Arbeitsmarkt

Viele IT-Bewerber sitzen nach wie vor am längeren Hebel

15.10.2014
67 Prozent der Unternehmen aus der IT-Industrie stellen ein. Damit ist diese Branche die zweitstärkste nach der Pharmaindustrie in Deutschland. Dies geht aus der aktuellen Jobmarkt-Untersuchung der international agierenden Personalberatung Antal hervor. Doch Bewerber und Arbeitgeber kommen nach wie vor schwer zusammen.

Der IT-Arbeitsmarkt ist immer noch ein sehr stark gesteuerter Kandidatenmarkt - Bewerber haben beste Chancen, sich das attraktivste Gesamtpaket auszusuchen. Die Nachfrage nach IT-Spezialisten bleibt hoch, so die Personalberater von Antal International, und ist dabei deutlich höher als das vorhandene Angebot an Kandidaten. Aus diesem Grunde haben viele Firmen erhebliche Probleme, offene Stellen gut zu besetzen, so die Beobachtung der Personalprofis.

Obwohl der Kandidatenpool eng ist, passen sich viele Unternehmen nicht den Marktgegebenheiten an, die Prozesse sind zu langwierig und werden verschleppt. Mit der Konsequenz, dass sich Bewerber für einen anderen Arbeitgeber entscheiden. Der Qualifikationsprozess des Bewerbers wird nicht mit der nötigen Sorgfalt und Expertise ausgeführt, eventuelle Warnsignale werden übersehen. Viele Betriebe lassen so oft gutes Personal gehen.

Gesuchte Skills: Big Data und Business Intelligence

Weil der Bewerberpool den IT-Personalbedarf der Arbeitgeber in Deutschland nicht decken kann, werden die Firmen notgedrungen auf Kandidaten aus dem Ausland, insbesondere aus Ost- und Südeuropa, zurückgreifen, sind die Antal-Berater überzeugt. Firmen werden abwägen müssen, inwieweit Deutschkenntnisse im IT-Bereich ein Must-have sind und ob sie in Deutschkurse investieren wollen.

Was die Spezialisierungen betrifft, so würden vor allem Fachleute in den Feldern E-Commerce Softwareentwicklung (Java), IT-Security, Big Data und Business Intelligence besonders gesucht. Von der regionalen Verteilung ist die Nachfrage der Firmen in Bayern, speziell aus Nürnberg und München groß. Eine Alternative scheint nach wie vor das Thema Nearshoring zu sein. IT-Aufgaben würden - auch aufgrund des Fachkräftemangels - nach wie vor stark nach Zentral- und Osteuropa ausgelagert.

"Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei Unternehmen noch immer die Denkweise vorherrscht, lieber ein wenig länger auf ein vermeintlich besseres Profil zu warten und damit die Entscheidungen zu verschleppen", so das Urteil der Antal-Personalprofis. Der begehrte IT-Fachmannn werde aber dieses Spielchen nicht mitmachen und sich den Arbeitgeber aussuchen, bei dem er sich am besten aufgehoben fühlt. Angesichts der positiven Aussichten für die Jobwechsler - Antal geht in seinen Prognosen davon aus, dass in diesem Quartal 52 Prozent der IT-Firmen Mitarbeiter einstellen - werden sich die Arbeitgeber weiter anstrengen müssen.(hk)

