Silicon Integrated Systems (SiS) unterzog den 645DX-Chipsatz einem Facelifting und stellt erste Testmuster mit SiS648 zur Verfügung. Das Chipsatzgespann besteht aus der SiS648-Northbridge und der SiS963-Southbridge.
Anders als beim VIA P4X333 sind Lizenzstreitigkeiten zwischen Intel und SiS nicht zu erwarten. Denn der taiwanische Hersteller hat die notwendigen Lizenzen schon im Vorfeld offiziell erworben.
Der PC400-Speicher ist ein Problem des Chipsatzes. Eine JEDEC-Vorgabe für diesen Speichertyp existiert nicht. So kann jeder Speicherhersteller die Spezifikationen nach eigenen Vorgaben festlegen. Wie unser Test zeigt, ist daher eine Kompatibilität zwischen PC400-Speichermodulen verschiedener Hersteller nicht gewährleistet.
Das könnte ein Grund dafür sein, dass SiS diesen Chipsatz nach eigenen Angaben jetzt offiziell nur für PC333-Speicher frei gibt. In älteren Hersteller-Roadmaps (CeBIT 2002) wird der SiS648 noch als PC400-Chipsatz geführt. Das SiS-Referenzboard lässt sich zwar mit PC400-Speicher betreiben, allerdings nur in einer vom BIOS vorgegebenen übertakteten Option.
Der SiS648-Chipsatz kann mit einigen Neuerungen auftrumpfen. So wurde der Speichertakt von 166 auf 200 MHz (400 MHz DDR) erhöht. Zusätzlich beherrscht die Northbridge AGP 8x. Die Datentransferrate der MuTIOL-Schnittstelle ist doppelt so hoch wie die des Vorgängers SiS962, und in der Southbridge sind USB-2.0- und IEEE-1394A-Controller integriert.
Mit diesen Features will SiS die Ausstattung und die gute Performance des Vorgängers SiS645DX deutlich verbessern und dem Chipsatz VIA P4X333 Paroli bieten. Ob der Hersteller das hochgesteckte Ziel erreicht hat, zeigt unser ausführlicher Test des SiS-Referenzboards. Außerdem vergleichen wir, wie sich der SiS648 in punkto Performance gegenüber den anderen 533-MHz-FSB-Chipsätzen wie VIA P4X333, Intel i845G und i850E sowie SiS SiS645DX bewährt.
SiS Northbridge SiS648
Bereits im März 2002 auf der CeBIT zeigte die taiwanische Chipsatzschmiede einen Prototypen des SiS648 für Pentium-4-Prozessoren mit 533-MHz-FSB und PC400-Bestückung. Erst jetzt im Juli 2002 sind erste Testsamples in Form von SiS-Referenzboards erhältlich.
Die Northbridge SiS648 unterstützt neben dem AGP-8x-Modus nach dem AGP-3.0-Standard zusätzlich den von der JEDEC nicht spezifizierten PC400-Speicher. Der AGP-Bus erreicht mit dieser 8x-Technik eine theoretische Transferrate von 1,99 GByte/s. AGP-4x/2x-Modi mit 0,99/0,49 GByte/s beherrscht der Chipsatz ebenfalls.
Der SiS648 kann die Speichermodule asynchron und synchron zum FSB-Takt mit Daten speisen. Bei einer Frequenz von 200 MHz (400 MHz DDR) erreicht er eine Bandbreite von 2,98 GByte/s und mit PC333 2,48 GByte/s. Der maximale Speicherausbau beträgt drei GByte verteilt auf drei Slots zu je einem GByte. ECC-Module werden nicht unterstützt. Ein Manko: Kommen PC333- oder PC400-Module zum Einsatz, beschränkt der Hersteller die Bestückung auf maximal zwei statt drei Speichermodule.
Um Datenengpässe zu vermeiden hat SiS gegenüber dem Vorgänger SiS645DX die Bandbreite zwischen der North- und Southbridge auf 0,99 GByte/s verdoppelt. Die 16 Bit breite MuTIOL-Verbindung (Multi-Threaded-I/O-Link) arbeitet bidirektional statt mit 66 jetzt mit 133 MHz (533 MHz Quad-Pumped). Im Vergleich dazu transportieren die Intel-Hub-Technik 254 MByte/s und das V-Link-Verfahren von VIA 509 MByte/s an Daten.
