Windows Server 2016

Updates auf dem Nano Server installieren

18.05.2017 von Thomas Rieske
Der Nano Server ist ein sogenanntes Headless System, das dem Nutzer keine Möglichkeit bietet, sich lokal anzumelden. Ebenso fehlt eine grafische Bedienoberfläche. Trotzdem muss man natürlich Verwaltungsaufgaben durchführen. Eine der wichtigsten: das Einspielen von Aktualisierungen.

Nano Server per Power Shell und Remote-Sitzung steuern

Die Administration des Nano Servers erfolgt über eine Remote-Sitzung. Dazu brauchen Sie keine separate Software zu installieren, sondern können die ohnehin unter Windows verfügbare PowerShell verwenden. Diese Kommandozentrale starten Sie als Administrator. Dann nehmen Sie den Nano Server, der in unserem Beispiel die IP-Adresse 192.168.178.29 trägt, in die Liste Ihrer vertrauenswürdigen Hosts auf:

Set-Item WSMan:\localhost\Client\TrustedHosts "192.168.178.29"

Sollte der erforderliche Dienst auf Ihrem PC nicht gestartet sein, erhalten Sie eine Fehlermeldung, die sich mit

Start-Service WinRM

schnell abstellen lässt.

Geben Sie jetzt folgende drei Zeilen ein (wobei Sie natürlich die Beispiel-IP durch die von Ihnen verwendete Adresse ersetzen müssen):

$ip = "192.168.178.29"

$user = "$ip\Administrator"

Enter-PSSession -ComputerName $ip -Credential $user

Damit legen Sie zunächst zwei Variablen fest, was Tipparbeit spart, wenn Sie die Angaben später erneut benötigen, etwa in einem umfangreicheren Skript. $ip enthält die IP-Adresse des Nano Servers. Dieser lässt sich zwar auch mit seinem Host-Namen ansprechen, die IP empfiehlt sich aber, um etwaigen Problemen bei der Namensauflösung vorzubeugen. In $user ist der auf dem Zielsystem standardmäßig angelegte Benutzer Administrator gespeichert.

Mit der letzten Zeile schließlich startet die Remote-Sitzung, Sie müssen lediglich noch das Administrator-Passwort, das Sie beim Einrichten des Servers festgelegt haben, eingeben. Zum späteren Beenden der Remote-Sitzung dient übrigens der Befehl Exit-PSSession.

Bildergalerie:
Windows Server 2016 - Nano Server
Der Nano Server lässt sich nur remote verwalten. Um eine entsprechende Session aufzubauen, brauchen Sie ein entsprechendes Tool, etwa in Form der PowerShell, die auf allen modernen Windows-Versionen vorhanden ist. Starten Sie die Shell als Administrator.
Windows Server 2016 - Nano Server
Als vorbereitende Maßnahme müssen Sie den Zielrechner, in dem Fall den Nano Server, in die Liste der vertrauenswürdigen Hosts aufnehmen.
Windows Server 2016 - Nano Server
Nun initiieren Sie mit den drei dargestellten Zeilen eine Remote-Session. Die beiden Variablen am Anfang dienen lediglich dem Komfort, um sich in einem längeren Skript Tipparbeit zu ersparen.
Windows Server 2016 - Nano Server
Anschließend loggen Sie sich mit dem für den Administrator vergebenen Passwort auf dem Server ein.
Windows Server 2016 - Nano Server
Ab sofort arbeiten Sie auf dem Nano Server, erkennbar an der IP-Adresse, die dem Befehls-Prompt vorangestellt ist.
Windows Server 2016 - Nano Server
Welche Updates bereitstehen, lässt sich mit diesen zwei Befehlszeilen in der Variablen $scanResults speichern.
Windows Server 2016 - Nano Server
Aktuell ist offenbar nur ein Update für den Nano Server verfügbar, wie der Inhalt der Variablen zeigt.
Windows Server 2016 - Nano Server
Um alle bereitstehenden Aktualisierungen zu installieren, geben Sie den Befehl "Invoke-CimMethod -InputObject $sess -MethodName ApplyApplicableUpdates" ohne Anführungszeichen ein.
Windows Server 2016 - Nano Server
Erhalten Sie als Befehlsausgabe anschließend den Rückgabewert 0, ließen sich alle Updates problemlos installieren.
Windows Server 2016 - Nano Server
Damit die eingespielten Updates angewendet werden, müssen Sie den Zielserver zum Schluss neu starten. Das lässt sich ebenfalls per PowerShell bewerkstelligen.
Windows Server 2016 - Nano Server
Falls Sie die Recovery-Konsole des Nano Servers geöffnet haben, können Sie vor dem Neustart live die Systemaktualisierung mitverfolgen.

Nano-Server-Updates abfragen und ablegen

Nun da die Verbindung erfolgreich aufgebaut ist, lassen sich die verfügbaren Updates abfragen und zum Beispiel in der Variable $scanResults ablegen:

$sess = New-CimInstance -Namespace root/Microsoft/Windows/WindowsUpdate -ClassName MSFT_WUOperationsSession

$scanResults = Invoke-CimMethod -InputObject $sess -MethodName ScanForUpdates -Arguments @{SearchCriteria="IsInstalled=0";OnlineScan=$true}

Nano-Server-Updates installieren

Um alle bereitstehenden Aktualisierungen zu installieren, geben Sie den folgenden Befehl ein:

Invoke-CimMethod -InputObject $sess -MethodName ApplyApplicableUpdates

War die Installation erfolgreich, steht anschließend in der Befehlsausgabe in der Spalte ReturnValue der Wert 0. Damit die Updates auch angewendet werden, müssen Sie zum Schluss den Nano Server neu starten, was Sie ebenfalls in der PowerShell mit dem einfachen Befehl

Restart-Computer

durchführen können.

Nano-Server-Updates automatisieren

Der momentan einzige Weg, um die Update-Prozedur zu automatisieren, führt über die Erstellung eines eigenen PowerShell-Skripts, das die oben dargestellten Befehle enthält und das Sie zeitgesteuert, etwa über die Windows-Aufgabenplanung, ausführen. (hal)