Microsoft VDI, View 5 und XenDesktop 5.5

VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich

15.03.2012 von Andrej Radonic
Virtualisierte Desktops wie Microsoft VDI, View oder XenDesktop gelten als ernst zu nehmende Alternative zum PC. Doch was leisten die VDI-Pakete der drei wichtigsten Hersteller Microsoft, VMware und Citrix wirklich? Unser Vergleich klärt auf.

Die Prophezeiungen von Experten und Analysten, VDI (Virtual Desktop Infrastructure) werde über kurz oder lang den Unternehmens-PC ablösen, haben sich bislang nicht bewahrheitet. Dafür sind die Hürden zu hoch: Server-hosted VDI erzeugt entgegen ursprünglichen Erwartungen hohe Kosten, ist schwierig zu implementieren und zu managen und bietet nicht immer die gewünschte Benutzererfahrung, zum Beispiel für Offline-User. Auch wenn im großen Stil VDI-Szenarien implementiert werden, bleibt die Anzahl virtueller Desktops in Unternehmen bisher im einstelligen Prozentbereich.

Während die Technologie weiter reift, wachsen die Anforderungen von Anwendern und Entscheidern: Offline-Fähigkeit, ein mit lokalen PCs vergleichbares Benutzererlebnis sowie geringere Anforderungen an Hardware und Infrastruktur setzen die Messlatte dabei sehr hoch.

Spreu und Weizen im VDI-Markt

Zahlreiche Lösungen bevölkern inzwischen den wachsenden Markt der Server Hoster Desktop Virtualization (SHDV). So existieren interessante Nischenanbieter wie Mokafive oder Pano Logic, die sich mit kompakten Lösungspaketen eher an den KMU-Markt richten. Das gesamte Spektrum der Anforderungen vermögen jedoch nur einige wenige große Anbieter abzudecken. Microsoft (Microsoft VDI/RDS), VMware View und Citrix mit dem XenDesktop ringen hier um die Marktführerschaft, mit jeweils völlig unterschiedlichen Voraussetzungen. Microsoft liefert VDI Basis-Funktionen über die RDS in Windows Server 2008 R2 und bindet sich daher mit Release-Zyklen und Innovationen an das Betriebssystem. Dadurch haben die Redmonder einen technologischen Rückstand gegenüber den anderen beiden Wettbewerbern, könnten jedoch durch ihre Betriebssystem-Dominanz jederzeit die Regeln ändern. Citrix als Pionier im Segment der Desktop Delivery hat hier traditionell die Nase vorn, wird jedoch in dieser Rolle von VMware attackiert: Das Unternehmen beherrscht den Markt der Servervirtualisierung und will sich nun auch auf dem virtuellen Desktop etablieren.

Studie zur Desktop-Virtualisierung
Studie zur Desktop-Virtualisierung
Fat Clients sind teuer. Eine PAC-Studie belegt, dass Firmen für mehr Effizienz und Mobilität zunehmend zu virtuellen Desktops tendieren.
Einsatz von PC-Management
Etwa ein Viertel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland setzt laut einer Studie von PAC ...
Einsatz von Desktop-Bereitstellung
... nach eigenen Angaben bereits Desktop-Virtualisierung ein. Nach den Erfahrungen von Providern wie ...
Einsatz von Anwendungs-Bereitstellung
... Pironet NDH sind es in der Praxis jedoch nur etwa 10 Prozent.
Erzielter Kosteneinsparungen durch VDI
Ein positiver Effekt von Desktop-Virtualisierung: Die IT-Kosten im Vergleich zu dezentral vorgehaltenen Arbeitsplatzumgebungen sind niedriger.
Erfahrungen beim Einsatz virtualisierter Desktop-Bereitstellung
Mittelständler, die virtualisierte Desktops einsetzen, sind mit den Ergebnissen hoch zufrieden. Neben der größeren Flexibilität der Mitarbeiter schätzen sie die höhere Verfügbarkeit und Vorteile bezüglich der Einhaltung von Compliance-Richtlinien.