SiS Southbridge SiS963
Der SiS648-Northbridge steht die SiS963-Southbridge zur Seite. Der Nachfolger des SiS961/962 arbeitet wie der SiS648-Baustein ebenfalls mit der 0,99 GByte/s schnellen MuTIOL-Schnittstelle.
Zu den integrierten Ausstattungsmerkmalen des SiS963 zählen ein USB-2.0- und drei USB-1.1-Controller mit Transferraten von 480 und 12 MBit/s. Insgesamt stehen dem Anwender sechs USB-2.0/1.1-Ports zur Verfügung. Das Aufschalten des jeweiligen USB-Controllers an den entsprechenden Port erfolgt dynamisch und hängt vom angeschlossenen Gerät (USB2.0/1.1) ab.
Darüber hinaus verfügt der Southbridge-Baustein über einen IEEE-1394A-Controller. Dieser bietet über einen zusätzlichen IEEE-1394A-PHY-Baustein drei Ports mit einer Datenrate von je 400 MBit/s.
Darüber hinaus verwaltet der SiS963 insgesamt sechs PCI-Slots und einen Dual-IDE-Controller für Betriebsmodi bis Ultra-ATA/133. Mit externen AC'97-Codecs lassen sich insgesamt sechs Audio-Kanäle ansteuern. Ein weiterer Codec (MC'97) erschließt die V.90-Modem-Funktionalität. Der integrierte Fast Ethernet/Home Networking-Controller unterstützt über ein MII-Interface und einen zusätzlichen PHY-Baustein 10/100-MBit-Fast-Ethernet und 1/10-MBit-HPNA 2.0. Die Modem- und Netzwerkfunktionalität lässt sich auch über einen ACR-Slot mit einer geeigneten Steckkarte nutzen.
Den Datentransport der seriellen, parallelen und Floppy-Disk-Schnittstellen sowie des BIOS steuert ein externer LPC-Super I/O-Chip. Bereits im SiS963 integriert sind das Maus- und Tastatur-Interface.
VIA Northbridge P4X333
Der VIA Apollo P4X333-Chipsatz unterstützt den Intel Pentium 4 und Celeron im mPGA478-Sockel. Das in 0,22 µm gefertigte Gespann aus der 664-poligen Northbridge P4X333 (VT8754) und der 487-poligen Southbridge VT8235 ist pinkompatibel zum Vorgänger P4X266/A.
Wie der Namenszug des Chipsatzes bereits suggeriert, unterstützt die Northbridge jetzt PC333-Speicher. Zusätzlich hat der Hersteller den maximalen Speicherausbau von bisher vier auf 32 GByte erhöht. Der P4X333 kann damit insgesamt acht Speicher-Slots mit je 4-GByte-Modulen verwalten. Die Speicherbandbreite beträgt mit PC333-Speicher 2,48 GByte/s, demgegenüber stehen 1,99 GByte/s mit PC266-DDR-SDRAM. Um Speicherfehler zu vermeiden, bietet der Memory-Controller zusätzlich eine ECC-Fehlerkorrektur.
Auch den AGP-Controller hat VIA überarbeitet. Er arbeitet nach AGP-3.0-Spezifikation im AGP-8x-Modus. Die theoretische Transferrate hat sich gegenüber AGP 4x von 0,99 auf 1,99 GByte/s verdoppelt. Zusätzlich garantiert VIA eine Abwärtskompatibilität bis zu AGP 2x.
Den beim P4X333 als neu gepriesene FSB-Takt von 133 MHz (533 MHz Quad-Pumped) unterstützt laut VIAs White-Papers auch schon der P4X266A-Chipsatz. Mangels geeigneter CPUs wurde diese Tatsache jedoch nicht marketingwirksam bekannt. Die CPU-Northbridge-Verbindung erreicht bei einer Taktung von 133 MHz eine Datenrate von 2,98 GByte/s.
