McAfee WaveSecure und Kaspersky Mobile Security

Test: Sicherheitslösungen für Android-Smartphones

18.11.2011 von Frank-Michael Schlede und Thomas Bär
Smartphones sind vielfältig einsetzbar: Surfen, E-Mails lesen, chatten und vieles mehr sind möglich. Damit sind Mobiltelefone aber auch den gleichen Gefahren ausgesetzt wie beispielsweise Notebooks. Im Praxistest fühlen wir zwei ausgewiesenen Sicherheitslösungen für Smartphones auf den Zahn.

Wer im geschäftlichen oder auch im privaten Bereich einen genaueren Blick auf die "Landschaft" der Mobiltelefone wirft, wird die Euphorie der Industrie schnell verstehen: Moderne Geräte von Typ Smartphone verbreiten sich rasant. Immer mehr Anwender sind mit ihren Telefonen im Internet unterwegs und dank entsprechend günstiger Tarife auch immer häufiger online - zumeist sogar konstant.

Für IT-Beauftragte und Systemadministratoren sind diese Geräte aber nicht nur ein Grund zur Freude: Sie sehen sich mit den gleichen Problemen konfrontiert, mit denen sie schon bei der ersten Welle der Mobilität durch den Einsatz von Note- und Netbooks aller Art zu kämpfen hatten. So vermischen sich auf den mobilen Geräten immer häufiger die privaten mit den geschäftlichen Daten mit oft kaum zu überwachenden Sicherheitsrisiken.

Bildergalerie:
WaveSecure - Installation
Die McAfee-Lösung WaveSecure: Sie kann mit dem Telefon direkt von der Webseite des Anbieters heruntergeladen werden und erkennt dabei vielfach bereits das verwendete Endgerät.
WaveSecure - Installation
Ohne Telefonnummer geht es nicht: Diese Lösung will schon vor der Installation die Telefonnummer wissen und schickt dann eine Bestätigungs-SMS.
WaveSecure - Installation
Etwas lästig: Die Registrierung verlangt zwingend nach der Angabe eines „Freundes“ (es muss eine Telefonnummer sein!) an die im Verlustfall des Telefons eine Nachricht geschickt werden kann.
WaveSecure - Installation
. …und die nächste Hürde: Erst wenn die SMS vom McAfee-Server eingetroffen ist, kann die Installation weitergehen.
WaveSecure - Installation
Geschafft: Nach dem Anmeldung auf der WaveSecure-Seite kann das Telefon nicht nur aus der Ferne gesteuert werden, sondern verschiedene Sicherungsaufgaben können auch über die Webseite erledigt werden.
WaveSecure - Details
Die konsequente Ausrichtung auf die Bereiche Backup und Wiederherstellung zeigt an diesem Beispiel: Der Anwender kann seine Daten auch von der Webseite aus sichern und wiederherstellen.
WaveSecure - Details
Die sogenannte Aktionszentrale der Lösung: Neben der Aktivierung des GPS-Systems im Telefon kann hier auch der Administratormodus aktiviert werden – mit seiner Hilfe kann wirkungsvoll die Deinstallation der Software verhindert werden.
WaveSecure - Details
. Ein weiterer Baustein für den Schutz vor Diebstahl: Durch einen Remote abgesetzten Befehl kann der Standort des Geräts ermittelt und angezeigt werden.
Kaspersky Mobile Security 9
Genau wie es die Anwender vom PC kennen: Die Datenbank der Antivirus-Lösung kann automatisch aber auch manuell auf den aktuellen Stand gebracht werden
Kaspersky Mobile Security 9
Zunächst sicher noch etwas ungewohnt: Der Antivirus-Scan auf einem Android-Smartphone untersucht alle Dateien, wozu auch die auf der SD-Karte im Gerät gehören
Kaspersky Mobile Security 9
Viel Platz auf eine 8 GByte SD-Karte: Nach knapp einer Stunde (!) waren es dann doch über 23.000 Dateien, die sich auf unserem Testgerät fanden.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Mehr als nur Antivirus: Neben der Anruffiltern stellt die Software auch einen Schutz von Diebstahl und eine Möglichkeit zur Wahrung der Privatsphäre zur Verfügung.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Erinnert ebenfalls stark an PC-Lösungen: Im Programm kann eingestellt werden, welche Arten von Dateien untersucht werden soll und wie beim Fund von schädlichen Dateien vorgegangen werden soll.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Die Tooltipps sparen einen Blick ins Handbuch: Das Programm zeigt entsprechende Hinweise an, die wie hier beim „SIM-Watch“ kurz erklären, wozu die entsprechende Funktion eingesetzt werden kann.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Praktische Funktionen: Durch den Anruffilter kann der Anwender ganz gezielt Nummer blockieren oder auch nur spezielle Nummer zulassen – hier ist die automatische Reaktion der Lösung auf einer Anrufer mit unbekannter Nummer zu sehen
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Zum Filtern der Anrufe und SMS stehen sowohl Black- als auch Whitelists zur Verfügung: Eine Kombination beider Methoden ist ebenfalls möglich.
Software-Installation
Oftmals der erste Schritt, der zur Installation einer Sicherheitssoftware nötig ist: Standardmäßig lässt das Android-Betriebssytem keine Installationen zu, die nicht aus dem Android-Market kommen – hier wird es geändert.

