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Virtualbox Portable - virtueller PC für den USB-Stick in 5 Schritten

30.12.2015 von Christopher Hoffmann
Mit Virtualbox Portable nehmen Sie virtuelle Rechner auf dem USB-Stick mit. So haben Sie beispielsweise ein Windows zum Arbeiten oder ein sicheres Surfsystem immer am Schlüsselbund dabei.

1. Portable Version von Virtualbox erstellen

Erstellen Sie aus den Installationsdateien von Virtualbox eine portable Version der Open-Source-Virtualisierungslösung.

Virtualbox gibt es nicht nur als Desktop-Freeware,sondern auch in portabler Form. Damit die Ersteinrichtung von Virtualbox Portable funktioniert, darf Virtualbox selbst nicht installiert sein. Andernfalls fungiert die Software lediglich als Starter für die installierte Version. Deinstallieren Sie Virtualbox daher, falls notwendig. Den Installer für Virtualbox Portable laden Sie von der Webseite www.vbox.me. Entpacken Sie das Dateiarchiv in einen leeren Ordner. Öffnen Sie den Windows-Explorer und gehen Sie in das Auspackverzeichnis. Hier starten Sie das Tool im Unterordner „Portable-VirtualBox“ mittels Doppelklick auf die ausführbare Datei „PortableVirtualBox.exe“. Das Einrichtungsfenster von Virtualbox Portable wird geöffnet. Klicken Sie auf „Search“, doppelt auf „german.ini“ und dann auf „OK“. In dem neuen Fenster klicken Sie auf „Installationsdateien von VirtualBox herunterladen“. Warten Sie nun, bis der Download der Dateien abgeschlossen ist. Im unteren Fensterbereich wählen Sie aus, ob Sie für den USB-Stick eine 32- oder 64-Bit-Version von Virtualbox haben möchten. Klicken Sie zum Abschluss auf „OK“. Die benötigten Dateien werden jetzt aus dem Setup-Archiv von Virtualbox extrahiert und in die portable Version eingebunden.

2. Virtualbox auf USB-Stick übertragen

Kopieren Sie die Inhalte aus dem Ordner von Virtualbox Portable auf der Festplatte in das Hauptverzeichnis des USB-Sticks.

Schließen Sie den gewünschten USB-Stick an den Rechner an und wechseln Sie auf der Festplatte wieder in das in Schritt 1 zum Auspacken verwendete Verzeichnis mit Virtualbox Portable. Markieren Sie danach mit der Tastenkombination Strg-A alle Dateien und Unterverzeichnisse im Ordner „Portable-VirtualBox“ und ziehen Sie die Daten bei gedrückter linker Maustaste in das Hauptverzeichnis Ihres USB-Sticks. Ist der Kopiervorgang abgeschlossen, starten Sie auf dem USB-Stick die Datei „PortableVirtualBox.exe“ mit einem Doppelklick. Klicken Sie im Hinweisfenster auf „OK“. Es öffnet sich die Virtualbox-Konsole und Sie können mit der Einrichtung neuer virtueller Computer auf dem USB-Stick beginnen. Im Windows-Benachrichtigungsbereich auf der Taskleiste hat sich der Starter übrigens mit seinem Symbol eingetragen. Über einen rechten Mausklick auf das Icon können Sie Virtualbox unter anderem beenden.

Beachten Sie: Für ausreichend viel Tempo beim Starten der virtuellen PCs vom USB-Stick empfiehlt sich ein Stick mit USB 3.0, sofern der für den Stick genutzte Rechner ebenfalls mit USB 3.0 ausgestattet ist. Virtualbox unterstützt seit Version 5.0 USB 3.0 - neben einigen anderen interessanten Features.

3. Virtuellen PC laden

Die Portable-Version von Virtualbox unterscheidet sich nicht von der auf Festplatte installierten Version. Sie können fertige virtuelle Rechner laden.

Am einfachsten ist es, zu einem ersten Test eine fertige virtuelle Maschine aus dem Internet zu nutzen. In Virtualbox gibt es seit Version 4.0 Vbox-Konfigurationsdateien. Damit lassen sich einsatzbereite virtuelle PCs leicht weitergeben, ohne dass der virtuelle Rechner neu erstellt werden muss. In unserem Beispiel entpacken Sie den virtuellen Fertig-PC auf den USB-Stick. Für mehr Übersicht legen Sie auf dem Stick einen neuen Ordner an, etwa VMs. Starten Sie Virtualbox Portable und rufen Sie „Maschine -> Hinzufügen“ auf. Wählen Sie die Vbox-Datei auf dem USB-Stick aus und bestätigen Sie mit „OK“.

