Netzwerk, Recovery, Download

Tipps & Tricks zur FritzBox

27.03.2012 von Thomas Joos
Den Netzwerkverkehr mitschneiden, per Smartphone übers WLAN telefonieren oder einen Drucker ins Netz integrieren: Die AVM FritzBox bietet vielfältige Möglichkeiten, auch ohne eine alternative Firmware zu nutzen. Wir haben einige hilfreiche Praxistipps in Sachen FritzBox für Sie zusammengestellt.

Bereits mit der offiziellen Firmware hat die FritzBox zahlreiche Funktionen im Gepäck, mit denen sich die Nutzung optimieren lässt. Die DSL-Router können so als vielseitige Zentralen im Netzwerk eingesetzt werden.

Netzwerkverkehr mitschneiden

Die meisten FritzBoxen bieten die Möglichkeit, den Datenverkehr im Netzwerk und ins Internet mitzuschneiden und zu protokollieren. Damit Sie diesen Vorgang starten können, müssen Sie eine bestimmte Seite auf der FritzBox aufrufen.

Aufnahme: Die FritzBox kann die Datenpakete im Wireshark-Format mitschneiden.

Den Sniffer-Vorgang kann auch jeder andere Anwender starten, der Zugriff auf die FritzBox hat. Daher sollten Sie sich die entsprechenden Einstellungen besser genau ansehen.

Um alle Netzwerkdaten mitzuschneiden und in der eigenen Weboberfläche anzuzeigen, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Geben Sie die Adresse http://fritz.box/html/capture.html in einen Browser ein und melden Sie sich an der FritzBox an. Nur auf diesem Weg lässt sich die Überwachungsseite öffnen. In der Weboberfläche ist die Funktion bis dato nicht integriert.

2. Öffnet sich die FritzBox-Seite nicht sofort, geben Sie die IP-Adresse der FritzBox anstatt des Namens fritz.box ein. Die Adresse sehen Sie am schnellsten, wenn Sie eine Befehlszeile auf einem Rechner öffnen, der an die Fritz!Box angebunden ist und diese als Standard-Gateway nutzt, und wenn Sie

ipconfig

in die Kommandozeile eingeben. Die IP-Adresse der FritzBox finden Sie bei der Zeile Standard-Gateway.

3. Anschließend öffnet sich die Seite mit der Sniffer-Oberfläche. Klicken Sie auf Start für die Internetverbindung oder eine beliebige Netzwerkschnittstelle, um einen Vorgang zu starten. Wählen Sie einen Speicherort für die Logdatei aus. Solange Sie nicht Stop klicken, speichert die FritzBox die Daten in dieser Datei.

4. Den Inhalt der Datei lesen Sie mit dem kostenlosen Tool Wireshark. Installieren Sie das Programm und öffnen Sie die erstellte *.eth-Datei. Für einen schnellen Überblick können Sie die Datei auch mit dem normalen Windows-Editor öffnen. Sie sehen in der Datei zum Beispiel die IP-Adressen der besuchten Internetseiten und mit ein wenig Übung auch Kennwörter, wenn diese nicht verschlüsselt übertragen wurden.

Bildergalerie: Samsung Galaxy Ace
Fritzbox-Tipps
Die FritzBox kann die Datenpakete im Wireshark-Format mitschneiden.
Fritzbox-Tipps
Stellen Sie beim Anbinden von Druckern sicher, dass die Optionen RAW für Protokoll und Portnummer 9100 eingetragen sind.
Fritzbox-Tipps
Wählen Sie die Netzwerkkarte für die direkte Netzwerkanbindung von Druckern aus.
Fritzbox-Tipps
Per Erweiterung lassen sich Dateien direkt herunter- oder hochladen.
Fritzbox-Tipps
In der Download-Liste stehen die Dateien, die heruntergeladen werden.
Fritzbox-Tipps
Per App können Sie über die FritzBox telefonieren.

AVM FritzBox Recovery Tool

Wenn Ihre FritzBox nicht mehr richtig funktioniert oder startet, lässt sich das Gerät mit einem entsprechenden Tool wiederherstellen. Dass die FritzBox streikt, kann beispielsweise passieren, wenn eine Firmware-Aktualisierung nicht ordnungsgemäß abgeschlossen wurde.

Mit dem AVM FritzBox Recovery Tool können Sie die FritzBox wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen. Bei diesem Vorgang gehen allerdings sämtliche Einstellungen an der Box verloren.

Sie müssen dazu zunächst das Wiederherstellungsprogramm recover-image.exe von ftp://ftp.avm.de/fritz.box aus dem Verzeichnis <Modell der Fritz!Box>/x_misc oder <Modell der Fritz!Box>/x_misc/deutsch herunterladen.

