IP-Telefonie, Voice over IP oder VoIP sind inzwischen gängige Bezeichnungen aus der Werbesprache der DSL-Provider. Im Endeffekt beschreiben sie die Sprachübertragung über das Internet Protokoll (IP). Zumindest in den Werbeanzeigen sinken die Kosten der Nutzer drastisch. Da wird mit einem Cent pro Gesprächsminute geworben sowie mit günstigen Dauertelefonaten oder kostenlosen Anrufen.
Kein Wunder, dass viele Kunden zugreifen, ohne sich die Fußnoten oder Anmerkungen durchzulesen. Wer sich aber genauer mit eben diesen Einschränkungen befasst, entdeckt einige Stolperfallen. Prüft man zusätzlich die Angebote mit einem Tarifrechner für Call-by-Call-Vorwahlen, zeigt sich Erstaunliches: VoIP ist in den meisten Fällen nicht günstiger als Call-by-Call, eher im Gegenteil. Sogar das Hauptargument, ein Cent pro Minute ins Festnetz, wird teilweise noch unterboten. Ebenso gelten die Telefon-Flatrates einiger Anbieter nur für Festnetzrufnummern. Anrufe in das Mobilnetz dagegen lassen sich die meisten Provider teuer bezahlen. Ein weiterer Nachteil, der meist nur in einem Nebensatz auftaucht, ist, dass Sonder- und Service-Nummern oft nicht oder nur teilweise erreichbar sind.
In diesem Report wollen wir Ihnen die Angebote der wichtigsten Anbieter aufschlüsseln und sie mit den Angeboten von Call-by-Call-Rufnummern vergleichen. Für den Vergleich nutzen wir die Tarifrechner von Verivox und Teltarif. Naturgemäß ändern sich die Verbindungspreise sowie die Anbieter selbts ständig. Mit Hilfe der oben genannten Tarifrechner können Sie jederzeit selbst entscheiden, wann Sie VoIP und wann Sie einen Call-by-Call-Anbieter nutzen wollen.
Eins noch vorweg: Dieser Artikel soll nicht die gesamte Voice-over-IP-Technologie verdammen, sondern die Nutzer für das Thema sensibilisieren. IP-Telefonie ist derzeit ein beliebtes Werbe- und Hype-Thema. Diese Themen haben es leider an sich, dass unangenehme Informationen gerne kaschiert werden.
Ortsgespräche
Ein Cent pro Minute ins Festnetz, deutschlandweit, meistens noch Freiminuten. Das erhalten Kunden bei Abschluss eines Vertrages mit einem VoIP-Operator. Aber ist das auch die günstigste Art zu telefonieren?
Hauptzeit (9-18 Uhr)
Der Vorteil bei VoIP ist, dass die Tarife rund um die Uhr gelten. Das ist bei Call-by-Call meist nicht so. In der Hauptzeit kostet ein Ortsgespräch beim billigsten Anbieter 01035 laut Verivox-Tabelle 0,5 Cent. Dieser hat allerdings teilweise recht negative Bewertungen. Der zweitgünstigste Anbieter landet dann bei 1,3 (Verivox) beziehungsweise 1,46 (Teltarif) Cent. Während der Hauptzeit ist die IP-Telefonie also günstiger.
Nebenzeit (18-9 Uhr)
Anders sieht es beim Feierabend aus. Die meisten Anbieter senken die Tarife jetzt massiv. Bis 21 Uhr pendeln sich die Minutenpreise um die 0,9 Cent ein. Ab 21 Uhr fallen sie auf 0,8 Cent in der Minute. Ab 23 Uhr geht der Anbieter OneTel sogar noch weiter und senkt die Preise bis 7 Uhr früh auf 0,7 Cent (Verivox-Ergebnis). Kein Grund für VoIP.
Wochenende (ganztags)
Auch am Wochenende lohnt sich die IP-Telefonie lohnt nicht. Beide Tests bieten gleich mehrere Anbieter, die am Wochenende den ganzen Tag günstiger sind. Die Tarife pendeln zwischen 0,8 Cent/Minute und 0,98 Cent/Minute (Ergebnisse: Verivox, Teltarif).
Ferngespräche
Sobald es über die Ortsgrenzen hinausgeht, steigen die Preise. Gibt es trotzdem Anbieter, die einen Cent pro Minute unterbieten?