4. Neuen virtuellen Rechner anlegen

Auch mit der portablen Ausgabe von Virtualbox richten Sie neue virtuelle Maschinen mithilfe des Assistenten ein. Als Ziel können Sie direkt den USB-Stick verwenden.

Das Erstellen eines neuen virtuellen Rechners läuft nach demselben Muster ab wie beim fest installierten Virtualbox. Als Zielverzeichnis für den virtuellen PC und die zugehörige virtuelle Festplatte müssen Sie allerdings den USB-Stick angeben. Alternativ verwenden Sie als Speicherziel zunächst die schnelle Festplatte oder SSD im PC und kopieren den fertigen virtuellen Rechner anschließend auf den Speicherstick. Berücksichtigen Sie bei der Konfiguration des Gastrechners, dass dieser an möglichst vielen Gast-PCs funktionieren soll. Wenn Sie etwa an Ihrem Rechner über 16 GB Arbeitsspeicher verfügen, sollten Sie das dem virtuellen PC zugewiesene RAM dennoch eher knapphalten.

5. Virtuelle Gast-PCs anpassen

Die virtuelle Maschine kann jederzeit an die Bedürfnisse des Hauptrechners angepasst werden, etwa wenn auf dem Host-PC weniger RAM bereitsteht.

Über die Virtualbox-Konsole lassen sich die Einstellungen der virtuellen Maschinen leicht an neue Gegebenheiten anpassen. Markieren Sie dazu links im Fenster einen Gast-PC und öffnen Sie mit „Ändern“ das Konfigurationsfenster. Beispielsweise lässt sich unter „System“ der Hauptspeicher des virtuellen PCs ändern und so leicht an die Erfordernisse des derzeit genutzten Haupt-PCs anpassen. Mit Virtualbox Portable lassen sich allerdings keine eigenen Netzwerkadapter erstellen, da hierfür mehrere Registry-Einträge angelegt werden müssten. Da die Werte von Host-System zu Host-System unterschiedlich sind, lassen sie sich nicht auf eine portable Version übertragen.

Virtualbox Portable: Wichtige Optionen

Nach dem Start der portablen Version von Virtualbox öffnet sich das Programm in der Konsolenansicht. Zusätzlich hat sich jedoch im Infobereich von Windows neben der Uhr ein Virtualbox-Icon eingenistet.

Ein Rechtsklick auf den blauen Würfel in der Taskleiste öffnet das Kontextmenü mit einigen Sonderbefehlen der portablen Version. Beispielsweise können Sie über den Befehl „Einstellungen“ (Ctrl-5) wie auch über das Tastenkürzel Strg-5 zu den Portable-Einstellungen springen. Hier wählen Sie auf der Registerkarte „VB-Manager“ eine virtuelle Maschine auf dem Stick aus, die beim Aufruf von Virtualbox künftig automatisch starten soll.

Mit den Steuerbefehlen des Portable-Starters holen Sie eine einmal gestartete virtuelle Maschine in den Vordergrund (Strg-1) oder verstecken den virtuellen Rechner (Strg-2). Ähnliches gilt für die Steuerkonsole von Virtualbox – hier verwenden Sie allerdings die Tastenkombination Strg-3 beziehungsweise Strg-4. Zum schnellen Beenden von Virtualbox Portable dient das Tastenkürzel Strg-6. Möchten Sie dem Portable-Starter andere Hotkeys zuweisen, öffnen Sie die Einstellungen und bringen die Registerkarte „Hot- Key-Einstellungen“ nach vorne. In diesem Dialog teilen Sie der Software mit, dass Sie zukünftig eigene Tastenkürzel nutzen möchten, die Sie dann entsprechend auswählen. Klicken Sie danach auf „Speichern“ und „Abbrechen“ – die neuen Tastenkombinationen sind ab sofort aktiv.

Falls Sie einen Gastrechner ohne USB- und Netzwerkunterstützung ausführen wollen, schalten Sie die entsprechenden Optionen auf der Registerkarte „USB“ und „Netzwerk“ ab – und bei Bedarf auch wieder ein. Außerdem lässt sich in diesem Dialog die Sprache des Starters ändern.

(PC-Welt/ad)