Vergleich: Mainboards mit Socket AM2

09.03.2007 von Bernhard Haluschak
Das Produktangebot an Socket-AM2-Mainboards ist vielfältig. Darüber hinaus buhlen unterschiedliche Chipsätze um die Gunst der Käufer. Unsere Marktübersicht soll Sie bei der Auswahl des richtigen Mainboards unterstützen.

Ein Mainboard beziehungsweise eine Plattform für das Business-Segment sollte in erster Linie die Kundenwünsche hinsichtlich Ausstattung und Support erfüllen. Dabei spielen die Performance und die Grafikleistung des Systems eine untergeordnete Rolle. Komponenten, die für das Anwendungsgebiet nicht benötigt werden, sind überflüssig und daher unerwünscht. Wichtig ist, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Dagegen wollen die Anwender im Consumer-Bereich höchstmögliche Flexibilität und Systemleistung. Auch bei der Ausstattung will dieses Klientel keine Kompromisse eingehen.

In unserem Beitrag haben wir die relevanten Kenndaten der zurzeit wichtigsten auf dem Markt verfügbaren Chipsätze für Socket AM2 wie nForce 500 / 400, VIA KT890 / K8M890 und NVIDIA/ULi M1697 inklusive den entsprechenden Varianten zusammengefasst. Zusätzlich hat tecCHANNEL in einer Tabelle alle relevanter auf dem Markt befindlichen Mainboards unterschiedlicher Hersteller gegenübergestellt.

Diese Marktübersicht enthält in einer tabellarischen Übersicht alle wichtigen Features der Mainboards mit Socket AM2 und soll Sie bei der Auswahl unterstützen.

Einen Test der für diese Chipsätze vorgesehenen AMD-Prozessoren finden Sie in unserem Artikel Dual-Core-Test: Neuer Athlon 64 X2 6000+ mit 3.0. Interessieren Sie sich für Mainboards mit Socket 775 für Intel Prozessoren, so werden Sie in dem Beitrag Vergleich: Mainboards mit Socket 775 fündig.

NVIDIA-nForce-500-Chipsatz-Familie

NVIDIA offeriert aus der 500er-Familie vier Chipsätze für die Athlon-Generation mit Socket AM2. Mit nForce 590 SLI, nForce 570 SLI/Ultra und nForce 550 will der Chipsatz-Hersteller seine Marktposition in verschiedenen Segmenten festigen.

Um dieses Vorhaben zu erreichen, unterzog NVIDIA den Vorgänger-Chipsatz nForce4 einem Update. Im neuen Design soll die nForce-500-Familie sowohl den Mainstream- als auch den Enthusiast-Bereich abdecken. Hierzu stattete der Hersteller die verschiedenen Chipsätze mit zahlreichen Features aus, wie die folgende Tabelle zeigt:

Zur High-End-Riege aus NVIDIAs Produktportfolio gehört der Chipsatz nForce 590 SLI. Dieser verfügt über insgesamt 46 PCI-Express-Lanes und unterstützt somit zwei x16-PCI-Express-Grafikkarten und je nach Kundenwunsch weitere optionale PCI-Express-Steckkarten.

Der Chipsatz verwaltet neben sechs SATA-Laufwerken zusätzlich zwei PATA-Devices. Die SATA-Schnittstelle arbeiten nach der SATA-II-Spezifikation mit einer theoretischen Transferrate von 300 MByte/s und voller Native-Command-Queuing-Unterstützung. Sowohl die PATA- als auch die SATA-Controller besitzen erweiterte RAID-Funktionalität.

Dem Anwender stellt der Chipsatz 10 USB-2.0-Ports und 5 PCI-Slots sowie zwei native Gigabit-Ethernet-Ports inklusive NVIDIAs DualNet- und FirstPacket-Technologie zur Verfügung. Die Sound-Ausgabe entspricht HD-Audio-Standard (Azalia).

Unsere Marktübersicht enthält in einer tabellarischen Übersicht alle wichtigen Features der Mainboards mit Socket AM2 und soll Sie bei der Auswahl unterstützen.

NVIDIA nForce-400-Chipsatzfamilie

NVIDIAs 400er-Chipsatz-Familie für AMD-Prozessoren mit Socket AM2 verfügen über einen integrierten Grafikkern. Diese nForce-Versionen adressieren speziell PC-OEM-Hersteller und Systemintegratoren.

