Microsoft Azure

Virtuelle Computer in Azure effizient sichern

01.04.2016 von Thomas Joos
In Microsofts Azure lassen sich nicht nur virtuelle Maschinen betreiben, der Cloud-Dienst bietet auch vielfältige Möglichkeiten für Backups, Snapshots und Recovery. Unser Workshop zeigt, wie das geht.

Recovery Services für die Sicherung von VMs verwenden

Sie haben in Microsoft Azure auch die Möglichkeit, auf Basis eines Sicherungstresors Datensicherungen von virtuellen Servern durchzuführen. Dazu müssen Sie im ersten Schritt über den Bereich Recovery Services in der Weboberfläche einen Tresor erstellen. Sobald der Tresor zur Verfügung steht, können Sie über dessen Einstellungen im Bereich Registrierte Elemente Objekte zur Sicherung hinzufügen, zum Beispiel virtuelle Computer in Microsoft Azure.

Auf der Registerkarte Registrierte Elemente wählen Sie Virtueller Azure-Computer aus. Über einen Assistenten können Sie jetzt die Sicherung der VMs konfigurieren. Bevor Sie die VMs aber sichern können, müssen Sie diese für die Sicherung mit Microsoft Azure registrieren. Erst nach der erfolgreichen Registrierung lassen sich Sicherungsaufträge hinterlegen.

Damit Sie VMs anbinden können, müssen Sie zunächst im unteren Bereich die Schaltfläche Ermitteln auswählen. Hier können Sie nach Objekten in Microsoft Azure suchen, die Sie mit dem Sicherungstresor sichern können. Der Assistent zeigt aber nur VMs an, die sich in der gleichen Region wie der erstellte Sicherungstresor befindet. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, mehrere Sicherungstresore zu erstellen, damit Sie alle VMs in den verschiedenen Regionen sichern können. Sobald die VMs ermittelt wurden, können Sie diese über Registrieren anbinden.

Sobald die VM in Microsoft Azure registriert ist, wird diese im Sicherungstresor angezeigt. Sie haben jetzt die Möglichkeit, die Datensicherung der VM zu steuern. Auf diesem Weg können Sie auch mehrere Sicherungsrichtlinien erstellen. Eine Richtlinie kann den Server zum Beispiel täglich um 22 Uhr sichern, die andere Richtlinie sichert den Server an einem bestmmten Tag in der Woche um 6 Uhr morgens.

Azure-VMs: Die Aufträge der Sicherung verwalten Sie in den Einstellungen des Sicherungstresors.
Foto: Thomas Joos

Um einen Server zu sichern, klicken Sie nach der erfolgreichen Registrierung auf Schützen. Im Assistenten wählen Sie anschließend den Server und die gewünschte Richtlinie aus. Der Server wird danach zu den gewünschten Zeitpunkten gesichert.

Um sofort eine Sicherung durchzuführen, klicken Sie auf Jetzt sichern. Danach startet Microsoft Azure eine sofortige Sicherung mit den Einstellungen aus der hinterlegten Richtlinie. Die Einstellungen der Richtlinien sehen Sie über den Link Richtlinien im Sicherungstresor.

Wichtig für die Verwaltung der Sicherungsaufträge ist auch der Bereich Aufträge. Hier sehen Sie den Status aller Aktionen, die die Datensicherung durchgeführt hat.

Sobald eine Sicherung zur Verfügung steht, können Sie die VM natürlich auch wiederherstellen. Dazu wechseln Sie wieder in den Sicherungstresor und wählen die VM aus, die Sie wiederherstellen wollen. Über den Link Wiederherstellen im unteren Bereich, können Sie Daten der VM wiederherstellen. Sobald eine VM gesichert wurde, erhält sie auch einen entsprechenden Status in der Verwaltungsoberfläche des Sicherungstresors.

PowerShell für die Verwaltung von Azure

Einige Aufgaben zur Sicherung von VMs können Sie auch mit der PowerShell durchführen. Dazu müssen Sie die Azure-CMDlets für PowerShell herunterladen und einrichten. Die Azure PowerShell kann von einem lokalen Rechner aus Sicherungsaufgaben in Microsoft Azure durchführen. Neben der manuellen Sicherung können Sie auch Zeitpläne erstellen, zu denen die virtuellen Server automatisch gesichert werden.

Nützliches Werkzeug: Betreiben Sie Microsoft Azure, sollten Sie auch die Azure PowerShell zur Verwaltung installieren.
Foto: Thomas Joos

Sie haben zudem die Möglichkeit, die Sicherung zu delegieren. In diesem Fall legen Sie in Microsoft Azure über Azure Active Directory einen Benutzer an, der über Administratorrechte verfügt. Diesem weisen Sie dann die Möglichkeit zu, Sicherungen durchzuführen. Wenn Sie Azure PowerShell installiert, eingerichtet und mit Ihrem Abonnement verbunden haben, erhalten Sie durch Eingabe des Befehls get-command -module azure eine Liste der zur Verfügung stehenden CMDlets.

Mit dem CMDlet get-azurevm lassen Sie sich zunächst eine Liste der installierten VMs anzeigen. Für diese VMs können Sie Sicherungsaufgaben konfigurieren.

Neben einfacheren Möglichkeiten können Sie auch Skripte erstellen und die Sicherung automatisieren lassen. Wie Sie dazu vorgehen, zeigt Microsoft im TechNet. Wie beim Einsatz von lokalen Virtualisierungsumgebungen auf Basis von Hyper-V, können Sie die VMs in Microsoft Azure auch exportieren und importieren. Dazu nutzen Sie die CMDlets Export-AzureVM und Import-AzureVM.

