3,5-Zoll-Öko-Festplatte mit 2,0 TByte und AF

Test - Western Digital Caviar Green WD20EARS

04.10.2010
Western Digital offeriert mit der Caviar Green WD20EARS eine stromsparende und leise 3,5-Zoll-Desktop-Festplatte. Mit nur drei Magnetscheiben bietet das Laufwerk 2 TByte Speicherplatz. Im Test zeigt sich, ob durch die hohe Datendichte trotz geringer Drehzahl die Performance stimmt.

Produktdaten: Western Digital stattet seine 2,0-TByte-Festplatte Caviar Green WD20EARS erstmals mit 667-GByte-Magnetscheiben aus. Durch die hohe Datendichte sind beim 2-TByte-Modell nur drei Scheiben notwendig. Die bisherige Western Digital Caviar Green mit 2 TByte Kapazität mit der Modellbezeichnung WD20EADS verwendet noch vier 500-GByte-Scheiben. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die genaue Modellbezeichnung. Die neue WD20EARS stattet Western Digital auch mit mit einem großzügig bemessenen Datenpuffer von 64 MByte aus. Die Variante Caviar Green WD20EADS besitzt nur 32 MByte Cache.

Western Digital liefert die Caviar Green WD20EARS mit der neuen Technologie Advanced Format (AF) aus. Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Einen unmittelbaren Nutzen besitzt AF für den Anwender nicht. Während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen, muss unter Windows XP das Hilfsprogramm WD Align Utility von Western Digital verwendet werden.

Alternativ kann für den Betrieb mit Windows XP auch ein Jumper auf der WD20EARS gesetzt werden, wenn nur eine Partition verwendet wird. Lesen Sie vor der Inbetriebnahme die Anleitung durch.

Bildergalerie: Alle Benchmarks der 3,5-Zoll-Festplatten im Überblick.
tecBench - Maximale sequenzielle Datentransferrate
Die Western Digital Caviar Green WD20EARS (667-GByte-Scheiben) bietet mit 127 MByte/s eine 19 Prozent höhere sequenzielle Transferrate als die WD20EADS (500-GByte-Scheiben). In Führung liegen aufgrund der Drehzahl von 7200 U/min weiterhin Modelle mit 500-GByte-Scheiben, wie beispielsweise die Samsung SpinPoint F3 oder WD Caviar Black.
tecBench - Mittlere sequenzielle Datentransferrate
Im Mittel über die komplette Kapazität kann sich die Samsung SpinPoint F3 mit 116 MByte/s von der Konkurrenz etwas absetzen. Bei den 5400er Modellen liegt die WD Caviar Green WD20EARS augrund der hohen Datendichte der 667-GByte-Scheiben in Führung.
tecBench - Minimale sequenzielle Datentransferrate
Im langsamen Innenbereich der Magnetscheiben liegen alle Drives mit 7200 U/min und 500-GByte-Magnetscheiben sehr nahe zusammen. Mit deutlichem Abstand, aber auch ohne große Unterschiede, folgen die 5400er Laufwerke.
tecBench - Mittlere Zugriffszeit
Nachdem es hier stark auf die Umdrehungsgeschwindigkeit ankommt, überrascht es nicht, dass alle Platten mit 7200 U/min geschlossen vorne liegen. Die WD Caviar Green WD20EARS mit vier Scheiben bietet flinkere Zugriffe als das neue 3-Scheiben-Modell WD20EARS. Bei vier Scheiben verteilen sich die Daten auf eine Platter mehr, die Köpfe müssen geringere Wege abfahren als bei drei Scheiben. Nicht umsonst ist die Samsung EcoGreen mit nur zwei Scheiben am langsamsten.
tecBench - Fullstroke-Zugriffszeit
Beim Fullstroke-Zugriff ist die Anzahl der Scheiben egal, die Köpfe müssen immer die gesamte Scheibenoberfläche abfahren. Hier agiert die neue WD Caviar Green WD20EARS flinker als das Vorgängermodell WD20EADS.
tecMark - Praxistest Lesen von Dateien
Die Hitachi Ultrastar A7K2000 und Deskstar 7K1000.C setzen sich mit einem sehr hohen Durchsatz beim Lesen von Dateien unterschiedlicher Größe auf die Top-Plätze. Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX mit doppelter Cache-Größe (64 MByte) wird knapp geschlagen. Die Caviar-Green-Modelle müssen sich mit den letzten Plätzen begnügen.
tecMark - Praxistest Schreiben von Dateien
Samsungs SpinPoint F3 setzt sich beim Schreiben mit Abstand an die Spitze. Es folgen die EcoGreen F2 sowie Seagates Constellation ES. Die Barracuda XT und Western Digital Caviar Black können mit ihren 64 MByte Caches nicht mithalten. Eine schwache Schreibleistung liefert die Hitachi Deskstar 7K2000, selbst die Öko-Festplatten WD Caviar Green sind schneller.
tecMark - Praxistest Kopieren von Dateien
Hitachis Serverlaufwerk Ultrastar A7K2000 übertrumpft beim Kopieren sogar die Caviar Black WD1002FAEX mit ihrem üppig dimensionierten 64-MByte-Cache.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Gesamt-Performance
Die HDD-Suite von PC Mark Vantage mit der Simulation von Anwendungen nutzt große Caches bei Festplatten gut aus. Die WD Caviar Black, Seagate Constellation ES und Barracuda XT mit ihrem jeweils 64 MByte großen Datenpuffer liegen deutlich in Führung. Andererseits landet die Samsung EcoGreen F2 mit nur 16 MByte Cache abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die WD Caviar Green WD20EARS (64 MByte Cache) liegt auch vor der WD20EADS (32 MByte Cache).
PC Mark Vantage - HDD Suite - Durchsatz Windows Defender
Der Datendurchsatz bei Windows Defender ist mit der Caviar Black 46 Prozent höher als mit der Samsung SpinPoint F3. Die Kombination aus großem Cache und flinker Zugriffszeit hieven die Caviar Black an die Spitze.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Simulation Windows Vista Start
Beim Start von Windows Vista kommt es auf flinke mittlere Zugriffszeiten an. Entsprechend schnell erledigen die Seagate Constellation ES und Barracuda XT den Startvorgang. Western Digital Caviar Green WD20EADS liegt hier auch vor der WD20EARS.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Videobearbeitung mit Movie Maker
Entscheidend sind bei diesem Workload neben der Cache-Größe auch hohe sequenzielle Transferraten.

