Umgang mit Informationen

US-Aufseher fordern Datenschutz bei WhatsApp ein

11.04.2014
Die US-Regulierer haben den milliardenschweren Kauf von WhatsApp durch Facebook freigegeben. Sie warnten aber nachdrücklich davor, die Datenschutz-Versprechen an die 480 Millionen Nutzer des Kurznachrichtendienstes zu brechen.

Besorgte Nutzer des Kurznachrichtendienstes WhatsApp haben nach der Übernahme durch Facebook die US-Behörden auf ihrer Seite. Die Handelskommission FTC forderte bei der Freigabe des milliardenschweren Deals die strikte Einhaltung der Datenschutz-Versprechen an. Die Unternehmen hatten unter anderem versichert, dass sich nach der Übernahme an dem Umgang mit Nutzer-Daten bei WhatsApp nichts ändern werde.

"Wir wollen deutlich machen, dass WhatsApp diese Versprechen an Verbraucher ungeachtet der Übernahme erfüllen muss", betonte die FTC am Donnerstag. Auch bei einer Änderung im Umgang mit bereits vorhandenen Informationen müsse die Ausdrückliche Zustimmung der Nutzer eingeholt werden.

Facebook war von der FTC bereits wegen wechselhafter Datenschutz-Bestimmungen ins Visier genommen worden. Das Unternehmen hatte die Ermittlungen 2011 mit Zugeständnissen beenden können. Dabei versprach Facebook unter anderem, Nutzer besser über Änderungen bei der Privatsphäre zu informieren und stimmte für 20 Jahre unabhängigen Kontrollen zu.

WhatsApp mit inzwischen rund 480 Millionen Kunden sammelt kaum Informationen über die Nutzer und zeigt keine Werbung an. Facebook zahlt für den Kurznachrichtendienst insgesamt 19 Milliarden Dollar. Nach Bekanntwerden des Deals wurde spekuliert, das Online-Netzwerk müsse die Daten der WhatsApp-Nutzer in sein werbefinanziertes Geschäftsmodell einbinden, um diesen Preis wieder hereinzuholen. Gründer Mark Zuckerberg versicherte, das sei nicht geplant. Die FTC nimmt ihn jetzt beim Wort.

Das Wachstum der Nutzerzahlen bei WhatsApp geht unterdessen auch in Deutschland trotz öffentlich geäußerter Bedenken nach dem Facebook-Deal weiter. Inzwischen habe der Dienst hierzulande 32 Millionen Nutzer, wie WhatsApp-Manager Neeraj Arora dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte. Im Januar waren es noch 30 Millionen und vor wenigen Wochen 31 Millionen. (dpa/mje)

12 spannende WhatsApp-Alternativen -
12 spannende WhatsApp-Alternativen
Nicht nur der Kauf durch Facebook macht WhatsApp für viele zum No-Go. Doch es gibt genügend kostenlose Alternativen, teilweise sogar mit Verschlüsselung. Wir haben zwölf interessante für Sie herausgesucht.
Skype
Der Microsoft-Dienst Skype steht nicht nur für Videotelefonie, sondern erlaubt auch das Chatten. Neben der Anroid-App gibt es außerdem eine iOS- und eine Windows-Phone-Version. Alle sind kostenlos verfügbar.
Hangouts
Die offizielle Google-App ersetzt den alten Google-Chat "Talk". Mit Hangouts können Sie videotelefonieren und chatten. Die App gibt es auch für iOS. Beide Apps sind gratis.
Threema
Die Schweizer werben mit einer End-to-End-Verschlüsselung Ihrer Chat-Nachrichten. Selbst die Entwickler sollen Ihre Nachrichten nicht sehen können. Threema kostet einmalig 1,60 Euro. Die iOS-App von Threema kostet 1,79 Euro.
ICQ
ICQ ist ein Klassiker auf dem PC, aber auch als App verfügbar und gratis. Die ICQ-App kommt verspielter daher als so mancher Mitbewerber und ist auch für iOS und Windows Phone verfügbar.
Nimbuzz
Der Nimbuzz Messenger ist kostenlos für Android, Windows Phone und iOS erhältlich. Mit Nimbuzz können Sie auch mit Freunden in einigen anderen Dienste chatten - etwa Facebook oder Twitter.
Facebook Messenger
Ob der Facebook Messenger zugunsten von WhatsApp eingestampft wird, bleibt abzuwarten. Noch exisitiert er für Android und iOS und ist gratis.
ChatON
Samsungs offizielle Chat-App ist nicht nur mit Samsung-Geräten kompatibel. Die Android-, iOS- und Windows-Phone-Version sind kostenlos.
LINE
Die japanische App LINE ist ein noch recht junger Player auf dem Chat-App-Markt. Sie ist für Android, iOS und Windows Phone kostenlos verfügbar.
Viber
Mit Viber telefonieren Sie mit anderen Usern kostenlos, können aber auch auf das Chat-Modul zurückgreifen. Viber ist kostenlos für Android, Windows Phone und iOS.
WeChat
In der Gratis-App für Android, iOS und Windows Phone müssen Sie nicht auf Gruppenchat und das Verschicken von Anhängen verzichten.
KakaoTalk
Die App mit dem ungewöhnlichen Namen gibt es für Windows Phone, Android und iOS. Sie ist kostenlos und wirbt besonders mit ihren zahlreichen Emoticons und Stickern.
Telegram
Von den Gründern des russischen Facebook-Gegenstücks VK kommt diese Open-Source-App mit Verschlüsselung. Sie ist kostenlos und werbefrei für Android und iOS verfügbar.