Samsung Notebooks mit dem Kürzel „Pro“ im Namen richten sich traditionell an Business-Anwender. Im beliebten 14-Zoll-Segment ist das Samsung P460-Pro der aktuelle Vertreter auf Basis von Intels aktueller Centrino-2-Plattform. Ganz so schlicht wie eben beschrieben sind Samsungs tatsächliche Produktbezeichnungen für Notebooks nicht, mit offiziellem Namen heißt das Testprodukt Samsung P460-Pro P8600 Pompeji.
Besonders stolz ist Samsung bei diesem Gerät auf das sogenannte Protect-o-Edge-Gehäuse sowie die Protect-o-SoftGrip-Beschichtung. Die gummierte Beschichtung vermittelt einen relativ hochwertigen Eindruck, das Gehäuse mit integrierter Karbonfaserplatte soll das Notebook relativ widerstandsfähig machen.
Ausführliche Informationen zur aktuellen Mobiltechnologie von Intel liefert Ihnen der Beitrag Centrino 2: Intels neue Notebook-Plattform. Einen ausführlichen Test eines früheren artverwandten Modells von Samsung bietet Ihnen der Artikel Test: Samsung P400-PRO – Business-Notebook mit Intel Core 2 Duo. Wie es beim direkten Mitbewerb im entsprechenden Segment aussieht, verrät Ihnen der Artikel Test Dell Latitude E6400: 14-Zoll-Business-Notebook mit Langlaufqualitäten.
Ausstattung
Aktuell bietet Samsung nur eine Konfiguration des P460-Pro an, diese arbeitet mit einem Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz), wie sich bereits dem Produktnamen entnehmen lässt. Dem Prozessor stehen 3 GByte DDR3-SDRAM zur Seite, organisiert in einem 1-GByte- und einem 2-GByte-Modul. Bislang kommt das Gros der Centrino-2-Notebooks noch mit DDR2-SDRAM.
Das 14,1-Zoll-Display kommt ganz businessgemäß als matte Ausführung und arbeitet mit WXGA-Auflösung (1280 x 800 Bildpunkte). Für die Ansteuerung ist die neue integrierte Einheit GMA 4500MHD aus der Centrino-2-Plattform zuständig. Beim Betriebssystem bietet Samsung dem Kunden eine duale Lösung an. So ist auf dem Testgerät Windows Vista vorinstalliert, eine entsprechende Recovery-CD sowie eine Treiber-CD liegen dem Gerät bei. Darüber hinaus findet sich im Paket eine XP-Recovery-CD samt zugehörigem Treiber-Datenträger.
Das Centrino-2-Logo darf das P460-Pro dann auch mit Fug und Recht tragen, denn neben CPU und Chipsatz entstammt auch das dafür nötige WLAN-Modul Intels neuer Plattform. Um das Funken kümmert sich Intels WiFi Link 5100 gemäß 802.11a/b/g/n. Darüber hinaus kommuniziert das Samsung drahtlos via Bluetooth v.2.0+EDR.
Zum Anschluss von Peripherie stehen drei USB-2.0-Ports parat. Auf die inzwischen bei neuen Notebook-Modellen recht gängige eSATA-Schnittstelle verzichtet Samsung. Dafür bringt das P460-Pro eine serielle Schnittstelle mit, das hat inzwischen selbst unter professionellen Geräten Seltenheitswert. In Sachen Grafik bietet das P460-Pro eine ebenfalls in Business-Kreisen nicht alltägliche Kombination aus VGA-Schnittstelle und HDMI. Für Erweiterungen steht ein PC-Card-Slot zur Verfügung, darüber hinaus befindet sich an der Gehäusefront ein Speicherkartenleser, der sich auf SD, SDHC und MMC versteht.
Bei der Festplatte greift Samsung nicht in das konzerneigene Regal, im Testgerät steckt eine Fujitsu-Festplatte mit einer Kapazität von 250 GByte. Trotz stets größer werdender Kapazitäten bei den 2,5-Zoll-Festplatten, ein für ein Business-Gerät nach wie vor großzügige Ausstattung. Das optische Laufwerk lässt sich gegen ein gesondert erhältliches Festplattengehäuse austauschen. Eine auch bei Business-Notebooks durchaus nicht mehr gängige Modularität. Ganz der anvisierten Zielgruppe entsprechend, ist das Samsung P460-Pro mit integriertem Fingerprint-Reader und TPM ausgerüstet. Mit dem P460-Pro unterstützt Samsung die P-Dock Dockingstation.
Das Samsung P460-Pro kostet in der getesteten Version offiziell 1099 Euro. Darin ist eine zweijährige Garantie inklusive Vor-Ort-Abholservice enthalten. Gegen Aufpreis sind Garantieerweiterungen möglich. Mit dem P560-Pro hat Samsung darüber hinaus ein artverwandtes Gerät im 15,4-Zoll-Format zum Preis von 1299 Euro im Programm.
