Windows 10

Virtuelle Desktops effektiv verwalten und bedienen

01.01.2020 von Thomas Rieske
Mit Windows 10 hat Microsoft die bereits von Linux bekannten virtuellen Arbeitsoberflächen eingeführt. Auf diese Weise lassen sich etwa private und berufliche Inhalte besser voneinander trennen. Es stehen zudem etliche Optionen zur Verfügung, um produktiver mit den zusätzlichen Desktops umzugehen.

Neuen virtuellen Desktop öffnen

Virtuelle Desktops sind eine praktische Sache. Dennoch sei vorab eine grundlegende Einschränkung erwähnt: Bei jeder neuen Windows-Sitzung starten Sie wieder mit genau einer Arbeitsumgebung. Das liegt daran, dass Microsoft derzeit keine Option vorgesehen hat, um die virtuellen Desktops zu speichern. Sie überdauern dementsprechend weder ein Abmelden noch einen Neustart oder ein Herunterfahren. Nur wenn Sie Windows in den Energiesparmodus oder Ruhezustand schicken, hat dies keine Auswirkungen.

Windows 10 - Virtuelle Desktops effektiv verwalten und bedienen
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Virtuelle Desktops lassen sich über Tastenkürzel oder die Taskansicht verwalten. Fehlt der Button dafür, aktivieren Sie ihn per Rechtsklick auf die Task-Leiste. Im Kontextmenü wählen Sie dann „Taskansicht-Schaltfläche anzeigen“.
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Anschließend finden Sie die Taskansicht rechts neben der Cortana-Schaltfläche oder, falls diese ausgeblendet ist, neben dem Suchfeld.
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Nachdem Sie auf den Button „Taskansicht“ geklickt haben, zeigt Windows über den aktiven Anwendungen eine Leiste. Mit einem Klick auf das Plus-Zeichen erstellen Sie einen neuen virtuellen Desktop.
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Auf diesem neuen Desktop befinden sich zunächst keine geöffneten Fenster. Diese sind per Default an ihre jeweilige Arbeitsoberfläche gebunden.
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Die Programmfenster können Sie nach Belieben auf die einzelnen virtuellen Desktops verteilen. Das funktioniert über das Kontextmenü oder einfach per Drag and Drop.
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Auf Wunsch können Sie ein bestimmtes Fenster oder alle Fenster einer App auf jeder virtuellen Arbeitsoberfläche anzeigen. Praktisch ist das etwa bei Tools wie dem Taschenrechner oder dem Editor.
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Konfigurationsoptionen, die das Verhalten virtueller Desktops steuern, finden Sie in den Windows-Einstellungen. Auf der Übersichtsseite wählen Sie die Rubrik „System“.
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Dann klicken Sie in der Navigation links auf den Eintrag „Multitasking“.
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Rechts finden Sie im Abschnitt „Virtuelle Desktops“ zwei Pulldown-Listen.
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Mit der ersten Option legen Sie fest, welche geöffneten Programmfenster auf den virtuellen Desktops angezeigt werden sollen.
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Sie können nur die jeweils auf einem virtuellen Desktop geöffneten Fenster oder die Fenster auf allen Desktops als Taskleisten-Icons anzeigen lassen.
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Analog verhält es sich mit der zweiten Pulldown-Liste auf der Seite. Hiermit steuern Sie, zwischen welchen aktiven Tasks Sie per Alt+Tab wechseln können.
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Zur Auswahl stehen die geöffneten Programme des aktuellen Desktops oder die Programme auf allen Desktops.

Um einen neuen virtuellen Desktop zu öffnen, klicken Sie in der Task-Leiste auf das Icon neben dem Suchfeld oder - sofern eingeblendet - der Cortana-Schaltfläche. Diese Schaltfläche wird auch Aktive Anwendungen oder Task-Ansicht genannt. Sollte das Symbol fehlen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Task-Leiste und aktivieren Taskansicht-Schaltfläche anzeigen.

Nun blendet Windows oberhalb der gerade aktiven Anwendungen eine Leiste ein. Dort lässt sich über das Plus-Zeichen ein zweiter Desktop aktivieren, dem Sie anschließend noch weitere hinzufügen können. Auf den virtuellen Desktops haben Sie jetzt Gelegenheit, nach Bedarf Programme aufzurufen, Verzeichnisse zu öffnen oder sonstige Aktionen zu starten. Standardmäßig bleiben die geöffneten Fenster an ihre jeweilige Arbeitsoberfläche gebunden.

Weitere Optionen in der Task-Ansicht nutzen

Wenn Sie zur Task-Ansicht zurückwechseln, etwa mit der Tastenkombination Windows+Tab, stehen weitere Optionen zur Verfügung. So können Sie beispielsweise einzelne Fenster sortieren, indem Sie sie einfach per Drag & Drop auf andere Desktops verschieben.

Außerdem besteht die Möglichkeit, ein bestimmtes Fenster - auf Wunsch auch alle Fenster einer App - generell auf jeder virtuellen Arbeitsoberfläche anzuzeigen. Das ist durchaus sinnvoll, etwa wenn Sie den Browser oder Taschenrechner immer in direktem Zugriff benötigen. Dazu öffnen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü des jeweiligen Fensters und klicken auf Dieses Fenster auf allen Desktops anzeigen beziehungsweise Fenster aus dieser App auf allen Desktops anzeigen.

Mit Tastenkürzeln arbeiten

Außer über die Task-Ansicht können Sie die virtuellen Arbeitsoberflächen auch mithilfe von Tastenkürzeln verwalten. Das funktioniert deutlich schneller, bedeutet aber immer auch einen Wechsel in der Bedienung von Maus zu Tastatur. So erzeugt die Tastenkombination Strg+Windows+D einen neuen Desktop. Mit Strg+Windows+Links schalten Sie zum vorherigen, mit Strg+Windows+Rechts zum nächsten Desktop um. Über Strg+Windows+F4 beenden Sie den aktuellen Desktop. Sollten dort noch Fenster geöffnet sein, wandern sie automatisch auf den Desktop links davon.

Es gibt einige weitere Stellschrauben, mit denen sich das Verhalten und Erscheinungsbild dieses Features steuern lässt. Zum Beispiel können Sie festlegen, ob auf den virtuellen Desktops nur die jeweils dort geöffneten Fenster oder die Fenster auf allen Desktops als Taskleisten-Icons angezeigt werden sollen. Sie erreichen die betreffende Option über die Windows-Einstellungen unter System / Multitasking im Abschnitt Virtuelle Desktops. Mithilfe der zweiten Pulldown-Liste auf dieser Seite lässt sich zudem bestimmen, zwischen welchen aktiven Tasks Sie per Shortcut Alt+Tab wechseln können - nur zwischen denen des aktuellen Desktops oder Desktop-übergreifend. (ad)