War die erste Generation der VDI-Lösungen noch darauf konzentriert, die reine Infrastruktur der Virtualisierung von Desktops technisch in den Griff zu bekommen, geht es inzwischen vorrangig um Optimierung und Verfeinerung. Mit dem Anspruch, einen funktional vollständigen und performanten Desktop an den Anwender zu liefern - unabhängig davon, welche Client- und Netzinfrastruktur er gerade vorfindet -, dreht sich alles um das viel beschworene Benutzererlebnis: Die Anwender erwarten nichts weniger als einen vollständig mit dem gewohnten Fat Client vergleichbaren virtuellen Arbeitsplatz, der ihnen von Ort zu Ort folgt, personalisiert ist und moderne Anwendungen flüssig und nahtlos bereitstellt. Gerade heutige Multimedia-Anwendungen wie Flash oder Applikationen für Unified Communications wie Videoconferencing oder Softphones stellen hohe Anforderungen an den Server, das Übertragungsprotokoll sowie den Client. Benutzer mobiler Endgeräte wie Tablets geben sich nicht mehr zufrieden mit dem reinen Empfangen und Lesen von Informationen, sondern wollen das Device aktiv auch für Eingaben benutzen können - bei überschaubarem Umgewöhnungs- und Bedienungsaufwand.

Administratoren treiben diese Szenarien den Schweiß auf die Stirn: Sie müssen den Bandbreitenverbrauch unter Kontrolle halten, die Performance "von Ende zu Ende" überwachen können, Sicherheitsmechanismen bis auf das mobile Endgerät durchsetzen und dafür sorgen, dass die Server selbst durch umfangreichste Rendering-Aufgaben nicht in die Knie gezwungen werden. Zudem sind sie an Managementlösungen interessiert, die den Speicherverbrauch der virtuellen Desktops durch Techniken wie Tiering, Caching und Thin Provisioning weitestgehend minimieren.

Waren in den ersten Generationen der Lösungen entsprechende Werkzeuge und Management-Tools noch zusammengestückelt und nicht miteinander integriert, erwarten Admins heute eine zentrale Konsole für alle Aufgaben sowie durchgängiges Monitoring für Überwachung und gezieltes Fehlermanagement.

Microsoft VDI

Wie man es von einem so großen Hersteller erwarten darf, verfolgt Microsoft das Ziel, einen kompletten VDI-Software-Stack von der Virtualisierung bis zum Management zu bieten. Gleichzeitig stellt VDI für Microsoft eine ungewollte Konkurrenzsituation zum angestammten Business dar, nämlich lokal installierte Betriebssysteme zu schaffen. Und so mutet das VDI-Portfolio nach wie vor eher wie eine Sammlung von Tools an, die sich um Windows 2008 Server, Hyper-V und modifizierte Versionen des System Center gruppieren. Diese bündelt Microsoft in der VDI Suite in zwei Editionen:

Die VDI Standard Suite enthält folgende Komponenten:

Die VDI Premium Suite enthält:

Keines der beiden Pakete enthält die zum Zugriff auf virtuelle Desktops benötigte Lizenz Windows VDA. Diese muss für Geräte, die nicht von der Software Assurance (SA) abgedeckt sind, zum Preis von 100 Dollar je User und Jahr erworben werden.

Virtuelle Desktops mit den RDS

Die Remote Desktop Services umfassen nicht nur die bisherigen Terminal-Dienste, sondern auch zusätzliche Rollen und Funktionen für VDI.

Der RD Virtualization Host ist eine neue Rolle in Windows Server 2008 R2 und benötigt Hyper-V, um die virtuellen Maschinen bereitzustellen, in denen Windows 7 oder XP als Gastsystem läuft. Er ist aber auch im kostenlosen Hyper-V Server 2008 R2 verfügbar.

Details: die wichtigsten Komponenten der Microsoft-VDI-Lösung im Überblick.
Foto: Microsoft

Der RD Connection Broker ist eine Weiterentwicklung des TS Session Brokers und kann nun auch Benutzer mit virtuellen Desktops verbinden. Wie bisher ist er auch in der Lage, User an Sessions auf dem Session Host (Terminal-Server) zu vermitteln.

RD Web Access ist der Nachfolger von TS Web Access und zeigt nicht nur Sessions, sondern auch Desktops auf einer Weboberfläche an. Es ist der einzige Zugang von Endgeräten mit früheren Versionen von RDP zu virtuellen Desktops. Die Integration von zentralen Anwendungen und Desktops in das Startmenü bleibt Windows 7 vorbehalten.

Citrix XenDesktop 5.5

XenDesktop von Citrix kommt seit Version 4 dem Anspruch einer Komplettlösung am nächsten: Das Produkt kombiniert vom Hypervisor über den Connection Broker und das zentrale Management von Images, User-Profilen und Applikations-Streaming bis hin zu einem leistungsfähigen Übertragungsprotokoll sämtliche Komponenten. Dabei werden alle heute gängigen Desktop-Virtualisierungsformen unterstützt: dediziert, shared, pooled und offline. Ein weiterer Aspekt, den in dieser Form kein anderes Produkt aufzuweisen hat: XenDesktop läuft Hypervisor-übergreifend, also nicht nur auf dem hauseigenen Xen-System, sondern lässt sich auch mit Hyper-V und vSphere motorisieren. Passend dazu hat Citrix sein Produkt für die beiden Fremd-Hypervisors zertifizieren lassen.