Denn welcher Anwender hat schon auf seinem Smartphone eine entsprechende Sicherheitssoftware im Einsatz? Sogar professionelle Nutzer, die selber im Umfeld der IT tätig sind, vernachlässigen diesen Schutz häufig geradezu sträflich. Das muss aber nicht sein, denn die großen und bekannten Hersteller aus dem Bereich der Security- und Antivirenlösungen sind auch auf diesem Feld vertreten und versprechen, mit ihren Lösungen auch moderne Mobiltelefone vor Angriffen schützen zu können.

Zwei Lösungen für Android im praktischen Einsatz

Zwei Produkte haben wir während eines mehrwöchigen Testzeitraums auf einem HTC Legend unter dem Betriebssystem Android 2.2 (Froyo), das auf den Linux-Kernel 2.6.32 aufsetzt, auf ihre Praxistauglichkeit untersucht.

Beide Softwarelösungen stammen von Firmen, die im Security-Umfeld bekannt sind: Die Intel-Tochter McAfee stellt uns mit WaveSecure in der Version 4 eine Lösung zur Verfügung, deren Fokus auf Datensicherung und Wiederherstellung liegt und die dadurch die Anwender und deren Daten vor allen bei einem möglichen Diebstahl oder Verlust schützen soll.

Die russische Softwareschmiede Kaspersky bleibt hingegen ihrer Richtung treu und stellt mit der Mobil Security in der Version 9 ein Paket bereit, das in Funktion und Umfang den bekannten Antivirenlösungen auf den PCs sehr ähnlich ist.

Wie unterscheiden sich die Lösungen? Während sich die Software der russischen Sicherheitsfirma auch auf den Mobiltelefonen im "klassischen Gewand" einer Antivirenlösung mit Ergänzungen für die mobilen Belange präsentiert, hat McAfee die eigene Lösung komplett auf die Sicherung und Wiederherstellung eines Smartphones ausgerichtet.

WaveSecure: Backup und Wiederherstellung im Fokus

Die erste Software unseres Tests bietet keinen Schutz von Viren oder bösartigen Programmen: Ihre Stärken liegen eindeutig in den Bereichen Schutz der persönlichen Daten sowie deren Backup und Wiederherstellung. So definiert Hersteller McAfee sie denn auch als Sicherheitssoftware, die dem Benutzer den Schutz seiner Daten und seiner Privatsphäre beim Diebstahl des Geräts ermöglicht.

Installation des Programms: Die McAfee-Software kann direkt aus dem Android-Markt auf das Telefon gebracht und von dort aus gestartet werden. Dies verlief ohne größere Probleme. Allerdings zeigt der Installationsvorgang, dass der Hersteller hier vor allen Dingen eine Lösung präsentieren will, die vor Diebstahl und Verlust des Gerätes schützen soll.