Hauptzeit (9-18 Uhr)
Während der Hauptzeit liegen die Tarife meist über einem Cent pro Minute, der Anbieter 01026 verlangt bis 10 Uhr vormittags allerdings 0,8 Cent. Ansonsten wird die IP-Telefonie wieder von 01035 geschlagen, wenn man von den negativen Benutzermeinungen absieht.
Nebenzeit (18-9 Uhr)
Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Ortsgesprächen. Die meisten Call-by-Call-Anbieter kennen nur noch einen deutschlandweiten Tarif, also weder Orts- noch Ferngespräche. Im Lauf des Abends fällt der Preis ebenfalls auf bis zu 0,7 Cent pro Minute (Verivox). Die einzige Tageszeit, zu der sich VoIP wirklich lohnt, ist zwischen 9 und 10 Uhr vormittags.
Wochenende (ganztags)
Das Wochenende gehört dem normalen Anschluss. Den ganzen Tag verlangen die Anbieter bis zu 0,9 Cent pro Minute deutschlandweit ins Festnetz. Einer der günstigsten Anbieter ist laut Teltarif der Anbieter Sparfon.
Gespräche ins Mobilnetz
Die Kosten für Gespräche in das Mobiltelefon-Netz tauchen nur in den wenigsten VoIP-Werbungen ganz vorne auf. Aus gutem Grund: Hier steigen die Kosten massiv an. Auch gelten die Telefonie-Flatrates im Normalfall nur für Gespräche in das Festnetz. Hier die Kosten der wichtigsten Provider:
Provider |
Kosten: Cent pro Minute |
Netz / Vorwahl |
Quelle: |
1 und 1 |
22,9 |
0151, 0152, 0160, 0162, 0170, 0171, 0172, 0173, 0174, 0175 |
|
1 und 1 |
24,9 |
0163, 0176, 0177, 0178, 0179 |
|
Sipgate |
19,90 |
alle Netze |
|
Freenet |
22,9 |
alle Netze |
|
GMX |
22,9 |
0151, 0152, 160, 0162, 0170, 0171, 0172, 0173, 0174, 0175 |
|
GMX |
24,9 |
0163, 0176, 0177, 0178, 0179 |
|
Web.de |
22,9 |
alle Netze |
|
QSC |
16,9 |
D1, Vodafone |
|
QSC |
18,9 |
E-Plus, O² |
Positiv fallen die Provider QSC und Sipgate auf. Sipgate war einer der ersten großen VoIP-Anbieter und rechnet nach dem Prepaid-Prinzip ab.
QSC bietet insgesamt drei Tarife an, allerdings lässt sich lediglich IPfonie basic mit allen anderen DSL-Providern einsetzen. Die beiden anderen Tarife, IPfonie business und corporate setzten auf das QSC-eigene Netz, das allerdings nicht flächendeckend verfügbar ist. Deswegen haben wir sie nicht mit einbezogen.
Call-by-Call-Anbieter
Die herkömmlichen Call-by-Call-Anbieter lassen die IP-Telefonie hier schlecht aussehen. Laut Verivox ist der günstigste Anbieter ins T-Mobile-Netz Startec, der lediglich 13,9 Cent pro Minute verlangt. Den günstigsten Tarif bietet beim Teltarif-Vergleich mit 14, 9 Cent 01029.Der Anbieter verlangt denselben Preis für Gespräche in sämtliche Mobilfunknetze.
Auch bei den verschiedenen Verivox-Anbietern liegen die Preise deutlich unter dem Preis der VoIP-Anbieter. Bislang also ein schlechtes Bild für die IP-Telefonie.
Auslandsgespräche
Theoretisch sind Gespräche ins Ausland per Internet-Telefonie billiger. Provider können die Sprachdaten kostengünstig über das IP-Netzwerk übertragen und speisen sie erst so nahe wie möglich am Zielort in das lokale Telefonnetz ein. Damit fallen nur für die lokale Strecke Kosten an. Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis mangelt es meist an der vorhandenen IT-Infrastruktur in den jeweiligen Ländern.
Sämtliche Provider teilen die Welt in verschiedene Zonen ein, denen sie wiederum einzelne Länder zuweisen. Am günstigsten sind meist Gespräche in die USA, Gespräche in dritte Welt- und Entwicklungsländer sind generell teuerer. Dazwischen ist allerdings ein großer Unterschied erkennbar. Während 1 & 1 und die Tochter GMX lediglich Luxemburg, Schweden und die Vereinigten Staaten von Amerika in die billigste Zone eins packen, fallen bei Web.de völlig andere Staaten in diesen Bereich. Kanada und die USA sind dort extra geregelt. Hier hilft es lediglich, die Tariflisten der einzelnen Anbieter akribisch durchzuarbeiten und die Tarife für die benötigten Länder herauszufinden.
