Test: XGI Volari Duo V8 Ultra vs. ATI und NVIDIA

03.11.2003 von Bernhard  Haluschak
XGI tritt mit einem kompletten Portfolio an neuen Grafikprozessoren gegen ATI und NVIDIA an. Wie sich das Topmodell Volari Duo V8 Ultra gegen die RADEON- und die GeForce-FX-Konkurrenz behaupten kann, zeigt unser Test.

Anfang 2003 formierte sich aus den Grafikchip-Herstellern SiS und Trident das Unternehmen eXtreme Graphics Innovation (XGI). Bereits im September auf der Computex zeigte XGI eine Grafikkarte mit dem Prototyp des Volari Duo V8 Ultra in Aktion.

Jetzt stellt die taiwanische Firma eine Referenzkarte des Flaggschiffs für einen Test zur Verfügung. Auf der Grafikkarte arbeiten zwei zusammengeschaltete Grafikprozessoren. Sie sollen nach den Wünschen von XGI der Konkurrenz in punkto Performance nicht nachstehen.

Neben dem Volari Duo V8 Ultra stellt XGI sechs weitere Volari-Chipvarianten vor. Das Highend-Modell soll Anfang Dezember auf entsprechenden Karten von XGI-Partnern wie Club 3D, Gigabyte und Power Color verfügbar sein. Der Preis für die Grafikkarten soll zirka 400 Euro betragen. Wann weitere Produkte mit Volari-Grafikprozessoren folgen und wie viel sie kosten, steht noch nicht fest.

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Details zur XGI Volari Duo V8 Ultra

Um eine hohe Grafikleistung bei der Volari Duo V8 Ultra zu erreichen, schaltet XGI zwei Volari-V8-Ultra-Grafikchips zusammen. Die Prozessoren berechnen im Wechsel einen gesamten Bildaufbau. Ähnlicher Verfahren bedienten sich bereits vor Jahren erfolglos 3dfx und ATI.

Der Volari-Grafikchip unterstützt DDR2- und Standard-DDR-Speicher. Unser Testkandidat verfügt über insgesamt 256 MByte DDR2-Speicher von Samsung. Dieser Grafikspeicher wird zu gleichen Anteilen auf die beiden Grafikprozessoren aufgeteilt. Die XGI-Karte Volari Duo V8 Ultra arbeitet mit einer Core-Frequenz von 350 MHz. Der Speichertakt beträgt bei dem Testmodell 450 MHz (900 MHz DDR). Laut XGI sind höhere Taktfrequenzen möglichen.

Ausgestattet ist der Testkandidat mit einem VGA-, DVI-I- und einem S-Video-Ausgang. Ein Novum auf der Grafikkarte sind die zwei Stecker zur externen Stromversorgung, die die beiden Grafikchips mit genügend Energie beliefern sollen. Laut XGI werden die finalen Boards mit nur einem Stromversorgungsstecker ausgeliefert.

XGI-Grafikchips im Überblick

Der Hersteller adressiert mit den beiden Versionen Volari Duo V8 Ultra und Volari Duo V5 Ultra den High-Performance-3D-User. Mit den beiden Varianten Volari V8 Ultra und Volari V8 will XGI den Highend-Markt mit Grafikprozessoren bedienen, für den Mainstream-Bereich sind der Volari V5 Ultra und der Volari V5 vorgesehen.

Zusätzlich soll der Volari 3 das Einsteigerfeld abdecken. Welche technischen Details die drei Desktop-GPUs voneinander unterscheiden, zeigt unsere Tabelle:

Übersicht über die XGI-Volari-Grafikprozessoren

GPU

Volari Duo V8 Ultra

Volari Duo V5 Ultra

Volari V8 Ultra

Volari V8

Volari V5 Ultra

Volari V5

Volari V3

Dual GPU

ja

ja

nein

nein

nein

nein

nein

AGP 8x

ja

ja

ja

ja

ja

ja

ja

Core

350 MHz

350 MHz

350 MHz

350 MHz

350 MHz

300 MHz

300 MHz

DDR

375+ MHz

375+ MHz

375+ MHz

325+ MHz

375+ MHz

325 MHz

250 MHz

DDR2

500 MHz

500 MHz

500 MHz

450 MHz

500 MHz

450 MHz

nein

DRAM

512 MB

512 MB

256 MB

256 MB

256 MB

256 MB

128 MB

DX9

9.0

9.0

9.0

9.0

9.0

9.0

9.0

OpenGL

1.4

1.4

1.4

1.4

1.4

1.4

1.3

Pipeline

16

8

8

8

4

4

2

V-Shader

4

4

2

2

2

2

1

P-Shader

8

4

4

4

2

2

1

Shader-Version

2.0

2.0

2.0

2.0

2.0

2.0

1.3

Video-in

optional

optional

optional

optional

optional

optional

optional

Dual-View

XV301

XV301

XV301

XV301

XV301

XV301

Triple-View

Dual- Digital

Duo XV301

Duo XV301

Duo XV301

Duo XV301

Duo XV301

Duo XV301

Triple-View

DAC

400 MHz

400 MHz

400 MHz

400 MHz

400 MHz

400 MHz

Nein

Auch zukünftig beabsichtigt XGI, kräftig im Grafikchipgeschäft mitzumischen. Eine interne Roadmap zeigt, welche Überraschungen der Newcomer im Grafikchipgeschäft zu bieten hat.

