Business-Notebook mit Sicherheitsausstattung

Test: Toshiba Tecra M9 – 14-Zoll-Centrino-Notebook

18.01.2008 von Malte Jeschke
Mit der Baureihe Tecra M9 bietet Toshiba ein klassisches Business-Notebook im 14-Zoll-Format an. Das Toshiba Tecra M9 basiert auf Intels Centrino-Pro-Plattform und bietet dank Easy-Guard-Konzept zahlreiche Sicherheitsfunktionen.

Toshiba-Notebooks der Tecra-Baureihen richten sich traditionell an den professionellen Anwender. Die Baureihe M9 kommt im zunehmend beliebteren 14-Zoll-Format und ist in zahlreichen Versionen erhältlich. Toshiba unterstreicht den professionellen Anspruch mit der Verfügbarkeit eines einheitlichen Software-Images über einen Beschaffungszeitraum von mindestens zwölf Monaten. Das Testmodell unterstützt darüber hinaus Intels vPro-Technologie und soll damit die Administration des mobilen Gerätes erleichtern.

Nachdem Toshiba zu den Markenherstellern gehörte, die bei Einführung von Windows Vista besonders früh den Schwenk auf das neue Betriebssystem vollzogen hatten, bietet das Unternehmen bei zahlreichen Business-Notebooks jetzt eine sehr flexible Lösung. Die Tecra-Modelle kommen mit vorinstalliertem Windows Vista Business, den Geräten liegen Recovery-Medien für eben jenes Vista als auch für Windows XP Professional bei. Der Kunde bekommt damit Lizenzen für beide Betriebssysteme.

Toshiba Tecra M9: Klassisches Business-Notebook im 14-Zoll-Format mit Sicherheitsfunktionen.

Alles über die seit Januar 2008 eingeführten neuen Mobilprozessoren verrät Ihnen der Beitrag Centrino 2008: Neue Prozessoren für Notebooks. Grundlegende Informationen zur Centrino-Plattform liefert Ihnen darüber hinaus der Artikel Test: Neue Centrino-Generation Santa Rosa.

Ausstattung

Zum Test erreichte uns die gehobene Ausstattungsvariante des Tecra M9, dies treibt den Preis auf jenseits der 2000 Euro. Der Einstieg in die Baureihe beginnt deutlich niedriger, mit Intel Core 2 Duo T7100, 80 GByte Festplatte und nur einer Betriebssystemwahl ist das Tecra M9 bereits ab 1299 Euro zu haben.

In der Testausstattung zeichnet ein Intel Core 2 Duo T7700 für die Rechenleistung verantwortlich. Dieser hat auf 2 GByte DDR2-SDRAM Zugriff, organisiert in zwei 1 GByte Modulen. Damit sind beide Speicher-Slots belegt. Als Festplatte kommt ein 160-GByte-Modell von Hitachi zum Einsatz.

In Sachen Schnittstellen bietet die Tecra M9 ein gehobenes Ausstattungsniveau. Neben den obligatorischen drei USB-Ports finden sich noch ein 1394-Interface sowie eine – inzwischen selten gewordene - serielle Schnittstelle. In Sachen Erweiterbarkeit gibt sich das Tecra M9 ebenfalls traditionell und bietet eine PC-Card-Steckplatz statt ExpressCard-Unterstützung. Im WLAN funkt das Tecra M9 mit Intels aktuellem 4965AGN-Modul und beherrscht damit neben 802.11a/g auch Draft-n.

Direktzugang: An der Frontseite befindet sich neben den Audioanschlüssen

Für die Unterstützung beim stationären Einsatz bietet Toshiba unterschiedliche Lösungen an. Dies beginnt bei einem einfachen Port Replicator für 91 Euro und reicht bis zu einer Docking-Station mit DVI-Anschluss für 169 Euro.

Toshiba gewährt auf das Tecra M9 eine zweijährige internationale Bring-In-Herstellergarantie inklusive Vor-Ort-Abholservice in Deutschland und Österreich. Optional lässt sich dies per Servicepakete erweitern, etwa auf vier Jahre internationale Garantie.

