Test: Socket A DDR-Mainboards

03.08.2001 von Bernhard  Haluschak und Manuel Masiero
Die DDR-Boards für AMD-CPUs haben das Beta-Stadium hinter sich gelassen. Ob sie in ihrer finalen Fassung würdige Nachfolger der PC133-Mainboards sind, mussten neun Testkandidaten im Labor beweisen.

Der Generationswechsel von PC133-Mainboards zu ihren PC266-Pendants erfolgt früher als erwartet. Das ist nicht zuletzt den überraschend schnell gesunkenen Preisen zu verdanken. Ein 128-MByte-Modul ist bereits für unter 100 Mark zu haben und stellt damit keine Preishürde mehr dar. Auch die DDR-Mainboards nähern sich preislich den Socket-A-Modellen für PC133-SDRAM.

Die ersten Beta-DDR-Mainboards hatten in unserem früheren Test noch mit Stabilitäts- und Kompatibilitätsproblemen zu kämpfen. Derlei Kinderkrankheiten sollen nun dank aktueller Hardware und BIOS-Revisionen bald der Vergangenheit angehören.

Die aktuellen DDR-Mainboards basieren auf drei Chipsätzen: AMD-760, ALi ALiMAGiK 1 und VIA Apollo KT266. Nur Boards mit dem SIS 735 sind noch nicht serienreif.

Wir haben unseren Test um vier Mainboards auf insgesamt neun DDR-Testkandidaten aufgestockt: Die Probanden Fujitsu-Siemens D1289, MSI K7T266 Pro-R und Soltek SL-75DRV sind mit VIA-KT266-Chipsatz ausgestattet. Mit dem ASUS A7M266 erreichte ein weiterer Vertreter mit AMD AMD-761/VIA-VT82C686B-Kombination unser Testlabor.

DDR-Chipsets

Für AMD Athlon und Duron stehen zurzeit fertige Chipsets von AMD, ALi und VIA zur Verfügung. Die Tabellen zeigen die wichtigsten Features im Vergleich.

DDR-Chipsets für AMD-CPUs: Northbridge

Chipset

AMD AMD-760

ALi ALiMAGiK 1

VIA Apollo KT266

Bezeichnung

AMD-761

M1651

VT8366

CPU-Steckplatz

Slot A / Socket A

Slot A / Socket A

Slot A / Socket A

FSB-Takt (MHz)

200/266 DDR

200/266 DDR

200/266 DDR

Speichertakt (MHz)

200/266 DDR

66/100/133 SDR und 200/266 DDR

66/100/133 SDR und 200/266 DDR

Max. Speicher (MByte)

4096

3072

4096

Speichertyp

DDR-SDRAM

SDRAM, DDR-SDRAM

SDRAM, VC-SDRAM, DDR-SDRAM

AGP

4x

4x

4x

DDR-Chipsets für AMD-CPUs: Southbridge

Bezeichnung

AMD-766

ALi M1535D+

VIA VT8233

UDMA100

ja

ja

ja

USB-Ports

4

6

6

AC97 Audio/Modem

nein

ja

ja

I/O-Funktionen

ja

ja

ja

Tastatur-Controller

ja

ja

ja

ALi ALiMAGiK

Um ALi war es lange ruhig. Jetzt kommen gleich mehrere DDR-Chipsätze für Desktop-PCs und Notebooks aus Taiwan. Der ALiMAGiK 1 ist auf Mainboards für Desktop-PCs für den AMD Athlon und Duron zu finden. Außerdem ist mit dem MobileMAGiK eine Version für Notebooks geplant. Für Intel-CPUs gibt es den Aladdin Pro 5 (Desktop) und den Aladdin Pro 5M (Notebooks).

Der ALiMAGiK 1 unterstützt bis zu 3 GByte Hauptspeicher. Laut ALi arbeitet der Chipsatz mit PC100-/PC133-SDRAM sowie DDR200- und DDR266-SDRAM. In früheren Datenblättern des Herstellers tauchte auch noch EDO-DRAM-Unterstützung auf. Speichertakt und FSB lassen sich mit unterschiedlichen Frequenzen betreiben. Die Southbridge M1535D+ bietet sechs USB-Ports, UltraDMA/100-Support sowie integrierte Sound/Modem-Funktionalität.

AMD-760

Dem AMD-750-Chipsatz für PC100-SDRAM war ein langes Leben beschert. Erst knapp zwei Jahre später schickt AMD mit dem AMD-760 einen Nachfolger mit DDR-SDRAM-Unterstützung ins Rennen.

Das Chipset unterstützt im Gegensatz zur Konkurrenz von VIA und ALi ausschließlich DDR-SDRAM. Außerdem ist es bei der Speicheranbindung weniger flexibel, denn der CPU-FSB und der Speicherbus müssen synchron getaktet sein. Wer einen Prozessor mit 100 MHz (200 MHz per DDR-Verfahren) einsetzt, muss sich demnach auch mit DDR200-Speicher begnügen.

Interessantes Detail: Der AMD-760 verwendet den gleichen internen Bus wie der 750er und die Apollo-Pro-Reihe von VIA. Deshalb sind auch gemischte Boards mit AMD-Northbridge und VIA-Southbridge möglich.

VIA Apollo KT266

Der VIA Apollo KT266 verwendet wie die Variante für die Intel-CPUs Apollo Pro266 den internen Bus V-Link. Dadurch kann VIA für beide Plattformen dieselbe Southbridge verwenden. Zusätzlich lassen sich weitere PCI-Controller über V-Link anbinden, um mehrere getrennte PCI-Busse einzurichten - wichtig etwa für Server und Workstations.

Wie mittlerweile leider üblich, gibt auch VIA seine Transferraten werbewirksam in GB/s oder MB/s (Basis 1000) an, die aber nicht mit GByte/s und MByte/s (Basis 1024) verwechselt werden dürfen. So ergeben sich für die Speicherbandbreite von DDR266-SDRAM 1,99 GByte/s (2,13 GB/s) und für den Chipsatz-Bus V-Link nur 254 MByte/s (266 MB/s). In der zweiten Jahreshälfte 2001 soll V-Link dann bis auf 509 MByte/s beziehungsweise 533 MB/s erweitert werden.

Zum Aufbau eines Mainboards sind mit dem Apollo KT266 nur noch wenige niedrig integrierte Bauteile erforderlich. Der Chipsatz bietet serienmäßig Sound-, Modem- und Netzwerkfunktionalität (AC97, MC97, 10/100 oder HomePNA). Die Anschlüsse und darüber hinaus notwendige Bauteile befinden sich auf dem Mainboard oder auf einer ACR- beziehungsweise AMR-Karte, die in einem eigenen Slot Platz findet.

DDR-SDRAM

DDR-SDRAM basiert in seiner Core-Technologie auf normalem SDRAM und nutzt intern vier unabhängige Bänke. Durch den Datentransfer bei beiden Flanken des Taktsignals sind Laufzeitverzögerungen sehr kritisch. DDR-SDRAM verwendet deshalb für die Synchronisierung des Datentransfers nicht nur den normalen Systemtakt, sondern ein zusätzliches bidirektionales Strobesignal DQS. Das parallel zu den Daten laufende Signal dient dem Chipsatz und dem Speicher als Referenz für die Gültigkeit der Daten auf dem Bus.

Durch DQS kann die Zugriffszeit verkürzt werden, Highspeed-Datentransfers sind möglich. Außerdem ist durch das Strobesignal ein leichtes Abdriften des Bustaktes zwischen Chipsatz und Speicher unproblematisch.

Um das exakte Timing zwischen Daten-Strobesignal DQS und Daten zu ermöglichen, müssen die Anschlüsse die gleichen physikalischen Bedingungen wie Leiterbahnlänge und -kapazität vorfinden. Änderungen der Übertragungsparameter durch Temperatur- oder Spannungsschwankungen wirken sich auf DQS und die Daten gleichermaßen aus. Damit ist sichergestellt, dass während eines Datentransfers zwischen Chipsatz und Speicher keine Timing-Probleme auftreten. Ein stabiler Highspeed-Betrieb ist durch diese Zusatzkontrolle sicherer als durch die Synchronisation mit dem globalen Systemtakt.