Matrioschka-Prinzip

Mit Version 5.5 kamen unlängst wichtige weitere Komponenten an Bord: Durch den Erwerb von RingCube ermöglicht die neue (noch nicht für die Produktion freigegebene) Komponente "Personal vDisk", Anwender-Desktops weitgehender zu modularisieren: Betriebssystem, Anwendungen und persönliche Einstellungen können unabhängig voneinander verwaltet und für jede Anwendersitzung dynamisch kombiniert werden. Damit ist sichergestellt, dass die Anwender stets einen aktuellen persönlichen und dennoch frisch aufgesetzten Desktop zur Verfügung haben. Diese Technik erhöht die Flexibilität und ermöglicht eine komplett zentralisierte Verwaltung. Durch die Verwendung einiger weniger zentraler Images reduziert sich der Speicherbedarf. Während diese Technik den Linked Clones von VMware ähnelt, geht RingCube darüber hinaus, weil es die Delta-Dateien, die als VHDs vorliegen, nicht an einen Hypervisor oder eine Imagedatei koppelt. Vielmehr bietet es einen eigenen Container innerhalb von Windows, in dem die gesamte Benutzerumgebung ausgeführt wird. Diese umfasst nicht nur die User-Profile, sondern auch vom Anwender selbst installierte Programme.

Performance über alles

Citrix hat die HDX-Komponenten (High-Definition User Experience) überarbeitet und bietet damit eine bessere Performance, die laut Herstelleraussagen Zusatzprodukte für WAN-Beschleunigung obsolet machen soll. Hinzu kommen etliche neue Features für die Verbesserung des Benutzererlebnisses:

Für Offline-User steht die auf 2.1 aktualisierte Version von XenClient zur Verfügung - ein Type-1-Hypervisor für Laptops, der den nahtlosen lokalen und parallelen Betrieb von Windows- und Linux-VMs ermöglicht. Im Zusammenspiel mit dem Serverdienst "Synchronizer" erfolgen sowohl die Bereitstellung als auch der Download von VMs sowie deren Backup im Hintergrund. Eine stark erweiterte XenClient-HCL ermöglicht den Betrieb inzwischen auf einer deutlich größeren Hardwarebasis.

Citrix XenDesktop - komplex oder nicht?

XenDesktop gilt nicht zu Unrecht als komplex. Die Anzahl benötigter Komponenten ist dabei aber nur geringfügig höher als beim Konkurrenten VMware: Neben dem mitgelieferten Hypervisor sind auf Basis von Windows 2008 der Desktop Delivery Controller, der Web-Interface-Dienst sowie die Management-Tools Desktop Studio und Desktop Director zu installieren. Für den Betrieb werden zudem Active Directory sowie ein MS-SQL-Server für die Speicherung der Konfigurations- und Session-Daten benötigt, außerdem ein Citrix-Lizenzserver. Während Citrix Anstrengungen unternimmt, Installation und Integration der Komponenten untereinander zu vereinfachen, bringen so anspruchsvolle Technologien wie HDX allein aufgrund ihrer Mächtigkeit zusätzliche Komplexität ins Spiel, die zunächst einmal beherrscht werden muss.

Auch das Thema High Availability macht es nicht einfacher. Citrix empfiehlt hierzu, den SQL-Server mit SQL-Mirroring oder Clustering redundant abzusichern. Der XenDesktop Controller verfügt von Haus aus über Redundanzmechanismen. Die Hosts werden über die Virtualisierungs-HA abgesichert, Loadbalancing kann via Netscaler Appliance hergestellt werden.

Stärken und Schwächen von Citrix XenDesktop 5.5

+ sehr umfassende VDI-Komplettlösung
+ umfangreicher Support für eine Vielzahl von stationären und mobilen Endgeräten sowie Betriebssystemen
+ umfassende Management-Tools, inklusive Unterstützung für Power-Shell
+ Offline Mode und Streaming Desktop
+ kostenfreie Entrylevel-Editionen von XenDesktop und XenClient verfügbar
- benötigt Lizenzserver
- komplex, aufwendige Einrichtung
- kein Configuration Logging mehr wie noch in Version 4

VMware View 5

VMware zieht mit View 5 in vielen Bereichen mit dem Hauptkonkurrenten Citrix gleich. Auch hier stehen bei den Neuerungen vor allem Performance-, Useability- und Management-Aspekte im Vordergrund.

