VIA erweiterte im Januar 2005 sein Produktportfolio mit gleich drei neuen Pentium-4-Chipsätzen. Der PT880 Pro und der PT894 sowie der PT984 Pro arbeiten mit PCI-Express-Technologie und sollen alle relevanten Marktsegmente abdecken. Als erster Testkandidat des Trios erreichte ein VIA-Referenz-Mainboard mit PT880-Pro-Chipsatz unser Testlabor.
Der taiwanische Chipsatzhersteller will die Übergangszeit von AGP zu PCI Express und von DDR zu DDR2 für OEMs und Systemintegratoren mit entsprechenden Produkten überbrücken. Deshalb bietet VIA für den Intel Pentium 4 den PT880-Pro-Chipsatz an. Dieser arbeitet sowohl mit herkömmlichen als auch mit den neuen Technologien. Das spart Kosten, da die alten Komponenten weiterhin genutzt werden können. Zusätzlich begünstigt es den Wechsel, wenn im Laufe des Jahres die PCI-Express-Karten und der DDR2-Speicher entsprechend preisgünstig angeboten werden.
Unser detaillierter Test zeigt, welches Leistungsniveau der PT880 Pro im Vergleich zu den Intel-Pendants 925X, 915G und 875P sowie 865G erreicht. Darüber hinaus erläutern wir die Chipsatz-Features sowie deren Vor- und Nachteile.
VIA PT880 Pro
VIAs PT880 Pro unterstützt neben einem FSB von 533 und 800 auch 1066 MHz und bietet somit Support für alle aktuellen Intel-CPUs. Mit der hauseigenen StepUp-Technologie kann der taiwanische Hersteller über das Dual-Channel-Speicher-Interface DDR-400- und DDR2-667-Speicher adressieren und verwalten. Der Chipsatz erreicht über seinen 2 x 64 Bit breiten Speicherbus mit DDR400-Speicher rechnerisch eine Bandbreite von 5,96 GByte/s und mit DDR2-667 eine Transferrate von 9,93 GByte/s. Der maximale Speicherausbau beträgt vier GByte. In der Praxis arbeitet der Chipsatz mit maximal vier Speichermodulen zu je einem GByte.
Die Ausstattung mit Grafikschnittstellen gestaltet VIA durch die Flex-Express-Architektur variabel. So besitzt der PT880-Pro-Chipsatz eine native AGP-8x- und eine PCI-Express-Schnittstelle mit x4-Lanes, die gemeinsam in der Northbridge untergebracht sind. Beide Grafikports können simultan bestückt und genutzt werden. Mit dieser DualGFX-Express-Graphics-Technologie ermöglicht VIA einen Multidisplay-Support für bis zu vier Monitore.
Für die I/O-Aufgaben stellt der Chipsatzhersteller dem Northbridge-Chip wahlweise die Southbridge VT8237 oder VT8251 zur Seite.
Laut VIA sollen erste Mainboards mit dem PT880-Pro-Chipsatz in einigen Wochen von den Mainboard-Partnern lieferbar sein. Die Preise liegen je nach Ausstattung zwischen 50 und 150 Euro. Bleibt zu hoffen, dass VIA die Auslieferung der PT880-Pro-Chips an die Mainboard-Hersteller rechtzeitig schafft - und nicht wie beim K8T890-Chipsatz zwischen Ankündigung und Verfügbarkeit schon mal vier Monate vergehen.
VIA VT8237
Die Anbindung der Southbridge zur Northbridge erfolgt über den auf 0,99 GByte/s beschleunigten Ultra-V-Link-Bus. Die Busbreite beträgt 16 Bit, die Taktfrequenz 66 MHz. Die Schnittstelle ist zu 8x V-Link abwärts kompatibel. Zu den Highlights der Southbridge gehören ein Serial-RAID-Controller mit zwei Serial-ATA/150-Ports und insgesamt acht USB-2.0-Schnittstellen.