Display und Handling

Die Toshiba Tecra M9 ist ausschließlich mit 14,1-Zoll-Display lieferbar, im Angebot sind zwei Varianten mit WXGA- und WXGA+-Auflösung. Das Testgerät setzte auf die zweite Variante, sprich das Display arbeitet mit einer Auflösung von 1440 x 900 Bildpunkten. Um deren Ansteuerung kümmert sich im vorliegenden Fall eine Grafiklösung von Nvidia in Form des Quadro NVS130M.

Im Test registrierte unser Messgerät bei der Tecra M9 eine maximale Helligkeit von 172 cd/qm. Damit bleibt das Notebook etwas unter dem Klassenstandard, aktuelle Geräte liegen so um die 200 cd/qm. Beim Kontrastverhältnis liefert das Display gleichfalls ein etwas unterdurchschnittliches Ergebnis.

Variabel: Der Cursor-Block ist gut abgesetzt, die Enter-Taste dürfte hingegen etwas größer ausfallen. Als Mausersatz stehen Stick und Touchpad parat.

Fürs Arbeiten in lichtschwachen Umgebungen kann das Display bis auf sehr niedrige 9 cd/qm herunter geregelt werden. Bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung schlägt sich das Toshiba-Display ordentlich. Eine Abweichung von 15,4 Prozent in den Ecken ist etwas besser als der Klassendurchschnitt. Das Display erlaubt nur sehr begrenzte Einblickwinkel, aber das muss zumindest beim Reisen für ein Business-Notebook kein Nachteil sein.

Die Qualität der Tastatur unterstützt die solide Gesamtmachart der Tecra-M9-Baureihe. Sowohl Druckpunkt als auch Anschlag sind gut, lästiges Nachfedern ist nicht festzustellen. Das Layout der Tastatur ist prinzipiell gelungen, einzig die Enter-Taste dürfte etwas größer ausfallen. Beim Mausersatz bietet Toshiba dem Anwender sowohl Touchpad als auch Mousepointer. Beide arbeiten sehr präzise und lassen sich per Software-Tools umfangreich an die eigenen Vorlieben anpassen. Die Tasten des Touchpads lassen sich dank spürbarem Klickpunkt gut bedienen.

Der Displaydeckel ist verwindungssteif, die Scharniere sind solide und der Deckel schützt das Display in befriedigendem Maße vor Druck. Die mittige Verriegelung des Displaydeckels lässt sich problemlos mit einer Hand bedienen.

Rückwärtig: Neben den Akku befinden sich VGA-Anschluss und serielle Schnittstelle.

Beim Testgerät verharrt die Waage bei 2,37 kg, das ist im 14-Zoll-Business-Segment ein akzeptabler Wert. Für Netzteil und Kabel muss man auf Reisen noch mal rund 0,5 kg dazu addieren – das geht hingegen auch etwas leichter.

Performance und Bedienung

Das Testgerät basierte auf einem Intel Core 2 Duo T7700, der mit 2,4 GHz arbeitet. In Verbindung mit den installierten 2 GByte DDR2-SDRAM sorgt dies für ordentlichen Vortrieb. Da Business-Notebooks noch vorwiegend mit Windows XP betrieben werden, entschieden wir uns für eben dieses Betriebssystem zur Beurteilung der Performance. Die Systemleistung ermitteln wir unter Windows XP mit dem Benchmark-Paket SYSmark2004SE von BAPCo. SYSmark2004 SE öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual- und Quad-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen.

Griffig: Zwei USB-Ports liegen vor dem optischen Laufwerk griffgünstig platziert.

In der Gesamtwertung erreicht das Tecra M9 einen Wert von 285 Punkten und gehört damit zu den flinken Business-Notebooks. Zum Vergleich: Ein Notebook mit Intel Core 2 Duo T7500 und 2 GByte DDR2-SDRAM brachte es auf 256 Punkte. Wie die Leistung im Vergleich zu Desktop-Plattformen einzuordnen ist, können Sie diesem Test entnehmen. Unter MobileMark2005 kommt das Tecra M9 auf eine Performance-Wertung von 283, das Vergleichsgerät liegt bei 251.