Bei einem Lesebefehl generiert und steuert das DDR-SDRAM das bidirektionale Strobesignal und zeigt dem Chipsatz mit der steigenden und fallenden Flanke die gültigen Daten an. Umgekehrt verhält es sich bei einem Schreibvorgang. Jetzt generiert und steuert der Chipsatz das Strobesignal und zeigt damit dem Speicher die Gültigkeit der einzulesenden Daten mit beiden Flanken an.

Ausführliche Informationen zu DDR-SDRAM finden Sie in dem Artikel DDR-SDRAM: Rambus-Killer?

Neu: ASUS A7M266

ASUS stattet das A7M266 serienmäßig mit einem AGP-4x-Pro- und einem AMR-Slot aus. Den Onboard-Sound erzeugt ein Cmedia-Chip CMI8738, der 3D-Positional-Audio beherrscht und sich per Jumper aktivieren lässt. Für die Kühlung der AMD-Northbridge sorgt ein Lüfter samt Kühlkörper. Des Weiteren befindet sich auf dem Board ein iPanel-Stecker für die optionale Erweiterung mit dem ASUS-Status-Panel. Da auf der Platine nur zwei DIMM-Sockel für Speichermodule verfügbar sind, eine Einschränkung der AMD-761-Northbridge, beträgt der maximale Speicherausbau 2 GByte.

Ein Bracket mit zwei USB-Ports und ein zusätzliches EIDE-Kabel (nur 40-polig) sind im Lieferumfang enthalten.

Das BIOS der Version 1004a liefert während des Bootvorgangs nur spärliche System-Informationen. Außer der CPU-Taktfrequenz werden keine weiteren Daten angezeigt - obligatorische Angaben wie beispielsweise FSB- oder Speichertakt fehlen.

Durch Versetzen eines Jumpers lässt sich die Platine wahlweise über DIP-Schalter und Jumper oder über das BIOS (Jumper-Free-Mode) konfigurieren.

Das gut strukturierte Award-BIOS bietet zahlreiche Möglichkeiten in Bezug auf das Speichertiming. Der FSB-Takt ist auf 90 MHz und 95 MHz einstellbar und lässt sich zudem in 1-MHz-Schritten von 100 MHz bis 180 MHz variieren. Für den Speichertakt ist keine von der FSB-Frequenz abweichende Einstellung möglich - ein Manko des AMD-761-Northbridge.

Hilfreiche Funktionen wie eine Slot-IRQ-Zuordnung, SMART und SYMBIOS SCSI BIOS sind vorhanden. Eine PowerOn-Funktion fehlt allerdings ebenso wie eine Suspend-to-RAM-Option.

Quickinfo

Produkt

A7M266

Hersteller

ASUS

Chipsatz

AMD AMD-761, VIA VT82C686B

Slots

1 AGP-4x-Pro, 5 PCI, 1 AMR

Speicher

2 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound, ASUS iPanel-Anschluss

Preis

450 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

ASUS: Performance & Sound

Das ASUS A7M266 mit der Kombination AMD-761-Northbridge und VIA-VT82C686B-Southbridge gehört in punkto Gesamtperformance zu den Spitzenkandidaten. Bei 2D- und 3D-Benchmarks zeigt es ein gutes, ausgewogenes Leistungsverhalten. Hohe Speichertransferraten bei Lese- und Schreiboperationen untermauern diese Ergebnisse.

Die Lowlevel-Burstrate der EIDE-Schnittstelle erreicht unter Windows 2000 einen Wert von 82,2 MByte/s. Das Resultat liegt annähernd auf dem Niveau der Boards mit VIAs KT266-Chipsatz. Verwunderlich, dass chipgleiche Boards wie das DFI AK76-SN und das EPoX EP-8K7A eine um zirka 16 MByte/s niedrigere Burstrate aufweisen. Die Kopierleistung des Boards beträgt unter Windows 2000 14,2 MByte/s. Unter Windows 98 erzielt das Board einen Wert von 12,5 MByte/s.

Der Klirrfaktor von 0,117 Prozent und der Signalrauschabstand von 63,7 dB sind ausreichend. Aufgewertet wird die Soundqualität durch den Frequenzgang. Er verläuft bis 5 KHz linear und fällt dann auf -3 dB bei 20 KHz ab. Damit erreicht der Onboard-Sound in der Qualitätsbeurteilung ein Befriedigend.

ASUS: Kompatibilität & Fazit

Die Probleme mit der Speicherkompatibilität, wie sie im ersten Test des ASUS A7M266 mit einem Beta-BIOS auftraten, gehören der Vergangenheit an. Alle von uns eingesetzten Speichermodule liefen auf dem geänderten Board (Revision 1.04 und BIOS 1004a) und mit den entsprechenden Timings (CL 2,5 oder CL 2,0) fehlerfrei.

Der FSB-133-Takt entspricht exakt dem vorgeschriebenen Frequenzwert. Bei einer FSB-Taktfrequenz von 100 MHz liegt die tatsächliche Taktfrequenz allerdings immer um 1 MHz darüber (per DDR -Verfahren werden daraus dann 2 MHz). So läuft eine 900-MHZ-CPU dank dieser "Tuning-Maßnahme" - wie bereits beim letzten Test - mit einer Taktfrequenz von 909 MHz.

Stürzt das Board während der Bootphase ab, setzt sich das BIOS bei einem erneuten Bootversuch automatisch auf Defaultwerte zurück. Im Einzelnen: Der FSB-Takt wird auf 100 MHz und die SDRAM-Configuration auf "by SPD" gestellt. Aus diesem Grund hat ASUS wohl auf einen CMOS-Clear-Jumper auf dem Board verzichtet.

Verwirrend: Windows 98 SE erkennt ein angeschlossenes ZIP-Laufwerk nicht als Wechseldatenträger, sondern als 3,5-Diskette mit dem Laufwerksbuchstaben B:. Auf die Funktion des ZIP-Drives hat dies jedoch keinen negativen Einfluss.

Den Belastungstest unter SuSE Linux 7,2 durchläuft das ASUS A7M266 ohne Schwierigkeiten. Sämtliche im BIOS dargestellten Spannungen differieren nur unwesentlich in einem Bereich von maximal 0,10 Volt von den gemessenen Spannungswerten.

Fazit: Das ASUS A7M266 ist ein solides Board, das in punkto Performance und Kompatibilität überzeugt. Der hohe Preis schreckt ab.

Neu: Fujitsu-Siemens D1289

Aus der Augsburger Mainboard-Schmiede Fujitsu-Siemens testeten wir das D1289. Auffallend: Der fehlende zweite serielle Stecker am hinteren Anschluss-Panel, der sich jedoch per mitgeliefertem Bracket nachrüsten lässt. Ein Novum ist der zusätzliche 12 Volt-Stromanschluss neben dem ATX-Netzteilstecker, wie er sonst nur bei Pentium-4-Boards üblich ist. Dieser ist für ATX12-Netzteile vorgesehen und versorgt die CPU mit Strom. Handelsübliche Netzteile können aber auch über einem beigelegten Adapter angeschlossen werden.

Anders als die Konkurrenz verzichtet Fujitsu-Siemens völlig auf eine Kühlung des VIA-Northbridge-Chips. Ebenso vermisst haben wir einen CMOS-Clear-Jumper sowie einen AMR- oder CNR-Slot auf der mit nur fünf PCI-Slots bestückten Platine.

Zur Standardausstattung des Boards gehören Thermal-Management und drei DIMM-Sockel, die drei GByte DDR-SDRAM verwalten können sowie Onboard-Sound. Ein im Lieferumfang enthaltenes Bracket mit zwei USB-Ports erweitert die Funktionalität des D1289.

