Linux Mint mit KDE, Gnome, Xfce und Fluxbox

Ubuntu-Derivat: Linux Mint 5 im Test

15.01.2009 von Juergen Donauer
Linux Mint basiert zwar auf dem erfolgreichen Ubuntu, will aber mit zusätzlichen Tools besser sein als die Original-Distribution. Ob Linux Mint diesen Vergleich besteht, zeigt der TecChannel-Test.

„Aus Freiheit entstand Eleganz“, schreiben sich die Entwickler des Projekts „Linux Mint“ auf die Fahnen. Die Linux-Distribution basiert auf Ubuntu und ist kompatibel zu dessen Repositories. Es bringt aber laut eigener Aussage nützliche Zusatz-Tools mit sich. Somit erheben Clement Lefebvre und sein Team den Anspruch, das einfachere und komplettere Ubuntu-Linux zu sein.

Geht es um Anwenderfreundlichkeit, hat sich Linux Mint schon länger einen Namen gemacht. Die Distribution versucht, Nutzern das Leben so einfach als möglich zu machen. Dafür bringt die Distribution einige hausgemachte Werkzeuge mit. Ebenso ist Mint bekannt dafür, eine sehr gute Hardware-Unterstützung zu haben. Dies gilt besonders für Treiber von drahtlosen Netzwerkkarten. Auch die Installation der proprietären Grafikkartentreiber von NVIDIA oder ATI wird als Kinderspiel beworben. Dies ist mit Applikation EnvyNG realisiert. Das Ubuntu-Derivat hat sich weiterhin zum Ziel gesetzt, vollständig zu den Ubuntu-Repositories kompatibel zu sein.

Linux Mint 5: „from freedom came elegance“ ist das Motto der Entwickler.

TecChannel hat in diesem Test nicht hat nur die auf GNOME basierende Hauptausgabe unter die Lupe genommen. Linux Mint 5 – Codename „Elyssa“ – gibt es derzeit in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen. Diverse Gemeinschaften pflegen eine KDE, eine Xfce- und eine kürzlich erschienene Fluxbox-Variante. Alle Abkömmlinge bringen die speziellen Mint-Erweiterungen mit sich.

Zur Information: Gnome-Anwender erhalten schon Linux Mint 6, alle anderen Versionen setzen derzeit aber noch auf Linux Mint 5. Die Version Mint 6 basiert auf dem neueren Ubuntu 8.10. Ein weiterer Vorteil von Linux Mint 5: Wie auch Ubuntu 8.04 gilt der Long Term Support, die Gnome-Variante wird also bis 2011 mit Patches und Updates versorgt.

Bezugsquellen und allgemeine Informationen

Die offizielle Webseite des Projekts ist http://www.linuxmint.com. Beziehen können Sie das Betriebssystem im Download-Bereich des Internet-Auftritts. Hier finden Sie zusätzlich zu den vier bereits erwähnten Mint-Varianten eine Version für x86_64-Architekturen und eine Light-Variante. Letztere bringt keinerlei proprietäre Software, patentierte Technologien oder Unterstützung für eingeschränkte Formate mit sich. Diese Ausgabe eignet sich besonders für Computer-Magazine, Wiederverkäufer oder Länder, in denen die in der Light-Version nicht enthaltene Software einen Fallstrick darstellen könnte.

Geschmacksache: Im Download-Bereich der Projektseite können Sie genau genommen zwischen sechs verschiedenen Produkten wählen.

Zur 64-Bit-Variante merken die Entwickler an, dass die Hauptausgabe für 32-Bit-Systeme in der Regel stabiler läuft. Letztere kann man ebenfalls auf 64-Bit-Architekturen laufen lassen. Einschränkung ist hier bekanntermaßen die Verwaltungsmöglichkeit von maximal vier GByte Speicher. Linux Mint richtet sich hauptsächlich an Desktop-Anwender. Die wenigsten Arbeitsplatzrechner dürften derzeit mehr als vier GByte RAM haben. Ebenso ist es momentan schwierig, einige proprietäre Software nativ für 64-Bit-Linux-Systeme zu bekommen. Hierzu gehört zum Beispiel Skype, das nur mithilfe eines Wrappers lauffähig gemacht werden kann.

