Mit dem Notebook nach Hause kommen, das Gerät in der Nähe des Displays platzieren, einschalten - und schon hat man Zugriff auf Drucker und auf externe Festplatten und kann mit Tastatur und Maus am großen 27-Zoll-Display arbeiten. So sieht unter anderem ein Szenario aus, in dem ein Hub-Monitor von Samsung die zentrale Rolle spielt. Samsung hat inzwischen mehrere Hub-Monitore im Programm. Davon bieten jedoch nicht alle die Funk-Funktionalität, einige Modelle verlangen nach einer kabelgebundenen USB-Verbindung. Zum Test tritt das funkfähige 27-Zoll-Modell Samsung SyncMaster C27A750X LED an.
Der Samsung SyncMaster C27A750X LED basiert auf einem TN-Panel, arbeitet im 16:9-Format und demnach mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Wie der Produktname bereits verrät, bringt das Display eine LED-Hintergrundbeleuchtung mit. Die maximale Helligkeit beziffert Samsung mit 300 cd/qm,
Im Hub-Monitor-Fuß finden sich je zwei USB-3.0- und USB-2-0-Schnittstellen. Einer der beiden USB-3.0-Ports unterstützt die so genannte Power-Charge-Funktionalität zum Laden von mobilen Endgeräten. Zudem steht ein RJ45-Port zur Anbindung ins Netzwerk zur Verfügung. Als Audioausgang findet sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss am Gerät. Traditionelle Grafiksignale nimmt der Monitor analog per D-Sub oder digital per HDMI entgegen.
Seine Hub-Funktionalität bietet das Display via Wireless-USB oder auch USB an. Hierfür liegen ein USB-Funk-Dongle sowie ein USB-3.0-Kabel bei. Nutzen können die Hub-Funktion derzeit nur Anwender von Windows XP und Windows 7, empfohlen wird von Samsung aber eindeutig Windows 7.
Das Ganze hat Samsung beim SyncMaster C27A750X LED in ein optisch sehr gefälliges, schwarz glänzendes Gehäuse mit auffälligem Zwei-Gelenk-Fuß verpackt. Durch diesen ist das Display auch in der Höhe verstellbar, im Bedarfsfall lässt sich der Displayrahmen nahezu bis auf die Tischoberfläche herunterziehen.
Samsungs Hub-Monitor-Konzept wurde primär für Notebook-Besitzer entwickelt, die entsprechenden mobilen Rechner sollten ein paar Systemvoraussetzungen erfüllen. So spricht Samsung bei den Mindestanforderungen von einem Core 2 Duo mit 2,2 GHz und 2 GByte RAM. Damit sollten auch etwas betagtere Notebooks mit der Lösung funktionieren. Die Software arbeitet mit Notebook-Grafiksystemen von Intel, Nvidia und AMD/ATI zusammen.
Den SyncMaster C27A750X LED bietet Samsung zu einem Listenpreis von 599 Euro an. Der Hersteller gewährt auf das Display eine zweijährige Garantie, die einen Vor-Ort-Service beinhaltet.
Hub-Funktion - Funktion und Setup
Um die Hub-Funktionalität nutzen zu können, gilt es zunächst, auf dem Notebook die entsprechende Client-Software zu installieren. Während der Installation wird der Bildschirm kurz dunkel, offensichtlich in dem Moment, in dem die Lösung ihren Grafiktreiber dazwischenschiebt. Dabei wird eine Art virtuelle Grafikkarte eingerichtet.
Wird danach der Dongle am Notebook eingesteckt, erfolgt eine automatische Erkennung des eingeschalteten Monitors. Die Verbindung ist bei diesem ersten Mal manuell per Mausklick herzustellen. Der Ablauf entspricht damit anderen drahtlosen Kommunikationsverfahren und sollte damit Anwendern vertraut sein.
Wer das neue gefundene Display am Notebook so konfiguriert, dass komplett darauf umgeschaltet wird, kann dann mit 1920 x 1080 Bildpunkten am Samsung-Display arbeiten und das Notebook beiseitestellen. Dazu bietet es sich beispielsweise an, USB-Tastatur und -Maus an den Hub-Monitor anzuschließen. Ist der Monitor im Stand-by-Betrieb, erkennt er automatisch, wenn sich das Notebook mit dem Dongle in einer Entfernung von ungefähr 1,5 bis 2 Metern dem Gerät nähert. Dann erfolgt eine automatische Umschaltung des Bildes, und die entsprechende Peripherie kann angesprochen werden. Die automatische Erkennung funktioniert allerdings nur, wenn im OSD des Monitors die entsprechende Funktion aktiviert ist. Ist noch ein stationärer Rechner per USB, HDMI oder D-Sub angeschlossen, hat die drahtlose Verbindung stets Vorrang.
Apropos Verbindung: Der kritische Faktor bei der Funkverbindung ist augenscheinlich die Entfernung. Je dichter sich das Notebook am Display befindet, desto unkritischer ist die Verbindung. Bei 1,5 Metern Distanz sind bereits sehr schnell Artefakte in der Bilddarstellung zu erkennen. Das ist natürlich etwas systembedingt, da die Leistung bei Wireless USB begrenzt ist. Keine wirklich gute Idee ist es, das Notebook deutlich unterhalb des Displays zu platzieren, denn da klappt der Funkverkehr nur sehr unbefriedigend.
Bei der Übertragung per Funk wird das Videosignal komprimiert und codiert, die entsprechende Decodierung erfolgt im Monitor. Wirklich spürbare Verzögerungen waren im Test nicht zu verzeichnen.
