Test und Details: VIA K8T890 mit PCI Express für AMD-CPUs

24.09.2004 von Ulrich Bantle
Der taiwanische Chipsatz-Hersteller stellt heute offiziell den K8T890-Chipsatz für AMD-CPUs vor. Der Nachfolger des K8T800 Pro bietet neben einer PCI-Express-x16-Grafikschnittstelle auch vier flexibel einsetzbare PCI-Express-x1-Anbindungen.

Der Grafikport erreicht eine theoretische Datentransferrate von 3,37 GByte je Richtung. Demgegenüber steht das AGP-8x-Interface mit 1,99 GByte. Ein PCI-Express-x1-Interface überträgt doppelt so schnell wie eine Standard-PCI-Schnittstelle mit 127 MByte/s. Die Anbindung an den Prozessor erfolgt über den bekannten 16 Bit breiten HyperTransprt-Bus mit einer maximalen Taktfrequenz von 1 GHz. Der K8T890-Chipsatz unterstützt neben der 939-Pin AMD-CPU auch die Varianten für den Sockel 754 und 940. VIA bezeichnet diese Funktionalität als Hyper8-Technologie. Der Datentransport zur Southbridge erfolgt per Ultra-V-Link Verbindung mit einer rechnerischen Datenrate von 0,99 GByte/s.

Als I/O-Baustein stellt VIA dem K8T890 die neue VT8251-Southbridge zur Seite. Aber auch andere Southbridge-Varianten lassen sich per V-Map-Technologie an die Northbridge anschließen. Gegenüber dem Vorgänger VT8237 verfügt diese über zwei zusätzliche PCI-Express-x1-Schnittstellen. Zu den weiteren Highlights gehören vier Serial-ATA/150-Ports und zwei IDE-Interfaces sowie die RAID0-, RAID1- und RAID0+1-Funktionalität für diese Schnittstellen.

Für externe Steckkarten bietet die VT8251-Southbridge sechs busmasterfähige PCI-Slots. Die Audio-Verarbeitung erfolgt nach dem AC'97- oder wahlweise nach dem High-Definition-Audio-Standard. Darüber hinaus verfügt die Southbridge über acht USB-2.0-Schnittstellen und einen 10/100-Ethernet-Controller. Ein LPC-Interface kann einen externen Super-I/O-Chip ansteuern, der die Datenströme der seriellen, IR-, parallelen und Floppy-Disk-Schnittstellen regelt. Die Tastatur und die Maus werden direkt von dem Southbridge-Chip angesprochen.

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Der Testkandidat

Als Testkandidat mit K8T890-Chipsatz stellte VIA tecCHANNEL ein Referenz-Mainboard mit der Beta-BIOS-Version 38bb05-t vom 09.09.2004 zur Verfügung. Alle Benchmarks haben wir mit einem Athlon 64 FX 53 und 2x 512 MByte DDR-SDRAM unter Windows XP mit SP1 laufen lassen. Als Kontrahent zum K8T890 mit VT8237-Southbridge musste der Vorgänger-Chipsatz K8T800 Pro antreten. Als Grafikkarte kam die NVIDIA GeForce 6800 GT jeweils als AGP-8x- und PCI-Express-x16-Version zum Einsatz.

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Performance-Vergleich

Um die Performance des VIA K8T890-Chipsatzes im Vergleich zum Vorgänger zu beurteilen, haben wir in der folgenden Tabelle die wichtigsten Benchmarks gegenübergestellt. Die Ergebnisse sollen nur als Anhaltspunkte für die Leistungsfähigkeit des Chipsatzes dienen, da sowohl das getestete Board als auch das BIOS zum Testzeitpunkt noch nicht den finalen Status hatten.

Benchmark

VIA K8T890

VIA K8T800 Pro

3DMark03, Default (Punkte)

11082

11125

SYSmark 2002, Offical Run (Punkte)

330

331

SYSmark 2002, Office Productivity (Punkte)

243

244

SYSmark 2002, Internet Creation (Punkte)

447

449

SPECviewperf 7.1, 3dsmax-02 (fps)

19

19

SPECviewperf 7.1, drv-09 (fps)

97,2

99,9

SPECviewperf 7.1, dx-08 (fps)

101,9

101,7

SPECviewperf 7.1, light-06 (fps)

18,9

18,9

SPECviewperf 7.1, proe-02 (fps)

17,4

20,5

SPECviewperf 7.1, ugs-03 (fps)

9,3

9,3

Fazit des Kurztests: VIAs K8T890-Chipsatz mit PCI-Express-Technologie für AMD-Prozessoren liegt in der Performance marginal unter dem Niveau des Vorgängers K8T800 Pro. Die neue PCI-Express-Technologie kann wie erwartet mangels entsprechender Applikationen noch keine Leistungsvorteile für sich verbuchen. Bleibt abzuwarten, wie die Mainboard-Hersteller die Preise für entsprechende Produkte gestalten. Denn in punkto Performance lohnt sich ein Umstieg auf den K8T890-Chipsatz im Augenblick noch nicht. Platinen für Intel-CPUs finden Sie im Test: Mainboards mit Intel-915-Chipsatz beschrieben. (hal)

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