Der Serial-RAID-Controller unterstützt RAID 0 und RAID 1 sowie unter bestimmten Voraussetzungen auch RAID 0+1. Dazu müssen insgesamt vier Serial-ATA-Festplatten angeschlossen sein. Dies ermöglicht der Hersteller durch das so genannte VIA SATAlite-Interface. Es beherbergt zwei Parallel-ATA-Ports des Secondary-IDE-Interfaces und zwei zusätzliche SATA-Schnittstellen. Je nach Bedarf kann eine dieser Optionen genutzt werden. Bei der Wahl der SATA-Variante muss der Mainboard-Hersteller einen zusätzlichen externen PHY-Baustein verwenden. Die zwei standardmäßigen PATA-Ports verwalten insgesamt vier Ultra-ATA/133-Laufwerke.
Für externe Steckkarten bietet die VT8237-Southbridge sechs Bus-Master-fähige PCI-Slots. Die Audio-Verarbeitung erfolgt nach dem AC'97-Standard. Insgesamt können sechs Audio-Kanäle nach dem Surround-Verfahren vom Chip angesteuert werden. Darüber hinaus verfügt die Southbridge über einen MC'97- und einen 10/100-Ethernet-Controller. Der Letztere benötigt für die volle Funktionalität einen zusätzlichen MAC auf dem Board.
Ein LPC-Interface kann einen externen Super-I/O-Chip ansteuern, der die Datenströme der Seriellen-, IR-, Parallelen- und Floppy-Disk-Schnittstellen regelt. Die Tastatur und die Maus werden direkt von dem Southbridge-Chip angesprochen.
VIA VT8251
Eine weitere Alternative für die I/O-Ausgaben des Northbridge-Chipsatzes PT880 Pro ist die VT8251-Southbridge. Als Chip-Interconnect zwischen North- und Southbridge kommt VIAs Ultra-V-Link-Bus mit einer theoretischen Übertragungsrate von 0,99 GByte/s zum Einsatz.
Der VT8251-Baustein bietet als Besonderheit zwei PCI-Express-x1-Schnittstellen und vier SATA-II-Ports mit Command-Queueing- und Port-Multiplier-Support. Zur weiteren Ausstattung gehören High-Definition-Audio, V-RAID-Funktionalität, acht USB-2.0-Ports, integriertes 10/100-Ethernet und AC97-Support.
Zusätzlich erweitern sechs Bus-Master-fähige PCI-Slots und ein LAN-Controller den Funktionsumfang des VT8251. Letzterer benötigt für die vollwertige 10/100-Mbit-Ethernet-Funktionalität einen externen PHY-Baustein. Die Kontrolle von Seriell-, Parallel-Ports sowie Floppy Disk übernimmt ein LPC-Bus-I/O-Chip, der über ein LPC-Interface (Low Pin Count) mit dem I/O-Baustein verbunden wird.
Benchmark-Vorbetrachtung
Als Testkandidat mit PT880-Pro-Chipsatz stellte uns VIA ein Referenz-Mainboard mit der Beta-Bios-Version TR-05C17 zur Verfügung. Das Test-Board unterstützt ausschließlich DDR400-Speichermodule. Wir haben alle Benchmarks mit einem Pentium-4-Prozessor bei 3,40 GHz Taktfrequenz und einem FSB von 800 MHz laufen lassen.
Als Kontrahenten zum PT880 Pro mussten die Chipsätze 925X, 915G, 875P und 865G antreten. Bei allen Tests war das Hyper-Threading aktiviert. Weiterführende Informationen zur Hyper-Threading-Technologie finden Sie in dem Artikel Hyper-Threading im Detail.
Alle Tests der verschiedenen Chipsätze haben wir jeweils mit 2x 512 MByte Arbeitsspeicher durchgeführt. Für die Grafikausgabe sorgte eine GeForce-6800-GT-Karte von NVIDIA (AGP-8x- und PCI-Express-x16-Version).
tecMem-Werte
Der 925X- und der 915G-Chipsatz mit DDR2-533 und Dual-Channel-Memory-Controller ermöglichen eine maximale Speicherbandbreite von 7,95 GByte/s. Damit sind sie dem PT880 Pro, dem 875P und dem 865G mit Dual-DDR400-SDRAM theoretisch überlegen. Die letzten zwei Chipsätze erreichen einen errechneten Speicherdurchsatz von 5,96 GByte/s. Allerdings muss man die höhere Latenzzeit des DDR2- gegenüber dem Standard-DDR-Speicher berücksichtigen. Somit dürfte der Performance-Vorsprung von DDR2-533 CL4 gegenüber DDR400 CL2 marginal ausfallen.