Um den erhöhten Anforderungen der Prozessor-, AGP- und Speicheranbindung gerecht zu werden, hat VIA die Geschwindigkeit des V-Link-Interfaces verdoppelt. Es transportiert Daten über den 8 Bit breiten Bus jetzt mit einer Frequenz von 133 MHz und wird von VIA als Double-Speed V-Link Architektur bezeichnet. Der Quad-Pumped-Bus erreicht eine theoretische Datenrate von 509 MByte/s. Die herkömmliche V-Link-Verbindung mit 66 MHz schafft nur 254 MByte/s.
VIA Southbridge VT8235
Die Ansteuerung der Peripherie übernimmt als Nachfolger des VT8233A der Southbridge-Baustein VT8235. Dieser verfügt wie die Northbridge ebenfalls über das Double-Speed V-Link Interface mit Datentransfers von bis zu 509 GByte/s.
Zu den besonderen Features des VT8235 zählten die drei integrierten USB-2.0-Controller. Sie stellen insgesamt sechs USB-Ports zur Verfügung. Diese Schnittstellen erreichen Transferraten von je 480 MBit/s.
Mehr Innovationen hat der VT8235 gegenüber dem Vorgänger nicht zu bieten. Zur weiteren Standardausstattung gehören maximal fünf PCI-Slots und ein Ultra-ATA/133-Interface mit zwei IDE-Kanälen. Die Audio-Verarbeitung erfolgt nach dem AC '97-Standard. Insgesamt können sechs Audiokanäle nach dem Surroundverfahren vom Chip angesteuert werden. Darüber hinaus verfügt die Southbridge über einen MC '97- sowie 10/100-Ethernet-Controller. Der Letztere benötigt für die volle Funktionalität einen zusätzlichen MAC-Baustein auf dem Board.
Ein LPC-Interface kann einen externen Super I/O-Chip ansteuern, der die Datenströme der seriellen, parallelen, IR- und Floppy-Disk-Schnittstellen regelt. Die Tastatur und die Maus werden direkt von dem Southbridge-Chip angesprochen. Ein Serial-ATA- und ein Wireless-LAN-Interface (802.11b) will VIA in seinem nächsten Southbridge-Upgrade integrieren.
Pentium-4-Chipsätze im Vergleich
In punkto neue Features ist der SiS648-Chipsatz gut ausgestattet. Gegenüber dem Vorgänger SiS645DX hat sich der Speichertakt von 166 auf 200 MHz (400 MHz DDR) erhöht. Zusätzlich hat der Hersteller die Geschwindigkeit des MuTIOL-Interface erhöht und den Chipsatz um die AGP-8X-, USB-2.0- und IEEE-1394A-Funktionalität erweitert.
Intel bietet neben dem i845G eine weitere Variante der neuen 845er Familie an, den i845E. Im Gegensatz zum i845G bietet der i845E keine integrierte Grafik-Engine und PC133-SDRAM-Unterstützung. Dafür gibt es beim i845E ECC-Support bei entsprechenden DDR-SDRAM-Modulen.
Beim Nachfolger (i850E) des i850 erhöhte Intel den FSB-Takt. Inoffiziell unterstützt er außerdem PC1066-RDRAM. Mehr Informationen zu den neuen Intel-Chipsätzen erhalten Sie hier.
Der VIA P4X333 bietet außer dem überarbeiteten Speicher-Controller und der AGP-8x-sowie USB-2.0-Funktionalität keine weiteren Neuerungen.
In der folgenden Tabelle finden Sie die Features der aktuellen Chipsätze i845E(G), i850E, P4X333, SiS645DX und SiS648 gegenübergestellt.
Benchmark-Vorbetrachtung
Die Tests des SiS648-Chipsatzes führten wir mit einem SiS-Referenzboard mit BIOS-Version 648pm11 vom 04.07.2002 durch. Alle Benchmarks haben wir mit Pentium-4-Prozessoren bei 2,4 GHz Taktfrequenz laufen lassen. Allerdings arbeitete der Testkandidat mit einer erhöhten FSB-Taktfrequenz von 134,8 MHz, daraus resultiert eine CPU-Taktfrequenz von 2426 MHz. Als Kontrahenten zum SiS648 mussten die DDR-SDRAM-Chipsätze Intel i845G, SiS SiS645DX, VIA P4X333 und VIA P4X266A sowie der Intel i850E mit RDRAM-Speicher antreten.