Installation des Betriebssystems

Die Installation aller Mint-Variationen läuft im Prinzip nach demselben Schema ab. Sie starten die Live-CD und finden danach auf dem Arbeitsplatz eine Schaltfläche „Install“. Als kleinen Nachteil könnte man dem Betriebssystem auslegen, dass es im Live-Modus in englischer Sprache startet. Bei der Installation lässt sich jedoch die Sprache Deutsch auswählen. Insgesamt sieben Schritte benötigt ein Anwender, um die eigentliche Installation zu beginnen.

Vertraute Sprache: Sie können Linux Mint in deutscher Sprache installieren.

Die nächsten Schritte sollten jedem vertraut sein, der schon einmal ein Linux-System installiert hat. Dazu gehören Auswahl der Zeitzone, Tastaturbelegung, Partitionierung und Anlegen eines Hauptbenutzers. Vor der eigentlichen Installation finden Sie noch eine Schaltfläche „Erweitert“. Hier legen Sie fest, ob und wohin der Bootloader eingespielt werden soll. Ebenso können Sie hinterlegen, ob Ihr Netzwerk einen Proxy-Server verwendet. Proxies, die eine Authentifizierung verlangen, unterstützt man hier allerdings nicht. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Installieren“ fängt das Script an, das Betriebssystem einzuspielen.

Boot-Loader und Proxy: Hier können Sie bei Bedarf geringe Zusatzeinstellungen hinterlegen.

Je nach Hardware und Mint-Variante dauert die Installation nur wenige Minuten. Nach der Installation fragt das System, ob Sie den Rechner neu starten möchten oder die Live-CD weiter verwenden wollen. Nach dem ersten Anmelden begrüßt Sie ein Wizard. Dieser möchte Ihnen ein paar Fragen stellen, um bei der Einrichtung des Systems behilflich zu sein. Hier können Sie dem root-Konto ein Passwort verpassen oder Fortunes für Terminal-Fenster aktivieren.

Nette Spielerei: Die kleinen Schicksalssprüche und Zitate beim Öffnen von Terminal-Fenstern sind nicht zwingend notwendig, aber ganz witzig.

Die einzelnen Mint-Geschmacksrichtungen im Detail

Dieser Abschnitt befasst sich im Detail mit den Variationen Main, KDE, Xfce und Fluxbox. TecChannel möchte Ihnen jede Ausgabe vorstellen. Die Entwickler haben sich bemüht, die selbst geschriebenen Tools in jeder Variante unterzubringen, gleich aussehen zu lassen und dieselbe Funktionalität bereitzustellen. Zumindest, wenn der Fenster-Manager kein äquivalentes Werkzeug bietet. Hier gibt es also Unterschiede. Dies betrifft auch die mitgelieferte Standard-Software. Zunächst will TecChannel Ihnen jedoch drei spezielle Mint-Werkzeuge vorstellen. Fast jede dieser wohldurchdachten Tools finden Sie in jeder Mint-Distribution wieder. Lediglich mintBackup ist in der KDE-Version nicht vorhanden.

mintConfig: Die unter Fluxbox verwendete Version des eigens entwickelten Konfigurationswerkzeugs bietet im Prinzip dieselbe Funktionalität wie das GNOME Control Center.
Im Prinzip gleich, aber doch anders: Da GNOME bereits eine gute Systemsteuerung mit sich bringt, hat man hier auf mintConfig verzichtet.

Auf dem neuesten Stand mit mintUpdate

Linux Mint bringt ein eigenes Update-Tool mit sich. Es heißt mintUpdate und bewertet die Pakete von Level 1 bis 5. Sie finden es in allen Mint-Ausgaben rechts unten. Symbolisiert wird das Tool durch ein kleines Schloss. Software der Klasse 1 und 2 können Anwender ohne weitere Sorgen einspielen, diese wurde vom Mint-Team getestet und freigegeben.

Klassifiziert: Die Update-Verwaltung von Linux Mint gibt dem Anwender einen Hinweis auf für sicher befundene Pakete.

Level-3-Pakete sind als sicher befunden, aber ungetestet. Von den Klassen 4 und 5 raten die Entwickler eine Aktualisierung ab. Diese könnten die Stabilität Ihres Systems gefährden. Per Standard werden die beiden zuletzt genannten nicht in Updates mit einbezogen. Des Weiteren können Sie hier einstellen, ob Distributions-Upgrades miteinbezogen sind. Hier birgt sich die Gefahr, dass sich Abhängigkeiten verändern können. Die Entwickler raten nur erfahrenen Anwendern zu einer Aktivierung.