Nach dem Download schließen Sie einen PC direkt mit dem roten Kabel an die LAN1-Schnittstelle der FritzBox an. Als IP-Adresse verwenden Sie eine Adresse im Netzwerk 192.168.178.x/255.255.255.0, als Standard-Gateway und DNS-Server wählen Sie 192.168.178.1. Beenden Sie alle Firewalls auf dem Rechner. Anschließend starten Sie die *.exe-Datei aus dem Download. Erscheint die Frage "Soll 'Mediasensing' jetzt deaktiviert werden?", wählen Sie Ja. Anschließend müssen Sie den PC neu starten. Danach startet das Tool automatisch neu und setzt die FritzBox zurück.

Drucker richtig anbinden

Eine Möglichkeit, Drucker zentral im Netzwerk zur Verfügung zu stellen, ist der Anschluss an einer FritzBox. Viele FritzBoxen verfügen über einen USB-Anschluss. An diesen können Sie den Drucker anbinden und ins Netzwerk integrieren.

Druckeranbindung: Stellen Sie sicher, dass die Optionen RAW für Protokoll und Portnummer 9100 eingetragen sind.

Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Schließen Sie den Drucker erst an Ihren PC an und installieren Sie den Treiber.

2. Installieren Sie die neueste Firmware auf der FritzBox. Rufen Sie dann die Verwaltungsoberfläche auf und wechseln zu System\Ansicht. Aktivieren Sie hier die Option Expertenansicht aktivieren.

3. Öffnen Sie dann Heimnetz\USB-Geräte\USB-Fernanschluss. Manche FritzBox-Menüs zeigen die Option an einer anderen Stelle. Deaktivieren Sie den Fernanschluss für Drucker und bestätigen Sie die Änderung.

4. Schließen Sie den Drucker direkt an der FritzBox an. Anschließend gehen Sie so vor wie im Abschnitt zum Erstellen eines eigenen TCP/IP-Ports beschrieben (siehe unten). Verwenden Sie als IP-Adresse die Adresse der FritzBox.

5. Schließen Sie den Assistenten aber noch nicht ab, sondern aktivieren die Option Benutzerdefiniert und klicken auf Einstellungen. Stellen Sie sicher, dass die Optionen RAW für Protokoll und Portnummer 9100 eingetragen sind.

6. Nun beenden Sie den Assistenten und deaktivieren die Option Bidirektionale Unterstützung aktivieren für den Drucker auf der Registerkarte Anschlüsse.

7. Wählen Sie im Kontextmenü des Druckers die Option Druckaufträge anzeigen. Entfernen Sie im Menüpunkt Drucker den Haken bei Drucker offline verwenden.

Eigenen Netzwerkanschluss in Windows 7 konfigurieren

Beim Anschluss eines USB-Druckers an eine FritzBox müssen Sie auf den PCs manuell einen Netzwerkanschluss erstellen, der den Druckertreiber mit dem Drucker an der FritzBox verbindet.

Verbindungsweg: Wählen Sie die Netzwerkkarte für die direkte Netzwerkanbindung von Druckern aus.

1. Dazu installieren Sie den Druckertreiber auf dem Computer und wählen einen beliebigen Anschluss-Port aus. Dieser muss nicht funktionieren.

2. Nach der Installation rufen Sie über das Kontextmenü die Druckeigenschaften auf und wechseln auf die Registerkarte Anschlüsse. Klicken Sie auf Hinzufügen, und wählen Sie Standard TCP/IP-Port aus.

3. Es startet ein Assistent, der Sie bei der Anbindung unterstützt. Geben Sie bei Druckername oder -IP-Adresse die IP-Adresse ein, die im Drucker konfiguriert ist. Diese sehen Sie direkt am Drucker in den Netzwerkeinstellungen. Das Feld Portname lassen Sie leer.

4. Anschließend versucht der Assistent das Druckgerät zu erkennen und es einzubinden. Findet der Assistent keinen Anschlussnamen, verwenden Sie die Einstellung Generic Network Card. Funktioniert das nicht, können Sie später noch andere Einstellungen testen.

5. Stellen Sie sicher, dass auf der Registerkarte Anschlüsse der neue Port hinzugefügt und ausgewählt ist. Der Drucker sollte jetzt funktionieren.

Dateien über die FritzBox herunter- und hochladen

Mit einer entsprechenden Erweiterung kann die FritzBox direkt Downloads abarbeiten, ohne dass ein PC eingeschaltet sein muss. Laden Sie die Erweiterung FritzLoad herunter. Verbinden Sie einen USB-Stick mit der FritzBox und richten ihn im Web-Interface ein. Aktivieren Sie dazu über System\Ansicht die Option Expertenansicht aktivieren.

Stellen Sie sicher, dass auf der FritzBox die neueste Firmware installiert ist: System\Firmware Update\Neue Firmware suchen. Wenn eine neuere Firmware vorhanden ist, installieren Sie diese.

Praktisch: Per Erweiterung lassen sich Dateien direkt herunter- oder hochladen.