Für die Tests des SiS645DX-Chipsatz diente ein Referenz-Mainboard von SiS. Das Board für DDR266- und DDR333-SDRAM kann in der von uns getesteten Version zusätzlich mit DDR400-Speicher (PC400) arbeiten. SiS stellt zu diesem Zweck ein speziell angepasstes BIOS für das Mainboard zur Verfügung.
Mit dem Intel Desktop-Mainboard D850EMV2 (i850E-Chipsatz) ermittelten wir die Performance des Chipsatzes in Verbindung mit PC800- und PC1066-Speicher. Der RDRAM-Chipsatz unterstützt wie der i845G und der SiS645DX FSB-Taktfrequenzen von 400 und 533 MHz. Intel adressiert mit dem i850E den High-Performance-Sektor. Im direkten Vergleich mit den i845-Mainstream-Chipsätzen zeigt sich, ob sich der High-End-Chipsatz absetzen kann.
Ein Mainboard von Shuttle mit P4X266A-Chipsatz diente uns als Performance-Maßstab für den VIA P4X333. Leistungsgewinne zum Vorgängerchipsatz lassen sich somit besser analysieren und interpretieren.
Alle Tests der verschiedenen Chipsätze haben wir jeweils mit 256 MByte Arbeitsspeicher durchgeführt. Für die Grafikausgabe sorgte eine NVIDIA GeForce3-Karte.
tecMem-Werte
Die Chipsätze mit DDR266-SDRAM ermöglichen eine maximale Speicherbandbreite von 1,99 GByte/s. Damit sind sie den Konkurrenten mit DDR333/400-SDRAM sowie PC800/1066-RDRAM theoretisch unterlegen.
DDR333-SDRAM erlaubt 2,48 GByte/s Bandbreite, DDR400 und PC800 (Dual-Channel) jeweils 2,98 GByte/s. Mit PC1066-RDRAM sind in der Dual-Channel-Konfiguration (i850E-Chipsatz) sogar 3,97 GByte/s möglich.
Soweit die Theorie. Die tatsächliche Speicher-Performance überprüfen wir mit unserem Benchmark tecMem. Er erlaubt eine getrennte Analyse von Load-, Store- und Move-Operationen. Hier zeigt sich, wie viel von der theoretischen Durchsatzsteigerung übrig bleibt. Eine detaillierte Beschreibung von tecMem sowie einen Download-Link zu unserer tecCHANNEL Benchmark Suite finden Sie hier.
System- konfiguration | Load 32 [MByte/s] | Store 32 [MByte/s] | Move 32 [MByte/s] | Store 64 [MByte/s] | Load 128 [MByte/s] | Store 128 [MByte/s] |
---|---|---|---|---|---|---|
Höhere Werte sind besser. Alle Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz und unserem Benchmark-Programm tecMem unter Windows XP durchgeführt. | ||||||
i850E- PC1066 FSB533 | 1716 | 951 | 938 | 983 | 2867 | 985 |
i850E- PC800 FSB533 | 1571 | 787 | 774 | 798 | 2446 | 799 |
i850E- PC800 FSB400 | 1409 | 722 | 732 | 740 | 2284 | 741 |
SiS648- DDR400 FSB533 | 1838 | 699 | 1000 | 1210 | 2744 | 1211 |
SiS648- DDR333 FSB533 | 1720 | 678 | 884 | 1026 | 2375 | 1025 |
SiS645DX- DDR400 FSB533 | 1751 | 1023 | 859 | 846 | 2647 | 853 |
SiS645DX- DDR400 FSB400 | 1609 | 917 | 838 | 835 | 2455 | 843 |
SiS645DX- DDR333 FSB533 | 1679 | 875 | 760 | 757 | 2354 | 755 |
SiS645DX- DDR333 FSB400 | 1558 | 789 | 724 | 709 | 2272 | 708 |
SiS645DX- DDR266 FSB533 | 1652 | 734 | 643 | 645 | 1957 | 643 |
SiS645DX DDR266 FSB400 | 1465 | 674 | 588 | 574 | 1918 | 574 |
i845G- DDR266 FSB533 | 1768 | 591 | 598 | 650 | 1976 | 650 |
i845G- DDR266 FSB400 | 1705 | 615 | 642 | 675 | 1955 | 678 |
P4X266A- DDR266 FSB400 | 1550 | 741 | 750 | 751 | 1954 | 750 |
P4X333- DDR266 FSB400 | 1569 | 728 | 742 | 743 | 1951 | 743 |
P4X333- DDR333 FSB400 | 1629 | 805 | 819 | 828 | 2316 | 828 |
P4X333- DDR333 FSB533 | 1740 | 824 | 828 | 851 | 2341 | 851 |
Der SiS648 mit FSB533 bietet im Mittel eine höhere Speicher-Performance wie das SiS645DX-Pendant mit PC400- und PC333-Speicher. Die Analyse der Ergebnisse zeigt auch, dass sich in punkto Speicher-Performance der SiS648 mit PC400- und der i850E mit PC1055-Speicher ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.