Soweit die Theorie. Die tatsächliche Speicher-Performance überprüfen wir mit unserem Benchmark tecMem. Er erlaubt eine getrennte Analyse von Load-, Store- und Move-Operationen. Hier zeigt sich, wie viel von der theoretischen Durchsatzsteigerung übrig bleibt. Eine detaillierte Beschreibung von tecMem sowie einen Download-Link zu unserer tecCHANNEL Benchmark Suite finden Sie hier.
System- konfiguration | Load 32 [MByte/s] | Store 32 [MByte/s] | Move 32 [MByte/s] | Load 64 [MByte/s] | Store 64 [MByte/s] | Load 128 [MByte/s] | Store 128 [MByte/s] |
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Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 3,40 GHz Taktfrequenz FSB800 und unserem Benchmark-Programm tecMem unter Windows XP durchgeführt. | |||||||
PT880-Pro- Dual-DDR400 | 2973 | 1739 | 1666 | 4530 | 1710 | 5221 | 1738 |
925X-Dual- DDR2-533 | 2876 | 2094 | 2509 | 4176 | 2495 | 4862 | 2505 |
915G-Dual- DDR2-533 | 2882 | 2114 | 1985 | 4006 | 2012 | 4693 | 2011 |
875P-Dual- DDR400 | 2892 | 1905 | 1778 | 4357 | 1797 | 4511 | 1791 |
865G-Dual- DDR400 | 2939 | 1881 | 1753 | 4023 | 1786 | 4670 | 1780 |
Der PT880-Pro-Chipsatz punktet besonders bei Load-Operationen. In diesen Disziplinen ist er der Konkurrenz um bis zu sieben Prozent voraus. Dagegen muss sich der Intel-Herausforderer bei Store- und Move-Befehlen den Rivalen deutlich geschlagen geben. Im direkten Vergleich zum PT880 Pro wirkt das Speicher-Interface des 915G-Chipsatzes auf Grund der ausgewogenen Speichertransferraten ausbalancierter. Hier gibt es für VIA noch Optimierungspotenzial.
Wie sich diese Speicherergebnisse auf die Performance des Chipsatzes auswirken, zeigen unsere Praxis-Benchmarks.
System-Performance
Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Dazu gehören nicht nur Programme wie Word und Excel, sondern auch MPEG-Encoder, 3D-, Video- und Sound-Software. Die Leistungsfähigkeit der Chipsätze überprüfen wir mit dem Benchmark-Paket SYSmark2002, das ein Mix aus den genannten Programmen ist.
SYSmark2002 soll auch das parallele Arbeiten mit mehreren Programmen gleichzeitig simulieren. So arbeitet beispielsweise im Vordergrund eine Office-Applikation, während im Hintergrund der Virenscanner auf die Suche geht. Der Tester hat so jedoch leider keinen Überblick darüber, welches Programm einem Chipsatz nun besonders zu schaffen macht. Aus welchen Einzelwerten sich die beiden Ergebnisse für Office Productivity und Internet Content Creation errechnen, bleibt deshalb das Geheimnis der BAPCo.
Office Productivity gibt die Geschwindigkeit mit Microsoft Word 2002, Microsoft Excel 2002, Microsoft PowerPoint 2002, Microsoft Access 2002, Microsoft Outlook 2002, Netscape Communicator 6.0, Dragon NaturallySpeaking Preferred v.5, WinZip 8.0 und McAfee VirusScan 5.13 an.
Internet Content Creation soll die Performance mit Adobe Photoshop 6.0.1, Adobe Premiere 6.0.1, Microsoft Windows Media Encoder 7.1, Macromedia Dreamweaver 4 und Macromedia Flash 5 repräsentieren.