Bildergalerie:
WaveSecure - Installation
Die McAfee-Lösung WaveSecure: Sie kann mit dem Telefon direkt von der Webseite des Anbieters heruntergeladen werden und erkennt dabei vielfach bereits das verwendete Endgerät.
WaveSecure - Installation
Ohne Telefonnummer geht es nicht: Diese Lösung will schon vor der Installation die Telefonnummer wissen und schickt dann eine Bestätigungs-SMS.
WaveSecure - Installation
Etwas lästig: Die Registrierung verlangt zwingend nach der Angabe eines „Freundes“ (es muss eine Telefonnummer sein!) an die im Verlustfall des Telefons eine Nachricht geschickt werden kann.
WaveSecure - Installation
. …und die nächste Hürde: Erst wenn die SMS vom McAfee-Server eingetroffen ist, kann die Installation weitergehen.
WaveSecure - Installation
Geschafft: Nach dem Anmeldung auf der WaveSecure-Seite kann das Telefon nicht nur aus der Ferne gesteuert werden, sondern verschiedene Sicherungsaufgaben können auch über die Webseite erledigt werden.

Was ist dabei zu beachten? Schon während der ersten Schritte dieses Vorgangs wird der Anwender aufgefordert, eine Mobilfunknummer zur Überprüfung anzugeben. An diese schickt die Lösung dann vom Server aus eine SMS - erst wenn diese Authentifizierung geklappt, kann weiterinstalliert werden. Aber damit sind die Hürden noch nicht überwunden: Als Nächstes taucht die Forderung auf dem Bildschirm des Telefons auf, man möge nun die Telefonnummer eines Freundes eingeben, der per SMS benachrichtigt werden soll, falls das Telefon gestohlen oder eine andere SIM-Karte eingelegt wird.

Erst danach kann eine - hier sechsstellige - PIN-Nummer eingegeben werden, die zum Entsperren der Software auf dem Handy dient. Anschließend ist es mithilfe der Telefonnummer (oder der E-Mail-Adresse) sowie dieser PIN-Nummer möglich, sich auf der Website von WaveSecure einloggen und von dort aus sein Telefon zu verwalten oder zu überwachen.

Was kann WaveSecure - und was nicht?

Die Software stellt auf dem Telefon verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um beispielsweise die Kontakte, aber auch die Anruflisten oder die auf dem Gerät gespeicherten SMS direkt auf den Server bei McAfee zu sichern. Wurde eine solche erste Sicherung eingerichtet, so sichert die Lösung die Daten inkrementell weiter, was in unserem Testszenario auch gut funktionierte. Neben einer manuellen Sicherung kann der Anwender diese auch automatisieren, damit er sich immer sicher sein kann, dass sich auch auf dem Server der aktuelle Stand seiner Daten befindet.

Auch Video- und Fotodateien kann die Lösung mit auf den Server übertragen. Von der Website aus kann der Anwender dann die Daten problemlos wieder auf das Gerät zurückspielen.

Der Sicherdienst der Software sperrt das Telefon automatisch, sobald eine neue SIM-Karte eingelegt wird. Einem ehrlichen Finder kann dabei auch eine frei konfigurierbare Nachricht gesendet werden, die ihm mitteilt, wie er Kontakt zum rechtmäßigen Besitzer aufnehmen kann. Auch die Lokalisierung des Telefons mittels der Software ist möglich, was bei unseren Tests auch weitgehend erfolgreich verlief. So konnten wir mittels der Website dann direkt den aktuellen Standort des Telefons auf einer eingeblendeten Karte von Google Maps abrufen.

Bildergalerie:
WaveSecure - Details
Die konsequente Ausrichtung auf die Bereiche Backup und Wiederherstellung zeigt an diesem Beispiel: Der Anwender kann seine Daten auch von der Webseite aus sichern und wiederherstellen.
WaveSecure - Details
Die sogenannte Aktionszentrale der Lösung: Neben der Aktivierung des GPS-Systems im Telefon kann hier auch der Administratormodus aktiviert werden – mit seiner Hilfe kann wirkungsvoll die Deinstallation der Software verhindert werden.
WaveSecure - Details
Ein weiterer Baustein für den Schutz vor Diebstahl: Durch einen Remote abgesetzten Befehl kann der Standort des Geräts ermittelt und angezeigt werden.

