In vielen Unternehmen haben 14-Zoll-Business-Notebooks in der jüngeren Vergangenheit die 15-Zoll-Geräte abgelöst. Die 14-Zöller bieten die identische Arbeitsfläche, sind aber deutlich kompakter und auch erheblich leichter. Üblicherweise liegen 14-Zoll-Geräte für Business-Anwender je nach Ausstattung im Bereich zwischen 2,3 und 2,5 kg. Ohne Netzteil und Kabel versteht sich, für derlei Reiseutensilien sind gut und gerne noch einmal 400 Gramm zu veranschlagen. Das Toshiba Tecra R10 gehört mit etwas weniger als 2 kg zu den leichten Notebooks der 14-Zoll-Klasse.
Ausführliche Informationen zur aktuellen Mobiltechnologie von Intel liefert Ihnen der Beitrag Centrino 2: Intels neue Notebook-Plattform. Wie es bei den direkten Wettbewerbern im entsprechenden Segment aussieht, verraten Ihnen beispielsweise die Artikel Test Dell Latitude E6400: 14-Zoll-Business-Notebook mit Langlaufqualitäten oder Notebook-Test: Lenovo ThinkPad T400. Was das mobile Jahr 2009 für mobile Anwender mit sich bringt, erfahren Sie in dem Beitrag Notebook-Trends: Mobile Technologien für 2009.
Ausstattung
Toshiba bietet das Tecra R10 aktuell in fünf Modellvarianten an. Zum Test stand uns das Einstiegsmodell Toshiba Tecra R10-11J zur Verfügung, das zum Testzeitpunkt für 949 Euro zu haben ist. Für die Rechenleistung ist Intels Core 2 Duo SP9300 zuständig. Die SP-Varianten des mobilen Core 2 Duo sind wesentlichen kompakter als die bekannteren T-Prozessoren. Der SP9300 arbeitet mit maximal 2,26 GHz sowie 1066 MHz FSB und verfügt über 6 MByte L2-Cache. Der Prozessor hat in unserem Testgerät Zugriff auf 2 GByte DDR2-SDRAM. Allen anderen Modellvarianten des Tecra R10 weisen serienmäßig 4 GByte Arbeitsspeicher auf.
Das 14-Zoll-Display des Testgerätes arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer nativen Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten. Andere Tecra-R10-Modelle weisen eine WXGA+-Auflösung (1440 x 900 Bildpunkte) auf. Für die Grafik ist bei unserem Modell die integrierte Einheit des Intel-GS45-Express-Chipsatzes zuständig (GMA 4500MHD). Zur Ansteuerung von externen Anzeigeeinheiten bietet das Notebook einen traditionellen D-Sub-VGA-Ausgang.
Im WLAN funkt das Tecra R10 gemäß 802.11a/g/Draft-n mithilfe des Intel-WiFi-5100-Moduls. Zudem ist das Notebook serienmäßig mit Bluetooth ausgestattet. Drahtgebunden kommuniziert das Tecra per Intel-Gbit-Ethernet-Chip. Ein traditionelles V.92-Modem ist – wie bei vielen anderen 14-Zoll-Notebooks auch – nicht vorhanden. Toshiba hat zudem Modellvarianten des R10 im Programm, die über ein internes UMTS-Modem verfügen. Für Peripherie stehen zwei USB-Ports und ein kombinierter eSATA/USB-Port zur Verfügung.
Als Massenspeicher kommt eine 2,5-Zoll-Festplatte vom Typ Hitachi Travelstar 5K320 zum Einsatz, die mit 5400 U/min arbeitet und eine Kapazität von 160 GByte bietet. In Sachen Speicherkarten bringt das Tecra R10 einen SD-Card-Slot mit. Für Erweiterungen steht ein ExpressCard-Steckplatz zur Verfügung. Mit dem Tecra R10 unterstützt Toshiba Intels vPro Technologie zur einfacheren Einbindung in entsprechende Managementlösungen. Als Betriebssystem ist Windows Vista Business vorinstalliert, dies befindet sich auch auf der Recovery-Festplattenpartition. Darüber hinaus liegt dem Notebook ein Downgrade-Datenträger für Windows XP Professional bei. Auch Toshiba beteiligt sich seit 26. Juni 2009 am Vorverkaufsprogramm von Windows 7. Für Geräte, die seit diesem Zeitpunkt und bis Ende Januar 2010 erworben werden, können alle Kunden gegen eine Handlingpauschale von knapp 30 Euro das neue Betriebssystem erhalten; sie können sich unter einer speziellen Website registrieren und erhalten das Betriebssystem nach dem offiziellen Einführungstermin.