Die 10 attraktivsten Städte für ITler -
Wo verdient ein IT-Entwickler am meisten?
Wo lohnt es sich, als IT-Entwickler hinzuziehen? Die IT-Gehaltsstudie von Personalmarkt für 2013 zeigt, in welchen Städten Entwickler am meisten verdienen. Doch Gehalt ist nicht alles. Der Personaldienstleister Adecco verrät, wieviele IT-Stellen es für Entwickler 2013 in der jeweiligen Stadt gab - falls man mal den Job wechseln möchte. Auch die Lebenshaltungskosten sind entscheidend für die Wahl des Wohnortes: Was bringt das schönste Gehalt, wenn man es gleich wieder für eine horrende Miete ausgeben muss? Dank einer Studie der Wirtschaftswoche mit Immobilienscout24 wissen wir, wo es sich zu leben lohnt.
Platz 10: Berlin
Auf dem zehnten Platz landet die Bundeshauptstadt. Denn rein gehaltsmäßig schneidet Berlin schlechter ab als andere Städte:
Unterdurchschnittlich
Nur 51.237 Euro verdient ein IT-Entwickler in Berlin - und damit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 51.859 Euro. Furchtbar arm ist ein IT-Entwickler trotzdem nicht: Noch sind die Mieten relativ günstig, Berlin schafft es nicht mal in die Top 25 der teuersten Städte Deutschland. Außerdem ist es fast nirgendwo so leicht, den Job zu wechseln wie hier: 7.221 freie Stellen für IT-Entwickler waren allein 2013 ausgeschrieben.
PLatz 9: Bremen
Weiter westlich müssen Entwickler im schönen Bremen das Geld zusammen halten:
52.481 Euro verdienen IT-Entwickler in Bremen.t man hier.
Das verwundert nicht, denn 2013 gab es hier nur 2.649 freie IT-Stellen, davon 1.162 Entwickler. Dafür ist die Miete günstig, die Stadt schön, das Meer nah. Was will man mehr?
Platz 8: Hannover
Ähnlich sieht es in Hannover aus. Viele IT-Kräfte werden hier nicht gesucht: nur 1.820 Entwickler im Jahr 2013. Günstiger wohnen als in Hamburg lässt es sich auch. Und das bei einem Jahresgehalt von...
... 54.089 Euro.
Nicht schlecht! Wie viele Jahre man wohl sparen muss, um sich ein Haus in Großburgwedel zu leisten? Noch schöner ist es in...
Platz 7: Nürnberg
In und um der Metropolregion Franken lebt es sich als IT-Entwickler gut. Nicht nur, dass die Mieten mit 7,54 Euro pro Qudaratmeter noch erschwinglich sind. In Nürnberg bleibt dem Entwickler einiges übrig:
Günstiges Franken
55.126 Euro verdient er in Nürnberg - davon kann man sich viele Lebkuchen und Bratwürschtla kaufen. Auch hier werden die Experten dringend gesucht: 2.386 Anzeigen für Entwickler gaben Firmen allein 2013 auf.
Platz 6: Hamburg
Gehaltsmäßig kann sich der Hamburger nicht beklagen. Jedes Jahr laufen auf dem Konto eines dort ansässigen IT-Entwicklers...
Entwickler gesucht!
... 67.647 Euro ein. Damit liegt er weit über dem Bundesdurchschnitt - genau wie die Lebenshaltungskosten. 8,85 Euro sind für einen Quadratmeter Wohnfläche zu berappen. Kein Wunder, dass in Hamburg 6.550 Entwickler gesucht wurden.
Platz 5: Köln
Rare Ware: Entwickler werden hier gesucht: 3.922 freie Positionen waren 2013 zu vergeben. Die Miete liegt bei etwa 8,38 Euro pro Quadratmeter.
55.852 Euro Jahresgehalt winken in Köln.
Allerdings kann man in der Nachbarstadt mehr verdienen.
Platz 4: Düsseldorf
Wer sich für die Pendelei nicht zu schade ist, hat in Düsseldorf...
... 57.200 Euro am Jahresende auf dem Konto.
Dafür sind die Mieten aber auch viel höher: 8,80 Euro pro Quadratmeter blättert man im Schnitt hin. Im Vergleich zu anderen Städten sind hier auch weniger Entwicklerstellen frei: 2.703. Viel brisanter ist die Lage in...
Platz 3: Stuttgart
Ganze 6.105 freie Stellen gibt es hier nur für Entwickler. Der bekommt dafür auch einen ordentlichen Batzen.
Fleißig sein im Schwabenland
57.978 Euro verdient ein Entwickler in Stuttgart. Dafür muss er auch 9,43 Euro pro Quadratmeter berappen.
Platz 2: Frankfurt am Main
An IT-Entwicklern scheint die Finanzmetropole weniger Interesse zu haben als an anderen IT-Fachkräften: 3.511 freie Entwicklerstellen - von insgesamt 14.357 unbesetzten IT-Jobs allein 2013. Vielleicht sind den Unternehmen die Spitzenkräfte einfach auch zu teuer...
... schließlich zahlen sie ihnen 58.912 Euro jedes Jahr.
Viel übrig bleibt dem Entwickler allerdings am Jahresende nicht: 10,26 Euro pro Qudratmeter zieht man ihm aus der Tasche - und dann hat er noch nicht mal Äppelwoi getrunken. Frankfurt wird nur noch übertroffen von einer Stadt...
Platz 1: München
Die bayerische Landeshauptstadt entlohnt IT-Entwickler fürstlich:
Topverdiener
60.156 Euro verdient ein Entwickler im Jahr hier. Wenn er sich das Leben denn leisten kann: Schmerzhafte 12,11 Euro legt man in München im Schnitt für einen Quadratmeter auf den Tisch. Trotzdem zieht es immer mehr Menschen und Firmen nach Bayern: 13.445 IT-Entwickler wurden 2013 allein in München gesucht. Bestes Gehalt, am meisten freie Stellen, höchste Mieten. Und wo ziehen Sie hin?