Während des Bootvorgangs zeigt das Phoenix-BIOS nur die CPU-Taktfrequenz an. Informationen wie FSB-Takt, Multiplikator oder DRAM-Frequenz fehlen. Auch auf den Post-Screen und auf ein PCI-Device-Listing hat der Hersteller verzichtet. Mit der Funktionstaste F2 lässt sich das BIOS-Setup aufrufen. Die F12-Taste aktiviert das Menü für das Boot-Device. Die Auswahl des Bootlaufwerks in diesem Boot-Menü ist unabhängig von den eingestellten BIOS-Vorgaben.

Das Phönix-BIOS bietet nur spärliche Konfigurationsmöglichkeiten. CPU und Speicher sind nicht konfigurierbar - hier muss man die automatischen Vorgaben des BIOS akzeptieren. Die Menüs System-Monitoring und Power-Management bieten wenig Informationen und Einstellmöglichkeiten: Lüfter-Status und System-Temperatur werden mit einer lapidaren "OK"-Anzeige abgehandelt. Mehr Komfort bietet die mitgelieferte Software SystemGuard, die das intelligente Onboard-Thermal-Management steuert. Diese wird erst mit der neuen Athlon-4-CPU mit integrierter Thermal-Diode in vollem Umfang funktionieren.

Das Board verfügt über viele Sicherheitsoptionen wie Setup- und System-Passwort, Virus-Warnung oder Disketten-Schreibschutz. Fujitsu-Siemens hat auch eine hilfreiche manuelle Slot-IRQ-Zuordnung in das BIOS integriert.

Quickinfo

Produkt

D1289

Hersteller

Fujitsu-Siemens

Chipsatz

VIA VT8366, VIA VT8233

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound, Thermal-Management

Preis

389 Mark

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Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fujitsu-Siemens: Performance & Sound

Die Gesamtleistung des Fujitsu-Siemens D1289 kann im Vergleich zur Konkurrenz nicht überzeugen. Im Testfeld liegt es daher bei 2D- und 3D-Anwendungen auf den hinteren Plätzen.

Die Tests der EIDE-Schnittstelle gingen problemlos vonstatten. Das Board erreicht einen Kopierwert von 13,4 MByte/s und eine Burstrate von 84,6 MByte/s.

Trotz AC97-Codec sind die Messwerte des Fujitsu-Siemens D1289 überraschend gut. So verläuft der Frequenzgang, abgesehen von einer geringen Kanaldifferenz von 0,2 dB, über den gesamten Bereich nahezu linear. Zusätzlich verbessern der niedrige Klirrfaktor von 0,016 Prozent und der hohe Signalrauschabstand von 71,8 dB die Qualität des Onboard-Sounds. Insgesamt: Gut.

Fujitsu-Siemens: Kompatibilität & Fazit

Mit der Grafikkarte Hercules 3D Prophet II MX bootet das Fujitsu-Siemens D1289 erst nach mehrmaligem Hardware-Reset. Mit anderen chipgleichen Grafikkarten wie der MSI Star Maxx32 tritt dieses Kompatibilitätsproblem nicht auf.

Schwierigkeiten bereitet auch das Suspend-to-RAM unter Windows 98 SE: Bei aktivierter Funktion fährt das System lediglich in den normalen Standby-Modus. Auch der Ruhezustand unter Windows 2000 funktioniert nicht fehlerfrei: Fährt man das System aus diesem Modus wieder hoch, meldet Windows in einem eigentlich für USB-Devices gedachten Dialog, dass die Festplatte nicht ordnungsgemäß deaktiviert wurde. Zwar ist die Festplatte im Explorer vorhanden, lässt sich aber nicht mehr ansprechen. Im Geräte-Manager fehlt zudem der entsprechende Device-Eintrag. Erst nach einem Reboot arbeitet die Festplatte wieder einwandfrei.

Bei der Montage von sehr großen Kühlkörpern entpuppt sich die Anordnung des Stromversorgungs-Steckers und der Glättungskondensatoren als hinderlich. Diese Komponenten sind viel zu nahe am CPU-Sockel platziert. Die DIMM-Sockel sind ebenfalls ungünstig angeordnet: Ist eine AGP-Grafikkarte installiert, lassen sich die Verriegelungshebel der DIMM-Module an den AGP-Slot zugewandten Seite nur schwer erreichen.

Der Belastungstest überfordert das Fujitsu-Siemens D1289 nicht: Während des dreistündigen Laufs unter SuSE Linux 7,2 zeigt das Board eine gute Spannungsstabilisierung. Wegen fehlender Anzeige im BIOS lassen sich keine Aussagen über die Genauigkeit der Spannungsangaben machen.

Fazit: Fujitsu-Siemens hat mit dem D1289 noch Kompatibilitätsprobleme. Auch die Performance des Chipsatzes hat der Hersteller noch nicht ausgereizt.

Neu: MSI K7T266 Pro-R

Das MSI K7T266 Pro-R verfügt über eine üppige Ausstattung. Dazu zählen ein RAID-0/1-Controller von Promise und Diagnose-LEDs (D-LED), die mögliche Fehlerursachen bei auftretenden Problemen anzeigen. Darüber hinaus verfügt das Board über Onboard-Sound mit Onboard-Piepser. Es ist alternativ eine Mainboard-Version mit NEC-USB 2.0-Onboard-Controller erhältlich. Die drei DIMM-Sockel können insgesamt 3 GByte DDR-SDRAM adressieren.

Eine Besonderheit ist das USB-PC-zu-PC-Netzwerk: Über eine USB-Schnittstelle und ein mitgeliefertes USB-Kabel lässt sich ein einfaches Peer-to-Peer-Netzwerk auch mit Systemen ohne MSI K7T266-Pro-R Mainboards aufbauen - zusätzliche Netzwerkadapter sind nicht notwendig. Das Netzwerk unterstützt die Protokolle TCP/IP, NetBEUI und IPX.

Das AMI-BIOS zeigt beim Systemstart neben der Taktfrequenz der installierten CPU auch den Takt und die CAS-Latency des Speichers an.

Die Konfiguration des MSI K7T266 Pro-R erfolgt überwiegend über das BIOS. Der gewünschte FSB-Takt wird wahlweise über die BIOS-Funktion CPU-FSB-Clock oder per Jumper auf 100/133 MHz festgelegt. Mit dem variablen Parameter für FSB-Takt, CPU-Core- und DIMM-Spannung sowie Multiplikator bietet das Board individuelle Konfigurationsmöglichkeiten. Eine manuelle Slot-IRQ-Zuordnung gibt es nicht.

Quickinfo

Produkt

K7T266 Pro-R

Hersteller

MSI

Chipsatz

VIA VT8366, VIA VT8233

Slots

1 AGP-4x-Pro, 5 PCI, 1 CNR

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

UltraDMA/100-RAID-0/1-Controller von Promise, Onboard-Sound, USB-PC-zu-PC-Netzwerk, D-LED, USB-2.0-Controller optional

Preis

400 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

MSI: Performance & Sound

Das MSI K7T266 Pro-R besticht nicht nur durch die Ausstattung, sondern auch durch die gute Gesamtperformance. Im Test kann sich das VIA-KT266-Board gegen die Platinen basierend auf der AMD-761-Northbridge und VIA-VT82C686B-Southbridge behaupten.

Die Datentransferraten des internen EIDE-Controller weichen nicht wesentlich von den erwarteten Werten des VIA-KT266-Chipsatzes ab. So erreicht die Burstrate unter Windows 2000 eine Datenleistung von 84,5 MByte/s. Der praxisnahe Kopierwert liegt bei 13,3 MByte/s.

Enttäuscht hat uns der Onboard-RAID0/1-Controller von Promise. Werden Festplatten im JBOD betrieben, sind die Transferleistungen deutlich niedriger als die des internen EIDE-Controllers. So beträgt unter Windows 98 die Differenz bei der Burstrate zirka 18 MByte/s und bei der Kopierleistung zirka 5 MByte/s. Unter Windows 2000 sind es 22,6 MByte/s und 1,4 MByte.

