Ultra-HD am Display

Tipps: UHD-Monitor richtig einstellen

07.12.2014 von Ines Walke-Chomjakov
Ein Monitor mit Ultra-HD-Auflösung läuft nicht ohne weiteres optimal unter Windows. Mit diesen Tipps ist Ihr Display bereit für die super scharfen Bilder.

Bei Monitoren in Ultra-HD-Auflösung stehen Sie vor einigen Hürden, bevor das ideale Bild auf dem Schirm erscheint. Denn es gilt, das Display so einzustellen, dass die Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln auch mit einem schnellen Bildwechsel und ohne Windows-Skalierungsprobleme einhergeht. Diese fünf Tipps helfen Ihnen weiter.

UHD-Tipp 1: Die richtige Schnittstelle

Normalerweise schließen Sie einen Monitor an den Rechner an und erhalten sofort das gewünschte Bild. Bei Ultra-HD-Schirmen ist das nicht so einfach. Denn derzeit erhalten Sie nur über DisplayPort und HDMI die volle Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln. Damit nicht genug: Wollen Sie mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz arbeiten, verringert sich die Schnittstellenauswahl weiter. Nur DisplayPort 1.2 liefert im Moment diese Bandbreite. Bei HDMI erreichen Sie maximal 30 Hertz, da am Rechner in der Regel die Schnittstellenversion 1.4(a) vorhanden ist. Die Bildwiederholrate reicht zum Arbeiten und Surfen am Schirm, ist aber schnelle Bildschirmbewegungen und Spiele deutlich zu wenig. Grafikkarten mit HDMI 2.0 gibt es zwar schon - etwa die Nvidia Geforce GTX980. Ihre Verbreitung ist jedoch noch sehr gering.

Viele UHD-Displays wählen nicht automatisch DisplayPort 1.2. Sie müssen den Anschluss im Onscreen-Menü manuell auswählen, um auf 60 Hertz Bildwiederholrate zu kommen.

Zahlreiche unserer Tests von UHD-Monitoren haben zudem gezeigt, dass 4K-Schirme nicht automatisch auf 60 Hertz umschalten, sobald sie per DisplayPort mit dem PC verbunden sind. Vielmehr müssen Sie manuell nachhelfen. Dazu wählen Sie im Onscreen-Menü des Bildschirms DisplayPort 1.2 aus. Bei manchen Modellen müssen Sie auch auf "Multi Stream Transport - MTS" umschalten. Dann erkennt die Grafikkarte den Schirm als zwei Full-HD-Displays, die vom Monitor zu einem Bild zusammengesetzt werden.

UHD-Tipp 2: Kontrolle am Rechner

Um sicher zu sein, dass der angeschlossene Monitor auch wirklich mit der UHD-Auflösung arbeitet, gehen Sie am Desktop mit einem Rechtsklick in die Bildschirmauflösung. Unter "Auflösung" checken Sie, ob 3840 x 2060 Pixel ausgewählt sind. Die Bildwiederholrate kontrollieren Sie unter Erweiterte Einstellungen Monitor. Stellen Sie bei Bildschirmaktualisierungsrate 60 Hertz ein.

UHD-Tipp 3: Manuelle Anpassung

Auch wenn das Betriebssystem den Monitor korrekt als UHD-Gerät erkennt, können Ihnen die Icons am Schirm zu klein sein. Sie können diese an Ihre Sehgewohnheiten anpassen, indem Sie unter Bildschirmauflösung "Text und weitere Elemente vergrößern oder verkleinern" anklicken.

Bei zu kleiner Darstellung unter Windows lässt sich die Größe der Icons manuell anpassen. Der maximale Zoomfaktor liegt bei 500 Prozent.

Die beispielsweise von Windows 8.1 vorgegebenen vier Zoomstufen gehen von 100 bis 200 Prozent. Reicht Ihnen die Auswahl nicht aus, setzen Sie ein Häkchen unter "Manuell eine Skalierungsstufe für alle Ausgabegeräte auswählen". Unter "Benutzerdefinierte Optionen für die Größenanpassung" lassen sich Werte bis 500 Prozent definieren. Die Änderung wird nach einem Neustart wirksam.

Sind es gar nicht die Symbolgrößen, die Ihnen zu klein sind, sondern der Text an sich, können Sie ihn unter "Nur die Textgröße ändern" anpassen. Dann werden Texte, Titelleisten, Menüs oder Meldungsfelder größer dargestellt. Maximal ist eine Punktgröße von 24 möglich. Wiederum sind die Änderungen erst nach einem Neustart zu sehen. Probieren Sie eine Weile mit den Einstellungen herum. Wann Sie zufrieden sind, hängt von Ihren Wünschen und nicht zuletzt von der Größe Ihres Monitors ab.

UHD-Tipp 4: Unscharfe Schrift beseitigen

Bei manchen Programmen wird die Schrift unscharf dargestellt. Hier halten sich die Softwarehersteller nicht an die Windows-Vorschriften für HighDPI-Anwendungen, also für Bildschirme mit hohen Auflösungen. Selbst Microsoft selbst patzt in dieser Disziplin.