Benchmark-Vorbetrachtung

Alle Grafikchips testen wir unter Windows XP mit DirectX 9. Wir verwenden aktuelle 3D-Benchmarks. Als Treiber für die NVIDIA-Testkandidaten kommt der neue ForceWare-Treiber Version 52.16 zum Zuge. Für die Grafikkarten von ATI verwenden wir den Catalyst-Treiber 3.8. Der XGI-Probant arbeitete mit der Treiberversion vom 24.10.2003. Es handelt sich hierbei um einen Beta-Treiber, der weder Unterstützung für Anti-Aliasing noch für anisotropische Filterung bietet. In der finalen Version sollen diese Funktionen verfügbar sein.

Die Benchmark-Ergebnisse der Grafikchips XGI Volari Duo V8 Ultra und NVIDIA GeForce FX 5950 Ultra / 5700 Ultra sowie ATI RADEON 9800 XT / 9600 XT stellen wir auf den folgenden Seiten grafisch gegenüber. Als Testsystem kommt ein Intel Mainboard mit einem 875P-Chipsatz zum Einsatz. Bestückt ist das Board mit einem Pentium 4 3200 MHz und mit 2x 256 MByte CL2,0-Speichermodulen der Firma Corsair.

Mehr Details, Benchmarks und spielebezogene Messungen finden Sie in den nächsten Ausgaben unserer Schwesterzeitschriften GameStar und PC-Welt.

3DMark2001 SE Pro

Der Benchmark 3DMark2001 SE Pro verlangt nicht nur nach Rechen- und Grafikleistung, sondern beansprucht auch den AGP-Bus und das Speicher-Interface stark. Mit ihm lässt sich zusätzlich die Leistung von Chipfunktionen wie Vertex- und Pixel-Shader prüfen.

3DMark03

Mit dem 3DMark03 präsentiert Futuremark den Nachfolger von 3DMark2001. Die Spieletests von 3DMark03 setzen sich aus vier Szenen zusammen: "Wings of Fury" setzt auf DirectX 7 und repräsentiert Lowend-Grafikanwendungen. Die beiden Tests "Alpha Squadron" und "Troll's Lair" nutzen DirectX-8-Features und sind auf Mainstream-Grafikkarten zugeschnitten. Der Test "Nature II" setzt DirectX 9 voraus und soll Highend-Grafikkarten ausreizen. Der AGP- und der Speicherbus werden beim 3DMark03 durch große Mengen an Texturen stark belastet. Die Ergebnisse der Einzeltests werden zu einer Gesamtpunktzahl zusammengefasst.

Quake III Arena

Quake III Arena setzt ganz auf OpenGL. Dieses 3D-Spiel zeichnet sich durch eine hohe Anzahl an Polygonen und komplexe Szenarien aus. Die Anforderungen an die Hardware und besonders an die Speicherbandbreite der Grafikkarten sind bei Auflösungen ab 1024 x 768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe sehr hoch. Zwei weitere Tests in den Auflösungen 1280 x 1024 und 1600 x 1200 Punkten zeigen die Leistungsfähigkeit der Chips.

AquaMark 3

AquaMark 3 ist ein DirectX9-Benchmark, basierend auf dem Spiel AquaNox 2 von Massive Development. Es bietet komplexe Lichteffekte und große Texturen. Besonders bei hohen Auflösungen und Farbtiefen wird die Hardware stark belastet. Das Spiel profitiert vor allem von der Performance der eingesetzten Grafik-Hardware.

Fazit

Die Performance des XGI Volari Duo V8 Ultra kann mit den Topmodellen von ATI und NVIDIA nicht mithalten. Alle Benchmark-Ergebnisse liegen deutlich unter der ATI RADEON 9800 XT und der NVIDIA GeForce FX 5950 Ultra. Bei der Grafikqualität konnten wir keine erkennbaren Fehler feststellen.

Allerdings handelt es sich bei dem Testmuster noch um ein Referenzmodell mit Vorseriencharakter. Zusätzlich arbeitet die Karte noch mit Beta-Treibern. Diese unterstützen in der getesteten Version kein Anti-Aliasing und keine anisotropische Filterung. Darüber hinaus taktet der Testkandidat seinen DDR2-Grafikspeicher mit nur 450 MHz, laut XGI-Spezifikation sind bis zu 500 MHz möglich. Bleibt also abzuwarten, welchen Leistungszuwachs ein serienreifer Volari Duo V8 Ultra mit finalen Treibern bringt - für den Sprung auf das Siegerpodest wird es wohl nicht reichen.

Den Vergleich zu den Mainstream-Modellen ATI RADEON 9600 XT und NVIDIA GeForce FX 5700 braucht der Debütant Volari Duo V8 Ultra nicht zu scheuen. Hier hat er in punkto Performance eindeutig die Nase vorne.

Mit dem Volari Duo V8 Ultra hat XGI eine interessante Highend-Grafiklösung auf den Markt gebracht und die Konkurrenz mit eventuellen Verlusten von Marktanteilen unter Druck gesetzt. Spannend ist aber die Frage, ob der Hersteller auf dem hart umkämpften Grafikchipmarkt mit seinem Produktportfolio Fuß fassen kann?

Tests und weitere Informationen zum Thema finden Sie hier. (hal)

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