An der Leistungsbilanz hat die Festplatte von Hitachi (HTS541616J9SA00) nur einen bescheidenen Anteil. Sie erreichte im Test befriedigende Transferraten. Einen Überblick über die Leistungsfähigkeit aktueller Drives dieser Klasse liefert Ihnen der Beitrag Flinke Zwerge: 2,5-Zoll-Festplatten im Test.

In Sachen 3D-Leistung ist das Tecra M9 in der getesteten Version Notebooks mit integrierter Intel-Grafik deutlich überlegen. Die verwendete Nvidia Quadro NVS 130M sorgt für einen deutlich schnelleren Vortrieb. So erreicht das Gerät im Test beim 3DMark05 beispielsweise 1988 Punkte, vergleichbare Notebooks mit Intels GMA X3100 erreichen meist nicht einmal die Hälfte der Punkte.

Entgegen dem Trend hat Toshiba nicht alle Schnittstellen von der rückwärtigen Gehäuseseite verbannt. Dort befinden sich noch serielle Schnittstelle sowie VGA-Anschluss.

In Sachen Recovery legt Toshiba dem Tecra M9 zwei Datenträger bei. Darauf befindet sich jeweils die wieder herstellbare Komplettkonfiguration unter Windows Vista beziehungsweise Windows XP Professional. Komplett heißt in diesem Fall inklusive aller Treiber und von Toshiba mit gelieferten Anwendungen. Damit lässt sich das System zwar relativ einfach ohne zahlreiche Benutzereingaben wieder herstellen. Leider kann man jedoch auch keinen Einfluss darauf nehmen, ob wirklich alles so wie im Auslieferungszustand sein soll. Das ist gerade bei standardmäßig installierten Software-Paketen von Drittherstellern häufig nicht der Fall.

Sicherheit mit Easy Guard

Unter der Bezeichnung Easy Guard fasst Toshiba seit geraumer Zeit bei seinen professionellen Notebooks unterschiedlichste Sicherheitsfunktionen zusammen. Dazu gehört unter anderem der so genannte 3D-Festplattenschutz. Dieser registriert Vibrationen und bringt dementsprechend die Köpfe der Festplatte im Bedarfsfall in eine sichere Position. Dabei unterscheidet das System zwischen Netz- und Akkubetrieb. Im Test reagierte das Tools sehr sensibel, im Zweifel lässt sich dies nach eigenen Präferenzen anpassen.

Schutzvorrichtung: Die Empfindlichkeit des Festplattenschutzes lässt sich individuell regulieren.

Zur konstruktiven Sicherheit gehört darüber hinaus die spritzwassergeschützte Tastatur, die im Ernstfall noch das sichere Herunterfahren des Notebooks erlauben soll. In Sachen Zugriffssicherheit ist das Tecra M9 mit einem Fingerprint-Sensor inklusive Single-Sign-On-Lösung ausgestattet.

ConfigFree: Mit diesem Utility lassen sich Netzwerkverbindungen verwalten und etwaige Fehler aufspüren.

Zum vollständigen Easy-Guard-Paket gehört bei Toshiba seit einiger Zeit auch der Toshiba-Timer-Diebstahlschutz. Hierbei kann der Anwender ein mittels Timer aktiviertes BIOS-Passwort einrichten, das den unbefugten Zugriff auf das System unterbinden soll.

Neben reinen Sicherheitsorientierten Funktionen gehören zu Easy Guard Tools, die darüber hinaus die Bedienbarkeit unterstützten. Dazu zählt etwa ConfigFree, mit dem sich übersichtlich LAN- und WLAN-Verbindungen einrichten und verwalten lassen.

Akku-Laufzeit

Der serienmäßige Akku weist eine Kapazität von 55 Wh auf, das ist für dieses Klassement eine durchschnittliche Größe. Im akkuschonenden Praxistest bei simulierter Texteingabe konnten wir damit eine Laufzeit von 226 Minuten realisieren. Das ist angesichts der hardwareseitigen Ausstattung ein passabler Wert. Das Notebook konsumiert dabei durchschnittlich rund 14 Watt, wohl unter anderem ein Tribut an die Nvidia-Grafik der Testausstattung. Zum Vergleich: ähnlich ausgestattete Notebook mit integrierter Grafik bewegen sich um oder unter 10 Watt.