SPEC CPU2000: Integer
Als von der Industrie anerkanntes Analyse-Tool verwenden wir zusätzlich die Benchmark-Suite SPEC CPU2000 von SPEC. Unter Ausschluss der Grafikkartenleistung prüft das Programmpaket die Leistungsfähigkeit der CPU und des Hauptspeichers. Dabei benutzt es praxisnahe Aufgabenstellungen mit großen Datenmengen für Ganzzahlen- und Fließkomma-Anwendungen.
Test | PT880 Pro DDR400 | 925X DDR2-533 | 915G DDR2-533 | 875P DDR400 | 865G DDR400 |
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Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 (Prescott) bei 3,40 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt. | |||||
164.gzip | 1026 | 1073 | 1072 | 1082 | 1079 |
175.vpr | 1003 | 983 | 967 | 985 | 961 |
176.gcc | 1761 | 1783 | 1781 | 1788 | 1773 |
181.mcf | 1095 | 1092 | 1043 | 1082 | 1038 |
186.crafty | 1250 | 1240 | 1247 | 1241 | 1237 |
197.parser | 1264 | 1255 | 1254 | 1256 | 1241 |
252.eon | 1392 | 1382 | 1391 | 1395 | 1392 |
253.perlbm | 1594 | 1565 | 1596 | 1593 | 1590 |
254.gap | 1718 | 1732 | 1768 | 1769 | 1760 |
255.vortex | 2211 | 2164 | 2152 | 2206 | 2158 |
256.bzip2 | 1072 | 1059 | 1045 | 1059 | 1034 |
300.twolf | 1208 | 1181 | 1168 | 1187 | 1153 |
Gesamt | 1342 | 1336 | 1332 | 1345 | 1325 |
Beim SPECint_base2000-Programm zeigen der PT880 Pro und der 875P mit Dual-DDR400 gegenüber dem 915G und 925X gute bis sehr gute Leistung. Die hohe Speicherbandbreite der 900er Chipsätze spielt bei diesem Benchmark keine große Rolle, entscheidend für ein gutes Ergebnis sind kurze Latenzzeiten des Speichers.
Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Integer-Benchmarks der Chipsätze im grafischen Vergleich.
SPEC CPU2000: Floating Point
Für Fließkomma-Programme eignet sich die Flachwasser-Simulation 171.swim aus der SPEC-CPU2000-Suite gut zur Beurteilung des Speicher-Controllers. Hier liest die CPU für ein 1335 x 1335 großes Daten-Array eine Vielzahl von Datenblöcken aus dem Speicher. In dieser Einzeldisziplin bleibt der PT880 Pro trotz des DDR400-Speichers seinem direkten Konkurrenten 915G dicht auf den Fersen. An den 925X kommt er allerdings nicht heran.
Test | PT880 Pro DDR400 | 925X DDR2-533 | 915G DDR2-533 | 875P DDR400 | 865G DDR400 |
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Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 (Prescott) bei 3,40 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt. | |||||
168.wupw | 1787 | 1791 | 1799 | 1893 | 1860 |
171.swim | 2270 | 2538 | 2280 | 2019 | 2005 |
172.mgrid | 1339 | 1355 | 1347 | 1344 | 1332 |
173.applu | 1472 | 1551 | 1510 | 1421 | 1398 |
177.mesa | 1348 | 1342 | 1348 | 1342 | 1339 |
178.galge | 2400 | 2472 | 2365 | 2465 | 2394 |
179.art | 1280 | 1366 | 1344 | 1305 | 1292 |
183.equake | 1726 | 1700 | 1653 | 1660 | 1612 |
187.facer | 1901 | 1947 | 1930 | 1917 | 1885 |
188.amm | 1112 | 1090 | 1069 | 1095 | 1058 |
189.lucas | 2120 | 2175 | 2058 | 1891 | 1874 |
191.fma3 | 1416 | 1439 | 1433 | 1420 | 1401 |
200.sixtra | 577 | 583 | 542 | 597 | 595 |
301.apsi | 1281 | 1277 | 1236 | 1215 | 1205 |
Gesamt | 1491 | 1524 | 1479 | 1467 | 1446 |
Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Floating-Point-Benchmarks der Chipsätze im grafischen Vergleich.
Viewperf 7.1
Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem SPECviewperf 7.1 der SPECopc. Das CAD-Paket beinhaltet sechs verschiedene Tests. Besonders der Test dx-08 erlaubt Rückschlüsse auf die System- und Speicher-Performance der einzelnen Testkandidaten.
