Änderungen in der WSC

Vista: ältere Antiviren-Programmen angeblich inkompatibel

22.07.2009 von Frank Ziemann
Besitzer älterer Antiviren-Programme erhalten derzeit immer wieder Meldungen, dass ihre Software nicht kompatibel sei. Schuld daran ist ein neues Kommunikationsformat zwischen dem Vista Sicherheitscenter und der Schutzsoftware.

Seit etwa einer Woche treten bei einigen Anwendern irritierende Meldungen des Windows Sicherheitscenters (WSC) auf. Angeblich sei das Antivirusprogramm nicht kompatibel. Tatsächlich geht es lediglich um die Schnittstelle, über die Schutzprogramme ihren Status an das WSC melden. Microsoft hat diese Schnittstelle mit dem Service Pack 1 für Vista verändert. Die Gnadenfrist für ältere Schutzprogramme sollte jedoch eigentlich erst im September ablaufen.

Die Veränderungen an der Programmierschnittstelle (API) zum WSC, die Microsoft mit dem Service Pack 1 für Vista vorgenommen hat, führen dazu, dass einige ältere Antivirusprogramme oder Desktop Firewalls ihren Update- und Aktivitätsstatus nicht mehr im korrekten Format an das WSC melden können. Microsoft hatte den Herstellern eine Übergangszeit ("grace period") von 18 Monaten nach Installation des Service Pack 1 für Vista eingeräumt. Diese beginnt im September 2009 abzulaufen, denn das SP1 ist im März 2008 erschienen.

Bis dahin unterstützt Vista beide Varianten der WSC-API, Windows 7 RC enthält nur die neue Version. Doch Microsoft hat inzwischen beschlossen, den Ablauf dieser Gnadenfrist anders zu berechnen. Für Rechner, auf denen eine Vista-Version mit integriertem SP1 installiert ist, ist die Frist damit bereits am 14. Juli abgelaufen. Davon betroffene Antivirusprogramme oder Firewalls erfüllen weiterhin ihre Schutzfunktion, können jedoch zum Teil ihren Status nicht in der vorgesehenen (neuen) Art und Weise an das Sicherheitscenter von Windows Vista melden.

Ähnliche Probleme, Lösungen

Wie Tom Kelchner vom Sicherheitsunternehmen Sunbelt Software im Firmen-Blog berichtet, erhalten Sunbelt-Kunden, die dessen Antiviruslösung Vipre einsetzen, Warnmeldungen des WSC. Kelchner berichtet weiter über eine Mitteilung, die Software-Hersteller von Microsoft erhalten haben. Demnach arbeite Microsoft an einem Tool, das dieses Problem beseitigen soll. Es werde derzeit getestet und soll Ende dieser Woche zur Verfügung gestellt werden.

Ähnliche Probleme sind bereits aufgetreten, nachdem Anwender das Service Pack 2 für Vista installiert hatten. Auch hierbei erfüllen Programme wie AntiVir 8, Trend Micro Internet Security 2008 oder Spyware Doctor 5.5 ihren Zweck, das WSC kann jedoch ihre Statusmeldungen nicht mehr verwerten.

Betroffene Anwender sollten den Hersteller ihres Antivirusprogramms nach einer neueren, kompatiblen Version fragen oder erstmal auf dessen Website nach einem Update suchen. Meist ist der Umstieg auf eine neuere Version kostenlos möglich, wenn eine noch gültige Lizenz vorliegt. (PC-Welt/mja)