenträgerverwaltung können Sie jetzt wieder schließen.

VirtualBox einrichten

Danach öffnen Sie eine Eingabeaufforderung als Administrator und bestätigen die standardmäßig erfolgende Rückfrage der Benutzerkontensteuerung per Klick auf den Ja-Button. In das Fenster der Eingabeaufforderung wechseln Sie nun in das Verzeichnis von VirtualBox. Es befindet sich per Default unter C:\Programme\Oracle\VirtualBox. Setzen Sie anschließend folgenden Befehl ab:

VBoxManage internalcommands createrawvmdk -filename <Pfad zur vmdk-Datei> -rawdisk \\.\PhysicalDrive#

Die Angaben in spitzen Klammern nach dem Parameter -filename ersetzen Sie durch den Ordnerpfad, in dem Sie die vmdk-Datei speichern wollen. Die Raute nach PhysicalDrive ersetzen Sie durch die zuvor ermittelte Datenträgernummer des USB-Sticks. In unserem Beispiel lautet das Kommando:

VBoxManage internalcommands createrawvmdk -filename C:\Users\TR\usb.vmdk -rawdisk \\.\PhysicalDrive1

Diese vmdk-Datei lässt sich nun im Hypervisor einbinden. Dazu rufen Sie VirtualBox als Administrator auf, bestätigen die Nachfrage der Benutzerkontensteuerung und legen dann in VirtualBox eine neue VM an. Ein Assistent führt Sie durch das Prozedere.

Tragen Sie zunächst Name und Betriebssystem der virtuellen Maschine ein und legen die RAM-Größe fest. Im folgenden Schritt klicken Sie - abweichend vom Standardablauf - auf Vorhandene Festplatte verwenden und dann auf das danebenstehende Ordner-Icon. Über den Hinzufügen-Button wählen Sie jetzt die erstellte vmdk-Datei aus und klicken zum Schluss auf die Schaltfläche Erzeugen.

Anschließend gelangen Sie wieder zur Oberfläche des VirtualBox Managers. Dort markieren Sie die neu angelegte virtuelle Maschine und klicken auf Starten. Die VM sollte nun vom USB-Stick booten, und Sie können zum Beispiel ein Live-Linux ausprobieren.

Produkte: Der Trick funktioniert mit VirtualBox 6.1.40 für Windows. In anderen Versionen kann die Vorgehensweise abweichen. (ad)