Um beim Beispiel Amerika zu bleiben, der günstigste Anbieter ist hier 1 & 1 mit 1,9 Cent pro Minute. Eine kurzer Check bei Teltarif zeigt allein fünf Call-by-Call-Rufnummern, die diesen Preis unterbieten können.
Richtig teuer werden Gespräche in ausländische Mobilfunknetze.1 & 1 rechnet beispielsweise je nach Land 10 Cent, 20 Cent oder 30 Cent pro Minute zusätzlich, was zu Preisen bis zu 1,29 Euro führt. Dann allerdings befindet sich das angerufene Handy auch in Kenia. Zum Vergleich: Für das gleiche Gespräch zahlen Sie laut Verivox-Übersicht bei einem Call-by-Call-Anbieter lediglich 20,8 Cent pro Minute.
VoIP in Europa
Weg vom Extrembeispiel, hin zu Gesprächen in das europäische Festnetz. Verivox hat eine übersichtliche Tabelle erstellt, welche die europäischen Länder und die drei jeweils günstigsten Vorwahlnummern anzeigt. Mit 7,6 Cent/Minute sind Gespräche nach Lettland am teuersten. Die meisten anderen Länder liegen unter der Fünf-Cent-Grenze. Gespräche nach Österreich und in die Schweiz kosten 1,4 Cent beziehungsweise 1,2 Cent pro Minute.
Für diese beiden Länder verlangt 1 & 1 bereits 9 Cent/Minute. Andere Anbieter wie Sipgate sind zwar maßvoller, berechnen aber immer noch 2,6 Cent/Minute nach Österreich und 2,9 Cent/Minute für Gespräche in die Schweiz.
Gespräche ins Mobilnetz
Die Kosten für Gespräche in das Mobiltelefon-Netz tauchen nur in den wenigsten VoIP-Werbungen ganz vorne auf. Aus gutem Grund: Hier steigen die Kosten massiv an. Auch gelten die Telefonie-Flatrates im Normalfall nur für Gespräche in das Festnetz. Hier die Kosten der wichtigsten Provider:
Provider |
Kosten: Cent pro Minute |
Netz / Vorwahl |
Quelle: |
1 und 1 |
22,9 |
0151, 0152, 0160, 0162, 0170, 0171, 0172, 0173, 0174, 0175 |
|
1 und 1 |
24,9 |
0163, 0176, 0177, 0178, 0179 |
|
Sipgate |
19,90 |
alle Netze |
|
Freenet |
22,9 |
alle Netze |
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GMX |
22,9 |
0151, 0152, 160, 0162, 0170, 0171, 0172, 0173, 0174, 0175 |
|
GMX |
24,9 |
0163, 0176, 0177, 0178, 0179 |
|
Web.de |
22,9 |
alle Netze |
|
QSC |
16,9 |
D1, Vodafone |
|
QSC |
18,9 |
E-Plus, O² |
Positiv fallen die Provider QSC und Sipgate auf. Sipgate war einer der ersten großen VoIP-Anbieter und rechnet nach dem Prepaid-Prinzip ab.
QSC bietet insgesamt drei Tarife an, allerdings lässt sich lediglich IPfonie basic mit allen anderen DSL-Providern einsetzen. Die beiden anderen Tarife, IPfonie business und corporate setzten auf das QSC-eigene Netz, das allerdings nicht flächendeckend verfügbar ist. Deswegen haben wir sie nicht mit einbezogen.
Call-by-Call-Anbieter
Die herkömmlichen Call-by-Call-Anbieter lassen die IP-Telefonie hier schlecht aussehen. Laut Verivox ist der günstigste Anbieter ins T-Mobile-Netz Startec, der lediglich 13,9 Cent pro Minute verlangt. Den günstigsten Tarif bietet beim Teltarif-Vergleich mit 14, 9 Cent 01029.Der Anbieter verlangt denselben Preis für Gespräche in sämtliche Mobilfunknetze.