Alle wichtigen Einzelergebnisse des SPECviewperf 7.1 finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.
Konfiguration | 3dsmax-02 [fps] | drv-09 [fps] | dx-08 [fps]8 | light-06 [fps] | proe-02 [fps] | ugs-03 [fps] |
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Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 (Prescott) bei 3,40 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt. | ||||||
PT880-Pro- Dual-DDR400 | 19,2 | 85,8 | 109,6 | 19,8 | 20,2 | 9,6 |
925X-Dual- DDR2-533 | 19,1 | 85,9 | 109,6 | 19,5 | 19,2 | 9,6 |
915G-Dual- DDR2-533 | 19,0 | 85,2 | 110,1 | 19,5 | 19,0 | 9,6 |
875P-Dual- DDR400 | 19,1 | 84,0 | 107,2 | 19,5 | 19,7 | 9,6 |
865G-Dual- DDR400 | 18,9 | 82,7 | 106,5 | 19,3 | 19,6 | 9,6 |
3DMark2001 SE
Gerade im 3D-Bereich verlangt der Anwender immer mehr Rechenleistung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die eingesetzten Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Dazu zählen Prozessor, Speicher, Grafikkarte und der verwendete Chipsatz. Da große Mengen an Daten anfallen, können das Speicher- oder Grafik-Interface schnell ihr Bandbreitenlimit erreichen und das System empfindlich bremsen.
Die 3D-Performance ermitteln wir unter anderem mit 3DMark2001 SE Pro von Futuremark. Auf Grund der umfangreichen 3D-Tests bietet der Benchmark einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Chipsätze bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Der AGP- und der Speicherbus werden durch große Mengen an Texturen stark belastet.
VIA DualGFX: AGP 8x vs. PCI Express
Die 3D-Performance der AGP-8x- und der x4-PCI-Express-Schnittstelle ermitteln wir mit dem 3DMark2005 von Futuremark. Auf Grund der umfangreichen 3D-Tests bietet der Benchmark einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Chipsätze bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der PCI-Express-Bus durch große Mengen an Texturen stark belastet. Als Grafiktreiber setzen wir den NVIDIA Forceware Version 66.93 ein.
Die Ergebnisse des 3DMark2005 zeigen, dass die 3D-Performance-Differenz zwischen der AGP-8x- und x4-PCI-Express-Grafikschnittstelle im Streubereich des Benchmarks liegen. Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Grafikports ist nicht festzustellen.
Der Parallelbetrieb mit einer AGP-8x- und PCI-Express-Grafikkarte funktionierte trotz des Beta-Staus des Mainboards. Wir überprüften die Funktion mit NVIDIA- und ATI-Grafikchips. Zusätzlich testeten wir auch den Mischbetrieb.
Fazit
Das VIA-Referenz-Mainboard mit dem PT880-Pro-Chipsatz lief auf unserem Test-Parcours ohne Kompatibilitätsprobleme, allerdings mit leichten Stabilitätsproblemen. Wie unsere Tests belegen, befindet sich der PT880 Pro mit DDR400-Speicher in puncto Performance nahezu auf dem Niveau des direkten Konkurrenten Intel 915 mit DDR2-533.
In der Theorie besitzt der DDR2-533-Speicher mit 7,95 GByte/s zwar eine höhere Bandbreite als der DDR400 mit 5,96 GByte/s. Allerdings verspielt der Speicher seinen Bandbreitenvorteil durch längere Latenzzeiten beim Speicherzugriff. Einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil wird es erst mit DDR2-Speicher ab 667 MHz Taktfrequenz geben, wie sie der PT880 Pro bereits bietet.
Weder die PCI-Express-x4-Grafikschnittstelle noch das AGP-8x-Interface des PT880 können in den aktuellen Anwendungen einen signifikanten Vorteil für sich verbuchen. Die geringen Unterschiede der Ergebnisse liegen im Streubereich der Benchmarks.