Transferkurven
Ob der SiS648, der SiS645DX und der P4X333-Chipsatz den Pentium-4-Prozessor und den Speicher optimal unterstützt, zeigen die Transferkurven unseres Benchmarks tecMem bei 32-Bit-Kommandos. Hier prüft das Programm mit Load-, Store- und Move-Befehlen, wie schnell der Chipsatz Daten zwischen CPU und Hauptspeicher transferieren kann.
Die drei Transferkurven zeigen den SiS648-, den SiS645DX- und den P4X333- Chipsatz mit einem Pentium 4 2,4 GHz bei 533 MHz FSB-Taktfrequenz in Aktion. Bis zu 8 KByte großen Blöcken zeigt der Kurvenverlauf den Durchsatz des L1-Cache, bis zu einer Blockgröße von 512 KByte ist der L2-Cache in Aktion. Erst ab der 512-KByte-Grenze beginnt der Hauptspeicher seine Arbeit.
System-Performance
Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Die Leistungsfähigkeit des Systems überprüfen wir unter Windows XP Professional mit SYSmark2001. Das Benchmark-Paket besteht aus Einzelprogrammen und deckt gleichzeitig eventuelle Stabilitätsschwächen auf.
SYSmark2001 listet neben der Gesamt-Performance die Einzelergebnisse für die Kategorien Office Productivity und Internet Content Creation auf.
Office Productivity gibt die Geschwindigkeit mit Microsoft Office 2000, Netscape Communicator 6.0, Dragon NaturallySpeaking Preferred v.5, WinZip 8.0 und McAfee VirusScan 5.13 an.
Internet Content Creation soll die Performance mit Adobe Photoshop 6.0, Adobe Premiere 6.0, Microsoft Windows Media Encoder 7.0, Macromedia Dreamweaver 4 und Macromedia Flash 5 repräsentieren.
Viewperf 6.1.2
Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem SPECviewperf 6.1.2 der SPECopc. Das CAD-Paket beinhaltet sechs verschiedene Tests. Stellvertretend wählen wir die vier aussagekräftigsten aus, die den Speicher- und den Grafikbus stark fordern.
Besonders der Test DX-06 erlaubt Rückschlüsse auf die Speicher-Performance der einzelnen Testkandidaten.
Alle Einzelergebnisse des SPECviewperf 6.1.2 finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.