Auch bei den verschiedenen Verivox-Anbietern liegen die Preise deutlich unter dem Preis der VoIP-Anbieter. Bislang also ein schlechtes Bild für die IP-Telefonie.
Auslandsgespräche
Theoretisch sind Gespräche ins Ausland per Internet-Telefonie billiger. Provider können die Sprachdaten kostengünstig über das IP-Netzwerk übertragen und speisen sie erst so nahe wie möglich am Zielort in das lokale Telefonnetz ein. Damit fallen nur für die lokale Strecke Kosten an. Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis mangelt es meist an der vorhandenen IT-Infrastruktur in den jeweiligen Ländern.
Sämtliche Provider teilen die Welt in verschiedene Zonen ein, denen sie wiederum einzelne Länder zuweisen. Am günstigsten sind meist Gespräche in die USA, Gespräche in dritte Welt- und Entwicklungsländer sind generell teuerer. Dazwischen ist allerdings ein großer Unterschied erkennbar. Während 1 & 1 und die Tochter GMX lediglich Luxemburg, Schweden und die Vereinigten Staaten von Amerika in die billigste Zone eins packen, fallen bei Web.de völlig andere Staaten in diesen Bereich. Kanada und die USA sind dort extra geregelt. Hier hilft es lediglich, die Tariflisten der einzelnen Anbieter akribisch durchzuarbeiten und die Tarife für die benötigten Länder herauszufinden.
Um beim Beispiel Amerika zu bleiben, der günstigste Anbieter ist hier 1 & 1 mit 1,9 Cent pro Minute. Eine kurzer Check bei Teltarif zeigt allein fünf Call-by-Call-Rufnummern, die diesen Preis unterbieten können.
Richtig teuer werden Gespräche in ausländische Mobilfunknetze.1 & 1 rechnet beispielsweise je nach Land 10 Cent, 20 Cent oder 30 Cent pro Minute zusätzlich, was zu Preisen bis zu 1,29 Euro führt. Dann allerdings befindet sich das angerufene Handy auch in Kenia. Zum Vergleich: Für das gleiche Gespräch zahlen Sie laut Verivox-Übersicht bei einem Call-by-Call-Anbieter lediglich 20,8 Cent pro Minute.
VoIP in Europa
Weg vom Extrembeispiel, hin zu Gesprächen in das europäische Festnetz. Verivox hat eine übersichtliche Tabelle erstellt, welche die europäischen Länder und die drei jeweils günstigsten Vorwahlnummern anzeigt. Mit 7,6 Cent/Minute sind Gespräche nach Lettland am teuersten. Die meisten anderen Länder liegen unter der Fünf-Cent-Grenze. Gespräche nach Österreich und in die Schweiz kosten 1,4 Cent beziehungsweise 1,2 Cent pro Minute.
Für diese beiden Länder verlangt 1 & 1 bereits 9 Cent/Minute. Andere Anbieter wie Sipgate sind zwar maßvoller, berechnen aber immer noch 2,6 Cent/Minute nach Österreich und 2,9 Cent/Minute für Gespräche in die Schweiz.
Update: VoIP-Provider für Business-Kunden
Von der Voice-over-IP-Technologie profitieren in erster Linie Business-Kunden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Anstelle des herkömmlichen DSL ist oft bereits eine Standleitung im Einsatz. Der Telekom-Anschluss wird nur noch für die Sprachtelefonie genutzt oder fungiert als Notfalllösung, falls die Standleitung ausfällt. IP-Telefonie eignet sich besonders dann, wenn die Firma mehrere Filialen unterhält. Solange die Gespräche innerhalb des gemeinsamen Netzwerkes bleiben, fallen für die Anrufe keine Kosten an.
Vor der Migration auf VoIP sollten Sie sich genau über Ihre Anforderungen an die Telefonie klar werden. Zwar nimmt die Anzahl der IP-Telefonie-Provider ständig zu, allerdings können nicht alle die Anforderungen einer Firma erfüllen. Eines der wichtigsten Themen ist hierbei die Erreichbarkeit und Portierung der bestehenden Telefonnummern.
Seit kurzem können einige Provider die Rufnummern aus dem Festnetz auf das VoIP-Netz portieren. Möglich ist dies allerdings nur, wenn die zugehörigen Anschlüsse gekündigt und neu angemeldet werden. Die jeweiligen Anbieter müssen für die angebotenen Netze komplette Nummernblöcke bei der Bundesnetzagentur (früher die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation) buchen. Da der Markt für IP-Telefonie rasant wächst, hat die Behörde die 032 als einheitliche Internet-Vorwahl eingeführt. Diese Rufnummern sind aber derzeit noch nicht aus dem Festnetz erreichbar.
