Mac im Urlaub

Urlaub mit Macbook: Überleben mit und ohne WLAN

14.07.2014 von Stefan Gagern
Will man auch in Urlaub zum Vergnügen online sein, sollte man auf Eventualitäten vorbereitet sein. Nicht jedes WLAN hält, was es verspricht. Zweiter Teil unseres Urlaubsratgebers.

Überleben im Hotel-WLAN

Alternative: Lieber mit dem eigenen Router an das LA N statt sich mit anderen ein überfülltes Hotel-WLA N teilen.

Manch Reisender berichtet von Frusterlebnissen: In der Hotelbeschreibung heißt es großspurig „mit WLAN“. Wer dabei ein schnelles Netz wie Zuhause erwartet, das in jedem Hotelzimmer verfügbar ist, wird oft enttäuscht. Entweder gibt es das versprochene Gratisnetz nur in der Empfangslobby, auf den Zimmern gar nicht oder nur schwach. Wenn doch, dann läuft das Drahtlosnetz nur langsam, weil es völlig überlastet ist. Damit ist an Fernsehen via Youtube oder voluminöse Up- und Downloads nicht zu denken. Manche Hotels geben zwar auf kleinen Zetteln gedruckte, persönliche Log-in Daten heraus. Die gelten dann aber meist nur für ein Gerät.

Daher empfiehlt sich: Alle Multimedia-Inhalte, die den Urlaub schöner machen sollen, am besten vorher laden und auf das Gerät speichern, seien es Videos, E-Books, Musik, Apps oder Hörbücher. Auf die schönen Streaming-Dienste à la Spotify, sollte man sich nicht verlassen. Wenn möglich gilt es, deren Offline-Modus zu nutzen und die Lieblingsinhalte schon vor dem Urlaub zu laden.

Eine gute Alternative und mitunter Gold wert ist sind Travel- oder Mobile Router. In vielen Hotels ist LAN-Internet per Kabel gratis – und schnell. Ist ein Mini-Router wie der Belkin Wireless Dual-Band Travel Router für 50 Euro im Gepäck, wird er einfach an das LAN-Kabel angesteckt und fertig ist der eigene Hotspot. Mobile Router wie der Zyxel WAH7130 ermöglichen zudem völlig unabhängig von der Hotel-Infrastruktur mit dem Mobilnetz einen Hotspot zu eröffnen.

Was ich im Urlaub brauche …

Ohne einen Geocache hätten wir diesen phantastischen Aussichtspunkt auf der kanarischen Insel Fuerteventura nie gefunden. Er steht in keinem Reiseführer.

… ist meine Geocaching-App. Die digitale Hightech-Schnitzeljagd ist für meine Frau und mich inzwischen mehr als ein lockerer Zeitvertreib. Besonders an gut besuchten Urlaubsorten findet man Caches an Stellen, die kein Reiseführer kennt. Oftmals liegen sie abseits bekannter Wanderwege aber immer sicher und vor allem legal zugänglich, denn das sind Grundvoraussetzungen zum Legen eines Geocaches. Ist die Jagd nach den Caches schon aufregend, sind die Orte an denen sie versteckt liegen teilweise atemberaubend. Zudem kann man sich über die Cache-Beschreibungen vorab schon gut informieren, wie schwierig die Wanderung zum Zielpunkt ist und welche Ausrüstung man mitnehmen sollte. Christian Möller

Der Gum Max Duo lädt über zwei USB-Ports iPad und iPhone unterwegs gleichzeitig auf.

Dazu ist es möglich, eine Sim-Karte, etwa eine Prepaid-Karte im Ausland einzulegen und ohne teure Roaming-Gebühren im Hotel einen eigenen Hotspot zu nutzen. Wer keinen permanenten Hotspot im Hotel braucht, kommt auch gut mit der persönlichen Hotspot-Funktion des iPhone gut zurecht. Dabei eröffnet das Apple-Telefon ein WLAN in das sich die anderen Geräte wie Macbook und iPad einklinken können.

Die Packliste

Gadgets und Zubehör sicher mitnehmen ohne zu schleppen – das macht der Verbatim Paris möglich.

Neben den Standardnetzteilen für das Macbook und einem für iPad und iPhone (wenn möglich das stärkste Netzteil fürs iPad mitnehmen, denn sonst dauert das Aufladen länger als gewohnt). Bei längeren Reisen im Auto, Zug oder Flieger können ein paar Zusatzakkus nicht schaden, damit unterwegs nicht der Saft ausgeht. Ein guter, wie unauffälliger Zusatzakku und eine Versicherung für langes Musikhören und Videoschauen sind die Juice Pack Cases von Mophie (ab circa 55 Euro,), die jedoch nur das iPhone auf laden. Universell einsetzbar und ein superstarker Kraftklotz ist der Justmobile Gum Max Duo für 90 Euro, der so viel Power mitbringt, dass auf keiner Reise der Strom für die iOS-Geräte ausgeht. Für lange Autofahrten empfiehlt sich zusätzlich ein Ladegerät für den Zigarettenanzünder wie der Just Mobile Highway Max, der ebenfalls Tablet und Smartphone aufladen kann.