Die Qualität des Onboard-Sounds ist befriedigend. Maßgebend für diese Beurteilung sind der gute Klirrfaktor von 0,029 Prozent und der ausreichende Signalrauschabstand von 62,4 dB. Mit einem Befriedigend setzt der Frequenzgang keine Akzente. Unterhalb von 30 Hz fällt er geringfügig ab und oberhalb von 10 KHz bricht er stark ein. Im dazwischenliegenden Bereich verläuft er linear.

MSI: Kompatibilität & Fazit

Das MSI K7T266 Pro-R hat die anfänglichen Kinderkrankheiten überwunden. In Bezug auf Speicherkompatibilität gab es mit den eingesetzten Speichermodulen keine Schwierigkeiten. Auch die verwendeten Steckkarten liefen ohne Beanstandungen.

Wie unsere Messungen des FSB-Taktes ergaben, läuft das Board nicht mit der exakt definierten FSB-Frequenz von 100 beziehungsweise 133,3 MHz. So arbeitet zum Beispiel eine 900-MHz-CPU mit einer Taktfrequenz von zirka 905,7 MHz und eine 1200er CPU mit 1204,3 MHz. Dieses "Tuning" trägt zur Erhöhung der Systemperformance bei.

Die drei DIMM-Sockel befinden sich zu nahe am AGP-Slot, so dass die Verriegelungshebel kaum zugänglich sind. Die Montage sehr großer Kühlkörper kann sich ebenfalls schwierig gestallten. Auf dem Board sitzen zwei Kondensatoren zu nahe am CPU-Sockel.

Während des dreistündigen Belastungstests mit SuSE Linux 7.2 lief der Testkandidat von MSI stabil. Die im BIOS angezeigten Spannungen unterscheiden sich um maximal 0,06 Volt von den gemessenen Werten. Die +5V-Spannung ist dagegen zu hoch angegeben: Sie liegt 0,14 Volt über dem korrekten Wert.

Fazit: Das MSI K7T266 Pro-R liefert in Bezug auf die Performance eine gute Vorstellung. Kompatibilitätsprobleme gibt es nicht. Der Preis für das Board ist durch die üppige Ausstattung gerechtfertigt.

Neu: Soltek SL-75DRV

Das Soltek SL-75DRV bietet neben einem AGP-4x-Pro-Slot zusätzlich einen CNR-Slot und eine Schnittstelle zum Anschluss eines Smart-Card-Readers. Darüber hinaus verfügt das Board über vier freie Lüfteranschlüsse - das integrierte System-Monitoring überwacht allerdings nur drei davon. Für die Wärmeabführung auf der VIA-Northbridge sorgt ein Kühlkörper ohne Lüfter.

Die drei DIMM-Sockel bieten Platz für insgesamt 3 GByte DDR-SDRAM und sind im Gegensatz zu den Floppy- und EIDE-Schnittstellen gut zugänglich. Stecken in den PCI-Slots lange Steckkarten, lassen sich die Kabel nur sehr umständlich entfernen.

Während des Bootvorgangs zeigt das BIOS nicht nur die CPU-Taktfrequenz an, sondern informiert auch über den eingestellten CPU-FSB und den Multiplikator.

Zu den besonderen Features des gut strukturierten BIOS-Setup zählen eine hilfreiche, manuelle Slot-IRQ-Zuordnung und ein Menüpunkt für Frequenz- und Spannungseinstellungen. Darüber hinaus stellt es Skew Adjust, ein Synchronisationsabgleich der Frequenzen im Picosekunden-Bereich, für CPU, CHIP, PCI- und AGP-Slot zur Verfügung.

Mit der RedStorm-Overclocking-Funktion bietet das SL-75DRV eine automatische Overclocking-Möglichkeit. Nach deren Aktivierung ermittelt das BIOS die höchstmögliche FSB-Taktfrequenz, bei der das Board nach Ermessen des Tuning-Tools noch stabil läuft.

Im DRAM-Clock-Control-Menü des BIOS lässt sich das Speichertiming im gewohnten Umfang verändern. Das BIOS verfügt zusätzlich über eine System-Performance genannte Funktion mit vier Stufen von Normal bis Fast.

FSB-Takt, Multiplikator, CPU-Core- und DIMM-Spannung sind wahlweise auch manuell über DIP-Schalter und Jumper konfigurierbar.

Quickinfo

Produkt

SL-75DRV

Hersteller

Soltek

Chipsatz

VIA VT8366, VIA VT8233

Slots

1 AGP-4x-Pro, 5 PCI, 1 CNR

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound

Preis

350 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

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Soltek: Performance & Sound

In Bezug auf 2D- und 3D-Performance muss sich das Soltek SL-75DRV nicht vor der Konkurrenz verstecken: Es liefert bei allen Benchmarks gute Ergebnisse. Zudem ist es den Boards mit AMD-761-Northbridge ebenbürtig und in einigen Benchmarks sogar überlegen.

In punkto Datenübertragung gibt es beim Soltek SL-75DRV keine Überraschungen. Die EIDE-Schnittstelle überträgt unter Windows 2000 im Burst-Modus 88,2 MByte/s. Der Kopierwert liegt bei 12,6 MByte/s. Ähnliche Ergebnisse erzielt die Platine auch unter Windows 98.

Schwächen offenbart der Frequenzgang im oberen Bereich ab 10 KHz. Hier bricht er bis auf -4 dB bei 20 kHz ein. Durch den guten Klirrfaktor von 0,022 Prozent und dem ausreichenden Signalrauschabstand von 66,3 dB erhält der Onboard-Sound die Note Befriedigend.

Soltek: Kompatibilität & Fazit

Das Soltek SL-75DRV hat einige Probleme mit der Speicherkompatibilität. Unser 256-MByte-Speichermodul von Samsung mit CL 2,5 verweigerte trotz konservativen Speichertimings partout den Dienst. Als ebenfalls problematisch erwies sich die "Vollbestückung" mit Modulen von MemorySolution (3 x 256 MByte CL 2,5). Diese Speicherkonfiguration führte sporadisch zu Systemabstürzen.

Mit unseren eingesetzten Referenz-Steckkarten arbeitete das Board einwandfrei.

Den dreistündigen Belastungstest unter SuSE Linux 7,2 durchlief das Soltek-Board ohne Probleme. Die im BIOS angezeigten Spannungswerte sind fast ausnahmslos sehr akkurat - sie weichen maximal um 0,02 Volt von den gemessenen Spannungen ab. Eine Ausnahme: Die +3,3V-Spannung gibt das System-Monitoring mit 3,16 Volt an und liegt damit um 0,19 Volt unter dem Messwert.

Fazit: Die Performance des Soltek SL-75DRV ist gut. Das Board hat aber noch einige Defizite in punkto Speicherkompatibilität wettzumachen, so dass man weitere BIOS-Updates abwarten sollte.

DFI: AK76-SN

Das AK76-SN von DFI präsentiert sich mit einer spartanischen Ausstattung. Annehmlichkeiten wie Onboard-Sound oder ein AMR-Slot fehlen. Dafür verfügt das Board über vier statt wie üblich drei freie Lüfteranschlüsse - überwacht werden allerdings nur zwei. Zusätzlich hat DFI der Northbridge einen Lüfter zur Kühlung spendiert.

Die zwei DIMM-Slots können bis zu 2 GByte DDR-SDRAM aufnehmen. Ärgerlich ist, dass bei AGP-Grafikkarten mit voller Länge die DIMM-Verriegelungshebel nicht mehr zugänglich sind. Der Speicher arbeitet beim AMD-760 immer mit FSB-Frequenz, weshalb eine zusätzliche Einstellungsmöglichkeit für den DRAM-Takt auf 100 MHz oder 133 MHz fehlt.

Beim Systemstart informiert das BIOS nur über die Taktfrequenz der eingesetzten CPU. Weitere hilfreiche Werte wie FSB-Takt, Multiplikator oder DRAM-Timing fehlen.