Bei manchen Programmen erscheint die Schrift in UHD-Auflösung unscharf. Das lässt sich manuell nachbessern. Hat Microsoft bei eigenen Tools geschlampt, müssen Sie auf ein Update warten.

Ein Beispiel dafür ist der Gerätemanager unter Windows 8.1. Manuell nachbessern können Sie die Schriftdarstellung derzeit nicht. Microsoft muss selbst per Update die Schärfemängel beseitigen. Bei manchen Programmen, die HighDPI nicht unterstützen, wie dem Benchmark-Tool Aida 64 können Sie dagegen eingreifen. Öffnen Sie am Programm-Icon mit einem Rechtsklick das Kontextmenü und gehen Sie auf "Kompatibilität". Wenn Sie ein Häkchen bei "Skalierung bei hohem DPI-Wert deaktivieren" setzen, erhalten Sie eine unskalierte Darstellung. Damit werden die Schriften scharf dargestellt.

UHD-Tipp 5: Fenster anordnen

Dank der vielen Pixel lassen sich am Ultra-HD-Monitor locker mehrere Programme gleichzeitig öffnen. Haben Sie beispielsweise ein Display mit 28 Zoll (71 Zentimeter) Bilddiagonale, lassen sich zwei Fenster so nebeneinander stellen, dass Sie bequem in beiden Programmen arbeiten können. So können Sie etwa in einem Word-Dokument schreiben und im anderen Fenster bequem im Internet surfen. Das können Full-HD-Schirme auch, kommen aber in der Darstellungsschärfe nicht an die Ultra-HD-Konkurrenz heran. Außerdem sehen Sie auf einem 4K-Schirm schlicht mehr Inhalt. Dauerndes Scrollen entfällt. Das beschleunigt und vereinfacht die Arbeit. Windows übernimmt die Fensteranordnung seit Windows 7 mit Aero Snap automatisch. Schieben Sie das geöffnete Programm an den rechten oder linken Rand, dann zieht Windows das Fenster auf eine Bildschirmhälfte auf. Bewegen Sie es an den oberen oder unteren Rand, wird das Programm auf die Bildschirmhöhe gezogen.

Weitere Signalquelle: Einen zusätzlichen Rechner können Sie am UHD-Display einblenden, wenn es die Modi Picture in Picture (PiP) oder wie im Bild Picture by Picture (PbP) beherrscht.

In der Regel beherrschen Ultra-HD-Displays auch die Bildmodi PiP - Picture in Picture (Bild in Bild) und PbP- Picture by Picture (Bild neben Bild). Dann lassen sich Inhalte mehrerer Quellen auf einem Display darstellen. Die zweite Quelle - etwa ein zweiter Rechner - lässt sich per HDMI, DVI oder DisplayPort an den Monitor anschließen. Der Anschluss hängt von der Schnittstellenauswahl Ihres Bildschirms und der zweiten Signalquelle ab. Ist der zweite Rechner mit dem Display verbunden, aktivieren Sie im Onscreen-Menü einen der beiden Modi: Bei PiP wird das zweite Bild an einer Ecke des Displays eingeblendet. Den Platz können Sie selbst im Monitor-Menü definieren. Bei PbP sehen Sie die Fenster der beiden Quellen nebeneinander. Bei manchen Monitoren lassen sich die Prioritäten wechseln. Dann finden Sie bei PiP die zweite Signalquelle als Hauptdesktop und die primäre Quelle als eingeblendetes Bild. Im PbP-Modus tauschen die Anzeigen schlicht den Platz: Was vorher links war, erscheint rechts und umgekehrt. Die Bildschirme lassen in der Regel maximal vier Signalquellen zu - drei sekundäre und eine primäre. Wer also Bilder einer Webcam auf dem UHD-Display sehen möchte oder einen weiteren Rechner mit DVB-T-Empfang hat und am großen Schirm fernsehen möchte, kann sich das als zusätzliches Bild am 4K-Display einblenden lassen. (PC Welt/mje)

Richtige Schnittstelle wählen
Viele Displays wählen nicht automatisch die optimale Anschluss-Variante für UHD. Es ist am besten, Sie überprüfen die Schnittstelle und wählen etwa beim Displayport im Onscreen-Menü manuell die Version 1.2, um auf die volle Bildwiederholrate von 60 Hertz zu kommen.
Kontrolle am Rechner
Check am PC: Kontrollieren Sie Auflösung und Bildwiederholrate, um zu sehen, ob Windows den UHD-Monitor auch richtig nutzt.
Manuell anpassen
Manchmal stellt Windows bei UHD-Auflösung Icons und Schriften zu klein dar. Die Größe der Icons lässt sich manuell anpassen. Der maximale Zoomfaktor liegt bei 500 Prozent.
Unscharfe Schrift korrigieren
Unscharfe Schrift in UHD mancher Programme lässt sich manuell nachbessern. Hat Microsoft bei eigenen Tools geschlampt, müssen Sie auf ein Update warten.
zweiten Monitor anschließen
Weitere Signalquelle: Einen zusätzlichen Rechner können Sie am UHD-Display einblenden, wenn es die Modi Picture in Picture (PiP) oder wie im Bild Picture by Picture (PbP) beherrscht.