Auch für den Urlaubsort sollte der Gadget-Fan vordenken: Pflicht sind Steckdosenadapter für das jeweilige Land, sonst nutzen all die mitgebrachten Ladegeräte wenig. Auf der sicheren Seite ist ein Universaladapter für die ganze Welt, wie der Skross World Adapter Pro, der in über 150 Ländern funktioniert und gleich USB-Steckplätze mitbringt, was das Mitführen von Standardnetzteilen für viele Geräte ersparen kann.

Was ich im Urlaub brauche …

ADAC Pannenhilfe

... ist meine ADAC Pannenhilfe. Die App gehört vor meiner Autoreise an die kroatische Küste unbedingt auf das iPhone, gleich fertig konfiguriert. Ich hoffe, sie nicht zu brauchen, und erinnere mich auch nicht besonders gern an die letzte Panne. Das war in der Zeit weit vor dem iPhone, als noch nicht einmal Slowenien der EU beigetreten war. In der Zollabfertigung vor dem Karawankentunnel machte ich brav den Motor aus, als die Schlange wieder anrückte, gab der Anlasser keinen Mucks mehr von sich. Ich habe also das Auto zur Seite geschoben und an der Tankstelle an der Grenze um einen Anruf beim ÖAMTC gebeten. Der kam dann auch vier Schichtwechsel später und erkannte das Problem in einer hoffnungslos veralteten und leeren Batterie. Grenzkontrollen gibt es heute bis zur Adria nicht mehr, die Strecke ist mittlerweile durchgehend Autobahn. Dank iPhone muss ich mir aber nicht mehr die Telefonnummern der Auslandsvertretungen des Clubs aufschreiben, sondern kann ganz gelassen am Pfingstsonntag die Fahrt antreten. Die Pickerl für Österreich und Slowenien muss man allerdings noch persönlich oder über die Webseite erwerben. Autobahngebühren kann man noch nicht über das iPhone abrechnen. Peter Müller

Feste Stromversorgung

Der Skross World Adapter Pro ist das Schweizer Messer unter den Steckdosenadaptern, weil er in so gut wie jedem Land der Welt passt.

Ein guter Tipp ist es zudem, eine Steckdosenleiste einzupacken – der Adapter liefert im Urlaubsland erstmal nur eine Steckdose, wo man oft zwei bis drei braucht. Und in traditionellen Pensionen und Hotels sind Steckdosen rar gesät, weil sie noch an Zeiten angepasst sind, in denen Fön und Fernseher die einzig wichtigen elektrischen Geräte für Urlauber waren.

Schutz und Hüllen

Gold wert auf jeder Reise ist ein Rucksack, der genügend Platz für alle Gadgets und Zubehör bietet, aber noch ins Handgepäck beim Check-in am Flughafen passt. Grundsätzlich empfehlen wir bei Flugreisen außer Netzteilen alle Elektronik in das Handgepäck zu nehmen. Das gibt vielleicht bei der Sicherheitskontrolle einen Extracheck, aber das Macbook mit dem Koffer aufzugeben ist keine gute Idee. Dabei ist schon manches Notebook verschwunden.

Die Messenger-Tasche Boa Nerve ist mit auf alle Geräte abgestimmten Fächern perfekt für Mac, iPhone und iPad – und bleibt gefüllt dennoch schlank.

Genial ist eine Kreuzung aus Trolley und Notebook-Rucksack wie der Verbatim Paris für 130 Euro. Er bietet perfekt passende Taschen und Fächer für Macbook, iPad (beide gepolstert) und iPhone (entweder griffbereit außen oder innen versteckt), Zubehör, Zeitschriften und vieles mehr. Das Gadget-Sammelsurium bleibt damit unterwegs übersichtlich. Der Clou: Auf langen Wegen zum nächsten Bahnsteig oder Gate holt man einfach den Teleskopgriff aus der Oberseite und muss sich nicht die komplette Ausrüstung an die Schultern hängen.

Wer keine Trolleys und Rucksäcke mag, ist mit einer Messenger-Tasche besser bedient: Einer unserer Favoriten ist Boa Nerve vom kalifornischen Taschenspezialisten Booq für 149 Euro: Vom Macbook bis 17 Zoll bis iPad und iPhone in Spezialfächern bis hin zu reichlich Zubehör passt alles in die dennoch schlanke Tasche. Was besonders praktisch ist: Dank Magnetschnalle lässt sich der stabile Gurt schnell verstellen.

Unterwegs ist es besonders wichtig, iPad und iPhone in Schutzhüllen zu verpacken, schließlich bekommen sie in der Tasche oder beim Einsatz unterwegs einiges mit. Hüllen gibt es unzählige, generell empfehlen wir für die Reise welche mit Rundum-Schutz, wie zum Beispiel Apples Smart Case für iPad oder iPad Mini.