Speicher | DRV-07 [fps] | DX-06 [fps] | Light04 [fps] | MedMCAD-01 [fps] |
---|---|---|---|---|
Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt. | ||||
i850E-PC1066 FSB533 | 28,6 | 40,2 | 11,3 | 34,8 |
i850E- PC800 FSB533 | 28,4 | 38,4 | 10,7 | 34,8 |
i850E- PC800 FSB400 | 28,3 | 37,4 | 10,4 | 34,7 |
SiS648-DDR400 FSB533 | 28,3 | 40,0 | 11,0 | 34,7 |
SiS648-DDR333 FSB533 | 28,0 | 38,6 | 10,5 | 34,5 |
SiS645DX-DDR400 FSB533 | 27,8 | 39,4 | 10,7 | 33,8 |
SiS645DX-DDR400 FSB400 | 27,2 | 38,7 | 10,1 | 33,4 |
SiS645DX-DDR333 FSB533 | 25,8 | 38,4 | 10,4 | 33,0 |
SiS645DX-DDR333 FSB400 | 25,9 | 38,1 | 10,5 | 32,8 |
SiS645DX-DDR266 FSB533 | 23,2 | 35,9 | 9,8 | 31,3 |
SiS645DX-DDR266 FSB400 | 22,8 | 36,2 | 9,8 | 30,8 |
i845G-DDR266 FSB533 | 27,3 | 34,1 | 9,7 | 34,8 |
i845G-DDR266 FSB400 | 27,1 | 34,3 | 9,7 | 34,8 |
P4X266A-DDR266 FSB400 | 26,6 | 31,9 | 10,6 | 34,7 |
P4X333-DDR266 FSB400 | 36,5 | 31,8 | 10,5 | 34,7 |
P4X333-DDR333 FSB400 | 28,1 | 34,4 | 11,4 | 34,8 |
P4X333-DDR333 FSB533 | 28,1 | 34,8 | 11,9 | 34,8 |
Unreal Tournament OpenGL
Zur Analyse der OpenGL-Performance verwenden wir zusätzlich den Spiele-Benchmark Unreal Tournament. Er ist gut geeignet, um die Leistungsfähigkeit der Chipsätze für den Grafikbereich - bevorzugt OpenGL-Anwendungen - auszuloten. Dabei sind Haupt- und Grafikspeicher stark gefordert.
SPEC CPU2000: Integer
Als von der Industrie anerkanntes Analysetool verwenden wir zusätzlich die Benchmark Suite SPEC CPU2000 von SPEC. Unter Ausschluss der Grafikkartenleistung prüft das Programmpaket die Leistungsfähigkeit der CPU und des Hauptspeichers. Dabei benutzt es praxisnahe Aufgabenstellungen mit großen Datenmengen für Ganzzahlen- und Fließkomma-Anwendungen.
Stellvertretend für ein Programm aus der Integer-Suite SPECint_base2000 wählen wir für die Analyse des Speicherbusses die Anwendung 176.gcc. Diese Applikation ist in erster Linie vom Systemspeicher abhängig, der Prozessor mit seinem jeweiligen L1- und L2-Cache spielt nur eine untergeordnete Rolle. Beim 176.gcc-Programm kann der SiS648 den P4X333 und den SiS645DX bei gleichem FSB- und Speichertakt nicht schlagen. Gegen das schnellere PC800-RDRAM haben der SiS648 und P4X333 mit DDR333-Speicher keine Chance.
Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Integer-Benchmarks der Chipsätze im grafischen Vergleich.
SPEC CPU2000: Floating Point
Für Fließkomma-Programme eignet sich die Anwendung 171.swim gut für die Beurteilung des Speicher-Controllers. Der SiS648 und SiS645DX führen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Keiner der Kandidaten kann deutliche Performance-Vorteile für sich verbuchen. Auch der P4X333 mit PC333-Speicher lässt sich von den Herausforderern nicht abdrängen. Die Spitzenposition belegt unangefochten der i850E mit FSB533 und PC800-Speicher.
Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Floating-Point-Benchmarks der Chipsätze im grafischen Vergleich.
3DMark2001
Gerade im 3D-Bereich verlangt der Anwender immer mehr Rechenleistung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die eingesetzten Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Dazu zählen Prozessor, Speicher, Grafikkarte und der verwendete Chipsatz. Da große Mengen an Daten anfallen, können das Speicher- oder Grafik-Interface schnell ihr Bandbreiten-Limit erreichen und das System empfindlich bremsen.
Die 3D-Performance ermitteln wir unter anderem mit 3DMark2001 Pro von MadOnion. Durch die umfangreichen 3D-Tests bietet der Benchmark einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Chipsätze bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus durch große Mengen an Texturen stark belastet.
