Vista: Task Scheduler

17.02.2007 von Martin Kuppinger
Oft sind es ja die kleinen Details, die viel bringen. Dazu zählen auch die Änderungen beim Task Scheduler, bei Windows Vista nun als Aufgabenplanung bezeichnet. Was es hier Neues gibt, lesen Sie im Folgenden.

Schon beim Start der Aufgabenplanung in Windows Vista wird deutlich, dass es sich um ein völlig anderes Programm als bisher handelt. Die Anwendung ist in Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme untergebracht. Nach dem Start wird links eine Aufgabenplanungsbibliothek angezeigt, in der alle bisher definierten Aufgaben zu finden sind. Auf die drei Bereiche in der Mitte gehen wir nachfolgend ein. Rechts werden die typischen Aktionen angezeigt, die die MMC 3.0 anbietet.

Im mittleren Bereich wird oben in der Übersicht über Aufgabenplaner erläutert, was es mit dieser Anwendung eigentlich auf sich hat. Darunter findet sich der Aufgabenstatus. Bei diesem wird angezeigt, welche Aufgabe in welcher Form durchgeführt wurde. Standardmäßig werden die Aufgaben aus den vergangenen 24 Stunden angezeigt. Im Abschnitt Aktive Aufgaben schließlich sind die noch anstehenden oder laufenden Aufgaben untergebracht (Bild 1).

Bild 1: Der neue Aufgabenplaner von Windows Vista unterscheidet sich grundlegend von seinem Vorläufer bei Windows XP.

Man wundert sich im ersten Moment, warum es so viele Aufgaben gibt – immerhin war der Task- Manager von Windows XP ja meist leer. Die Erklärung erhält man sowohl beim Blick auf die Listen der ausgeführten und noch anstehenden Aufgaben als auch auf die Aufgabenbibliothek. Standardmäßig sind dort Aufgaben für sehr viele Komponenten von Windows Vista unterhalb des Eintrags Microsoft enthalten. Manches davon wurde auch schon bei Windows XP ausgeführt, nur sieht man es dort nicht. Nun sind diese gesamten Systemaufgaben gut sichtbar und lassen sich gegebenenfalls auch konfigurieren. Viele der vordefinierten Systemtasks sind aber auch im Status Deaktiviert und können bei Bedarf aktiviert werden.

Aufgaben lassen sich über die Aktionen in Ordnern,strukturieren. Das bringt mehr Übersicht, wie am Beispiel der vordefinierten Microsoft-Aufgaben gut sichtbar wird.

Mit Einfache Aufgabe erstellen können dann Aufgaben erzeugt werden. Dabei wird ein Assistent gestartet, mit dem man die Aufgabe konfigurieren kann. Nach der Festlegung des Namens muss ein Trigger konfiguriert werden (Bild 2). Ein solcher Trigger kann im Zusammenhang mit der zeitlichen Steuerung stehen. Daneben gibt es aber auch drei wichtige weitere Trigger:

Bild 2: Die Festlegung der Trigger bei der Erstellung einer einfachen Aufgabe.

Vor allem dieser Punkt ist höchst interessant, weil es bedeutet, dass man damit eine Aktivität ausführen kann, um bestimmte Fehlersituationen im System zu behandeln. Man erhält also eine Art lokales Operations Management. Natürlich spricht einiges dafür, diesen Ansatz in Netzwerken über ein zentrales Werkzeug wie den Microsoft Operations Manager abzudecken. Die lokale Verarbeitung kann aber auch Sinn machen, wenn man ein solches Tool nicht hat oder um bestimmte ausgewählte Situationen abzufangen. Man kann in diesem Fall das Protokoll, die Quelle und die Ereignis-ID angeben.

Als Aktion kann man ein Programm oder Skript starten, eine eMail senden oder eine Meldung anzeigen.

Nachdem man alle Festlegungen vorgenommen hat, kann man sich die Eigenschaften anzeigen lassen und die Aufgabe weiter bearbeiten. Neben der Option Einfache Aufgabe erstellen steht die Auswahl Aufgabe erstellen zur Verfügung. Wenn man sie auswählt, kommt man direkt zu den Festlegungen für eine Aufgabe (Bild 3). Die verschiedenen Register enthalten noch wichtige weitere Optionen. Bei Sicherheitsoptionen wird konfiguriert, unter welchen Bedingungen und gegebenenfalls im Kontext welches Benutzers eine Aufgabe ausgeführt werden soll.

Bild 3: Die Eigenschaften einer Aufgabe.

Das Register Trigger erlaubt es, die auslösenden Bedingungen festzulegen. Wichtig ist, dass man hier mit Neu auch weitere Bedingungen definieren kann. Das bedeutet, dass man beispielsweise mehrere Zeitpläne angeben kann, wenn eine Aufgabe wiederholt ausgeführt werden soll.Wichtig ist, dass sich auch mehrere Aktionen konfigurieren lassen. Die Reihenfolge der Aktionen kann modifiziert werden. Beispielsweise kann man erst eine Meldung anzeigen, bevor man eine weitere Aktivität ausführt. Was hier allerdings noch fehlt ist eine Option, mit der man den Zeitabstand zwischen zwei Aktionen festlegt, um beispielsweise fünf Minuten nach einer Meldung ein Skript ablaufen zu lassen, das bestimmte administrative Funktionen ausführt.

Im Register Bedingungen werden verschiedene Optionen konfiguriert, die die Ausführung von Tasks einschränken, etwa auf Situationen, in denen der Computer nicht über den Akku betrieben wird.

Bei den weiteren Einstellungen kann unter anderem festgelegt werden, wie lange eine Aufgabe maximal laufen darf und wie bei Fehlern reagiert wird.

Im Register Verlauf wird schließlich noch angezeigt, wann und wie die Aufgabe bisher ausgeführt wurde. Damit lässt sich auf der Ebene der einzelnen Aufgabe nachvollziehen, wie gut diese funktioniert hat.

Aufgaben lassen sich schließlich auch importieren und exportieren, sodass man sie einfach zwischen verschiedenen Systemen austauschen kann.

Über die Funktionen im Aktionsmenü können einzelne Aufgaben auch gestartet, beendet und deaktiviert respektive aktiviert werden. Das Management ist damit doch um einiges einfacher geworden.

Der Export von Aufgaben erfolgt übrigens als XML-Datei, sodass sich die erstellten Aufgaben einfach mit anderen Systemen anpassen und auch modifizieren lassen, falls das erforderlich ist. Außerdem hat die Aufgabenplanung auch Skriptschnittstellen, um den Import und Export von Tasks und wichtige Steuerungsfunktionen auch auf diese Weise automatisieren zu können. Auch über die Befehlszeile lassen sich viele Funktionen aufrufen.

Da die Aufgaben nicht als Teil von Gruppenrichtlinien gespeichert werden, muss man sie aber manuell oder mithilfe von Skripts austauschen. Immerhin lässt sich über die Gruppenrichtlinien steuern, ob Benutzer neue Aufgaben stellen oder vorhandene Aufgaben löschen dürfen. Auch die Eingriffe auf die Aufgabenplanung lassen sich einschränken. Die vorhandenen Parameter in den Gruppenrichtlinien bieten ausreichende Steuerungsmöglichkeiten, um zu verhindern, dass diese Funktion missbraucht wird.