Produktdaten: Seagate hat die Momentus 5400.6 mit Kapazitäten von 120 bis 640 GByte im Angebot. Das Topmodell ST9640320AS mit 640 GByte besitzt mit 507 statt 394 GBit/inch² Magnetscheiben mit einer höheren Datendichte. Dabei genügen der 640-GByte-Festplatte zum Erreichen der Kapazität zwei Scheiben. Seagate lässt die Platter wie üblich bei den Momentus-5400-Serien mit 5400 U/min rotieren. Zum Puffern der Daten steht mit 8 MByte ein relativ klein bemessener Cache zur Verfügung. Bei der Schnittstelle setzt Toshiba mit SATA II auf bewährte und völlig ausreichende Kost.
Seagate unterstützt mit der Momentus 5400.6 ST9640320AS die "Smart Align Technology". Damit nutzt die Festplatte intern bereits die neue Technologie Advanced Format (AF). Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Insbesondere Windows XP hat mit den 4-KByte-Sektoren noch diverse Probleme, während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen. Smart Align von Seagate nutzt intern 4 KByte Sektorgröße bei einer zusätzlichen 512-Byte-Sektor-Emulation. Das Host-System sieht die Festplatte somit mit der üblichen 512-Byte-Sektorgröße.
Zu welchen Problemen die 512-Byte-Emulation führen kann, beschreibt Seagate in seinem Technology Paper. Ausführliche Informationen über Advanced Format finden Sie in unserem Artikel Neue Technik, neue Probleme - Festplatten mit Advanced Format.
Seagate gibt für die Momentus 5400.6 ST9640320AS im Leerlauf einen Energiebedarf von 0,68 Watt an. Beim Schreib-/Lesebetrieb erhöht sich die Energieaufnahme auf 1,25 Watt. Zum Vergleich: Ein 7200er Modell mit ebenfalls zwei Magnetscheiben konsumiert typischerweise 0,8 (Leerlauf) beziehungsweise 2,1 Watt (Lese-/Schreibbetrieb).
Benchmarks
Geschwindigkeit: Bei den sequenziellen Transferraten kann die Seagate Momentus 5400.6 ST9640320AS nicht mit der Konkurrenz (5400 U/min) mithalten. Statt einer maximalen sequenziellen von 108 MByte/s wie die Toshiba MK7559GSXP schafft die Momentus nur 89 MByte/s.
Im langsamen Innenbereich der Magnetscheibe liefert die ST9640320AS mit 42 MByte/s ebenfalls einen deutlich geringeren Durchsatz als die Toshiba MK7559GSXP mit 51 MByte/s.
Bei der mittleren Zugriffszeit agiert die Momentus 5400.6 dagegen voll konkurrenzfähig. Genauso überzeugt die Seagate-Festplatte bei unseren Praxistests beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe. Trotz relativ geringer sequenzieller Transferraten liegt die Seagate Momentus 5400.6 in allen drei Disziplinen gegenüber den konkurrierenden 5400er Modellen deutlich in Führung. So kopiert die ST9640320AS beispielsweise mit 38 MByte/s satte 72 Prozent schneller als die Toshiba MK7559GSXP. Die Ergebnisse beim Lesen, Schreiben und Kopieren spiegeln sich auch bei den Anwendungstests mit PC Mark Vantage wider, wo die Momentus 5400.6 gute Werte liefert.
Fazit & technische Daten
Die Seagate Momentus 5400.6 ST9640320AS liefert zwar nicht die höchsten sequenziellen Transferraten, im Praxiseinsatz macht die Festplatte dies aber mehr als wett. Im getesteten Konkurrenzfeld überzeugt die 640-GByte-Festplatte mit teilweise deutlich höheren Durchsatzwerten beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien. Nur die Hybrid-Festplatte Seagate Momentus XT agiert hier nochmals deutlich flinker.
Der von Online-Händlern gelistete Preis von zirka 75 Euro (Stand: 10.11.10) ist für die Kapazität von 640 GByte zwar nicht der allergünstigste, für die gebotene Performance geht dieser aber in Ordnung. (cvi)
Produkt |
Momentus 5400.6 ST9640320AS |
---|---|
Hersteller |
|
Schnittstelle |
SATA 300 |
Drehzahl |
5400 U/min |
Cache |
8 MByte |
Kapazität |
640 GByte |
Preis (Stand: 10.11.10) |
75 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.