Datensicherung mit mintBackup

Das auf Ubuntu basierende Betriebssystem bringt ein sehr einfach zu bedienendes Sicherungswerkzeug mit sich. Bei diesem geht es weniger darum, das komplette System zu sichern. Vielmehr kümmert sich die Applikation um das private Verzeichnis des einzelnen Anwenders. Im Prinzip funktioniert es sehr einfach. Das Tool sichert alle Dateien bis auf die versteckten Verzeichnisse. Diese können Sie jedoch auf Wunsch miteinbeziehen. Komfortabel per Mauklick sichert mintBackup auch die gewünschten unsichtbaren Ordner. Darüber hinaus können Sie Pfade ausschließen. Diese werden logischerweise nicht in das Backup aufgenommen.

Sicher ist sicher: Es ist ein Mythos, dass ein Backup etwas für Feiglinge ist. Je einfacher es der Anwender hat, desto sicherer sind seine Daten.

Das Programm benennt die Datei einfach, aber effizient: home_<Zeitstempel>.backup. Diese Datei legt mintBackup ebenfalls wieder im Home-Verzeichnis des Anwenders ab. Von dort könnten Sie es auf einen externen Datenträger verschieben. Das sollten Sie auch – sonst sichert das Tool die eben erstellte Datei beim nächsten Lauf auch mit ab. Sicherungen könnten auf diese Weise ungewollt groß werden. Genauer untersucht, handelt es sich bei der Datei um ein normales tar-Archiv. Versuchen Sie jedoch die eben erstellte Datei zu öffnen, springt ebenfalls mintBackup in die Presche. Nun haben Sie die Möglichkeit, den Inhalt einzusehen oder die Sicherung wiederherzustellen. Weiterhin können Sie auswählen, ob bestehende Dateien überschrieben werden sollen.

Schnell wiederhergestellt: Mit einem Klick sollte die Sicherung eingespielt sein.

Programminstallationen per Knopfdruck dank mintInstall

Diese Anwendung stellt Ihnen grob gesagt drei Optionen zur Auswahl. Sie können nach Paketen im „Linux Mint Software Portal“, auf GetDeb.net oder in den Mint-/Ubuntu-Paketquellen suchen. Haben Sie die entsprechende Software gefunden und stimmen zu, diese zu installieren, erledigt Linux Mint den Rest für Sie. Das System versucht alle Abhängigkeiten zu erfüllen und installiert alle notwendigen Pakete. Dies ist nicht nur komfortabel, sondern lädt auch zum Stöbern ein.

Tausende Pakete: mintInstall gibt Ihnen Zugriff auf unwahrscheinlich viele Pakete. Auch Skype, Open Arena und Google Earth sind verfügbar.

Linux Mint „Main“ mit GNOME als Fenster-Manager

Linux Mint mit GNOME als Window-Manager wird von den Entwicklern auch als „Main“ bezeichnet und stellt die offizielle Variante dar. Version 5 bringt einige Neuerungen mit sich. Bei früheren Ausgaben war es schon einfach, via mintInstall Software-Pakete zu installieren. Linux Mint 5 macht es nun auch einfach, Pakete zu deinstallieren. Hierzu brauchen Sie im Menü nur die rechte Maustaste mit einer installierten Applikation zu bemühen. Ganz unten erscheint nun eine Schaltfläche „Deinstallieren“. Das System deinstalliert ebenfalls alle nicht mehr benötigten Abhängigkeiten.

Entfernen leicht gemacht: Keine Klickorgien notwendig, wenn Sie ein Programm entfernen wollen.
Unnötig: Die Deinstallationsroutine löscht ebenfalls alle nicht mehr gebrauchten Abhängigkeiten.

Mit der Applikation mintDesktop können Sie Ihre Desktop-Einstellungen bedingt modifizieren. Zum Beispiel haben Sie hier die Möglichkeit, das Symbol „Netzwerk Servers“ anzeigen zu lassen. Somit ist es ein Einfaches, auch das Windows-Netzwerk zu durchsuchen. Ebenso können Sie konfigurieren, ob der Dateimanager Nautilus alle Ordner im selben Fenster anzeigen soll oder diese in einem separaten öffnet. Auch das von GNOME bereitgestellte „Compositing“ lässt sich hier aktivieren.

Arbeitsplatz: Legen Sie fest, was Sie auf Ihrem Desktop sehen möchten.

Kennen Sie Quicksilver für Mac OS oder Launchy für Windows? Ähnliche Funktionalität biete Gnome-Do. Diese Applikation ist installiert und lässt sich mit der Tastenkombination Super(Windows-Taste) + Leertaste aufrufen. Danach fangen Sie zum Beispiel an, den Namen einer gesuchten Applikation zu tippen.