Durch die Standfunktion der Hülle können die Apple Tablets auch prima als Videoplayer genutzt werden, etwa beim 60 Euro teuren Logitech Hinge. Wer mit leichtem Gepäck reisen will, packt am besten das iPad Mini und eine Hülle mit Tastatur ein, beispielsweise das Logitech Ultrathin Keyboard Folio für iPad Mini (80 Euro). Für das iPhone hat sich die Verbatim Folio Pocket für 20 Euro bewährt, da sie zwar einen Rundumschutz mit Display-Abdeckung bietet, aber kompakt bleibt.

Was ich im Urlaub brauche …

Mit Friedrich Ani unterm Sonnenschirm oder den oenophilen Krimis des Ex-Chefs am Pool – was kann schöner sein!

... ist Skoobe auf dem iPad. Seit die Billigflieger für jedes überzählige Gramm Reisegepäck abkassieren, sind zehn Bücher für drei Wochen Marokko unbezahlbar. Wie gut, dass sich dank Skoobe-App und bezahltem Monatsabo jede Menge Bücher aufs iPad packen lassen. Für den Urlaub empfiehlt sich das Plus-Abo für 14,99 Euro, Sparfüchse können es bei der Heimkehr sofort wieder kündigen. Dank Offline-Lesemodus lassen sich mehrere Bücher auf einmal aufs iPad laden und dann auch ohne Internetverbindung lesen. Wer im Urlaub nicht darauf besteht, seine Lieblingsautoren dabei zu haben, kann durch das bunt gemischte Angebot stöbern und der Nachwuchs findet auch noch Lesestoff. Marlene Buschbeck–Idlachemi

Ruhig reisen, guter Sound am Strand

Der Ultimate Ears Boom reicht für die Rundum-Beschallung im Hotelzimmer.

Für Musik, Spielen, Videos und Hörbücher sind die Standardkopfhörer des iPhone nicht die beste Wahl. Auf langen Flugreisen oder im ICE erweisen sich mit Noise Cancelling ausgerüstete Kopfhörer als wahrer Segen: Wer das Geräusch der Triebwerke oder das Rattern der Gleise stumm schaltet kommt gleich viel entspannter an. Bei den Over-Ear-Kopfhörern bietet zum Beispiel der Creative Aurvana Platinum für 300 Euro einen sehr guten Klang dank 50-mm-Treibern und ein sehr gutes Noise-Cancelling: Vier Richtmikrofone filtern 90 Prozent aller Nebengeräusche heraus. Dazu gibt es drei Voreinstellungen, um die Geräuschunterdrückung etwa auf Zugfahrten oder öffentliche Orte abzustimmen. Der Akku reicht rund 15 Stunden, also auch für ultralange Flüge – und danach noch ohne Noise Cancelling. Vielseitig sind auch die Anschlussmöglichkeiten: Bluetooth, Kabel oder USB lassen keine Wünsche offen.

Am Urlaubsort sorgt dann ein transportabler Lautsprecher für passenden Urlaubs-Sound. Der UE Boom kostet 150 Euro, ist mit eingebautem Akku gut zu transportieren und macht dank wasser- und schmutzabweisendem, akustischem Gehäuse auch am Strand oder am Pool eine gute Figur. Mit 15 Stunden Akkulaufzeit hält er locker einen Strandtag durch und begeistert mit seinem 360-Grad-Rundum-Sound. Praktisch ist auch die eingebaute Weckfunktion, falls man im Urlaub mal pünktlich zur Bus- oder Bootstour muss.

Roaming-Wucher vermeiden

In Sachen Datentarif zahlt sich etwas Vorbereitung ebenfalls aus. Roaming-Gebühren sollen in der EU zwar schrittweise fallen, sind im Ausland jedoch immer noch viel zu hoch.

Ausnahme sind Verträge mit einem gewissen Roaming-Volumen inklusive, wie es bei einigen etwas teureren Tarifen der Fall ist. Bei vielen Anbietern lässt sich eine Reise-Option kurz vor Antritt oder vor Ort für Telefonie und Daten hinzubuchen, hier lohnt sich vor der Reise ein Anruf bei der Kundenberatung. O2 beispielsweise bietet eine spezielle App für Auslandsreisen mit Preisinfos für das Urlaubsland – jedoch nur für Vertragskunden. Bei Discountern wie Simyo gibt es Auslandspakete, für die es sich schon lohnt, eine SIM-Karte ohne Vertragsbindung zu bestellen. Mit dem EU Internet Paket 100 lassen sich sieben Tage lang bis zu 100 Megabyte für 4,99 Euro buchen. Außerhalb der EU, etwa für die USA, gibt es Anbieter wie Simly, bei denen man schon vor dem Urlaub eine Simkarte bestellen kann, die volle Kostenkontrolle dank Prepaid-Tarif bietet, bei Bedarf aber aufgeladen werden kann. Einzige Voraussetzung: ein Simlock-freies iPhone.

Gute Erholung

Die wichtigste Empfehlung zum Schluss: Der Urlaub soll der Erholung dienen, und Macbook, iPhone und iPad dann nicht als Arbeitsgerät.

(Macwelt/ad)