In der Tabelle finden Sie eine Übersicht über die bekanntesten VoIP-Provider. Funktionen wie Konferenz, Rufumleitung, Makeln, Rufnummerübermittlung und Anklopfen setzen wir dabei als Standard voraus.
Anbieter/ Tarifname |
Abrechnung |
Vertragsbindung |
Rufnummer-portierung |
Kosten |
Anbindung |
Grundgebühr (monatlich, inklusive 16 % Mehrwertsteuer) |
DSL-Telefonie |
Rechnung |
Ja, ab zwölf Monate |
Ja |
Festnetz: Flatrate Mobilfunk: 22,9 bis 24,9 Cent/Minute |
1&1-DSL-Anschluss notwendig |
9,99 Euro |
AOL Phone |
Rechnung |
Tarifabhängig, keine Bindung bis ein Monat |
Ja |
Festnetz: 1,5 Cent/Minute oder Flatrate Mobilfunk: 20 Cent/Minute |
T-DSL-Anschluss |
Keine (Fun-Tarif) bis 14,99 Euro (Flatrate) Nicht-AOL-Kunden zahlen zwei Euro Aufpreis |
dataVoIP |
Rechnung |
Ja, ab 24 Monate |
Ja |
Festnetz: 0,86 Cent/Minute Mobilfunk: 16,8 Cent/Minute |
Broadnet-Anschluss notwendig |
Ab 21,99 Euro |
DUStel business |
Rechnung |
Ja, ein Monat |
Ja |
Festnetz (Business-Tarif): 1,49 Cent/Minute Mobilfunk (Business-Tarif): 21 Cent/Minute |
Beliebiger Breitbandanschluss |
5,90 Euro |
sipgate |
Prepaid |
Nein |
Nein |
Festnetz: 1,79 Cent/Minute Mobilfunk: 19,19 Cent/Minute |
Beliebiger Breitbandanschluss |
Keine |
tpl_sip.business |
Rechnung |
Ja, mindestens zwölf Monate |
Ja |
Festnetz: 1,5 Cent/Minute Mobilfunk: 19 bis 22 Cent/Minute |
Beliebiger Breitbandanschluss |
Ab 10,44 Euro |
IPfonie business |
Rechnung |
Ja, ab zwölf Monate |
Ja |
Festnetz: 1,4 Cent/Minute Mobilfunk: 16,9 bis 18,99 Cent/Minute |
QSC-Anschluss notwendig |
elf bis 15 Euro (=je nach Laufzeit) |
Update: Die Alternative: Messenger mit Voice-Funktion
Wer jetzt noch keine Migration auf VoIP durchführen, aber dennoch die Vorteile der IP-Telefonie nutzen will, kann inzwischen auf verschiedene Programme zurückgreifen. Zu den bekanntesten Tools zählen beispielsweise Skype, Google Talk oder der MSN Messenger.
Die Programme verfolgen ein einfaches Prinzip: Als neuer Nutzer registrieren Sie sich zunächst beim jeweiligen Dienst und geben die Anmeldedaten im Client ein. Als Nächstes lässt sich die Kontaktliste um weitere Benutzer erweitern, die denselben oder einen kompatiblen Client verwenden müssen.
Jedem Benutzer ist ein einmaliger Benutzername zugeordnet, beispielsweise seine E-Mail-Adresse. Die gesamten Daten sichert der jeweilige Client auf einem zentralen Server im Internet. Der Vorteil: Die Daten sind nicht an einen PC gebunden, sondern überall verfügbar. Für Gespräche bauen die beiden Clients eine direkte P2P-Verbindung auf.
Als weiteres Plus enthalten die Tools einen Instant Messenger. Damit ist es möglich, mit dem Gegenüber direkt zu chatten. Außerdem erkennt man, ob der Gesprächspartner überhaupt anwesend oder offline ist. Meist lassen sich Daten, beispielsweise Präsentationen, auch direkt zwischen den Partnern übertragen.
Die Nutzung der VoIP-Messenger ist kostenlos, zumindest solange die Kommunikation das IP-Netz nicht verlässt. In der nachfolgenden Tabelle haben wir die bekanntesten Messenger mit Sprachunterstützung zusammengefasst.