Schnellzugriff: Gnome-Do kann Ihnen Sucharbeit in den Menüs ersparen.

Als Standard-Software bringt Linux Mint 5 „Main“ unter anderem Firefox 3, Mozilla Thunderbird 2, OpenOffice.org 2.4, GIMP 2.4.5, Pidgin 2.4.1 und Mplayer 1.0-rc2 mit sich. Die Entwickler der Linux-Distribution stellen ebenfalls einen englischsprachigen Benutzerführer im PDF-Format zur Verfügung. Weiterführende Informationen finden Sie auch in den Release-Notizen. Da Linux Mint 5 auf Ubuntu 8.04 basiert, könnte Sie der TecChannel-Artikel „Test: Ubuntu 8.04 „Hardy Heron““ interessieren und Ihnen weitere nützliche Informationen zur Verfügung stellen.

Community-Edition mit KDE

Die KDE-Ausgabe war der erste Abkömmling von Linux Mint und wurde mit Version 2.2 “Bianca” eingeführt. Sie wird als eine von derzeit drei Community-Editionen via offizielle Webseite angeboten. In Linux Mint 5 setzen die Entwickler weiterhin auf KDE 3.5.9. Das Menü lehnt sich optisch an die „Main“-Edition an. Hier haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, Programme zu favorisierten Anwendungen hinzuzufügen. Allerdings können Sie hier keine Applikationen mittels Rechtsklick deinstallieren.

Bedienung ähnlich: Das KDE-Menü sieht im Prinzip wie das der GNOME-Ausgabe aus.

Die KDE-Version von Linux Mint 5 bringt neben Firefox, Thunderbird, GIMP und OpenOffice.org noch typische KDE-Anwendungen mit sich. Dazu gehören Kopete, KTorrent, Kaffeine, Akregator, Amarok und K3b. Sämtliche Einstellungen für den Desktop erledigen Sie KDE-üblich im „KDE Control Center“.

Versteckt: Kennt man KDE 3.x nicht, sind einige Einstellmöglichkeiten etwas schwer zu finden.

Auch wenn KDE 3.5.9 nicht die neueste Version ist, gilt diese dennoch als sehr stabil und funktionsfähig. Viele Anwender bevorzugen immer noch die Variante aus der 3.5.x-Serie. Linux Mint 5 „KDE“ bringt gute Performance mit sich und es lässt sich schön damit arbeiten. Leider ist keine Applikation dabei, um das Netzwerk zu durchforsten. Kenner wissen aber, dass sich mit Konqueror freigegebene Windows-Laufwerke einbinden lassen. Dies erfolgt mit smb://<server oder IP-Adresse>. Ist Ihnen das zu umständlich, könnten Sie Programme wie zum Beispiel Smb4k nachinstallieren.

Netzwerken: Mit Konqueror können Sie ebenfalls auf Windows-Shares zugreifen.

Genau genommen verwendeten die Entwickler KDE in der allerersten Mint-Version als Haupt-Window-Manager für die Main-Ausgabe. Seit Variante 2.0 setzen sie allerdings per Standard auf GNOME. Weitere Informationen zur KDE-Edition des Betriebssytems finden Sie in den entsprechenden Release-Notizen.

XFCE-Ausgabe des Betriebssystems

Die erste XFCE-Ausgabe von Linux Mint kam mit Ausgabe 3.0 Cassandra. XFCE ist leichtgewichtiger als KDE oder GNOME und wird daher gern auf etwas älterer Hardware oder Rechnern mit weniger Arbeitsspeicher eingesetzt. In dieser Variante ist mintConfig vorhanden und erleichtert Ihnen das Einrichten von XFCE. Hier können Sie zum Beispiel auf einfache Weise Ordner via Samba für das Windows-Netzwerk freigeben.

Konfiguration leicht gemacht: mintConfig unter XFCE ist in der Tat eine willkommene Hilfe.