Akkuladezeit: Nach gut zwei Stunden und 15 Minuten steht der Akku wieder in seiner vollen Kapazität zur Verfügung.

Das Einsatzszenario von MobileMark2005 geht über die reine Texteingabe hinaus, hier erreicht das Tecra M9 im Test einen Wert von 215 Minuten. Das ist ein ordentlicher Wert und ein nur geringer Abschlag gegenüber der maximalen Laufdauer. Nutzt man im Akkubetrieb die Leistung des Notebooks aus (Grafik, CPU, Festplatte) verkürzt sich die Laufzeit naturgemäß dramatisch. Unter diesen Bedingungen erreicht das Tecra M9 im Test noch eine Laufzeit von 54 Minuten. Unter dieser Volllast verlässt sehr warmer Luftstrom die entsprechende Öffnung auf der linken Gehäuseseite, dafür bleibt die Erwärmung auf der Gehäuseunterseite vergleichsweise gering.

Individuell: Über Toshibas Power Saver lassen sich eigene Präferenzen für den jeweiligen Energiesparmodus definieren.

Wer einen Zweit- oder Ersatzakku mit der genannten Kapazität von 55 Wh benötigt, muss dafür rund 160 Euro veranschlagen. Ein 9-Zellen-Akku mit einer Kapazität von rund 76 Wh ist zum gleichen Preis verfügbar. Als so genannten High Capacity Akku offeriert Toshiba darüber hinaus einen Energiespender mit einer Kapazität von 95 Wh zum Preis von 194 Euro.

Fazit

An Leistung mangelt es dem Tecra M9 in der getesteten Ausstattung wahrlich nicht. Damit lässt sich aber auch austattungsbedingt keine Dauerlaufleistung im Akkubetrieb erzielen. Die erreichten Werte sind angemessen, aber nicht herausragend. Bei Modellvarianten mit integrierter Intel-Grafik dürfte mit deutlich längeren netzunabhängigen Arbeitszeiten zu rechnen sein. Wer innerhalb der Baureihe in der Leistung etwas zurücksteckt, kann zudem sein Budget je nach Ausführung deutlich schonen.

Das solide Gehäuse, die Verarbeitung sowie das Easy Guard Konzept untermauern den professionellen Anspruch. Nun ist die Funktionalität von Easy Guard per se nicht einzigartig, der ebenfalls Business-orientierte Mitbewerb kann vieles davon mehr oder minder vorweisen. In seiner Gesamtheit ist die Ausführung jedoch gelungen. (mje)

Messwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Toshiba Tecra M9.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2004SE, Official Run

285 Punkte

SYSmark2004SE, Internet Content Creation

381 Punkte

SYSmark2004SE, Office Productivity

213 Punkte

MobileMark2005, Performance Rating

283

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

54 Minuten

maximale Laufzeit

226 Minuten

MobileMark2005, Battery Life Rating

215 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

137 Minuten

Display

maximale Helligkeit

172 cd/qm

minimale Helligkeit

9 cd/qm

Farbtemperatur

7030 K

maximale Helligkeitsschwankung

15,4 %

Technische Daten Toshiba Tecra M9

Prozessor

Intel Core 2 Duo T7700

Taktfrequenz

2,4 GHz

Chipsatz

Intel 965PM

inst. / max. Speicher

2048 / 4096 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Display-Typ

14,1 Zoll, TFT

Display-Auflösung

1440 x 900

Grafik

NVIDIA Quadro NVS 130M

Festplatte

Hitachi HTS541616J9SA00

Kapazität / Schnittstelle

160 GByte / SATA

optisches Laufwerk

Matashita DVD-RAM UJ-852S

USB

3 x USB 2.0

seriell/parallel

ja / nein

1394-Schnittstelle

ja

Akku-Typ / Energieinhalt

Li-Ion, 10,8 V / 5100 mAh

Gewicht

2,37 kg

Reisegewicht

2,86 kg

Abmessungen (H x B x T)

31,6 x 336 x 245

Listenpreis

2199 Euro

Preise & Händler

Toshiba Tecra M9