Die Vorgabe der CPU-Spannung und des Frequenzmultiplikators erfolgt über DIP-Schalter, die Einstellung des FSB-Takts über Jumper. Darüber hinaus kann man den FSB-Takt im BIOS auf bis zu 166 MHz erhöhen.

Nützliche Features wie eine Slot-IRQ-Zuordnung oder Suspend-to-RAM gibt es nicht. Dafür vermittelt das deutschsprachige Handbuch dem Anwender Mainboard-Grundlagen und hilft mit einem Troubleshooting-Abschnitt bei der Fehlersuche.

Quickinfo

Produkt

AK76-SN

Hersteller

DFI

Chipsatz

AMD AMD-761, VIA VT82C686B

Slots

1 AGP 4x , 6 PCI

Speicher

2 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

--

Preis

300 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

DFI: Performance

Das DFI AK76-SN mit AMD-Chipsatz ist sehr schnell. Es belegt in fast allen Benchmarks vordere Plätze. Beim Test der Datentransferrate über die EIDE-Schnittstelle erreichte das Board die erwarteten Kopierwerte von 12,5 MByte/s unter Windows 98 und 14,0 MByte/s unter Windows 2000.

Allerdings sind die Burstraten deutlich niedriger als bei den meisten anderen Testkandidaten. Unter Windows 2000 erreicht das Board beispielsweise nur 67,4 MByte/s, das sind rund 17 MByte/s weniger als bei VIA-KT-Boards. Dieser Effekt tritt etwa auch beim EPoX EP-8KT7A auf, das ebenfalls die AMD-761-Northbridge und die VIA-Southbridge VT82C686B verwendet.

Bei der Überprüfung der EIDE-Schnittstelle mit dem Logic Analyzer fallen keine Besonderheiten auf - das Timing ist in Ordnung. Ob die ältere Southbridge VT82C686B dem neueren Modell VT8233 einfach nur bei der EIDE-Schnittstelle hinterherhinkt oder ob die Verbindung zur Northbridge als Ursache in Frage kommt, ist Spekulation.

VIA setzt beim KT266 einen seriellen Chipset-Bus ein, der eine weit höhere Bandbreite ermöglichen soll als die alte Lösung. Auch Intel ging bei seinen Chipsets diesen Weg. Damit ließe sich die niedrigere Burst-Transferrate einfach erklären: Die Daten vom EIDE-Interface kommen von der South- zur Northbridge einfach nicht schneller durch. In der Praxis (beispielsweise beim Kopieren) zeigen sich keine Auswirkungen, da hier der Maximalwert der Burstrate sowieso nie erreicht wird. Erst mit Festplatten, die das UltraDMA100-Interface voll ausreizen, hätte man leichte Einbußen zu befürchten.

DFI: Kompatibilität & Fazit

Das DFI AK76-SN hat keine manuelle Slot-IRQ-Zuordnung. Das rächte sich im Test: Ist der USB-Port aktiviert und die Soundkarte SB128 installiert, erfolgt zwischen diesen beiden Komponenten unabhängig vom benutzten Slot immer ein IRQ-Sharing. Auswirkung auf die Performance oder Stabilität des Systems hatte dies bei unseren Tests nicht - so wie das eigentlich dank IRQ-Sharing immer sein sollte.

In der Praxis sieht das aber oft anders aus. Laut DFI soll die fixe Zuordnung nur mit der getesteten Platinen-Version AA0 auftreten und bei den darauf folgenden Mainboards beseitigt sein. DFI reichte auch ein Testmuster mit der Platinenversion AC0 nach, allerdings funktionierte dieses Board überhaupt nicht.

Alle eingesetzten Speichermodule liefen ordnungsgemäß. Abstürze oder Funktionsstörungen auf Grund von Speicherinkompatibilitäten gab es nicht.

Mit Linux-Mandrake 8.0 war kein Belastungstest möglich: Im Betrieb kam es zu Abstürzen und nicht nachvollziehbaren Hardware-Problemen. Aus diesem Grund verwendeten wir SuSE Linux 7.2. Damit arbeitete das DFI-Board einwandfrei zusammen.

Die Schwankungen im Spannungsverlauf fielen während des Belastungstests sehr gering aus. Die im BIOS aufgelistete VCore-Spannung ist jedoch ungenau: Anstelle der erwarteten 1,76 Volt (Sollwert 1,75 Volt) lasen wir einen deutlich zu hohen Wert von 1,84 Volt ab.

Fazit: Das mager ausgestattete DFI AK76-SN liefert in Bezug auf die Performance eine gute Vorstellung. Die Stabilität und Kompatibilität sind bis auf Probleme unter Linux-Mandrake 8.0 einwandfrei.

Elitegroup: K7VTA3

Die Platine des Elitegroup K7VTA3 fällt durch ihre violette Farbgebung auf. Statt eines sechsten PCI-Slots verfügt das Board über einen CNR-Steckplatz. Die drei DIMM-Sockel können laut Hersteller maximal 1,5 GByte DDR-SDRAM verwalten. Ebenso wie die Kondensatoren und Spulen für die Spannungsregler liegen sie allerdings zu nahe am CPU-Sockel (Keep-Out-Area). Probleme bei der Montage von CPU-Kühlkörpern sind so vorprogrammiert.

Beim K7VTA3 sitzt nur ein passiver Kühlkörper auf der VIA-Northbridge. Dafür gibt es an anderer Stelle mehr Luxus: Insgesamt gibt es sechs USB-Ports, eine Keyboard/Maus-Power-On-Funktion und einen Audiostecker. Letzterer ermöglicht den Anschluss eines Frontpanels, das einen Line-Ausgang und einen Mikrofoneingang beherbergt. Die Slotblende ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Elitegroup zeigt sich dafür an anderer Stelle wieder spendabler: Der Packung liegen gleich zwei UltraDMA/100-Kabel bei.

Nützlich: Das BIOS zeigt während des Systemstarts neben der CPU-Frequenz auch den Kennbuchstaben C für 266 MHz FSB-Taktfrequenz an. CPUs mit einem 200-MHz-FSB haben keine Kennung. Leider fehlen Informationen über DRAM-Takt, FSB oder CPU-Multiplikator. Die Konfiguration des Boards erfolgt hauptsächlich über das BIOS. Lediglich ein Jumper gibt den FSB-Grundtakt von 100 oder 133 MHz (200 und 266 MHz per DDR-Verfahren) vor.

Im BIOS lassen sich nur bei 133 MHz FSB-Grundtakt weitere Zwischenstufen vorgeben. Der Frequenzmultiplikator oder CPU-/DIMM-Spannungen lassen sich nicht ändern.

Eine hilfreiche manuelle Slot-IRQ-Zuordnung hat Elitegroup im BIOS nicht vorgesehen, so dass IRQ-Sharing und damit verbundene Konfigurationsprobleme oft nicht zu vermeiden sind.

Quickinfo

Produkt

K7VTA3

Hersteller

Elitegroup

Chipsatz

VIA VT8366, VIA VT8233

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 CNR

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound

Preis

250 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Elitegroup: Performance & Sound

Das Elitegroup KTVTA3 kann weder in der 2D- noch in der 3D-Performance mithalten. Es liegt nur knapp über dem leistungsschwachen Transcend TS-ALR4 mit ALiMAGIK-1-Chipsatz. Wie die Speichertransferraten bei Schreib- und Leseoperationen zeigen, hat der Hersteller aber noch genügend Spielraum für Optimierungen.

Die EIDE-Kopierleistung des Elitegroup K7VTA3 sowie die Burstrate sind unter Windows 2000 und Windows 98 auf dem erwarteten Niveau des KT266-Chipsatzes.

Der Klirrfaktor des Onboard-Sounds ist mit 0,065 Prozent bei zirka -2 dB Ausgangspegel (voll aufgezogene Regler) befriedigend. Der Signalrauschabstand erreicht mit 62,61 dB nur ein Ausreichend. Gleiches gilt auch für den Frequenzgang. Dieser ist bis 2 KHz linear und fällt dann im höheren Frequenzbereich stark ab, bei einem insgesamt um 2 dB zu niedrigen Gesamtpegel.

