Produktdaten: Seagate bietet die Constellation ES mit Kapazitäten von 500, 1000 und 2000 GByte an. Die für den Dauerbetrieb in Servern und Storage-Geräten wie NAS konzipierte 3,5-Zoll-Festplatte liefert der Hersteller wahlweise mit SATA II oder einer SAS-600-Schnittstelle aus. Die SAS-Varianten stattet Seagate mit einer automatischen Verschlüsselungsfunktion aus. Die MTBF der Constellation ES spezifiziert Seagate mit sehr hohen 1,2 Millionen Stunden. Zum Vergleich: Die ähnlich konzipierte Desktop-Festplatte Seagate Barracuda XT ist mit 750.000 Stunden eingestuft.
Seagate realisiert die 2 TByte Kapazität in der getesteten SATA-II-Variante (Modellnummer ST32000644NS) mit vier 500-GByte-Magnetscheiben. Die Platter rotieren mit 7200 U/min. Zum Puffern der Daten setzt Seagate auf einen üppig dimensionierten 64 MByte großen Cache.
Seagate gibt bei der Constellation ES im Leerlauf eine Energieaufnahme von 7,0 Watt an. Bei typischen Zugriffen steigt der Energiebedarf auf 11,2 Watt. Für eine Festplatte mit 7200 U/min und vier Magnetscheiben liegen diese Angaben im oberen Bereich. Hier fordern die auf Dauerbetrieb ausgelegten Komponenten ihren Tribut.
Benchmarks
Geschwindigkeit: Seagates Constellation ES erreicht bei unseren Tests eine maximale sequenzielle Leserate von 141 MByte/s. Damit platziert sich die Festplatte im Spitzenfeld. Alle Laufwerke mit 7200 U/min und 500-GByte-Magnetscheiben liegen hier auf einem ähnlichem Niveau. Sehr flink, und von einer Server-Festplatte zu erwarten, sind die Zugriffszeiten. Besonders im Fullstroke-Zugriff setzt sich die Constellation ES mit 12,6 ms deutlich vom "Desktop-Pendant" Barracuda XT (16,3 ms) ab.
Beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe positioniert sich die Constellation ES im Mittelfeld. Einzig beim Schreiben distanziert sich der Dauerläufer mit 62,5 MByte/s von der Barracuda XT (54 MByte/s). Samsungs SpinPoint F3 schreibt Dateien mit 77,6 MByte/s aber nochmals deutlich schneller.
Bei den Cache-lastigen Anwendungstests bei den PC Mark Vantage HDD glänzt die Constellation ES dagegen wieder. Zusammen mit Laufwerken der Western Digital Caviar Black und Seagate Barracuda XT, die ebenfalls 64 MByte Cache besitzen, besetzt die Constellation ES die Spitzenplätze.
Fazit & technische Daten
Die Seagate Constellation ES 2 TB ST32000644NS überzeugt mit hohen Transferraten und reaktionsschnellen Zugriffszeiten. Aufgrund der hohen Leistung benötigt das Server-Laufwerk allerdings auch mehr Strom und geht etwas lauter zu Werke als Desktop-Festplatten.
Seagates Constellation ES ST32000644NS mit 2 TByte Kapazität und SATA-II-Schnittstelle wird bei Online-Händlern für zirka 255 Euro gelistet (Stand: 11.09.10). Damit liegt die Festplatte deutlich über dem Preis der Destkop-Variante Seagate Barracuda XT mit 2 TByte (zirka 190 Euro). Dafür bietet die Constellation ES durch die Auslegung für den Dauerbetrieb auch mehr Datensicherheit in Servern oder NAS-Geräten. (cvi)
Produkt |
Seagates Constellation ES ST32000644NS |
---|---|
Hersteller |
|
Schnittstelle |
SATA 300 |
Drehzahl |
7200 U/min |
Cache |
64 MByte |
Kapazität |
2 TByte |
Preis (Stand: 11.09.10) |
255 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.