Name/Hersteller |
Plattformen |
Messaging/Datenübertragung |
Besonderheiten |
Skype |
Windows, Linux, Mac OS, Pocket PC |
Ja/Ja |
Kostenpflichtige Festnetzanrufe auf PrePaid-Basis |
|
Windows |
Ja/Nein |
Google Mail-Konto notwendig |
Microsoft |
Windows |
Ja/Ja |
Benutzername gleichzeitig MSN-Passport-Konto |
Yahoo! |
Windows |
Ja/Ja |
|
ICQ/ ICQ.com |
Windows |
Ja/Ja |
Nachteile der Messenger
Die Programme haben allerdings auch Nachteile. So lässt sich beispielsweise eine Firmenrufnummer nicht auf einen derartigen Dienst portieren. Außerdem sind, mit Ausnahme von Skype, nur Gespräche innerhalb des Messaging-Netzwerks möglich. Skype bietet einen SkypeOut genannten Dienst, der auch Anrufe auf normale Telefone zulässt.
Die VoIP-Messenger erweisen sich zudem als unflexibel, wenn es um die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Herstellern geht. So kann man beispielsweise einen Skype-Account vom MSN Messenger aus nicht anrufen. Im schlimmsten Fall tummeln sich also mehrere dieser Softphones auf dem PC, die jeweils eine eigene Kontaktliste unterhalten. Damit ist hier eine Suche vorprogrammiert.
Die Telefonie selbst läuft meist über ein Headset ab, einen Kopfhörer mit integriertem Mikrofon. Je nach Modell sind Headsets mit der Zeit jedoch unbequem zu tragen und weisen zum Teil starke Qualitätsunterschiede auf, was die Sprache angeht.
Sobald die Instant Messenger in der Firma zum Einsatz kommen, müssen diese unbedingt in die Sicherheitsinfrastruktur der IT-Umgebung eingebunden werden. Denn durch ihre Verbindung zum Internet liefern die Programme neue Angriffspunkte für die Programmierer von Malware, Spyware oder Viren.
Fazit: Wozu überhaupt noch VoIP?
Die Frage drängt sich förmlich auf: Wozu brauche ich Voice over IP, wenn ich dennoch anscheinend nicht günstiger telefonieren kann?
Einer der großen Vorteile der IP-Telefonie wäre sicherlich, dass ein herkömmlicher Telekom-Anschluss theoretisch nicht mehr notwendig ist, es entfallen also die Anschlussgebühren der Telekom. Verbunden mit den meist enthaltenen Freiminuten kann es also zu Einsparungen kommen. Aber: Die meisten DSL-Provider (darunter auch GMX, 1 & 1 oder Freenet) nutzen einen T-DSL-Anschluss statt eines eigenen Netzes. Dieser T-DSL-Anschluss setzt zwingend einen Telefonanschluss der Telekom voraus, der Vorteil ist zunichte. Provider wie QSC oder Broadnet Mediascape bieten zwar eigene Netze, sind allerdings nicht überall verfügbar.
Ein weiterer Kostenvorteil ist, dass IP-Telefonierer netzinterne Anrufe kostenlos tätigen. Bei den meisten Anbietern gibt es außerdem Zusammenschlüsse mit anderen Netzen, so dass Anrufe dorthin ebenfalls kostenlos sind. Tätigen Sie also häufig Anrufe in diesen Netzen, lässt sich dort eine Menge Geld sparen.
Zusätzlich ist man überall unter derselben Nummer erreichbar. Egal ob zu Hause, am Hotspot in Los Angeles oder im Internet-Café in Sansibar - sobald der Zugriff auf den jeweiligen Server der Anbieter möglich ist, können Sie telefonieren. Das gleiche gilt für die Messenger. Ein weiteres Plus: Die Messenger übertragen zusätzlich auch Daten, beispielsweise die neuste Version einer Präsentation.
Soll man die neue Technologie ablehnen und einfach alles beim Alten belassen? Nein, definitiv nicht. VoIP gehört zur Zukunft der Kommunikation. Und hat in bestimmten Bereichen auch preisliche Vorteile. Eins darf man aber auf keinen Fall: sich von jedem Hype anstecken lassen. Gerade wenn unglaublich günstige Angebote marktschreierisch angepriesen werden, sollte man sie kritisch hinterfragen. (mja)