View versteht sich, wie gehabt, nur mit der vSphere-Virtualisierungsumgebung und bringt neben dem Connection Broker und den zugehörigen Management-Tools das eigene Remote-Protokoll PCoIP mit, das mit Version 5 weitreichende Optimierungen erfahren hat.

Ein vollständiger Stack

Das Basispaket View Enterprise lässt sich durch den Erwerb der View Premier Edition um den neuen View Composer, ThinApp für Applikationsvirtualisierung, Persona Management sowie den Local Mode für Offline-Desktops erweitern.

Desktop-Virtualisierung: VMware-Architektur und -Komponenten im Detail.
Foto: VMware

View Composer ist eine zentrale Managementkomponente für die Speicherverwaltung und Desktop-Bereitstellung, mit der Administratoren auf Basis von Master-Images sogenannte Linked Clones erstellen. In diesen flüchtigen Images werden im Wesentlichen nur die Änderungen aus dem laufenden Desktop-Betrieb gespeichert. Damit lassen sich der Speicherbedarf sowie die Provisionierungsdauer deutlich reduzieren.

Mit dem stark überarbeiteten PCoIP reagierte der Hersteller nicht nur auf den ständig präsenten Konkurrenzdruck, sondern auch auf Kritik von Kunden, die sich mehr Performance, geringeren Bandbreitenbedarf und mehr Features wünschten. Auf der Wunschliste befanden sich Local Drive Mapping und erweiterter USB-Support genauso wie besseres Print-Management, aber auch native 3-D-Unterstützung.

VMware View - nur mit meinem Protokoll

Dementsprechend hat das Protokoll weitreichende Änderungen erfahren, die sich auf eine Reihe von Bereichen positiv auswirken:

Mit der VMware View 5 Premier Edition liefert der Virtualisierungshersteller mit View Persona Management endlich auch die RTO-Profile aus. Dieses Feature erlaubt die zentrale Verwaltung von Benutzerprofilen und Desktop-Einstellungen und sorgt dafür, dass jegliche Personalisierungen auch Session-übergreifend erhalten bleiben.

Wenig Neues zu vermelden hat VMware bei dem Local Mode getauften Offline-Desktop-System, das eine modifizierte VMware-Workstation-Installation darstellt, die Desktop-VMs aus der VDI-Umgebung synchronisieren kann. Thin-Client-Hersteller Wyse hat die neue Geräteklasse x-class vorgestellt, die den Local Mode auch auf den Thin Clients unterstützt, sodass Anwender beispielsweise bei fehlender oder abgebrochener WAN-Verbindung trotzdem ihren virtuellen Desktop nutzen können.

Das 2011 geänderte, am vRAM orientierte VMware-Lizenzmodell verteuerte VDI für Anwender deutlich. Es wurde durch vSphere Desktop - eine neue vSphere Edition - gelockert, bei dem unlimitierte vRAM-Ressourcen genutzt werden dürfen. Es richtet sich an Anwender, die nur vSphere-Lizenzen für das Deployment von Desktops benötigen. vSphere Desktop ist Bestandteil des View Bundle View und Desktop.

Stärken und Schwächen von VMware View 5

+ optimal mit der führenden Virtualisierungsplattform vSphere 4/5 integriert
+ Nutzung von lokalen Serverplatten durch Composer möglich (Tiered Storage)
+ offline mode (View Local Mode)
+ leistungsfähiges Remote-Protokoll
- VMware View läuft nur auf vSphere
- kein integriertes Loadbalancing für Connection Server
- CLI nur auf Controller ausführbar

Einsatzszenarien von VDI-Lösungen

Die Entscheidung für einen bestimmten Anbieter wird sich stark daran orientieren, welche Infrastruktur bereits vorhanden ist, besonders beim Hypervisor. So ist derzeit nur Citrix XenDesktop auf allen drei großen Server-Virtualisierungsplattformen lauffähig. Auch das Client-Umfeld ist ein wichtiges Entscheidungskriterium: Je nachdem, ob und welche Thin Clients und Zero Clients eingesetzt werden, fällt die Wahl auf ein bestimmtes Remoting-Protokoll und damit die Entscheidung für die VDI-Lösung.
Ein wichtiges Auswahlkriterium ist, ob ein intensiver Einsatz über WANs erfolgen soll. Dies schränkt derzeit die Auswahl auf VMware und Citrix ein. Ist eine große Zahl an verschiedenen Endgeräten im Einsatz bis hin zu Mobilgeräten wie Smartphones, Tablets und Webbrowsern, bietet Citrix derzeit das universellste Produkt.