Elitegroup: Kompatibilität & Fazit

Die automatische IRQ-Verteilung funktioniert beim Elitegroup K7VTA3 trotz Umstecken der betroffenen Komponenten wie zum Beispiel Netzwerkkarte oder Soundkarte nicht immer einwandfrei. Eine manuelle Slot-IRQ-Zuordnung fehlt im BIOS.

In Bezug auf die Kompatibilität mit Speichermodulen und Steckkarten zeigte sich das Board sehr kooperativ. Mit allen von uns eingesetzten Komponenten arbeitete es fehlerfrei.

Ein Manko der Platine ist die Funktion Suspend-to-RAM. Aktiviert man die Funktion, fährt das System laut Anzeige der entsprechenden LEDs korrekt herunter. Beim Reaktivieren des Systems bleibt der Bildschirm jedoch dunkel.

Auch mit USB-Tastatur und -Maus hatte das Board Schwierigkeiten. Die offerierten Funktionen wie PowerOn oder der Suspend-Mode unter Windows funktionierten nicht mit diesen Eingabegeräten.

Das Elitegroup-Board absolviert den Belastungstest unter Linux-Mandrake 8.0 ohne Probleme. Im BIOS liegen die angezeigten Spannungswerte innerhalb eines Toleranzbereiches von 0,05 Volt. Eine Ausnahme bildet jedoch die +12V-Spannung, die um mehr als 0,1 Volt vom gemessenen Sollwert abweicht.

Fazit: Das Elitegroup K7VTA3 hat mit Funktionsmängeln zu kämpfen, von denen sich aber der größte Teil mit einem BIOS-Update erledigen lassen dürfte. In der Performance kann es nicht überzeugen. Der niedrige Preis spricht jedoch für das Board.

EPoX: EP-8K7A

Das EP-8K7A bestückt EPoX mit nur zwei DIMM-Sockeln - ein Manko der AMD-761-Northbridge. Damit beschränkt sich der maximale Speicher auf 1 GByte DDR-SDRAM. Aus thermischen Gründen und um Platz auf dem Board zu sparen, haben die Entwickler von EPoX insgesamt sechs Spannungsregler auf die Mainboard-Unterseite gelötet. Dafür ist Platz für eine Post-Code-Anzeige. Die Bedeutung der angezeigten Codes ist dem Handbuch zu entnehmen und bei der Diagnose von Fehlern hilfreich.

Ein weiteres nützliches Feature ist das im BIOS integrierte Award-Flash-Utility, das das Updaten der Firmware erleichtert. Ein Lüfter mit Kühlkörper schützt die Northbridge vor zu hohen Temperaturen. Optional ist eine Mainboard-Version mit RAID-Controller HPT370A von HighPoint erhältlich. Ein Bracket mit zwei USB-Ports ist serienmäßig im Lieferumfang enthalten.

Laut EPoX ist das Award-BIOS trotz des ältlichen Datums vom 20.03.2001 aktuell (Stand: Juli 2001). Während der Bootphase zeigt es nur die Taktfrequenz der installierten CPU. Informationen über FSB- oder Speichertakt fehlen.

Über einen DIP-Schalter lässt sich die FSB-Taktfrequenz vorgeben. Zusätzlich ermöglicht das BIOS, den gewünschten FSB-Takt bis maximal 166 MHz zu variieren. Darüber hinaus lassen sich Multiplikator, CPU-Vcore und DDR-SDRAM-Spannung per DIP-Schalter festlegen. Die Einstellung des Speichertimings erfolgt automatisch oder manuell. Für Letzteres bietet das BIOS acht veränderbare Timing-Parameter wie CAS-Latency, Trp, Trc und Trcd.

Gut: Eine manuelle Slot-IRQ-Zuordnung kann den Anwender bei der Konfiguration von Steckkarten unterstützen. Zusätzlich informiert es, welche IRQs das BIOS an die installierten Komponenten in den Slots vergeben hat.

Quickinfo

Produkt

EP-8K7A

Hersteller

EPoX

Chipsatz

AMD AMD-761, VIA VT82C686B

Slots

1 AGP 4x, 6 PCI

Speicher

2 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound, Post-Code-Anzeige

Preis

370 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

EPoX: Performance & Sound

Das EPoX EP-8K7A erreicht annähernd die Performance des chipgleichen DFI AK76-SN. Der geringfügige Leistungsnachteil begründet sich durch den geringeren Speichertransfer bei Lese-Operationen, wie die Ergebnisse mit tecMEM zeigen.

Beim Datentransfer über die EIDE-Schnittstelle erreichte das Board unter Windows 2000 einen guten Kopierwert von 14,0 MByte/s. Die Lowlevel-Burstrate des Boards ist mit 67,7 MByte/s dagegen niedriger als bei Boards mit VIAs KT266-Chipsatz. Ähnlich verhält sich das Board auch unter Windows 98. Wie beim DFI AK76-SN steht der AMD-Northbridge eine VIA-Southbridge VT82C686B bei, die den EIDE-Controller beinhaltet. Auch beim DFI-Board haben wir die niedrige Burstrate gemessen.

Der Onboard-Sound erreicht die Gesamtnote Befriedigend. Positiv fiel der sehr gute Frequenzgang auf. Der ausreichende Signalrauschabstand von 64,5 dB und der befriedigende Klirrfaktor von 0,061 Prozent verhindern jedoch eine bessere Beurteilung.

EPoX: Kompatibilität & Fazit

Die Installation unserer Referenzsteckkarten bereitete dem Board Probleme. Trotz freier und/oder manuell zugeordneter IRQs wollte das BIOS die Ressourcen der einzelnen Steckkarten partout nicht zuordnen. IRQ-Sharing war somit nicht vermeidbar. Das Board durchlief unseren Testparcours trotzdem stabil ohne Abstürze. Mit allen angebotenen Speichermodulen arbeitete das EPoX EP-8K7A einwandfrei zusammen.

Der Belastungstest zeigt: Das EPoX-Board verfügt über eine gute Spannungsstabilisierung. Die im BIOS angezeigte Core-Spannung weicht um nur 0,01 Volt vom Sollwert ab, alle übrigen Messwerte bewegen sich innerhalb von 0,05 Volt Abweichung. Lediglich die +12V-Spannung wird um 0,15 Volt zu hoch angegeben.

Fazit: Das EPoX EP-8K7A liefert in Bezug auf die Performance eine gute Vorstellung. Die Kompatibilität ist sehr gut. Der Käufer erhält ein solides Board in guter Qualität.

Gigabyte: GA-7VTX

Gigabyte setzt beim GA-7VTX seine Dual-BIOS-Technologie ein, bei der ein zweiter BIOS-Baustein als Reserve bei Update-Katastrophen dient. Zudem begnügt sich der Hersteller nicht mit der vom KT266-Chipsatz zur Verfügung gestellten Sound-Hardware, sondern setzt auf den Soundchip CT5880 von Creative Labs. Die Platine ist weiterhin mit einem AGP-4x-Pro-Slot samt externem Stromversorgungsstecker ausgestattet. Vier der sechs USB-Ports sind über verpolungssichere Steckbuchsen auf der Platine zugänglich. Dem Board liegt allerdings nur ein Bracket mit zwei USB-Ports bei - das ist trotzdem mehr als bei vielen Mitbewerbern.

Wie das Gros der Testkandidaten schützt Gigabyte die Northbridge mit einem Lüfter vor zu hohen Temperaturen. Die drei gut zugänglichen DIMM-Sockel können insgesamt 3 GByte DDR-SDRAM aufnehmen. PowerOn per PS/2- oder USB-Tastatur und Maus sowie ein AMR-Slot ergänzen den Funktionsumfang des Boards.

