VMware vCenter Converter und Double-Take Move von Vision Solutions

Von Hyper-V zu VMware vSphere migrieren und umgekehrt

26.02.2014 von Regina Böckle, Simon Pfau und Erwin Breneis
Der Umzug virtueller und physischer Maschinen von Microsoft Hyper-V zu VMware vSphere ist mit den geeigneten Tools kein Problem. Auch der Wechsel von vSphere zu Hyper-V ist damit möglich.

Bei der Umstellung auf vSphere möchte der IT-Administrator bestehende, auf Hyper-V basierende virtuelle Maschinen (VMs) nicht verlieren. Gleichzeitig soll der Übergang in die neue vSphere-Umgebung ohne nennenswerte Downtime sowohl physischer als auch virtueller Systeme ablaufen. Für diese Aufgabe stellt VMware das kostenfreie Tool vCenter Converter in der Version 5.5 bereit. Es konvertiert physische und virtuelle Maschinen anderer Hypervisoren auf vSphere oder VMware Workstation/Fusion. Der Converter kommt dabei in vielen Fällen fast ohne Downtime aus. Das Tool nutzt die Snapshot-Features moderner Windows-Betriebssysteme und kann damit eine laufende physische oder virtuelle Instanz in eine VMware-VM konvertieren.

Hyper V-
Hyper-V 2012
Hyper-V ist ein Baremetal Hypervisor.
Hyper-V 2012
Der Hyper-V Switch erweitert die Netzwerkfähigkeiten des Hypervisors.
Hyper-V 2012
Das neue VHDX-Dateiformat bietet erheblich mehr Speicherplatz je virtueller Festplatte
Hyper-V 2012
Hyper-V kann das Speichern von Daten an kompatible Speichersysteme delegieren.
Hyper-V 2012
Die sconfig Kommandozeile dient als Setup- und Konfigurationswerkzeug.
Hyper-V 2012
Hyper-V wird als Server-Rolle über den Server Manager installiert

Viele Wege der Konvertierung

Um eine Hyper-V-VM nach vSphere zu transferieren, genügt es, innerhalb der VM den Converter einzurichten. Der VMware-Converter befördert die VM wahlweise direkt in einen vSphere-Cluster oder sichert die erzeugten VMDK- und VMX-Dateien auf einer Netzwerkfreigabe. Bei der Konvertierung fügt das Programm die nötigen VM-Treiber für SCSI-, Grafik- und LAN-Adapter in die zu übertragende Maschine ein. Der Verwalter kann bei diesem Vorgang direkt die Zielnetzwerke angeben und die virtuelle Hardwarekonfiguration anpassen. Auf Wunsch installiert der Converter auch die VMware-Tools automatisiert.

Für Hyper-V-Umgebungen kennt der VMware Converter zudem noch einen weiteren Weg: Das Tool kommuniziert direkt mit dem Hyper-V-Server selbst und kann alle dort registrierten VMs für vSphere konvertieren. Dazu kann der Converter direkt auf der Hyper-V-Maschine oder einem anderen Windows-Server innerhalb der Domain arbeiten. So lassen sich auch VMs von GUI-losen Hyper-V-Servern abziehen. Vor der eigentlichen Übertragung richtet der Converter via RPC lediglich einen kleinen Agenten auf der Hyper-V-Maschine ein.

Dieser Prozess setzt dann allerdings voraus, dass die zu übertragenden Maschinen nicht zeitgleich produktiv laufen. Am Ende der Umstellung von Hyper-V nach vSphere kann der Systemverwalter den Hyper-V-Dienst des Host-Systems über die Rollenverwaltung entfernen und nach einem Neustart den ehemaligen Hyper-V-Host selbst in eine VMware-Maschine übertragen.

Eine weitere Möglichkeit zur Portierung besteht darin, Images beispielsweise von Microsoft Virtual PC/Server, Symantec BackupExec oder Acronis True Image direkt anzusprechen und in VMware-VMs zu konvertieren.

Neben dem kostenfreien Converter-Tool von VMware stehen im Internet auch eine Reihe kostenpflichtiger oder freier Tools zur Auswahl, die VHD-Dateien in VMDKs umwandeln oder auf andere Art und Weise Hyper-V-Maschinen zu vSphere übertragen.

Für Administratoren, die bereits ein vCenter betreiben, gibt es zudem die Möglichkeit, den vCenter Multi-Hypervisor Manager nicht nur fürs Management von Hyper-V Host aus dem vCenter zu verwenden, sondern auch für die Migration der Hyper-V VMs auf vSphere-Hosts. Details dazu finden Interessenten auf der Community-Site von VMware.