Einen grundsätzlichen Mangel werden vor allem Administratoren bei allen derzeitigen Produkten auch weiterhin monieren: die fehlende Feature-Konsistenz über die jeweiligen Client-Typen hinweg. Denn oftmals stehen nicht alle Features auf allen Endgeräten und Client-Typen in allen Kombinationen zur Verfügung. Das verwirrt Nutzer und Administratoren und erschwert das Management.
Microsoft VDI bietet sich nur für eingeschränktere Szenarien an: Der komplette Funktionsumfang und die geringsten Kosten werden nur mit Windows-7-Clients in LAN-Umgebungen realisiert. Aufgrund zusätzlicher erheblicher Lizenzkosten durch die Windows VDA bleiben hierbei gegebenenfalls sogar Thin Clients außen vor.

Große IT-Umgebungen, die ein möglichst komplettes und Performance-optimiertes Feature-Set benötigen, kommen weiterhin an Citrix XenDesktop und VMware View nicht vorbei. Dabei sind beide Produkte auf Augenhöhe angekommen: Sie liefern hohe Performance sowie einen vollständigen Management-Stack und bieten auch für schwierigere Aufgaben wie Offline-Desktops eine Antwort.

Citrix XenDesktop 5.5

Microsoft VDI

VMware View 5

Hypervisor

Citrix XenServer, VMware vSphere, Microsoft Hyper-V

Microsoft Hyper-V

VMware vSphere

Clients

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, Windows Mobile, Solaris, Symbian, Thin Clients, Webbrowser, Java

Windows, Thin Clients

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, Thin Clients

Remote Protokoll

HDX, RDP

RDP (+ RemoteFX)

PCoIP, RDP

Editionen, Preise

Je User oder Device:
VDI Edition: 95$
Enterprise: 225$
Platinum: 350$

Je User+Jahr:
VDI Standard Suite: 15$
VDI Premium Suite: 56$
Zzgl. VDA für Nicht-SA-Devices: 100$/Jahr

Je concurrent User
View Enterprise: 150$
View Premier: 250$

Fazit

Technologisch und in puncto Akzeptanz ist VDI (Virtual Desktop Infrastructure) weiter auf dem Vormarsch. Mit den Hausaufgaben, die die führenden Anbieter VMware, Citrix und Microsoft jüngst gerade im Bereich des Benutzererlebnisses, der Performance und der Reduzierung der Komplexität gemacht haben, geht es in großen Schritten in die richtige Richtung. Trotzdem bleibt in vielen Bereichen noch reichlich Spielraum nach oben. Aus Sicht der Anwender und Entscheider wäre gerade bei den großen Anbietern sicherlich außerdem mehr Interoperabilität und Offenheit wünschenswert.

Nicht zuletzt ist und bleibt VDI damit eine von mehreren Alternativen für die Virtualisierung von Arbeitsplätzen und deren zentrales Management. Aufgrund der Infrastrukturkosten sowie der Managementaufwendungen infolge hoher Komplexität dürften sich kleinere Unternehmen eher für eine der zunehmend bescheideneren Out-of-the-Box-VDI-Lösungen wie Kaviza oder Pano entscheiden. Zudem hält das Cloud-Computing hier noch Innovationspotenzial bereit, wie der neue Ansatz Desktops-as-a-Service (DaaS) zeigt, wie ihn Desktone kürzlich vorgestellt hat. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche.

Citrix XenDesktop 5.5

Microsoft VDI

VMware View 5

Hypervisor

Citrix XenServer, VMware vSphere, Microsoft Hyper-V

Microsoft Hyper-V

VMware vSphere

Clients

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, Windows Mobile, Solaris, Symbian, Thin Clients, Webbrowser, Java

Windows, Thin Clients

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, Thin Clients

Remote Protokoll

HDX, RDP

RDP (+ RemoteFX)

PCoIP, RDP

Editionen, Preise

Je User oder Device:
VDI Edition: 95$
Enterprise: 225$
Platinum: 350$

Je User+Jahr:
VDI Standard Suite: 15$
VDI Premium Suite: 56$
Zzgl. VDA für Nicht-SA-Devices: 100$/Jahr

Je concurrent User
View Enterprise: 150$
View Premier: 250$