Wird während der bestehenden Verbindung ein weiteres USB-Gerät an den Hub-Monitor angesteckt, so erscheint dies für den Anwender so, als käme ein neues Gerät am Notebook selbst hinzu. Im Testbetrieb haben wir unterschiedliche Geräte wie externe Festplatten oder Drucker am Monitor-Hub betrieben, Störungen traten zu keiner Zeit auf.
Ist der Hub-Monitor mit dem Netzwerk verbunden, kann auch das per Funk angebundene Notebook aufs Netzwerk zugreifen, ohne selbst mit dem Netzwerk verbunden zu sein.
Praxis und Bildqualität
Geschwindigkeitswunder darf man im Funkbetrieb allerdings nicht erwarten. So erlaubt unsere externe 2,5-Zoll-USB-2.0-Festplatte, direkt mit dem Notebook verbunden, maximale Datentransferraten von um die 30 MByte/s. Wird die Festplatte mit dem Hub-Monitor verbunden und vom Notebook aus per Funk angesprochen, verbleiben davon noch rund 7 MByte/s. Kein Grund zu Euphorie, große Backups verbieten sich da von selbst, aber um ein paar Office-Dateien zu synchronisieren reicht das allemal. Im heimischen Powerline-Netzwerk fließen die Daten, zumindest bei 200er-Lösungen, kaum schneller.
Da der Monitor auch eine kabelgebundene Grafiksignalverbindung erlaubt, ließe sich so in einem denkbaren Home-Office-Szenario der Desktop-PC per D-Sub oder HDMI mit dem Monitor verbinden; dem Notebook bleibt die USB-Funkverbindung oder der kabelgebundene USB-Kontakt.
Die Darstellung in klassischen Office-Anwendungen oder beim Browsen klappt recht ordentlich. So lange die Funkverbindung gut ist, sprich das Notebook nahe genug beim Display steht, sind auch bewegte Inhalte kein wirkliches Problem. Bei solchen Inhalten wird der Client aufgrund der virtuellen Grafikkarte natürlich mehr gefordert. Aktuelle Notebooks - etwa mit Core-Prozessoren der zweiten Generation - sollten damit jedoch keinerlei Probleme haben.
Begibt man sich auf Testbilder-Niveau, statt Anwendungsinhalte zu betrachten, wirkt das Bild eines direkt per HDMI angeschlossenen Notebooks ein wenig besser, als das per Funk übertragene.
Unser Testmonitor liefert eine maximale Helligkeit von 306 cd/qm. Das liegt geringfügig über der Werksangabe von 300 cd/qm, ist für den anvisierten Office-Betrieb aber ohnehin viel zu hell. Je nach Anwenderempfinden und Umgebung genügen aber in der Regel 120 bis 150 cd/qm vollauf. Um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist es bei unserem Testgerät eher befriedigend bestellt. Wir registrieren in einzelnen Ecken eine Abweichung von bis zu 18 Prozent. Abseits der Messwerte wirkt das Bild sehr homogen. Die Einblickwinkel unterliegen den dem verwendeten TN-Panel zugrunde liegenden Einschränkungen. Samsung hat mit Magic Angle eine Technologie integriert, die für bestimmte Anwendungsfälle eine optimierte Darstellung in Sachen Einblickwinkel bietet.
Samsung spricht im Datenblatt von einer typischen Leistungsaufnahme von 44 Watt im Betrieb. Bei einer auf 60 Prozent heruntergeregelten Helligkeit, einem immer noch recht hellen Bild, registrierten wir eine Leistungsaufnahme von rund 35 Watt. Das ist für ein 27-Zoll-Display dieser Ausstattung durchaus angemessen. Im Stand-by-Betrieb genehmigt sich das Gerät knapp 3,5 Watt.
Fazit und Produktdaten
Die gute Nachricht zuerst: Ja, das Konzept funktioniert. Man kann sich tatsächlich schnell daran gewöhnen, dass Notebook einfach daneben zu legen und schon hat man Peripherie, Display sowie Tastatur und Maus im Zugriff. Das Gefühl einer drahtlosen Dockingstation kommt sehr schnell auf. Und natürlich existieren Einschränkungen in Sachen Performance, die im Praxistest bei ganz normalen Büroanwendungen allerdings nicht zutage traten. Fürs Home Office ist der SyncMaster C27A750LX eine ganz patente Lösung.
Nun sind ja Displays per Definition echte Hingucker. Das trifft beim Samsung SyncMaster C27A750X LED zweifelsohne aber auch auf die gelungene Optik zu. Da ist es für den Tester immer ein ganz guter Indikator, wenn die Besuche themenfremder Kollegen am Testaufbau deutlich den Durchschnitt überschreiten - so in diesem Fall geschehen. (mje)
Hersteller / Produkt |
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Preis |
599 Euro |
Internet |
Samsung |
Garantie |
24 Monate |
TECHNISCHE DATEN / AUSSTATTUNG |
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Diagonale (Zoll / cm) |
27 / 68,58 |
Native Panelauflösung |
1920 x 1080 |
Bildformat |
16:10 |
Pivot-Funktion / drehbar / kippbar / höhenverstellbar |
nein / nein / ja / ja |
ANSCHLÜSSE |
|
HDMI / DVI / VGA |
1 / 0 / 1 |
Analog / Digital Audio |
1 / 0 |
USB Up-/Downstream |
1 / 2 x |
Abmessungen mit Fuß in mm |
639 x 485,4 x 233 mm |
Gewicht mit Fuß |
4,9 kg |
MESSWERTE |
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Maximale Helligkeit (cd/qm) |
306 |
maximale Abweichung in den Ecken |
18 Prozent |
Leistungsaufnahme Stand-by / Betrieb volle Helligkeit / Betrieb, 60 % Helligkeit |
3,4 Watt / 45 Watt / 35,5 Watt |