Anders als beim nForce4-Single-Chip bestehen die neuen Chipsätze aus zwei Bausteinen, dem integrierten Grafikprozessor (IGP) und dem Media-Communication-Prozessor (MCP). Sowohl den IGP als auch den MCP gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Die beiden IGPs NVIDIA GeForce 6100 und GeForce 6150 können die verschiednen Socket AM2, 754 und 939 und eine PCI-Express-x16-Schnittstelle ansteuern. Darüber hinaus spendierte NVIDIA dem 6100 ein und dem 6150 zwei PCIe-x1-Ports. Letzterer verfügt zusätzlich über die Optionen HD-Video, TV-Encoder und Dual-Head und ist statt mit 425 mit 475 MHz getaktet. Die Unterstützung von DirectX 9 und Pixel Shader Model 3.0 gehört bei beiden Chips zum Standard.

Als IO-Bausteine kommen der nForce 430 und nForce 410 zum Einsatz. Ersterer unterstützt Gigabit-Ethernet, vier SATA-II-Schnittstellen sowie RAID 0, 1 und 5. Der nForce 410 muss sich mit zwei SATA-II-Interfaces, RAID 0 und 1 sowie 100 Mbit-Ethernet begnügen. Auf die hauseigene Active Armor Firewall verzichtete NVIDIA bei diesem Baustein ebenfalls.

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VIA K8T890 / K8M890

Der Nachfolger des K8T800-Pro-Chipsatzes von VIA bietet neben vier flexibel einsetzbaren PCI-Express-x1-Anbindungen auch eine PCI-Express-x16-Grafikschnittstelle. Dagegen muss sich der K8M890 mit nur zwei x1- und einer x16- PCI-Express-Schnittstelle begnügen. Dafür enthält die Northbridge zusätzlich den DeltaChrome-Grafikkern von VIAs Tochter S3 Graphics, der PixelShader 2.0 unterstützt. Der 128-Bit-DeltaChrome-Grafikkern besitzt zwei Pixel-Pipelines und wird mit einem Takt von 250 MHz betrieben. HDTV soll bis zur Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel möglich sein.

Der Grafikport erreicht eine theoretische Datentransferrate von 3,37 GByte je Richtung. Ein PCI-Express-x1-Interface überträgt Daten doppelt so schnell wie eine Standard-PCI-Schnittstelle mit 127 MByte/s. Die Anbindung an den Prozessor erfolgt über den bekannten 16 Bit breiten HyperTransport-Bus mit einer maximalen Taktfrequenz von 1 GHz.

VIAs K8M890: Der Chipsatz verfügt über einen DeltaChrome-Grafikkern von S3 Graphics. (Quelle: VIA)

Der K8T890-Chipsatz unterstützt neben dem Socket AM2 auch die Varianten für den Sockel 754, 939 und 940 für AMD CPUs. Der Datentransport zur Southbridge erfolgt per Ultra-V-Link-Verbindung mit einer rechnerischen Datenrate von 0,99 GByte/s.

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Southbridge VIA VT 8251

Als I/O-Baustein stellt VIA dem K8T890 die neue VT8251-Southbridge zur Seite. Aber auch andere Southbridge-Varianten lassen sich per V-Map-Technologie an die Northbridge anschließen. Gegenüber dem Vorgänger VT8237 verfügt diese über zwei zusätzliche PCI-Express-x1-Schnittstellen. Zu den weiteren Highlights gehören vier Serial-ATA/150-Ports und zwei IDE-Interfaces sowie die RAID0-, RAID1- und RAID0+1-Funktionalität für diese Schnittstellen.

Für externe Steckkarten bietet die VT8251-Southbridge sechs busmasterfähige PCI-Slots. Die Audio-Verarbeitung erfolgt nach dem AC'97- oder wahlweise nach dem High-Definition-Audio-Standard. Darüber hinaus verfügt die Southbridge über acht USB-2.0-Schnittstellen und einen 10/100-Ethernet-Controller. Ein LPC-Interface kann einen externen Super-I/O-Chip ansteuern, der die Datenströme der seriellen, IR-, parallelen und Floppy-Disk-Schnittstellen regelt. Die Tastatur und die Maus werden direkt von dem Southbridge-Chip angesprochen

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Southbridge VIA VT8237

Die Anbindung der Southbridge zur K8T890-/K8M890-Northbridge erfolgt über den auf 0,99 GByte/s beschleunigten Ultra-V-Link-Bus. Die Busbreite beträgt 16 Bit, die Taktfrequenz 66 MHz. Die Schnittstelle ist zu 8x V-Link abwärts kompatibel. Zu den Highlights gehören ein Serial-RAID-Controller mit zwei Serial-ATA/150-Ports und insgesamt acht USB-2.0-Schnittstellen.

