"Glauben Sie mir, die Lektüre dieser kleinen Schrift ist für alle Menschen ein Gewinn, vorausgesetzt, sie und ihr IQ sind über 18", schreibt Bosse aka Damian Sicking. Man möchte hinzufügen: und die Dioptrien nicht über 1,8, denn die Schrift ist wirklich klein. Doch der Autor hat damit wohl eher den überschaubaren Umfang von rund 70 Seiten gemeint. Erschienen sind "Professor Bosses total verrückte Karrieretipps" in der Edition Octupus beim Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat OHG Münster, ISBN 978-3-86991-624-8 zum - ebenfalls überschaubaren - Preis von 9,90 Euro.
Professor Bosses total verrückte Karrieretipps
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Viele Männer sehen gerne beim Fußball zu, auch wenn sie nicht (mehr) aktiv sind. Und beim Sex ist es genauso.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Sport ist ein schönes Beispiel für die Unterschiede der Geschlechter: Während viele Männer beim Sport den Wettkampf und den Vergleich mit anderen suchen, sind die drei wichtigsten Gründe, warum Frauen Sport treiben: 1. Bauch, 2. Beine und 3. Po.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Sie sind eine Frau und wollen ganz nach oben? Kein Problem! Sie müssen sich vorher nur noch schnell operieren lassen und einer Testosterontherapie unterziehen.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Laut einer Studie sagen 80 Prozent aller Männer hinterher, dass sie es sich vorher viel schöner vorgestellt hatten. Bei Frauen sind es sogar 110 Prozent.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Ich werde von jungen Menschen immer wieder gefragt, ob es der Karriere förderlich ist, wenn sie Sport treiben. Mein klare Antwort lautet dann immer: Nein. Es sei denn, man ist Fußballprofi beim FC Bayern München.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Golf ist genauso Sport wie Rasen mähen oder Straße fegen. Ich habe nichts gegen Golf, um Himmels Willen. Ich habe ja auch nichts gegen Rasen mähen.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Ohne einhundertprozentigen Einsatz läuft hier nichts. Männer interpretieren diese Bedingung anders als Frauen. Männer trinken sich nach oben.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Im betrunkenen Zustand zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen. Um beurteilen zu können, ob ein Mitarbeiter zur Führungskraft taugt, muss er erst einmal hackeblau erlebt werden.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Schlafen macht nicht nur schöner, sondern auch noch kreativer. Statt eines der üblichen Meetings, bei dem sowieso nichts Gescheites rauskommt, einfach mal zusammen pennen.
Prof. Dr. Hans-Dieter Bosse
Gute Schläfer machen die besseren Karrieren. Man kann sich tatsächlich nach oben schlafen, und man muss sich dabei nicht einmal so furchtbar überwinden.
Sicking mischt Alkohol, Sport und Sex mit Branchenerfahrung und Studien mit beschränktem Nutzwert. Heraus kommt ein unterhaltsames Stück Manager-Satire, auch wenn man das Gefühl hat, die Gags alle schon einmal in Sickings Kolumnen auf Heise resale oder früher im "Offenen Brief" von ChannelPartner gelesen zu haben. Für diese Fälle sei das Werk als launige Zusammenfassung empfohlen.
Wer also wissen will, wie sich die Aspekte Schlafen, Trinken, Sport, Sex und Frauen auf die Karriere auswirken, sollte sich dieses Buch besorgen. So reiht sich Sickings Werk nahtlos in die Phalanx der zahlreichen Karriereratgeber ein: Sie bringen einen keine Stufe auf der Karriereleiter nach oben. Der Unterschied dabei: Die anderen Autoren meinen es ernst.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation ChannelPartner. (cvi)