Managementlösungen für Desktop-Virtualisierung

Übernahme: Microsoft verleibt sich Kidaro ein

13.03.2008
Microsofts Expansion im Bereich Virtualisierung geht weiter: Das Unternehmen übernimmt Kidaro, einen Anbieter von Managementlösungen für die Desktop-Virtualisierung.

Bislang hat Microsoft noch keine finanziellen Details oder einen Termin für den Abschluss der Akquisition genannt. Der Softwarekonzern plant jedoch die Integration der Technik von Kidaro in sein "Desktop Optimization Pack for Software Assurance".

Ziel von Kidaro ist es, Anwenderunternehmen mit spezieller Managementtechnik die Ausbringung, Nutzung und Verwaltung von virtuellen PCs zu erleichtern. Die Kidaro-Plattform besteht aus verschiedenen Komponenten. Darunter befindet sich ein Client, der Verschlüsselung und Firewall-Sicherheit übernimmt und die Applikationen aus der virtuellen Maschine in den Rechner des Endnutzers integriert. Kidaros Management-Server weist Nutzern Konfigurationen und Security-Policies zu und sammelt für Überwachung und Auditing Client-Informationen.

Microsoft hofft, dass die Technik die Migration auf Windows Vista beschleunigen kann, indem sie Kompatibilitätsprobleme zwischen Anwendungen und dem Betriebssystem minimiert. Darüber hinaus mache sie die Nutzung von Virtualisierung für den Endnutzer unmerklicher.

Microsofts Desktop Optimization Pack for Software Assurance bietet eine Reihe von Werkzeugen, mit denen Unternehmen ihre Arbeitsplatzrechner verwalten können. Das Paket umfasst die Module Application Virtualization, Asset Inventory Service, Advanced Group Policy Management, Diagnostics and Recovery Toolset sowie System Center Desktop Error Monitoring. SA-Kunden müssen einen Zusatzdienst abonnieren, um auch in den Genuss der Kidaro-Fähigkeiten zu kommen.

Verstärktes Engagement im Bereich Virtualisierung

Kidaro hat Niederlassungen in Kalifornien, New York und Israel. Die drei Gründer der Company wechseln zu Microsoft, Kidaros Entwicklungsabteilung in Israel bleibt bestehen.

Microsoft bemüht sich derzeit verstärkt, im Bereich Virtualisierung zum Wettbewerb aufzuschließen. In diesem Jahr hatte das Unternehmen zuvor bereits Calista Technologies geschluckt, die Grafiktechnik für den Remote-Zugriff auf Windows-Desktops auf einem entfernten Server entwickelten.

Außerdem gestattet der Konzern Nutzern nun, auch die Vista-Endkundenversionen "Home Basic" und "Home Premium" in einer virtualisierten Umgebung zu fahren. Mac-Besitzer beispielsweise können Vista daher nun deutlich günstiger zusätzlich zu Mac OS X betreiben, ohne eine der deutlich teureren Vista-Varianten zu erwerben.

Last, but not least arbeitet Microsoft auch an Virtualisierungstechnik für Windows Server 2008. "Hyper-V" (früherer Codename "Viridian") liegt seit Ende vergangenen Jahres als Beta vor. Die endgültige Version will der Redmonder Konzern spätestens 180 Tage nach der allgemeinen Verfügbarkeit von Server 2008 herausbringen. Das neue Server-Windows kam vor zwei Wochen heraus. (Computerwoche/mzu)