Mit Tivizen iPlug und mit der entsprechenden App Tivizen DVB-T Wi-Fi verspricht iCube, TV-Inhalte auf iOS- und Android-basierte Tablets und Smartphones per WLAN zu übertragen. Darüber hinaus soll der Empfang auf OS-X- und Windows-PCs möglich sein. Der große Vorteil dieser Lösung ist, dass an dem Empfangsgeräte nichts angeschlossen werden muss und man auch keine zusätzliche Hardware wie etwa einen Router benötigt.
Das iPlug-System besteht aus einem Steckerwürfel, der direkt aus einer Steckdose mit Energie versorgt wird. Das Gerät kann der Anwender über einen Wippschalter ein- und ausschalten, sodass kein Ruhestrom im deaktivierten Zustand fließt. Zwei Status-LEDs informieren den Anwender über den Betriebszustand des Gerätes. Für den Empfang des DVB-T-Signals legt der Herstelle dem Tivizen iPlug eine kleine Stabantenne bei.
Unser Test macht die Probe aufs Exempel und überprüft, wie gut das Tivizen-iPlug-System von iCube mit dem Apple-iPad und iPhone sowie einem Android-Smartphone zusammenarbeitet.
Ausstattung und Installation
Die Installation der iPlug-Hardware ist denkbar einfach, da der Lieferumfang nur aus drei Teilen besteht: dem TVB-T-Tuner-Modul, einem Eurosteckeradapter und einer 17 cm langen magnetischen Stabantenne. Als Erstes montiert man mit einer Drehbewegung den Euroadapter auf das Tuner-Modul, bis er einrastet, und steckt ihn in eine geeignete Steckdose. Anschließend wird der Antennenstecker, der über eine 1,5 m lange Zuleitung mit der Stabantenne verbunden ist, an den DVB-T-Empfänger angeschlossen - Einschalten nicht vergessen - fertig.
Für die Anzeige des Betriebszustands besitzt das System zwei Status-LEDs. Das obere Signal ist die Statusanzeige. Das System ist ausgeschaltet, wenn diese LED nicht leuchtet. Ein konstantes Grünleuchten signalisiert einen ordnungsgemäßen Betriebszustand, ein konstantes Rot dagegen zeigt eine Störung oder einen schlechten Empfang an. Blinkt die LED grün, fährt das Gerät gerade hoch.
Die zweite LED informiert den Anwender über den Status der Wi-Fi-Verbindung und der Datenübertragung. Leuchtet die LED grün, ist das Gerät bereit, Daten zu übertragen. Blinkt die Anzeige grün werden gerade Informationen zwischen Sender und Empfänger übertragen. Ist die Status-LED dunkel, signalisiert das ein deaktiviertes System.
Für unseren Test haben wir auf der Empfängerseite ein iPad 2, ein iPhone 4S, ein HTC-One-V-Android-Smartphone und ein Notebook mit Windows 7 eingesetzt. Für die zwei Apple-Geräte haben wir die App Tivizen DVB-T Wi-Fi mit der aktuellen Version 1.0.3445 aus dem App-Store bezogen und in gewohnter Manier installiert. Aus dem Google-Play-Store kam die Version 1.0.3492 zum Einsatz, und für das Windows-Notebook haben wir das Tool der Version 1.1.3336 installiert. Bei keinem der Geräte sind während der Installation Probleme aufgetreten. Da der Funktionsumfang der Programme auf allen Geräten - außer mit kleinen Abweichungen beim Windows-7-System - identisch ist, beschränken wir uns auf die Beschreibung der Software für das iPad 2.
Geräte und Apps konfigurieren
Um die Datenübertragung per Wi-Fi vom iPlug-Modul zum Empfangsgerät zu ermöglichen, muss zuerst die WLAN-Verbindung konfiguriert werden. Das erfolgt auf dem iPad unter Einstellungen / WLAN / Netzwerk wählen… . Dort aktiviert man die entsprechende SSID (zum Beispiel iPlug 02012) für den Datenaustausch. Anmerkung: Die entsprechende SSID finden Sie zusätzlich auf dem Label Ihres iPlug-Moduls.
Beim Umschalten auf das iPlug-WLAN-Modul ist zu beachten, dass Sie dabei nicht mehr per WLAN mit dem Internet beziehungsweise Router verbunden sind und umgekehrt.
Steht die WLAN-Verbindung vom mobilen Gerät zum iPlug-Modul, kann die installierte Tivizen-DVB-T-App oder Windows-Software gestartet werden. Treten jetzt beim Verbindungsaufbau Probleme auf, informiert die App den Anwender entsprechend, und er kann einen erneuten Verbindungsversuch starten. In unserem Test verlief die Kontaktaufnahme zwischen der iCube-Lösung und dem iPad sowie den anderen Geräten problemlos, und die Verbindung klappte auf Anhieb.