Das AMI-BIOS Version F3B zeigt während des Systemstarts nur die Frequenz der CPU. Hilfreiche Kontrollwerte wie FSB-Takt, Multiplikator oder DRAM-Frequenz fehlen. Die Konfiguration der Board-Parameter erfolgt per DIP-Schalter und BIOS. Im BIOS-Menü lässt sich der CPU-FSB-Takt bis maximal 161 MHz einstellen - per DIP-Schalter sogar bis 170 MHz. Die CPU-Vcore-Spannung kann hingegen nicht manuell verändert werden: Nur die AGP- und die DIMM-Spannung lassen sich um maximal 0,2 Volt heraufsetzen.

Das Speichertiming kann man per SPD oder manuell modifizieren. Dafür stehen Einstellungen wie: Frequenz, CAS-Latency und Command Rate zur Verfügung. Zusätzlich ermöglicht es das BIOS, im Menüpunkt "Top Performance" die Leistung zu erhöhen. Eine Slot-IRQ-Zuordnung und umfangreiche Powermanagement-Einstellungen runden die BIOS-Optionen ab.

Quickinfo

Produkt

GA-7VTX

Hersteller

Gigabyte

Chipsatz

VIA VT8366, VIA VT8233

Slots

1 AGP-4x-Pro, 5 PCI, 1 AMR

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound

Preis

390 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Gigabyte: Performance & Sound

Das Gigabyte GA-7VTX erreicht in den Praxis-Benchmarks annähernd die Performance der Boards mit AMD-Chipsatz. Lediglich unter 3DMark2001/2000 zeigt es Leistungseinbußen. Der Grund ist die geringere Speichertransferleistung bei Schreiboperationen, wie Tests mit tecMEM zeigen.

Bei den Datentransferraten über die EIDE -Schnittstelle erreichte das Board unter Windows 2000 einen Praxiskopierwert von 13,6 MByte/s und eine Burstrate von 84,5 MByte/s. Das liegt an dem gewohnt guten Leistungsniveau des VIA-KT266-Chipsatzes.

Der Frequenzverlauf des Onboard-Sounds ist miserabel. Der untere Frequenzbereich ist quasi nicht existent. Außerdem liegt der maximale Ausgangspegel statt bei 0 nur bei -5 dB. Der Klirrfaktor mit 0,092 Prozent und der Signalrauschabstand mit 63,2 dB werten den Gesamteindruck mit einem Befriedigend und Ausreichend nicht auf.

Gigabyte: Kompatibilität & Fazit

Das GA-7VTX lief auf unseren Testplattformen stabil. Bei der Installation ist eine Besonderheit zu beachten: Statt des PCI-Slots 1 oder 5 teilt sich der PCI-Slot 4 den IRQ mit dem AGP-Steckplatz.

Die Überprüfung der Speicherkompatibilität verlief ohne Beanstandungen. Alle eingesetzten Speichermodule arbeiteten mit den entsprechenden Timings mit der Platine korrekt zusammen.

In unserem Test bewies das GA-7VTX, dass PowerOn per USB-Keyboard und Maus funktioniert. Probleme gab es nur, wenn gleichzeitig eine USB-Tastatur und eine PS/2-Maus installiert waren. In dieser Konfiguration verweigerte die Maus den Dienst. Eine zusätzlich angeschlossene USB-Maus arbeitete dagegen fehlerfrei.

Positiv: Der CPU-Temperatursensor ist flexibel ausgelegt. Durch den direkten Kontakt zur CPU-Oberfläche und die geringe Sensormasse reagiert der Fühler schnell und genau auf Temperaturänderungen.

Wer sein altes Mainboard durch das Gigabyte GA-7VTX ersetzen will, wird im Bereich der DIMM-Sockel eine Befestigungsbohrung vermissen. Diese Standardöffnung ist auf der Platine nur aufgezeichnet. Dafür hat der Hersteller zur besseren mechanischen Stabilität im Bereich der EIDE-Stecker ein Loch spendiert.

Beim Belastungstest mit Linux-Mandrake 8.0 traten mit dem Gigabyte-Board keine Probleme auf. Unsere Messungen ergaben, dass die im BIOS angezeigten Spannungswerte nur unwesentlich - innerhalb eines 0,05-Volt-Bereichs - von den Sollwerten abweichen.

Fazit: Das Gigabyte GA-7VTX hat eine gute Performance, die an die Boards mit AMD-760-Chipset herankommt. Das Board bietet die beste Kompatibilität im Testfeld. Trotz einiger Zusatz-Features ist der Preis für dieses Board zu hoch.

Transcend: TS-ALR4

Das Transcend TS-ALR4 kann mit seinen drei DIMM-Sockeln insgesamt 3GByte DDR-SDRAM adressieren. Allerdings sind sie viel zu nahe am AGP-Slot platziert. Um bei eingesteckter AGP-Grafikkarte an die Entriegelungshebel der Speichersockel zu kommen, bedarf es deshalb einiger Fingerakrobatik.

Hilfreich bei Fehlerdiagnose sind zwei neben dem Front-Panel-Stecker befindliche LEDs. Sie signalisieren, ob das Board mit der 5-Volt- und 3,3-Volt-Spannung korrekt versorgt wird. Die Temperatur überwachen statt wie üblich zwei, gleich drei Sensoren.

Onboard-Sound ohne 3D-Funktionalität und PowerOn-Keyboard sind serienmäßig. Die Kühlung der Northbridge übernimmt ein Kühlkörper - einen Lüfter hat Transcend eingespart.

Das Award-BIOS des TS-ALR4 zeigt beim Systemstart nur die Prozessorfrequenz an. Informationen über Multiplikator, FSB-Takt und DRAM-Frequenz fehlen.

Das Board wird per DIP-Schalter und BIOS konfiguriert. Der FSB-Grundtakt von 100 und 133 MHz muss per DIP-Schalter für die entsprechende CPU manuell vorgegeben werden. Zusätzlich lässt sich der FSB-Takt im BIOS von 100 bis 146 MHz stufenweise verändern.

Eine hilfreiche manuelle Slot-IRQ-Zuordnung existiert im BIOS nicht. Vermisst haben wir auch die mittlerweile zum Standard gehörende Funktion Suspend-to-RAM.

Irrtümlich führt Transcend im BIOS einen dritten seriellen Port auf. Dieser aktiviert aber nur die IrDA-Schnittstelle mit separatem IRQ.

Quickinfo

Produkt

TS-ALR4

Hersteller

Transcend

Chipsatz

ALi M1647, ALi M1535D+

Slots

1 AGP 4x, 6 PCI

Speicher

3 DIMM: DDR-SDRAM

Sonstiges

Onboard-Sound

Preis

350 Mark

Preisvergleich & Shop

Händler & Preise

Die Quickinfo-Tabelle beinhaltet nur die wichtigsten Informationen für einen schnellen Überblick. Die vollständigen Daten der Mainboards finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Transcend: Performance & Sound

Das mit ALiMAGIK-1-Chipsatz ausgestattete Transcend TS-ALR4 fällt bei 2D- und 3D-Benchmarks deutlich zurück. Ursache für diese Performance-Schwäche ist die niedrige Speichertransferrate besonders bei Schreiboperationen.

Die Burstrate der EIDE-Schnittstelle beträgt 82,4 MByte/s und erreicht damit das Leistungsniveau der VIA-Boards. Beim praxisnahen Kopiertest belegt das Board mit einem Wert von 11,0 MByte/s nur einen hinteren Platz.

Extrem schlecht sind die Messwerte des Onboard-Sounds. Der Frequenzgang besitzt quasi keinen Tiefenbereich. Zusätzlich erreichen die zwei Kanäle eine Differenz von bis zu 6 dB bei einem maximalen Pegel von -1,5 und -7,5 dB. Ein Klirrfaktor von 23,68 Prozent und der Signalrauschabstand von 63,67 dB werten die Qualität des Onboard-Sounds weiter stark ab. Der hohe Klirrfaktor bleibt auch bei niedrigerem Ausgangspegel bestehen. Für die Gesamtbeurteilung bleibt nur ein Ungenügend.