Unreal Tournament Direct3D
Wenn es darum geht, den Speicherbus auszureizen, eignet sich der Spiele-Benchmark Unreal Tournament mit Direct3D-Unterstützung gut. Hier sollte eine hohe Speicher-Performance von Vorteil sein.
Unreal Tournament verwendet mit der Option "Software Rendering" keine 3D-Beschleunigung der Grafikkarte. Damit übernimmt der PC-Prozessor die grafischen Berechnungen, der Hauptspeicher wird stark belastet.
Fazit I
Mit dem mitgelieferten Speichermodul von TwinMOS lief das SiS648-Referenzboard in unserem Test zwar stabil, doch mit einem PC400-Modul von Samsung stürzte der Testkandidat regelmäßig ab. Da zurzeit noch keine Standards für PC400-Speicher von der JEDEC festgelegt sind, sollte man darauf verzichten - Kompatibilität und Stabilität sind nicht garantiert.
Der SiS648 mit PC400 und 533-MHz-FSB erreicht eine sehr gute Gesamt-Performance. Im Vergleich zum Vorgänger SiS645DX mit PC333-Speicher liegt er in punkto Speicher-Performance vorne. Diesen Vorteil kann er in den Praxis-Benchmarks in einen erwarteten Leistungsgewinn von etwa 2,5 Prozent umsetzen. Bei gleichen Speicherkonfigurationen (SiS645DX mit PC333-/PC400-Speicher) ist der SiS648 im Durchschnitt allerdings um ein bis zwei Prozent langsamer. Hier hat der Hersteller noch Spielraum für Optimierungen.
VIAs P4X333 mit PC333-Speicher können wir eine gute Performance bescheinigen. Unterlegen ist er dem Intel i850E mit PC1066-RDRAM und dem SiS SiS648/645DX-Chipsatz mit PC400-Speicher.
Die entscheidende Rolle im direkten Vergleich zum Vorgänger P4X266A spielen der von 133 auf 166 MHz (333 MHz DDR) erhöhte Speichertakt und die von 400 auf 533 MHz hochgeschraubte FSB-Frequenz. Beide Faktoren zusammen ergeben im Durchschnitt eine Performance-Steigerung von zirka fünf Prozent. In punkto Stabilität gab es während der Benchmark-Läufe keine Probleme, nur beim Hochfahren des Systems traten sporadische Systemhänger auf.
Fazit II
Mit der Pinkompatibilität zu dem Vorgängerchipsatz P4X266/A erleichtert VIA die Integration des P4X333 in bestehende Mainboard-Layouts. Allerdings scheuen sich einige namhafte Hersteller wie ASUS und MSI wegen fehlender Lizenzen für den Pentium-4-Bus, Mainboards mit diesem Chipsatz zu vertreiben. Daher gibt es die ersten Boards von VIA selbst. Es ist jedoch fraglich, ob der VIA P4X333 ein Verkaufserfolg wird, denn der Hersteller hat bereits den Nachfolger P4X400 angekündigt, und einige Hersteller wie Soltek beginnen schon mit der Auslieferung.
Die Integration von USB-2.0-Controllern in den neuen SiS- und VIA-Southbridges (SiS963 und VT8235) ist durchaus sinnvoll. Denn mittlerweile sind genügend USB-2.0-fähige Endgeräte auf dem Markt verfügbar, die von der hohen Übertragungsrate profitieren können. Anders verhält es sich bei der AGP-8x-Funktionalität der beiden Chipsätze. Serienreife Grafikkarten, die diesen Modus beherrschen, sind noch rar. Denn nur SiS hat mit dem Xabre bereits den ersten Grafikchip mit AGP-8x-Funktion am Start. NVIDIA und ATI werden in den nächsten Monaten nachziehen. Wie schon bei der Einführung von AGP 4x ist es zweifelhaft, ob dieser Übertragungsmodus einen deutlichen Leistungsschub mit aktuellen Applikationen bringt. Ein ausführlicher Test von AGP 8x ist in Vorbereitung.
