2,5-Zoll-Festplatte mit 1 TByte und 9,5 mm Bauhöhe

Test - Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB

16.07.2011 von Christian Vilsbeck
Samsung bietet mit der SpinPoint M8 HN-M101MBB erstmals eine 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Kapazität von 1 TByte bei normaler Bauhöhe an. Das SATA-II-Laufwerk beherbergt nur zwei Magnetscheiben und überzeugt in der Performance, wie unser Vergleich mit der Konkurrenz zeigt.

Produktdaten: Samsungs bisherige 1-TByte-Festplatte im 2,5-Zoll-Formfaktor, die SpinPoint MT2 HM100UI, verwendet noch drei je 333 GByte fassende Magnetscheiben. Durch das 3-Scheiben-Design erhöht sich allerdings die Bauhöhe von den üblichen 9,5 mm auf 12,5 mm. Damit findet das Laufwerk in vielen Notebooks keinen Platz. Die neue SpintPoint M8 HN-M101MBB mit 1 TByte Kapazität benötigt dagegen nur zwei 500 GByte fassende Platter. Samsung kann damit die Bauhöhe auf die üblichen 9,5 mm reduzieren. Somit passt die SpinPoint M8 HN-M101MBB auch in die typischen Steckplätze handelsüblicher Notebooks.

Die zwei Magnetscheiben der SpinPoint M8 rotieren mit 5400 U/min; diese Drehzahl verwendet auch der Vorgänger SpinPoint MT2 HM100UI. Zum Puffern der Daten steht ebenfalls unverändert ein mit 8 MByte relativ klein bemessener Cache zur Verfügung. Samsung setzt bei der Schnittstelle weiterhin mit SATA II auf bewährte und völlig ausreichende Kost.

Wie bereits üblich bei neue vorgestellten Festplatten, setzt auch Samsung auf die neue Technologie Advanced Format (AF). Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Insbesondere Windows XP hat mit den 4-KByte-Sektoren noch diverse Probleme, während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen. Ausführliche Informationen über Advanced Format finden Sie in unserem Artikel Neue Technik, neue Probleme - Festplatten mit Advanced Format.

Der Hersteller beziffert den Energiebedarf der SpinPoint M8 HN-M101MBB im Leerlaufmodus mit 0,7 Watt. Im Schreib-/Lesebetrieb erhöht sich der Energiekonsum auf 2,2 Watt. Das dreischeibige 1-TByte-Modell HM100UI genehmigt sich noch 2,4 Watt.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Die Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB liefert durch die hohe Datendichte der 500-GByte-Magnetscheiben eine sehr gute maximale sequenzielle Transferrate von 110 MByte/s. Damit arbeitet das 1-TByte-Laufwerk trotz identischer Drehzahl von 5400 U/min zirka 15 Prozent schneller als die SpintPoint MT2 mit 333-GByte-Scheiben. Mit zirka 107 MByte/s sind die ebenfalls mit 5400 U/min arbeitenden Toshiba MK7559GSXP oder Hitachi Travestar 5K750, die beide mit 375-GByte-Scheiben ausgestattet sind, der SpinPoint M8 aber dicht auf den Fersen. Im langsamen Innenbereich hält die HN-M101MBB mit 51 MByte/s eine sehr konkurrenzfähige Transferrate aufrecht.

Zonenmessung: Die Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB erreicht beim sequenziellen Zonenlesen maximal 110 MByte/s.

Mit 8,59 ms lässt es die Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB bei der mittleren Zugriffszeit relativ gemütlich angehen. Trotz identischer Drehzahl von 5400 U/min agiert hier beispielsweise die Hitachi Travelstar 5K750 mit 7,55 ms deutlich flinker. Werden die Magnetköpfe im Fullstroke-Zugriff über die gesamte Scheibenoberfläche bewegt, so ist die SpinPoint mit 16,7 ms dagegen flott unterwegs.

Bei unseren Praxistests beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe liefert die SpinPoint M8 eine gute Leistung - sie setzt allerdings keine Akzente. Bei den relativ Cache-abhängigen Festplattentests von PC Mark Vantage schlägt sich die Samsung SpinPoint M8 trotz nur 8 MByte Datenpuffer wacker. Gegenüber dem Vorgängermodell SpinPoint MT2 HM100UI macht die M8 einen Sprung von 16 Prozent.

Fazit & technische Daten

Eine Speicherkapazität von 1 TByte im 2,5-Zoll-Formfaktor ist nichts Besonderes mehr. Samsungs SpintPoint M8 HN-M101MBB benötigt hierfür allerdings keine Bauchhöhe von 12,5 mm, ihr genügen die üblichen 9,5 mm. Damit passt die SpinPoint M8 problemlos in Notebooks.

Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB: Die Mobile-Festplatte im 2,5-Zoll-Format bietet 1 TByte Kapazität mit zwei Magnetscheiben. Die Bauhöhe beträgt 9,5 mm. Der Cache ist auf 8 MByte festgelegt.

Überzeugend sind auch die sequenziellen Transferraten der Samsung-Festplatte. Die Geschwindigkeit bei den Praxisszenarios ist ebenfalls überwiegend gut. Gegenüber dem 1-TByte-Vorgängermodell HM100UI macht die M8 in der Performance einen Sprung von zirka 15 Prozent.

Der von Online-Händlern gelistete Preis von zirka 70 Euro (Stand: 16.07.11) geht für die Kapazität von 1 TByte und die gebotene Performance in Ordnung. Somit können wir die Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB empfehlen. (cvi)

Quickinfo

Produkt

SpintPoint M8 HN-M101MBB

Hersteller

Samsung

Schnittstelle

SATA 300

Drehzahl

5400 U/min

Cache

8 MByte

Kapazität

1 TByte

Preis (Stand: 16.07.11)

70 Euro

Testplattform

Als Testplattform für die 2,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Testplattform: Alle 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten werden an einem Gigabyte 890GPA-UD3H getestet. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung zum Einsatz.

Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.

Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

SATA 3.0: Der Chipsatz AMD 890GX stellt secht SATA-Ports mit 6 GBit/s zur Verfügung.

Testszenarien

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.