Transcend: Kompatibilität & Fazit

Das BIOS bietet neben der CAS-Latency auch eine Optionen für die DRAM-Performance an. Sie reicht von Slow bis Ultra2. Der Speicher von Infineon und Corsair (beide CL2) funktionierten bis zur Ultra-Einstellung. Die Module von MemorySolution, Corsair und Samsung (alle CL2,5) liefen nur bis zur Vorgabe Normal einwandfrei.

Bei manueller Konfiguration des FSB-Takts per DIP-Schalter und BIOS hängt sich das System beim Neustart oftmals auf. Ist der Bootvorgang erfolgreich, arbeitet das Board trotz eingestellter DRAM-Frequenz von 133 MHz immer nur mit einem Speichertakt von 100 MHz (200 MHz DDR). Bei den Einstellungen Default im BIOS und FSB 133 MHz (DIP-Schalter) funktioniert das TS-ALR4 dagegen korrekt mit einem Speichertakt von 133 MHz.

Wie schon im letzten Beta-Test bereitet der immer noch eingesetzte BIOS-Bausstein von EON Probleme. Dieser löscht sich sporadisch nach Änderungen im BIOS. Transcend hat dieses Problem erkannt und verwendet zukünftig BIOS-Bausteine von Macronix.

Besondere Schwierigkeiten bereitete uns die Montage von handelsüblichen CPU-Kühlkörpern. Die DIMM-Sockel und die hohen Kondensatoren der Spannungsversorgung befinden sich so nahe am CPU-Sockel, dass die Montage der Kühlaufsätze viel Geschick und Geduld erfordert.

Im Belastungstest unter Linux-Mandrake 8.0 läuft das Transcend-Board stabil und weist nur geringe Spannungsschankungen auf. Während die VCore-Spannung mit 1,78 Volt nur um 0,05 Volt vom tatsächlichen Wert (1,71 Volt) abweicht, liegen die Werte für die +3,3V- und die +12V-Spannung um 0,1 Volt beziehungsweise 0,2 Volt daneben.

Fazit: Die Performance des TS-ALR4 liegt im unteren Bereich des Testfeldes. Den miserablen Onboard-Sound und einige Unzulänglichkeiten muss Transcend noch beseitigen.

Fazit

Unser Test zeigt: Wer heute einen neuen PC auf Socket A-Basis mit maximaler Leistung kauft, erhält stabile DDR-Serienboards mit AMD-, VIA- und ALi-Chipsatz.

In punkto Gesamtperformance erreichen die Boards mit VIA-KT266-Chipsatz wie das MSI K7T266 Pro-R und das Soltek SL-75DRV zusammen mit dem ASUS A7M266 (AMD-761 Northbridge und VIA VT82C 686B Southbridge) die besten Ergebnisse, wobei das Soltek-Board noch einige Probleme mit der Speicherkompatibilität hat.

Die Leistungen der VIA-KT266 Boards sind aber uneinheitlich, denn die chipgleichen Boards wie Elitegroup K7VTA3 und das Fujitsu-Siemens S1289 liegen in der Performance deutlich hinter den Spitzenkandidaten. Hier sind noch BIOS-Optimierungen möglich. Das Schlusslicht bildet das mit ALi-Chipsatz ausgestattete Transcend TS-ALR4, das zusätzlich durch seine miserable Onboard-Soundqualität auffällt. Die Leistungsunterschiede lassen sich anhand der erzielten Transferleistungen des Speichers gut belegen.

Für eine Kaufentscheidung ist neben der Performance die Kompatibilität und Ausstattung eines Boards maßgeblich. In unserem Testfeld liegt das MSI K7T266 Pro-R in beiden Punkten vorne. Ebenfalls mit sehr guter Kompatibilität kann das Gigabyte GA-7VTX auftrumpfen.

Vor einem Mischbetrieb mit Speichermodulen verschiedener Hersteller und CAS-Latency müssen wir warnen. In keinem von uns getesteten Fall funktionierten die Systeme einwandfrei.

In unserer tecDaten-Tabelle finden Sie alle Testergebnisse und technischen Daten auf einen Blick. Dort können Sie sich auch Ihren persönlichen Testsieger nach eigenen Kriterien errechnen lassen. (hal/mma)

Benchmarks

Bitte beachten Sie: Bei den Testkandidaten handelt es sich mittlerweile um serienreife Mainboards. Die Hardware und das BIOS entsprechen der Serienproduktion. Aber trotzdem feilen die Hersteller weiter am BIOS. Diese Verbesserungen führen nicht nur zu einer höheren Kompatibilität, sondern erfahrungsgemäß auch noch zu leichten Performance-Steigerungen.

Die Tests wurden mit Windows 98 SE sowie unter Windows 2000 durchgeführt. Die jeweiligen Konfigurationsänderungen hinsichtlich Prozessor und Speichertyp finden Sie in den Benchmark-Diagrammen auf den folgenden Seiten.

Weitere Benchmark-Ergebnisse und alle technischen Daten der getesteten Mainboards haben wir in der tecDaten-Tabelle für Sie aufbereitet.

2D-Benchmarks

Wir testen hier die Kompatibilität und Performance bei Standard-Anwendungen unter verschiedenen Betriebssystemen. Als Benchmark kommt der BAPCo SYSmark2000 zum Einsatz.

EIDE-Benchmarks

Die Performance der Festplatte hat fast keine Auswirkung auf den Anwendungs-Benchmark SYSmark2000 bei 128 MByte Arbeitspeicher. Ein Großteil der Test läuft im Arbeitsspeicher ab. Auch 3DMark2001/2000 greifen beim Testen kaum auf das EIDE-Interface zu. Trotzdem beeinflusst die Performance des Festplatten-Controllers die subjektiv empfundene Geschwindigkeit eines Windows-Systems. Die Dauer des Boot-Vorgangs oder die Bildbearbeitungs mit sehr großen Dateien hängen von der Geschwindigkeit der EIDE-Schnittstelle ab. Auch beim Kopieren größerer Dateibestände wird der Unterschied zwischen einem schnellen und einem langsamen System deutlich.

Wir testen mit unserem praxisnahen Benchmark tecMark unter Windows 2000 die Kopierleistung. Zusätzlich setzen wir zur Bestimmung der maximalen Transferrate der Schnittstelle unseren Lowlevel-Benchmark tecHD ein. Alle Werte ermitteln wir am internen EIDE-Controller.

OpenGL

SPECviewperf 6.1.2 ist ein OpenGL Real-World-Benchmark. Er nutzt Funktionen zur Modellierung von Objekten der industriellen Designer-Software Pro/DESIGNER von Parametric Technology Corporation. In unserem Test kommt die Benchmark-Suite ProCDRS-03 zur Anwendung.

Indy3D ist ein OpenGL-basierender, synthetischer Benchmark. Er testet die drei wichtigsten Anwendungsgebiete im Bereich Grafik-High-End für den beruflichen Einsatz: CAD-Anwendungen, Animationen und Simulationen. Wir verwenden aus diesem Packet den Benchmark für die Simulation.

DirectX

Der Benchmark 3DMark2001/2000 verlangt nicht nur nach Rechen- und Grafikleistung, sondern beansprucht auch den AGP-Bus und das Speicher-Interface. Wir führen deshalb auch Tests mit unterschiedlichen Speichertypen, Prozessoren, Grafikkarten und Betriebssystemen durch.

3D-Spiele

Das 3D-Spiel Quake III Arena V1.17 Retail Version benutzt OpenGL. Wir testen in der Einstellung High mit Sound und der Demo1.

Als 3D-Praxistest setzen wir das Spiel Unreal mit der Patchversion 226 final ein. Es belastet besonders die CPU und den Systemspeicher. Bei Unreal ist die Bildrate nach mindestens drei Zyklen mit der Option timedemo 1 angegeben. Das 3D-Spiel arbeitet dabei mit 800x600 Bildpunkten, 32 Bit Farbtiefe und mit Hardware-Rendering.