Die Vorteile des VIA PT880 Pro liegen in der hohen Flexibilität bei Einsatz von unterschiedlichen Grafikkarten, Speichertechnologien und CPUs. Zusätzlich bietet der Chipsatz durch Verwendung unterschiedlicher Southbridges wie VT8237 oder VT8251 eine variable Nutzung der vielfältigen I/O-Funktionen.
Wer jetzt auf ein Mainboard mit PT880-Pro-Chipsatz umsteigen will, sollte warten, bis alle Kinderkrankheiten behoben sind. Wer dennoch beabsichtigt, ein Mainboard zu kaufen, muss je nach Ausstattung etwa 50 bis 150 Euro bezahlen. Dieser Preis liegt etwa 50 Euro unter vergleichbaren Intel-Pendants. Erste Mainboards mit dem PT880-Pro-Chipsatz sollen laut VIA bei den Mainboard-Partnern in den nächsten Wochen verfügbar sein. (hal)
Testkonfiguration
Wir testen die Chipsätze in einer exakt festgelegten Testumgebung. In der folgenden Übersicht finden Sie alle von uns für den Test verwendeten Komponenten.
Komponente | Daten |
---|---|
| |
CPU 1 | Intel Pentium 4 3,40E GHz (Prescott) |
Sockel | Socket 478 |
FSB | 800 MHz |
CPU 2 | Intel Pentium 4 550 / 3,40 GHz (Prescott) |
Sockel | Socket LGA775 |
FSB | 800 MHz |
Grafikkarte 1 | MSI GeForce 6800 GT |
Grafikchip | GeForce 6800 GT |
Grafikspeicher | 256 MByte GDDR3-SDRAM |
Bios | -- |
Schnittstelle | AGP 8x |
Treiber | 61.34 |
Grafikkarte 2 | NVIDIA GeForce 6800 GT |
Grafikchip | GeForce 6800 GT |
Grafikspeicher | 256 MByte GDDR3-SDRAM |
Bios | -- |
Schnittstelle | x16 PCI Express |
Treiber | 61.34 |
Mainboard 1 | VIA-PT880-Pro-Referenz-Board |
Typ | Socket LGA775 |
Chipsatz | Intel PT880 Pro mit VT8237 |
Bios | Bios: TR-05C17 |
Mainboard 2 | Intel D925XCV |
Typ | Socket LGA775 |
Chipsatz | Intel 925X mit ICH6R |
Bios | Bios: CV92510A.86A.0159 |
Mainboard 3 | Intel D915G |
Typ | Socket LGA775 |
Chipsatz | Intel 915G mit ICH6R |
Bios | EV91510A.86A.0209 |
Mainboard 4 | Intel Desktop D875PBZ |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | 875P mit ICH5/R |
Bios | Bios: BZ87510A.86A.0084 |
Mainboard 5 | Gigabyte GA-8IG1000 Pro |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | Intel 865G mit ICH5/R |
Bios | 6.00PG / 03.05.2004 |
RAM 1 | Corsair |
Kapazität | 2x 512 MByte |
Typ | DDR400 CL2,0 |
RAM 2 | Corsair |
Kapazität | 2x 512 MByte |
Typ | DDR2-533 CL4 |
Sound-Karte | Creative SoundBlaster Live! Value |
Sound-Chip | Creative EMU10k1 |
Schnittstelle | PCI5V |
Treiber | 5.1.2535.0 |
Platine | CT4670 |
Netzwerkkarte | Level One FNC-0107TX (Realtek) |
Typ | 10/100Base Fast Ethernet |
Chip | RTL8139B |
Schnittstelle | PCI 5V |
Treiber | 5.396.530.2001 |
Platine | keine Angabe |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro |
Festplatte | Seagate ST336705LW SCSI |
CD-ROM-Laufwerk | LITE-ON LTN-382 |
Geschwindigkeit | 40x |
Firmware | keine Angabe |
Schnittstelle | EIDE-UltraATA/33 |
Diskettenlaufwerk | Teac FD-235HF |
Kapazität | 1,44 MByte |
Netzteil | ENERMAX |
Modell | EG365P-VE |
Ausgangsleistung | 365 Watt |
Format | ATX |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Schnittstelle | PS/2 |
Maus | Logitech M-S35 |
Schnittstelle | PS/2 |