Rufen Sie im Web-Interface Speicher (NAS) auf und stellen Sie sicher, dass die Option Speicher (NAS) aktiv gesetzt ist und der USB-Stick angezeigt wird. Auf dem Speicher legt das Download-Tool die heruntergeladenen Daten ab. Diese können Sie von jedem Rechner aus nutzen.

Wechseln Sie in der NAS-Steuerung auf die Registerkarte Sicherheit und aktivieren Sie die Option Kennwortschutz aktiv. Vergeben Sie ein Kennwort für den Zugriff. Setzen Sie bei Heimnetz die Zugriffsrechte auf Lesen und Schreiben.

Entpacken Sie die Installationsdatei von FritzLoad. Den Ordner FritzLoad im Archiv kopieren Sie auf den USB-Stick auf der FritzBox. Dieser steht über die Freigabe Fritz.NAS auf der FritzBox zur Verfügung. Dazu rufen Sie die Freigabe \\fritz.box\fritz.nas im Suchfeld des Startmenüs von Windows auf. Geben Sie als Benutzernamen ftpuser und als Kennwort das Kennwort ein, das Sie konfiguriert haben. Den USB-Stick erkennen Sie an seinem Namen.

Rufen Sie im Web-Interface anschließend wieder die Aktualisierung der Firmware auf und wechseln zur Registerkarte Firmware-Datei. Klicken Sie auf Einstellungen sichern. Speichern Sie die Datei auf Ihrem lokalen Rechner.

Klicken Sie anschließend auf Datei auswählen und wählen Sie die Datei \doc\Fritzload_Installer.tar aus. Wenn Ihre FritzBox Zugriff auf den lokalen Rechner gewährt, können Sie auch die Datei auf dem lokalen Rechner verwenden, nicht die Datei, die Sie auf die FritzBox kopiert haben. Klicken Sie anschließend auf Update starten.

Nach der Aktualisierung finden Sie im linken Bereich des FritzBox-Menüs das neue Menü FritzLoad. Möglicherweise erhalten Sie eine Warnung, dass die Firmware nicht freigegeben ist. Bestätigen Sie diese, damit die Installation fortfährt. Nach der Installation starten Sie die FritzBox neu, zum Beispiel über System\Zurücksetzen\Neu starten.

Abarbeitung: In der Download-Liste stehen die Dateien, die heruntergeladen werden.

Klicken Sie auf FritzLoad und dann im FritzLoad-Menü auf das Fragezeichen und den Link Fritz!Load Online-Update\Auf aktuelle Version prüfen. Installieren Sie die aktuelle Version von FritzLoad. Mit Config passen Sie die Einstellungen von FritzLoad an. Tragen Sie im Feld IP der FritzBox die IP-Adresse der FritzBox und das Kennwort für den Zugriff ein. Aktivieren Sie noch die Option An bei Reconnect zulassen und klicken dann auf Speichern.

Um einen Download zu starten, klicken Sie in FritzLoad auf Download\Neu. Tragen Sie im Feld die Adressen der Dateien ein, die Sie herunterladen wollen, und klicken anschließend auf Start. Die FritzBox arbeitet die Downloads nacheinander ab, ohne dass ein PC eingeschaltet sein muss.

Mit iPhone oder Android-Smartphone per WLAN über FritzBox telefonieren

AVM stellt Apps für Android und iPhone zur Verfügung, mit denen Sie über das Smartphone eine Verbindung mit dem WLAN der FritzBox aufbauen. Via App telefonieren Sie über die Internetverbindung der FritzBox. Dabei können Sie auf das Adressbuch des Smartphones oder auf die Adressliste der FritzBox zurückgreifen.

Android und iOS: Per App können Sie über die FritzBox telefonieren.

Laden Sie sich die App FritzApp Fon kostenlos in iTunes auf das iPhone oder über den Android Market auf das Android-Smartphone und starten die Anwendung. Geben Sie das Kennwort für die FritzBox ein. Klicken Sie dann auf Mehr\Einstellungen. Bei Adresse tragen Sie die IP-Adresse der FritzBox ein. Klicken Sie anschließend auf Telefoniegerät und lassen Sie das Smartphone registrieren. Das Mobiltelefon erhält, wie jedes andere Telefon, eine eigene Durchwahl. Das heißt, die Smartphones lassen sich auch intern anrufen.

Überprüfen Sie bei Telefoniegeräte in der Weboberfläche der FritzBox, ob sich das Smartphone korrekt registriert hat, und legen Sie fest, auf welche Nummern es reagieren soll. Wenn Sie per WLAN verbunden sind, können Sie mit dem Smartphone über die FritzBox telefonieren.

Wenn Sie auf Anrufliste klicken, zeigt die App die Anrufliste der FritzBox an, über Telefonbuch rufen Sie das Telefonbuch der FritzBox ab. (mje)