Der Anwender kann direkt von der Website aus auf das Telefon zugreifen und ein Löschen sowohl der persönlichen Daten als auch der Fotos und Videos veranlassen. Das funktionierte im Test auch, wenn es um Daten auf der zusätzlichen SD-Karte des Gerätes ging.

Was bietet diese Software nicht? Im Gegensatz zu Kaspersky stellt McAfee hier keine Antivirenlösung zur Verfügung - das ist auch nicht das Ziel dieser Lösung. Es enttäuscht ein wenig, dass eine Lösung, die gezielt auf den Schutz vor Diebstahl und Missbrauch der Daten ausgelegt wurde, keine Möglichkeit bietet, Daten durch eine Verschlüsselung zu sichern. Die Idee, die Nummer eines Freundes zu hinterlegen, der beim Einlegen einer anderen SIM-Karte per SMS benachrichtigt wird, ist prinzipiell sicher gut - uns hat allerdings extrem gestört, dass es nicht möglich ist, diesen Schritt zu überspringen: Die Installation wird nicht fortgesetzt, bis diese Nummer eingegeben wird.

McAfee WaveSecure

Unterstütze Smartphone-Betriebssysteme

• Android 1,5 bis 2.3

• BlackBerry 4.2 bis 5.x

• Symbian S60 3rd Edition und 5th Edition

• Windows Mobile 6.0 bis 6.5

Preis

19,90 US-Dollar für ein Smartphone (Laufzeit ein Jahr)

Plus

• Umfangreiche Backup- und Wiederherstellungs-Funktionen

• Remote-Fernsteuerung und -Sicherung über die Website

• Auch Video- und Fotodateien können auf dem Server gesichert werden

• Lokalisierung des Telefons

Minus

• Kein Schutz vor Schadsoftware und Viren

• Keine Verschlüsselung der Daten

• Umständliche Prozedur bei der Installation

Die Kaspersky-Lösung: PC-Feeling für das Smartphone

Die Lösung von Kaspersky kann der Anwender sowohl aus dem Android-Market als auch direkt von der Mobile-Security-Website des Herstellers herunterladen. Wer das Programm zunächst einmal nur ausprobieren will, kann dies leider nur für sieben Tage tun.

Installation des Programms: Die Installation ähnelt grundsätzlich dem zuvor geschilderten Vorgang: Auch hier konnten wir das Programm schnell und problemlos auf dem Testgerät installieren. Beim Start des Programms muss der Anwender nach dem üblichen "Abnicken" des Lizenzvertrages das Programm aktivieren, wenn er eine Vollversion des Programms erworben hat.

Hier benimmt sich das Programm, wie man es von Antivirenlösungen auf dem PC kennt: Ein Aktivierungscode, den der Anwender zuvor käuflich erworben hat, wird eingegeben, und das Programm wird aktiviert. Danach ist zwingend die Eingabe eines Geheimcodes erforderlich. Dieser wird grundsätzlich abgefragt, wenn der Anwender auf das Programm zugreifen möchte. Er kommt auch zum Einsatz, wenn mittels Fernzugriff (über SMS-Befehle) bestimmte Sicherheitsfunktionen auf dem Telefon gesteuert werden sollen. Der Code ist eine reine Ziffernfolge, die mindestens vierstellig sein muss.

Bildergalerie:
Kaspersky Mobile Security 9
Genau wie es die Anwender vom PC kennen: Die Datenbank der Antivirus-Lösung kann automatisch aber auch manuell auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Kaspersky Mobile Security 9
Viel Platz auf eine 8 GByte SD-Karte: Nach knapp einer Stunde (!) waren es dann doch über 23.000 Dateien, die sich auf unserem Testgerät fanden.
Kaspersky Mobile Security 9
Zunächst sicher noch etwas ungewohnt: Der Antivirus-Scan auf einem Android-Smartphone untersucht alle Dateien, wozu auch die auf der SD-Karte im Gerät gehören.

