Tipp für die Virtualisierung mit Oracle

VirtualBox - Von USB-Geräten booten

17.07.2014 von Thomas Rieske
Wer in VirtualBox die Bootreihenfolge ändern will, um von einem USB-Anschluss zu starten, kommt nicht weit. Ein angesteckter USB-Stick zum Beispiel taucht in den Boot-Einstellungen der virtuellen Maschine erst gar nicht auf. Erst ein etwas tieferer Eingriff in den Hypervisor ermöglicht das Vorhaben.

Lösung: Für die nachfolgenden Schritte benötigen Sie als Host-Betriebssystem eine Windows-Variante. In dieser Umgebung rufen Sie die Datenträgerverwaltung auf und notieren die Datenträgernummer des USB-Mediums, von dem Sie booten wollen. Öffnen Sie dann eine Eingabeaufforderung als Administrator, und wechseln Sie ins VirtualBox-Programmverzeichnis. Dann geben Sie den folgenden Befehl ein:

VBoxManage internalcommands createrawvmdk -filename "%USERPROFILE%"\.VirtualBox\<VMDK-Dateiname> -rawdisk \\.\PhysicalDrive<Datenträgernummer>.

Damit erstellen Sie im VirtualBox-Ordner unterhalb des aktuellen Benutzerprofils eine VMDK-Datei, die mit der jeweiligen Datenträgernummer verknüpft ist. Ersetzen Sie die Angaben in spitzen Klammern durch den gewünschten Dateinamen und die entsprechende Datenträgernummer, die sie zuvor ermittelt haben.

Bildergalerie:
VirtualBox - Eingeschränkte Boot-Optionen
Die Konfigurationsoptionen in der grafischen VirtualBox-Oberfläche erlauben es nicht, per USB zu booten.
Windows-Datenträgerverwaltung
In der Datenträgerverwaltung von Windows notieren Sie sich die Datenträgernummer des USB-Laufwerks.
VirtualBox - VBoxManage
Die zuvor ermittelte Datenträgernummer benötigen Sie für den Befehl "VBoxManage". Mit ihm erstellen Sie in der Windows-Eingabeaufforderung die VMDK-Datei.
VirtualBox - Virtuelle Festplattenauswahl
Wenn Sie eine neue virtuelle Maschine anlegen, wählen Sie als bereits vorhandene Festplatte die VMDK-Datei aus.
VirtualBox - Hauptfenster
Das bootfähige USB-Laufwerk erscheint im Hauptfenster von VirtualBox wie gewohnt und lässt sich von dort aus starten.
VirtualBox - Start von USB-Stick
Haben Sie alle Einstellungen richtig konfiguriert, bootet das Betriebssystem vom USB-Anschluss, hier etwa Yumi, das Notfall-Linux.

Als Nächstes legen Sie in VirtualBox eine neue virtuelle Maschine an. Wenn das Konfigurationsprogramm Sie auffordert, die dazugehörige Festplatte anzugeben, wählen Sie die Option Vorhandene Festplatte verwenden aus und geben die gerade angelegte VMDK-Datei an. Anschließend klicken Sie auf Erzeugen und verfügen danach über eine virtuelle Maschine, die sich über das entsprechende USB-Laufwerk starten lässt - natürlich nur, falls es bootfähig ist.

Produkte: Dieser Tipp funktioniert mit allen aktuellen Versionen von VirtualBox. (hal)