Der Serial-RAID-Controller unterstützt RAID 0 und RAID 1 sowie unter bestimmten Voraussetzungen auch RAID 0+1. Dazu müssen insgesamt vier Serial-ATA-Festplatten angeschlossen sein. Dies ermöglicht der Hersteller durch das so genannte VIA SATAlite-Interface. Es beherbergt zwei Parallel-ATA-Ports des Secondary-IDE-Interfaces und zwei zusätzliche SATA-Schnittstellen. Je nach Bedarf kann eine dieser Optionen genutzt werden. Bei der Wahl der SATA-Variante muss der Mainboard-Hersteller einen zusätzlichen externen PHY-Baustein verwenden. Die zwei standardmäßigen PATA-Ports verwalten insgesamt vier Ultra-ATA/133-Laufwerke.

Ein LPC-Interface kann einen externen Super-I/O-Chip ansteuern, der die Datenströme der Seriellen-, IR-, Parallelen- und Floppy-Disk-Schnittstellen regelt. Die Tastatur und die Maus werden direkt von dem Southbridge-Chip angesprochen.

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NVIDIA/ULi M1697

Der M1697 ist ULis aktueller Single-Chipsatz für AMD-Prozessoren mit Socket AM2, 939, 940 und 754. Der Chipsatz verfügt standardmäßig über eine x16-PCI-Express-Grafikschnittstelle und vier frei konfigurierbare x1-PCI-Express-Lanes für Onboard-Erweiterungen. Die Anbindung des Prozessors erfolgt über einen 16-x-16 HyperTransport-Bus. Dieser erreicht eine maximale Datentransferleistung von 8 GByte/s.

NVIDIA ULi M1697: Der Chipsatz verfügt über vielfältige Funktionalitäten und Ausbaumöglichkeiten. (Quelle: NVIDIA ULi)

Die Plattform steuert einen PATA/133-Kanal mit zwei Ports und vier SATA-Ports inklusive RAID0, RAID1 und RAID5-Funktionalität an. Über Standard- PCI-Slots verfügt der M1697-Chip nicht. Für externe Peripherie stehen insgesamt acht USB-2.0-Interfaces zur Verfügung.

Darüber hinaus sorgt ein 7.1-Audio-Controller nach AC97-Standard für den guten Ton, und ein MC97-Controller stellt eine Modem-Funktionalität zur Verfügung. Zudem unterstützt der ULi-Chipsatz die Sicherheitstechnologie „Trusted Platform Module" (TPM) in den Versionen 1.1 und 1.2.

Für Floppy-Laufwerk, parallele und serielle Schnittstellen sowie Tastatur- und Maussteuerung ist ein LPC-Interface mit einem zusätzlichen Super-I/O-Baustein verantwortlich.

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Fazit und Ausblick

Der Markt bietet eine Fülle von verschiedenen Plattformen für AMD-Prozessoren mit Socket AM2 an. Nur, wer die aktuellen Produkte der verschiedenen Hersteller kennt und vergleicht, findet das ideale Mainboard für seine Anwendung. Zu den preisgünstigsten Chipsätzen zählen die Vertreter von VIA mit K8T890 / K8M890 und NVIDIA/ULi mit M1697 und der nForce-400-Familie. Teurer sind die Vertreter der nForce-500-Reihe.

Viele Mainboard-Hersteller werten ihre Platinen mit Zusatzoptionen auf. Diese sind in der Regel in integrierter Form auf dem Mainboard preisgünstiger, als wenn sie zusätzlich nachgekauft werden müssen. Aber nichts ist umsonst, und deshalb sollten Sie bereits vor dem Kauf Ihre Plattform genau definieren und die Zusatzoptionen festlegen, um eine Plattform nach Ihren Wunschvorstellungen zu bekommen. Unsere detaillierte Übersicht über die aktuellen Mainboards hilft Ihnen dabei.

Diese Marktübersicht wird von Zeit zu Zeit mit neuen Chipsätzen und Sockelvarianten vervollständigt. Zusätzlich werden bei jedem Update die Preise aktualisiert. Darüber hinaus informiert Sie unsere Marktübersicht schnell über die verschiedenen Mainboard-Typen und unterstützt Sie besonders durch die Auswahlfunktionen bei der Suche nach dem Wunschprodukt. (hal)