Der Preis (Stand: 26.07.2002) für ein VIA P4PB-UR mit P4X333-Chipsatz beträgt zirka 180 Euro. Ein Board mit i850E kostet im Durchschnitt 250, ein i845E 180 und eine i845G-Platine 200 Euro. Für ein Mainboard mit SiS645DX-Chipsatz sind etwa 170 Euro zu entrichten. Preise für Boards mit SiS648 beginnen bei 140 Euro. (hal)
Testkonfiguration
Komponente | Daten |
---|---|
| |
CPU 1 | Pentium 4 2400 MHz Northwood |
Sockel | Socket 478 |
FSB | 400 MHz |
CPU 2 | Pentium 4 2400 MHz Northwood |
Sockel | Socket 478 |
FSB | 533 MHz |
Grafikkarte | Leadtek WinFast GeForce3 TD |
Grafikchip | NVIDIA GeForce3 |
Grafikspeicher | 64 MByte DDR-SDRAM |
BIOS | 04.32.2001 |
Treiber | Detonator 23.11 |
Platine | Rev: B |
Mainboard 1 | Intel D845GBV |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | i845G |
BIOS | MV85010A.86A.0025.P10.0203282158 |
Mainboard 2 | Intel D850EMV2 |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | i850E |
BIOS | MV85010A.86A.0025.P10.0203282158 |
Mainboard 3 | SiS Referenzboard (SS51B) |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | SiS645DX mit SiS961 Southbridge |
BIOS | Phoenix BIOS 4.0 Release 6.0 02/06/02 |
Mainboard 4 | VIA P4PB Rev.: A |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | VIA P4X333 mit VT8233A Southbridge |
BIOS | Rev.:0507 05/07/2002 |
Mainboard 5 | Shuttle AV45GT Rev.: 1.3 |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | VIA P4X266A mit VT8233 Southbridge |
BIOS | AV45SI1R 01/10/2002 |
Mainboard 6 | SiS Referenzboard (SS78B) |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | SiS648 mit SiS963 Southbridge |
BIOS | 648pm11 07/04/02 |
RAM 1 | Samsung MR16R0828BN1-CN9 |
Kapazität | 2 x 128 MByte |
Typ | PC1066-32 |
Chips | -- |
RAM 2 | MR16R0828BN1-CK8 |
Kapazität | 2 x 128 MByte |
Typ | PC800-45 |
Chips | -- |
RAM 3 | Samsung M368L3313DTL-CB4 |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC400 CAS=2,5 |
Chips | Samsung K4H280838D-TCB4 |
RAM 4 | Samsung M368L3223CTL-CB3 |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC333 CAS=2,5 |
Chips | Samsung K4H560838C-TCB3 |
RAM 5 | Corsair |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC266 CAS=2,0 |
Chips | Micron 46V16M0 -75A |
RAM 6 | TwinMOSr |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC400 CAS=2,5 |
Chips | Winbond W942508BH-5 |
Soundkarte | Creative SoundBlaster PCI128 |
Soundchip | Creative EMU10k1 |
Schnittstelle | PCI 5V |
Treiber | 5.12.1.2065 |
Platine | 2999 / CT4810 |
Netzwerkkarte | Level One FNC-0107TX (Realtek) |
Typ | 10/100Base Fast Ethernet |
Chip | RTL8139B |
Schnittstelle | PCI 5V |
Treiber | 5.397.823.2001 |
Platine | keine Angabe |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro (Adaptec) |
SCSI-Interface | UltraWide |
Schnittstelle | PCI 5V |
BIOS | V2.11.0 |
Treiber | V3.60 |
Platine | Revision C |
Festplatte 1 | Quantum Atlas 10K II (Quantum) |
Modell | TY184L |
Kapazität | 18,4 GByte |
Firmware | SDA40 |
Schnittstelle | UW-SCSI |
CD-ROM-Laufwerk | LITE-ON LTN-382 |
Geschwindigkeit | 40x |
Firmware | keine Angabe |
Schnittstelle | EIDE-UltraATA/33 |
Diskettenlaufwerk | Teac FD-235HF |
Kapazität | 1,44 MByte |
Netzteil | Delta Electronics |
Modell | DPS-300KB-1A |
Ausgangsleistung | 300 Watt |
Format | ATX |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Schnittstelle | PS/2 |
Maus | Logitech M-S35 |
Schnittstelle | PS/2 |