Was ist dabei zu beachten? Die Software bietet direkt nach der Aktivierung die Möglichkeit, diesen Geheimcode mittels einer E-Mail-Adresse wiederherstellen. Diese Wiederherstellung sollte unbedingt eingerichtet werden, da man einen Geheimcode schnell mal vergessen kann und der Anwender sich so selbst den Zugriff auf die Kaspersky-Lösung verwehrt. Schlussendlich hätte der Verlust zur Folge, dass selbst eine Deinstallation nicht mehr möglich ist.

Ist das Programm installiert, verhält es sich auf dem mobilen Telefon fast genauso, wie man es vom PC her gewohnt ist. Unsere zunächst bestehende Angst, dass der Einsatz dieser Software die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Smartphones deutlich bremsen würde, bestätigte sich zum Glück nicht. Das ist besonders bemerkenswert, da es sich beim HTC Legend um ein bereits "älteres" Modell handelt, das nur mit einem 600-MHz-Prozessor aufwarten kann. Am oberen Rand des Bildschirms weist ein kleines rotes Logo darauf hin, dass die Schutzsoftware aktiv ist, und wer in das Menü der Software wechselt, wird mit dem bekannten "Kaspersky-Grün" begrüßt.

Was kann die Mobile Security 9 - und was nicht?

"Kernkompetenz" der Lösung ist zweifellos der Schutz vor Viren und Bedrohungen aus dem Internet. Deshalb haben wir gleich zu Beginn der Testperiode einen kompletten Scan des Geräts gestartet, das mit einer 8-GByte-SD-Karte ausgerüstet ist. Zu unserem großen Erstaunen, zeigte die Software nach fast einer Stunde, dass sie mehr als 23.000 Dateien auf diesem Telefon gefunden und untersucht habe -wir hätten nie an derartige Dimensionen gedacht. Hier zeigt sich einmal mehr, dass Smartphones in Wirklichkeit Computer im Hosentaschenformat sind. Einsatz und Gebrauch dieser Funktionalität verlaufen auf die gleiche Art und Weise, wie es der Nutzer vom PC her kennt.

Neben dem bekannten Antivirenschutz bietet die Software Funktionen zum Diebstahlschutz, die es dem Anwender unter anderem ermöglichen, das Telefon remote mittels einer vordefinierten SMS zu blockieren.

Bildergalerie:
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Mehr als nur Antivirus: Neben der Anruffiltern stellt die Software auch einen Schutz von Diebstahl und eine Möglichkeit zur Wahrung der Privatsphäre zur Verfügung.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Erinnert ebenfalls stark an PC-Lösungen: Im Programm kann eingestellt werden, welche Arten von Dateien untersucht werden soll und wie beim Fund von schädlichen Dateien vorgegangen werden soll.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Die Tooltipps sparen einen Blick ins Handbuch: Das Programm zeigt entsprechende Hinweise an, die wie hier beim „SIM-Watch“ kurz erklären, wozu die entsprechende Funktion eingesetzt werden kann.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
. Praktische Funktionen: Durch den Anruffilter kann der Anwender ganz gezielt Nummer blockieren oder auch nur spezielle Nummer zulassen – hier ist die automatische Reaktion der Lösung auf einer Anrufer mit unbekannter Nummer zu sehen.
Kaspersky Mobile Security 9 - Details
Zum Filtern der Anrufe und SMS stehen sowohl Black- als auch Whitelists zur Verfügung: Eine Kombination beider Methoden ist ebenfalls möglich.

Sehr gut hat uns die folgende Funktionalität gefallen: Ein Anruf- und SMS-Filter läuft wahlweise im Whitelist-Modus (nur Anrufe und Nachrichten von bestimmten Kontakten) oder im Blacklist-Modus (alle Anrufe und Nachrichten von allen Nummern werden angenommen, außer von denen auf der Liste). Dabei kann der Anwender entscheiden, ob der diese Funktion komplett ausschalten will oder mit einer sowie mit einer Kombination beider Listen arbeiten möchte. Ist die Verblüffung zunächst groß, wenn bei einem Anruf von einer bisher unbekannten Nummer ein grünes Fenster auftaucht und fragt, wie mit dieser Nummer weiterhin verfahren werden soll, so lernt der Benutzer diese bequeme Möglichkeit, unliebsame Werbeanrufe und ähnliche Nachricht komfortabel auszublenden, schnell schätzen.