Zum Zeitpunkt des Testes ist das Toshiba Tecra R10-11J zu einem Preis von 949 Euro erhältlich. Toshiba gewährt auf das Notebook eine internationale zweijährige Bring-In-Herstellergarantie inklusive Vor-Ort-Abholservice in Deutschland und Österreich.
Display und Handling
Das 14-Zoll-Display des Testgerätes arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten (WXGA). Offiziell nennt Toshiba die Anzeigeeinheit im Datenblatt „Hochhelligkeits-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung“. Und tatsächlich: Das Display hält Wort und erreicht im Test mit jenseits der 370 cd/qm einen sehr hohen Helligkeitswert – auch für ein Display mit LED-Backlight. Das genügt zweifelsohne fürs Arbeiten im Freien, auch wenn das Kontrastverhältnis nur durchschnittlich ist. Bei Displays mit dieser Art Hintergrundbeleuchtung registrieren wir üblicherweise eine relativ gute Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung. Da macht auch das Toshiba Tecra R10 keine Ausnahme, lediglich in einer Ecke stellen wir eine Abweichung von mehr als 10 Prozent fest. Das ist ein gutes Ergebnis.
Trotz 14-Zoll-Gehäuse lässt Toshiba reichlich Raum um das eigentliche Keyboard, am Gesamtlayout gibt es nur wenig auszusetzen. Die Enter-Taste, die bei einigen Toshiba-Modellen etwas zu klein ausfällt, ist in diesem Fall ausreichend dimensioniert. Auflage und Anschlag der Tastatur sind hingegen weniger zufriedenstellend. Als Schnellschreiber verspürt man einen durchschlagenden Nachfedereffekt, der etwas lästig ist. Links neben der Tastatur befindet sich die sogenannte Toshiba-Präsentationstaste. Diese hat im Prinzip die gleiche Funktion wie die Schaltfläche zum Anschließen eines zusätzlichen Monitors im Mobiltity Center von Windows Vista. Was den Mausersatz betrifft, beschränkt sich Toshiba beim Tecra R10 auf ein Touchpad mit zwei Tasten, ein Trackpoint ist nicht vorhanden. Die beiden glänzenden Touchpad-Tasten haben einen etwas strengen Klickpunkt.
Aktuell liegen die durchschnittlichen 14-Zoll-Business-Notebooks noch meist deutlich über 2 kg, das Toshiba Tecra R10 bleibt etwas darunter. Laut Datenblatt soll das Notebook 1,97 kg auf die Waage bringen, bei unserem Testgerät registrieren wir gar nur 1,86 kg. Davon entfallen rund 320 Gramm auf den Akku. Für Netzteil und Kabel muss man noch 460 Gramm einkalkulieren. Summa summarum landet man damit bei einem Reisegewicht von 2,33 kg – das wiegen manch andere 14-Zoll-Notebooks ohne Netzteil.
Die Scharniere des Displaydeckels sind stabil ausgeführt, Toshiba verzichtet allerdings auf eine dessen Verriegelung. Das ist zwar modern und immer häufiger anzutreffen, erscheint uns aber für einen professionellen Reisebegleiter nicht das Richtige zu sein. Die Verwindungssteifigkeit des Displaydeckel ist als befriedigend zu werten.