Nach dem Starten der Tivizen DVB-T-App muss zuerst die Senderliste erstellt werden. Dies lässt sich problemlos unter dem Symbol für Einstellungen vornehmen. In unserem Test hat das TV-Modul auf allen Geräten die insgesamt 24 DVB-T-Sender in unserem Labor in München / Schwabing gefunden. Der Suchvorgang hat insgesamt nur 70 Sekunden gedauert. In einer Senderliste, die sich unten rechts im Arbeitsfenster befindet, kann man alle gefundenen Fernsehstationen einsehen und per Fingertipp starten. Darüber lassen sich die Sender unter der Option Bearbeiten durch Verschieben ordnen.
TV-Empfang und Bedienung auf iPad und Co.
Unter dem Programmpunkt Einstellungen der Tivizen-App lassen sich neben der Kanalsuche weitere Programminformationen wie App-Version, TV-Signal, Aufnahmespeicher und Firmware des Gerätes abrufen. Zusätzlich kann der Adapter mit der Funktion Gerät ausschalten aus der Ferne deaktiviert werden.
Auch einen elektronischen Programmführer stellt die App zur Verfügung. Allerdings aktualisieren sich die Senderinformationen nur recht langsam und sind lediglich bedingt zu gebrauchen. Will man eine Sendung nicht verpassen, lassen sich auch Erinnerungsmarker für die favorisierten Sendungen festlegen. Darüber hinaus kann man aus dem EPG direkt per Fingertipp auf die Ansicht der aktuellen Sendung springen.
Eine rudimentäre Aufnahmefunktion besitzt die App ebenfalls. So lässt sich nur das aktuell eingestellte Programm aufnehmen. Eine Timeshift-Funktion oder eine zeitgesteuerte Aufnahmeprogrammierung ist mit der App nicht möglich. Die aufgenommenen Sendungen werden inklusive der Programminformationen auf dem iPad gespeichert und können jederzeit unabhängig vom Verbindungaufbau zum iPlug-Modul betrachtet werden.
Die Bedienung der Tivizen-App ist zwar sehr einfach, doch nicht an die komfortablen Möglichkeiten von Tablets und Smartphones angepasst. So lassen sich die Programmkanäle an diesen Geräten nur direkt per Fingertipp in der Programmliste umschalten. Programmwechsel oder -scrolling per Wischfunktion ist dagegen nicht möglich - schade. Positiv zu erwähnen ist der schnelle Wechsel zischen Vollbild- und Teilbildansicht per Tippfunktion.
In unserem Test erreichte das Tivizen-iPlug-System im Labor eine Reichweite von zirka 10 m. Dieser Wert ist für den mobilen DVB-T-Empfang in einem Raum ausreichend. Für weitere Strecken oder über mehrere Räume hinweg ist das zu wenig. Das Gerät konsumiert unter Volllast 1,9 Watt, im ausgeschalteten Zustand sind es 0 Watt.
Fazit
Hardware und Software der Tivizen-iPlug-Lösung lassen sich sehr einfach installieren und konfigurieren, sodass auch Ungeübte mit dem System zurechtkommen. Das Gerät kann sowohl auf Tablets als auch auf Smartphones und Windows- sowie OS-X-PCs genutzt werden. Doch bevor man auf diese Lösung setzt, sollte man die Kompatibilitätsliste des Herstellers dahingehend prüfen, ob das eigene Gerät auch unterstützt wird. In unserem Test, das aus vier unterschiedlichen Testsystemen bestand, funktionierte Tivizen iPlug einwandfrei.
Darüber hinaus sind die Apps für IOS und Android sowie die Software für den PC dank ihrer Einfachheit sehr benutzerfreundlich. Doch hätten wir uns gerade bei der Smartphone- und Tablet-App gewünscht, dass zum Beispiel die Wischfunktion zum Programmwechseln unterstützt wird. Auch die Aufnahmefunktion ist mit rudimentären Optionen ausgestattet. Dagegen konnte der DVB-T-Empfang überzeugen. In unserem geschlossenen Labor haben wir über die mitgelieferte Stabantenne alle DVB-T-Sender empfangen.
Doch viel gravierender ist die Tatsache, dass bei der Nutzung des Tivizen-iPlug-Systems das WLAN für den Internetempfang blockiert ist. Auch die Reichweite des WLAN-Moduls ist sehr beschränkt. Wir kamen in unserem Labor auf eine störungsfreie Distanz von zirka 10 m. Erfreulich dagegen ist der geringe Stromverbrauch, der bei etwa 1,9 Watt liegt.
Die Tivizen-iPlug-Lösung von iCube besitzt Stärken und Schwächen und ist mit einigen Abstrichen zu empfehlen. Mit einem Preis von rund 80 Euro ist das System allerdings nicht gerade ein Schnäppchen. (hal)