Neben der Antiviren- und der Filterfunktion stellt diese Software auch Features zur Verfügung, mit deren Hilfe der Anwender seine privaten Daten auf dem Telefon verschlüsseln und verbergen kann.

Eine Sicherung und Wiederherstellung der Daten, die sich auf dem mobilen Telefon befinden, stellt die Lösung nicht zur Verfügung. Einige Funktionen, die Möglichkeiten anbieten, das Handy aus der Ferne via SMS zu blockieren und die persönlichen Daten zu löschen, fallen sicher auch in den Bereich Schutz vor Diebstahl. Sie sind hier aber nicht so konsequent durchgedacht, wie das beim McAfee-Produkt der Fall ist. Die Verschlüsselung wird zudem leider nicht auf allen Plattformen angeboten; so steht zurzeit für Android und BlackBerry nicht zur Verfügung.

Kaspersky Mobile Security 9

Unterstütze Smartphone-Betriebssysteme

• Android Version 1.6 bis 2.2

• Blackberry 4.5 bis 6.0

• Symbian (Nokia) 3 oder Symbian Series 60 9.1, 9.2, 9.3, 9.4

• Windows Mobile 5.6 bis 6.5

Preis

,95 Euro für ein Smartphone (Laufzeit ein Jahr)

Plus

• Antiviren und Malware-Schutz

• Anruf- und SMS-Filter

• Verschlüsselung

• Diebstahlschutz durch SMS-Befehle

• Lokalisierung des Telefons

Minus

• Keine Backup- und Wiederherstellungs-Funktionen

• Verschlüsselung nicht für alle Mobilplattformen

Grundsätzliches zur Installation von Software auf Smartphones

Zwei wichtige Hinweise im Zusammenhang mit der Installation von Software auf Smartphones dürfen in diesem Zusammenhang nicht fehlen: Wie immer, wenn es gilt, Programme auf das mobile Telefon herunterzuladen, sollte man dazu auch in diesem Fall auf eine WLAN-Verbindung zurückgreifen. Das ist in der Regel nicht nur die kostengünstigere, sondern auch die stabilere Verbindung.

Oftmals der erste Schritt, der zur Installation einer Sicherheitssoftware nötig ist: Standardmäßig lässt das Android-Betriebssystem keine Installationen zu, die nicht aus dem Android-Market kommen - hier wird es geändert.
Foto: Bär/Schlede

Wer es hingegen vorzieht, die Software über seinen PC herunterzuladen, muss beachten, dass er das APK-Archiv (Android Package) nicht so ohne Weiteres auf seinem Android-Telefon installieren kann. Das Betriebssystem betrachtet standardmäßig alle nicht über den Android-Markt bezogenen Programme als unsicher und erlaubt deren Installation nicht.

Dies gelingt erst, wenn der Anwender unter Menü/Anwendungen/Unbekannte Quellen das grüne Häkchen gesetzt hat. Danach reicht in der Regel ein Klick auf Download - noch besser geht es unter Einsatz einer der vielen File-Manager, die für Android zur Verfügung stehen.

Fazit

Beide Lösungen funktionierten problemlos auf unserem Testgerät unter Android 2.2, und was ebenfalls wichtig ist: Beide Programme ließen sich nach Eingabe des Sicherheitscodes problemlos wieder entfernen. Was uns ebenfalls positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass beide Lösungen das nicht übermäßige starke Gerät nur wenig belasteten - im täglichen Betrieb ergaben sich keine Einschränkungen.

Die Ausrichtungen der getesteten Lösungen unterscheiden sich grundsätzlich voneinander: Wer eine klassische Antiviren- und Sicherheitslösung mit sinnvollen Erweiterungen für den Betrieb auf einem mobilen Telefon möchte, der sollte zum Kaspersky-Produkt greifen. Geht es hingegen vor allen Dingen darum, das Gerät und ganz besonders die Daten auf dem Telefon bei Verlust und Diebstahl zu schützen, dann lohnt ein Blick auf die McAfee-Lösung, bei der auch die Möglichkeiten eines Fernzugriffs in Kombination mit der Website überzeugen konnten. (mje)