Performance und Bedienung
Für die Rechenleistung ist in diesem Modell des Tecra R10 ein Core 2 Duo SP9300 zuständig. Der Nachzügler der Montevina-Plattform kam im dritten Quartal 2008 auf den Markt. Die SP-Varianten sind für besonders kompakte Notebooks gedacht, die CPUs sind deutlich kompakter als die bekannteren T-Prozessoren. Ein konkretes Pendant zum SP9300 existiert aktuell nicht. Der SP9300 arbeitet mit maximal 2,26 GHz sowie einem 1066-MHz-FSB und verfügt über 6 MByte L2-Cache. Bei den T-Prozessoren beginnt der Einstieg in die entsprechende Klasse zurzeit beim T9400, der mit 6 MByte L2-Cache, 1066er FSB und maximal 2,53 MHz arbeitet. Er weist einen TDP-Wert von 35 Watt auf, während der im Test verwendete SP9300 mit lediglich 25 Watt spezifiziert ist.
Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modelling.
Mit einer Gesamtpunktzahl von 116 im SYSmark2007 Preview bleibt das Toshiba Tecra R10 etwas unter dem Durchschnitt, den viele 14-Zoll-Notebooks bisher im Test erreichten. Bei der dynamischen Performance-Bewertung von MobileMark2007 hingegen kann das Tecra R10 mit 220 ganz ordentlich punkten. An dem eher durchschnittlichen Ergebnis hat die mit 5.400 U/min arbeitende Festplatte von Hitachi (HTS543216L9SA00) ihren Anteil, sie liefert eher ebensolche Leistungen.
Wie beim Gros der Business-Notebooks, kommt im Tecra R10 als Grafiklösung die integrierte Einheit von Intels aktueller Notebook-Plattform zum Einsatz. So bleibt der Intel GMA 4500MHD mit 1023 Punkten beim 3DMark06 dann auch im Rahmen seiner Möglichkeiten. Die Ergebnisse entsprechender Notebooks mit ähnlicher Ausstattung variieren da nur marginal.
Wie eingangs erwähnt, ist beim Toshiba Tecra R10 Windows Vista Business vorinstalliert. Zwar dürften viele Tecra-Kunden mit eigenen Images arbeiten, dennoch der Vollständigkeit halber hier die Einzelproduktbetrachtung. Wer Windows XP bevorzugt, findet im Lieferumfang einen entsprechenden Downgrade-Datenträger. Die Vista-Installation befindet sich zur Wiederherstellung zudem auf der Recovery-Partition der Festplatte. Da von dieser keine Datenträger im Lieferumfang enthalten sind, sollte man tunlichst mit dem entsprechenden Tool so bald wie möglich welche anfertigen. Apropos Vorinstallation: Die Anzahl der vorinstallierten Anwendungen ist für ein reines Business-Gerät sehr üppig geraten.
Wer Erweiterungen per ExpressCard nutzen möchte, muss das Notebook zum bequemen Einstecken der Karte leicht anheben, da der entsprechende Slot quasi mit dem Gehäuseboden abschließt.
Akku-Laufzeit
Ab Werk stattet Toshiba das Tecra R10 mit einem Sechs-Zellen-Akku aus, der eine Kapazität von 55 Wh bietet. Als Option hat Toshiba zudem einen Vier-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 43 Wh für 199 Euro im Angebot, der Standard-Akku ist für 169 Euro zu haben. Bei unserem Test der Maximallaufzeit simulieren wir eine schlichte Texteingabe. Windows arbeitet im sparsamsten Schema, und die Helligkeit ist heruntergeregelt. In dieser Betriebsart kommt das Tecra R10 im Test auf eine Laufzeit von sechs Stunden und 18 Minuten. Das ist kein Rekordergebnis, aber ein passables Resultat. In diesem Modus genehmigt sich das Notebook im Test durchschnittlich 8,7 Watt. Das ist ebenfalls nur Durchschnitt, Notebooks dieses Klassements bleiben da häufig auch unter 8 Watt.
Etwas weniger genügsam als unser Dauerlauftest ist das Szenario von MobileMark2007 mit zahlreichen Anwendungen und Anwenderpausen. Hier regeln wir die Helligkeit auf 100 cd/qm ein. Knapp über fünf Stunden hält das Toshiba Tecra R10 in diesem Anwendungsprofil im Test durch – damit steht das Gerät im Vergleich zu ähnlichen 14-Zoll-Geräten ganz passabel da. Wer unterwegs auf volle Leistung angewiesen ist, muss naturgemäß Abstriche bei der Laufzeit machen. Unter Belastung von Grafik, Prozessor und Festplatte sowie bei voller Helligkeit schlägt sich das Tecra R10 mit 97 Minuten Laufzeit ganz wacker.