Skript für das Erstellen von Sicherungen

Das Skript, das in diesem Beitrag erstellt wird, lässt sich auch herunterladen. Ausführliche Anleitungen zu diesem Skript finden Sie außerdem auf der Download-Seite des Skriptes.

Der Vorteil des Skriptes besteht darin, dass Sie VMs in Microsoft Azure auch im laufenden Betrieb sichern können. Bevor Sie das Skript verwenden, sollten Sie aber zunächst überprüfen, ob die lokale PowerShell eine Verbindung zu Ihrem Azure-Abonnement hergestellt hat. Dazu verwenden Sie die beiden CMDlets Add-AzureAccount und get-azurevm.

Datensicherungen mit der PowerShell vorbereiten

Sichern Sie mit der PowerShell VMs in Azure Storage, dann bleiben alle Daten in der Cloud. Sie haben auf diesem Weg die Möglichkeit, auch Wiederherstellungsvorgänge durchzuführen. Um eine VM vollständig zu sichern, müssen Sie diese anhalten. Mit dem oben genannten Skript ist das nicht notwendig, und auch nicht, wenn Sie mit dem Sicherungstresor sichern. Verwenden Sie aber manuelle Kopieraktionen, muss die VM angehalten werden. Dazu verwenden Sie das CMDlet stop-azurevm. Wollen Sie den Vorgang in ein Sicherungsskript schreiben, ist es sinnvoll, wenn Sie die entsprechende VM in einer Variablen speichern:

$vm = Get-AzureVM -ServiceName <Bezeichnung> -Name <Bezeichnung>

Die genauen Bezeichnungen erfahren Sie über get-azurevm. Den Inhalt der Variablen lassen Sie danach mit $vm anzeigen.

Für die Sicherung können Sie danach mit der Variablen und dem Skript stop-azurevm die VM herunterfahren, aber verfügbar für die Sicherung belassen. Dazu verwenden Sie den Befehl:

$vm | stop-azurevm -StayProvisioned

Der Befehl ruft den Inhalt der Variablen ab und beendet danach die VMs, die in der Variablen hinterlegt sind. Um die VMs zu sichern, müssen Sie deren virtuelle Festplatten sichern, genauso wie bei lokalen Servern, die Sie virtualisiert haben. Dazu haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, in der PowerShell die Festplatten auszulesen und in einer Variablen zu speichern. Zum Abrufen der Festplatten verwenden Sie das CMDlet Get-AzureOSDisk.

Microsoft Azure - Virtuelle Computer sichern: Für das Azure-Modul stehen einige CMDlets zur Verfügung, die auch für die Verwaltung von VMs genutzt werden können.
Foto: Thomas Joos

Um die Festplatten der gespeicherten VMs auszulesen und in einer Variablen zu speichern, rufen Sie zuerst die Variable mit den VMs auf, übergeben das Ergebnis an das CMDlet Get-AzureOSDisk und speichern das Ergebnis in einer weiteren Variablen:

$vmdisk = $vm | Get-AzureOSDisk

VMs in Microsoft Azure bestehen meistens aus mehreren Festplatten. Mit dem Befehl Get-AzureOSDisk lassen Sie sich die Festplatten mit den Betriebssystemen anzeigen. Die Datenfestplatten werden mit dem CMDlet Get-AzureDataDisk angezeigt. Auch hier haben Sie die Möglichkeit. die Festplatten anzuzeigen und in einer Variablen zu speichern. Dazu verwenden Sie den Befehl:

$vmdatadisk = $vm | Get-AzureDataDisk

Verfügt die VM über keine Datenfestplatte, bleibt die Variable leer. Sobald Sie aber später eine Datenfestplatte hinzufügen, wird diese im Skript automatisch mit eingebunden.

Azure Storage für Datensicherungen vorbereiten

Damit Sie Daten von VMs sichern können, benötigen Sie zunächst ein Speicherkonto in Microsoft Azure. Dieses können Sie in der Weboberfläche erstellen. Sobald Sie das Konto erstellt haben, überprüfen Sie in der PowerShell, ob es verfügbar ist. Dazu verwenden Sie das CMDlet Get-AzureStorageAccount.

Microsoft Azure - Virtuelle Computer sichern: Bevor Sie VMs in Microsoft Azure über die PowerShell sichern können, müssen Sie sicherstellen, dass die Verbindung zum Azure-Abonnement funktioniert.
Foto: Thomas Joos

Verwenden Sie mehrere Speicher, sollten Sie den Speicher, in dem Sie die VMs sichern wollen, zunächst in der PowerShell abrufen, überprüfen, und danach in einer Variablen speichern:

get-azurestorageaccount -StorageAccountName joosstorage

$storage= get-azurestorageaccount -StorageAccountName joosstorage

$storage

Damit Sie in der PowerShell auf das Speicherkonto zugreifen können, müssen Sie teilweise das Azure-Abonnement noch einmal hinterlegen. Dazu rufen Sie das Abonnement mit Get-AzureSubscription ab und hinterlegen es mit Set-AzureSubscription für das gewünschte Speicherkonto:

Set-AzureSubscription -SubscriptionName "<Name>" -CurrentStorageAccount <Storage>

Erstellen sie im ausgewählten Speicherkonto am besten einen eigenen Container für die Sicherung von VMs. Diesen Container können Sie auch schnell und einfach in der Weboberfläche erstellen. Alternativ verwenden Sie das CMDlet New-AzureStorageContainer. Danach starten Sie die Sicherung mit Start-AzureStorageBlobCopy. (cvi)