Überraschung: Windows Vista SP 1 Beta (angeblich) schon in Kürze

09.07.2007 von Panagiotis Kolokythas
Der Kontroverse mit Google über die in Vista integrierte Desktop-Suche und der damit verbundenen Verschiebung der Veröffentlichung des Service Pack 1 (SP 1) für Windows Vista zum Trotz, wird Microsoft angeblich bereits in Kürze mit der Auslieferung einer ersten Beta des SP 1 für Windows Vista beginnen.

Microsoft scheint immer für eine Überraschung gut zu sein. Erst kürzlich war eine Kontroverse mit Google entbrannt, bei der es um die in Windows Vista integrierte Desktop-Suche ging. Microsoft lenkte ein und versprach, Änderungen zu Gunsten von Drittanbietern von Desktop-Suchen in Windows Vista zu integrieren. Das alles, so hieß es seinerzeit, werde aber zu Verzögerungen bei der Auslieferung des SP 1 für Windows Vista führen.

Alles - anscheinend - Schnee von gestern: Wie Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley von Quellen innerhalb von Microsoft erfahren haben will, wird Microsoft bereits in Kürze mit der Auslieferung einer ersten Beta des Service Pack 1 für Windows Vista beginnen. Das an sich ist schon eine Überraschung, denn mit einer solche Beta, so hieß es noch vor wenigen Tagen von Microsoft, sei erst Ende des Jahres zu rechnen. Laut Foley soll diese Beta nun aber um den 16. Juli veröffentlicht werden.

Damit noch nicht genug: Die finale Version soll laut der internen Microsoft-Quelle ebenfalls noch in diesem Jahr erscheinen. Und zwar im November, just zu dem Zeitpunkt, wenn Windows Server 2008 den RTM-Status erreicht und damit in die Produktion geht.

Wir erinnern uns: Bereits Anfang des Jahres hieß es seitens Microsoft, dass das Service Pack 1 für Windows Vista zeitgleich mit der Fertigstellung von Windows Server 2008 verfügbar sein wird. Windows Vista und Windows Server 2008 waren lange Zeit parallel entwickelt worden, ehe Windows Vista einen anderen Weg einschlagen musste, weil dessen Veröffentlichung nahte. In dieser Zeit wurde Windows Server 2008 weiterentwickelt. Mit dem Service Pack 1 soll Windows Vista von der längeren Entwicklungszeit des neuen Server-Betriebssystems profitieren und durch dessen Code aufgefrischt werden.

EFI & mehr: Die geplanten Verbesserungen im SP 1 für Vista

Wie Foley der internen Microsoft-Quelle entlocken konnte, wird das Service Pack 1 für Windows Vista vor allem Bugfixes enthalten und nur wenige neue Funktionen mit sich bringen. Neben den bereits bekannten Änderungen an der Desktop-Suche wird auch an der Performance des Betriebssystems gefeilt.

So soll das Kopieren von Dateien und das Herunterfahren des Rechners beschleunigt werden. Außerdem soll die Transferperformance und CPU-Auslastung bei DMA verbessert werden. Und Vista unterstützt künftig ExFat, ein Dateiformat für Flash-Speicher.

Hinzu kommen sollen außerdem Verbesserungen bei der Bitlocker-Funktion, die künftig nicht nur ganze Vista-Verzeichnisse verschlüsseln kann, sondern auch einzelne Ordner. Zusätzlich soll Windows Vista 64-Bit auch in der Lage sein, über EFI (Extensible Firmware Interface) zu booten.

Was an den Gerüchten dran ist, bleibt abzuwarten. Ein Erscheinen des Service Pack 1 Beta für Windows Vista in der kommenden Woche und der finalen Version im November würde bedeuten, dass die Beta-Phase für das SP 1 enorm kurz ausfallen würde. Und nicht nur das: Es würde auch bedeuten, dass Microsoft im Hintergrund und ohne großes Tamtam bereits mehr Zeit in die Entwicklung des SP 1 hineingesteckt hat, als öffentlich zugegeben wurde. Es ist noch nicht so lange her, da hatte Microsoft sogar behauptet, es gäbe gar keine Pläne für ein SP 1. Diese Strategie hat immerhin einen Vorteil: Sie nimmt den öffentlichen Druck von den Entwicklern und lässt ihnen die nötige Ruhe, um ihre Arbeit zu machen. (PC-Welt/mja)