Das komplette Laden des Akkus dauert bei ausgeschaltetem GerätNotebook zwei Stunden und elf Minuten. Damit liegt das Tecra R10 im Klassendurchschnitt. Die Ladekombination aus Netzteil und Kabel hat ein nicht ganz so schlankes Design wie das Notebook selbst und trägt somit in der Laptop-Tasche etwas auf.
Der kombinierte eSATA/USB-Port unterstützt die „Sleep and Charge“-Funktion. Damit lassen sich bei ausgeschaltetem Notebook an diesem Port angeschlossene Geräte, wie Mobiltelefon oder MP3-Player, mit Ladestrom versorgen. Die beiden reinen USB-Ports bieten diese Funktionalität nicht. Damit die an den besagten Port angeschlossenen Geräte dem Notebook-Akku nicht allzu sehr zusetzen, lässt sich per Tool festlegen, bis zu welchem Ladestand dies erlaubt ist.
Fazit
Wer sein Notebook wirklich als Reisebegleiter nutzt, ist für jedes nicht vorhandene Gramm Gewicht dankbar. Nicht nur gemäß den Messwerten, sondern auch im direkten Vergleich ist das Tecra R10 deutlich schlanker als viele andere Notebooks dieser Größenklasse. Leider ist die Stromversorgung nicht entsprechend mitgeschrumpft, da sieht man andernorts mittlerweile attraktivere Lösungen. Dennoch sammelt das Tecra R10 in Sachen Portabilität Pluspunkte. In der ebenfalls wichtigen Disziplin Akku-Laufzeit kann das Gerät durchaus überzeugen und liefert befriedigende Ergebnisse.
Aufgrund der kompakten und recht flachen Bauweise muss man zwangsläufig ein paar Kompromisse eingehen. So ist das Schnittstellenangebot eher durchschnittlich, der Raum ist einfach begrenzt. Gleiches gilt für die befriedigende Bedienbarkeit, die zwar befriedigend ist, aber unter anderem durch die tiefliegenden Kartenslots eingeschränkt wird. (mje)
Messwerte und technische Daten
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Toshiba Tecra R10.
Systemleistung |
|
SYSmark2007 Preview, Overall Performance |
116 Punkte |
SYSmark2007 Preview, E-Learning |
120 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Video Creation |
79 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Productivity |
143 Punkte |
SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling |
130 Punkte |
MobileMark2007, Overall Performance |
220 Punkte |
Akku-Laufzeit |
|
minimale Laufzeit |
97 Minuten |
maximale Laufzeit |
378 Minuten |
MobileMark2007, Battery Life Rating |
305 Minuten |
Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet |
131 Minuten |
Display |
|
maximale Helligkeit |
373 cd/qm |
minimale Helligkeit |
24 cd/qm |
maximale Abweichung in den Ecken |
14 Prozent |
Farbtemperatur |
7190 K |
Prozessor |
Intel Core 2 Duo SP9300 |
Taktfrequenz |
2,26 GHz |
Chipsatz |
Intel 45 Express |
inst. / max. Speicher |
2048 / 8192 MByte |
freie Bänke / Modultyp |
0 / SO-DIMM |
Displaytyp |
14 Zoll, TFT |
Displayauflösung |
1280 x 8000 |
Grafik |
Intel GMA 4500MHD |
Festplatte |
Hitachi HTS543216L9SA00 |
Kapazität |
160 GByte |
Schnittstellen |
3 x USB 2.0, eSATA, VGA |
Akku-Typ / Energieinhalt |
Li-Ion, 10,8 V / 5200 mAh |
Gewicht |
1,87 kg |
Abmessungen (B x H x T) |
337 x 31 x 252 mm |
Listenpreis |
949 Euro |
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