Der umstiegswillige Administrator hat also eine reiche Auswahl an Tools, um den Übergang von Hyper-V zu vSphere meistern.

Migration von VMware auf Hyper-V im laufenden Betrieb

Lange Zeit beherrschte VMware den Virtualisierungsmarkt fast uneingeschränkt. Doch seit dem Launch von Windows Server 2012 holt Microsoft kräftig auf: Analysten von Forrester Research zufolge nutzen europaweit inzwischen 44 Prozent der Firmen Hyper-V. In Zusammenarbeit mit Vision Solutions wollen die Redmonder diesen Anteil weiter erhöhen. Vision Solutions hat mit Double-Take Move eine Lösung entwickelt, die komplette Server während des laufenden Betriebs migriert, inklusive Systemstatus, Attributen sowie Kompressions- und Verschlüsselungseinstellungen.

Microsoft hat diese Software in System Center integriert. Das ermöglicht Anwendern die automatisierte Migration von VMware-basierten Systemen auf Hyper-V und Azure, einschließlich des Cutovers. Dabei werden auch die erforderlichen virtuellen Maschinen automatisch provisioniert; Test-Cutovers sollen dabei sicherstellen, dass die Migration reibungslos verläuft. Die asynchrone Replikationstechnologie von Double-Take Move ist bandbreiteneffizient und ermöglicht die Migration auch über WAN-Links.

VMware vSphere 5.5 -
vSphere 5.5
Der vSphere Hypervisor 5.5 unterstützt jetzt die Reliable Memory Technology. Dabei handelt es sich um eine CPU-basierte Funktion, die dem Hypervisor Speicherregionen zuordnet, die besonders sicher vor Ausfällen sind.
vSphere 5.5
vSphere 5.5 unterstützt neben dem CPU-internen Performance State (P-State) jetzt zusätzlich den Deep Processor Power State (C-State). Dieser bietet zusätzliche Energiesparfunktionen, die den Energieverbrauch des System deutlich reduzieren können.
vSphere 5.5
Mit dem Expanded vGPU-Support hebt vSphere 5.5 die Beschränkung für die 3D-Hardware-Beschleunigung auf Nvidia-vGPUs auf. Neben den Intel-basierten Grafikprozessoren unterstütz der Hypervisor auch AMD-Grafikeinheiten, um grafikintensive Workloads in VM zügig abzuarbeiten.
vSphere 5.5
Bestandteil in vSphere 5.5 ist vSphere App HA. Diese Funktion vereinfacht den Betreib eines auf virtuellen Maschinen basiertes HA-Clusters, in dem es laufende Applikationen automatisch überwacht und im Fehlerfall, diese Programme selbstständig zurücksetzt beziehungsweise neu startet.
vSphere 5.5
Der vSphere Flash Read Cache ist ein nativer und integraler Bestandteil des vSphere ESXI Hypevisor Cores. Diese Flash-basierte Storage-Stack von vSphere ermöglicht im Write-Trough-Cache-Mode die Performance von VMs signifikant zu steigern, ohne die Applikationen oder Das Betriebssystem zu modifizieren.
vSphere 5.5
VMware hat das Link Aggregation Control Protokoll (LACP) im vSphere-5.5-Netzwerkstack überarbeitet. Das Betrifft in erster Line den integrierten Laod Balancer, der jetzt über 22 neue Hashing Algorithmen besitzt und Multiple-Link-Aggregation Groups (LAGs) unterstützt. Darüber hinaus hat der Hersteller das Netzwerk-Deployment großer IT-Infrastruktur nicht nur vereinfacht sondern durch optimierte Workflows beschleunigt.
vSphere 5.5
Ein Traffic Filter in vSphre 5.5 beschleunigt den Netzwerkverkehr und verbessert den Quality of Service (QoS).

Die Daten des Quellsystems werden repliziert, während die Anwender online sind und weiter auf die Anwendungen und Informationen zugreifen können. Sobald alle Daten auf das neue System repliziert wurden, können die Anwender dann praktisch ohne Downtime manuell oder automatisiert auf dieses System umgeleitet werden. Alternativ lassen sich statt kompletter Server auch nur ausgewählte Daten migrieren.

"Double-Take Move hilft Unternehmen dabei, die Migration auf unsere Cloud-Plattformen ohne unnötige Komplexität und Ausfallzeiten zu realisieren", sagt Kai Göttmann, Direktor des Geschäftsbereichs Server, Tools & Cloud Business (STB) bei Microsoft. (rb/hal)