Auch hier finden Sie alle für den täglichen Gebrauch wichtigen Programme wieder: OpenOffice.org, Firefox, Thunderbird, GIMP, Pidgin, VLC-Player und so weiter. Störend ist lediglich, dass per Standard keine Anwendung vorhanden ist, durch das Windows-Netzwerk zu stöbern. XFCE stellt anders als KDE oder GNOME hier noch keine eigene Schnittstelle bereit. Sie können freigegebene Windows-Laufwerke manuell einbinden. Wollen Sie ein grafisches Werkzeug haben, müssen Sie dieses nachinstallieren. XFCE hat sich ohne Zweifel über die Jahre gemausert und ist zu einer fast vollwertigen Alternative zu den beiden großen Fenster-Managern entwickelt. Die Software ist fast genauso flexibel wie GNOME oder KDE. Allerdings dürfte es für Anfänger eher schwierig erscheinen, diesen ganz speziell anzupassen. Schön ist, dass die Entwickler auch hier ndisgtk als Standard-Software eingepflegt haben. Mit diesem Programm können Sie Windows-Treiber für drahtlose Netzwerkkarten verwenden, sollte Linux Mint diese nicht nativ unterstützen. Genau gesagt ist es ein grafisches Werkzeug für die Verwendung von ndiswrapper.

Ndiswrapper: Damit lassen sich Windows-Treiber unter Linux einsetzen.

In den Release-Notizen der XFCE-Edition finden Sie weiterführende Informationen zu dieser Ausgabe von Linux Mint.

Minimalismus mit Linux Mint „Fluxbox“

Fluxbox als Desktop-Manager ist noch einmal leichtgewichtiger als die XFCE-Variante. Mit vielen Fluxbox-ausgestatteten Distributionen dürften gerade Anfänger größere Schwierigkeiten haben. Der Fenster-Manager ist schnell, braucht weniger Speicher, und es lässt sich damit ebenso effektiv arbeiten wie mit anderen Systemen. Allerdings ist Fluxbox doch der Kategorie „gewöhnungsbedürftig“ zuzuordnen. Um das Menü aufzurufen müssen Sie zum Beispiel die rechte Maustaste bemühen. Für Linux Mint 5 „Fluxbox“ trifft dies allerdings nicht ganz zu. Dank der Mint-Tools ist diese Fluxbox-Alternative wesentlich einfacher zu konfigurieren.

Übersichtlich: Dank Linux Mint können auch Nicht-Experten mit der Fluxbox-Edition umgehen. Mit der Übersetzung hapert es allerdings noch etwas. Rechts oben „Brauch“ ist falsch aus dem englischen „Custom“ übersetzt.

Die Entwickler machen es dem Anwender außerdem einfacher, indem sie Anwendungen wie zum Beispiel Thunar – bekannt aus XFCE – als Dateimanager einsetzen. Firefox und GIMP sind ebenfalls mit von der Partie. Bei den Office-Programmen hat man jedoch auf leichtgewichtigere Programme gesetzt. Als Textverarbeitung kommt Abiword und als Tabellenkalkulationsprogramm Gnumeric zum Einsatz. Als E-Mail-Client hat man sich für Sylpheed entschieden. Auch hier gibt es mehr Informationen in den entsprechenden Release-Notizen. Eine als stabil deklarierte Fluxbox-Variante gibt es erst seit Linux Mint 5.

Office-Programme: Abiword und Gnumeric sind schnelle und für die meisten Aufgaben ausreichende Programme.

Fazit

Die Mint-Entwickler haben sich zweifelsohne viel Mühe gegeben, es dem Anwender so einfach als möglich zu machen. Die Distribution richtet sich daher nicht nur an Linux-Kenner, sondern auch an Umsteiger und Anfänger. Besonders einfach macht es Neulingen hier die offizielle „Main“-Variante. Linux-Fans sollten allerdings ruhig mal einen Blick auf die wunderschön gemachte, sehr schnelle Fluxbox-Version werfen.

Einen Blick wert: Die Fluxbox-Version darf sich getrost „gelungen“ auf die Fahnen schreiben.

Ein großer Vorteil ist ebenfalls die Kompatibilität zu den Ubuntu-Repositories 8.04 „Hardy Heron“. Hiermit haben Anwender Zugriff auf unzählige weitere Software-Pakete. Bei auftretenden Problemen können sich Nutzer gerne an die freundliche Mint-Gemeinschaft wenden. Für weitere Unterstützung kann die Link-Liste auf der Projektseite hilfreich sein.

Ein weiterer Vorteil des ausgereiften „Hardy“: Bei Problemen kann man die zahlreichen Ubuntu-Support-Foren konsultieren, sollten die von Mint bereitgestellten Hilfen nicht ausreichen. Das Projekt stellt ebenfalls eine kleine FAQ in deutscher Sprache bereit. (mja)