Western Digital preist seine Caviar Green WD20EARS als kühl, leise und umweltfreundlich ein. Für den leisen Betrieb soll eine reduzierte Drehzahl sorgen. Genaue Angaben macht der Hersteller nicht, aber die Scheiben rotieren im Bereich von 5400 U/min. Im Leerlauf genehmigt sich das 2-TByte-Modell laut Hersteller 3,7 Watt. Beim zufälligen Lese-/Schreibbetrieb erhöht sich der Energiebedarf auf 6,0 Watt. Für eine 2-TByte-Festplatte zählt die WD20EARS damit tatsächlich zu den sparsameren Modellen. Der Geräuschpegel der Festplatte ist dabei kaum wahrnehmbar.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Western Digitals Caviar Green WD20EARS erreicht trotz reduzierter Drehzahl aufgrund der hohen Datendichte der 667-GByte-Magnetscheiben eine gute maximale sequenzielle Leserate von 127 MByte/s. Topmodelle mit 7200 U/min liegen bei zirka 140 MByte/s. Bei den Zugriffszeiten bietet die Festplatte allerdings nur Durchschnittskost.

Bei den Praxistests im typischen Lese-, Schreib- und Kopierbetrieb mit Dateien unterschiedlicher Größe kann sich die WD20EARS aufgrund der höheren sequenziellen Transferrate und des 64 MByte großen Caches zwar von der WD20EADS (Vorgänger mit vier 500-GByte-Scheiben und 32 MByte Cache) um ein paar Prozentpunkte absetzen, die 7200er-Konkurrenz ist allerdings oft deutlich schneller.

Zonenmessung: Die Western Digital Caviar Green WD20EARS erreicht beim sequenziellen Zonenlesen durchschnittlich 95 MByte/s.

Fazit & technische Daten

Western Digitals Caviar Green WD20EARS überzeugt im Test vor allem durch den sehr leisen Betrieb, den niedrigen Stromverbrauch und guten sequenziellen Transferraten. Für Einsatzzwecke wie Video-Streaming in leisen Media-PCs ist die somit Festplatte prädestiniert. Bei Applikationen wie Datenbanken, wo es auf flinke Zugriffe ankommt, sollte lieber auf ein 7200er Modell zurückgegriffen werden.

Western Digital Caviar Green WD20EARS: Die Desktop-Festplatte im 3,5-Zoll-Format bietet 2 TByte Kapazität mit nur drei Magnetscheiben. Den Cache dimensioniert der Hersteller auf üppige 64 MByte.

Dafür punktet die Caviar Green WD20EARS mit einem sehr günstigen Preis pro Gigabyte. Online-Händlern listen das 2-TByte-Modell für zirka 90 Euro (Stand: 04.10.10). (cvi)

Quickinfo

Produkt

Caviar Green WD20EARS

Hersteller

Western Digital

Schnittstelle

SATA 300

Drehzahl

zirka 5400 U/min

Cache

64 MByte

Kapazität

2 TByte

Preis (Stand: 04.10.10)

90 Euro

Testplattform

Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Testplattform: Alle 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten werden an einem Gigabyte 890GPA-UD3H getestet. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung zum Einsatz.

Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.

Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

SATA 3.0: Der Chipsatz AMD 890GX stellt secht SATA-Ports mit 6 GBit/s zur Verfügung.

Testszenarien

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.