Display und Handling
Das 14,1-Zoll-Display des Testgeräts arbeitet mit WXGA-Auflösung (1280 x 800 Bildpunkte). Samsung verspricht im Datenblatt eine maximale Helligkeit von 220 cd/qm. Im Test erreichte das Display einen Maximalwert von 227 cd/qm. Das ist ein sehr ordentlicher Wert für ein „traditionell“ beleuchtetes Display. Per Akku versorgt, ist die maximale Helligkeit nur geringfügig niedriger. Dank eines recht guten Kontrastverhältnisses lässt sich mit dem P460-Pro bei akzeptablen Bedingungen durchaus auch im Freien arbeiten.
Um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist es hingegen nicht ganz so gut bestellt. Mit einer maximalen Abweichung von mehr als 26 Prozent fallen insbesondere die unteren Ecken etwas negativ auf. Notebooks ohne Displaydeckelverriegelung liegen zwar im Trend, sind im 14-Zoll-Bereich dennoch bislang die Ausnahme unter den Business-Geräten. Samsung verzichtet beim P460-Pro auf eine mechanische Verriegelung des Displaydeckels. Dies bietet den Vorteil, dass sich der Deckel meist relativ leicht mit einer Hand öffnen lässt. Es gibt dennoch Anwender, die auf eine ordentliche Verriegelung Wert legen.
Die Tastatur des P460-Pro verdient sich gute Noten. Die Auflage ist fest, der Druckpunkt ist spürbar, und auch Schnellschreiber kommen gut damit zurecht. Das Layout mit den außen liegenden Positionstasten ist etwas gewöhnungsbedürftig. Sparsamkeit ist in Sachen Mausersatz angesagt, ein einfaches Touchpad mit zwei Tasten muss genügen. Die Präzision der Steuerung verdient sich ein Befriedigend.
Unser Testgerät bringt inklusive des serienmäßigen Akkus 2,43 kg auf die Waage. Damit liegt das Samsung P460-Pro im Klassendurchschnitt. Zum Vergleich: Das P400-Pro von Samsung kam auf 2,24 kg, das jüngst getestete Dell Latitude E6400 liegt bei 2,31 kg. Kommen Netzteil und -kabel dazu, steigt das Reisegewicht auf rund 2,8 kg. Damit liegt das Netzteilgewicht ebenfalls in der zurzeit üblichen Größenordnung.
Wer das Notebook mit dem optionalen großen Akku betreibt, muss noch einmal weitere 150 Gramm dazurechnen, bleibt aber dennoch knapp unter der 3-kg-Marke. Bei den Gehäuseabmessungen (318 x 37,5 x 243 mm) wie dem Volumen liefert das P460-Pro gleichfalls Durchschnittskost.
Performance und Bedienung
Wie der vollständige Produktname schon verrät, ist beim P460-Pro ein Core 2 Duo P8600 für die Rechenleistung zuständig. Damit setzt Samsung – wie viele andere Hersteller auch – bei diesem Formfaktor auf die mit Centrino 2 eingeführten P-Varianten des Core 2 Duo. Diese unterscheiden sich durch einen um 10 Watt geringeren TDP-Wert von den T-Versionen. Der Core 2 Duo P8600 arbeitet mit maximal 2,4 GHz und kommt mit 3 MByte L2-Cache aus. Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
Das Samsung P460-Pro erreicht beim SYSmark2007 Preview einen Gesamtwert von 124. Zum Vergleich: Das zumindest ähnlich ausgerüstete Dell Latitude E6400 kam auf 126. Business-Notebooks auf Basis der vorhergehenden Centrino-Plattform Santa Rosa brachten es mit einem T8100 (2,1 GHz) auf Werte zwischen 100 und 110 Punkten. In der dynamischen Performancewertung von MobileMark2007 kommt das P460-Pro auf ein gutes Ergebnis von 224 (Dell Latitude E6400: 212). Die im Testgerät verwendete 250-GByte-Festplatte von Fujitsu erreicht in Sachen Performance nur ausreichende Werte. Einen Überblick über die Leistungsfähigkeit aktueller Festplatten dieser Klasse liefert Ihnen der Beitrag Flinke Zwerge: 2,5-Zoll-Festplatten im Test.
Das Gros der Business-Notebooks auf Centrino-2-Basis bringt auch gleich dessen interne Grafik GMA 4500MHD mit, das gilt ebenso für das P460-Pro. Im Vergleich zur Vorgängergeneration liegt die Leistungsfähigkeit dieser Lösung um etwa 30 Prozent höher. Da macht das Samsung P460-Pro keine Ausnahme, mit 1025 3DMarks beim 3DMark06 erreicht es einen Wert, der in der Größenordnung bisheriger Testergebnisse liegt.
Dem Notebook liegen neben den beiden Recovery-CDs für Windows Vista und XP auch die entsprechenden Treiber-CDs bei. Wer nicht mit eigenen Images arbeitet, wird die getrennte Lösung zu schätzen wissen. Darüber hinaus lässt sich bei der Samsung-Lösung auswählen, welche Treiber installiert werden sollen, es erfolgt keine automatische Komplettinstallation. Zu den Softwaretools gehört eine Systemupdate-Funktion, die nach neueren Versionen sucht, falls gewünscht auch automatisch. Recovery Solution nennt Samsung seine Lösung zur Anfertigung von Sicherheitsimages der eigenen Installation. Alles in allem hat Samsung da ein ganz ordentliches Softwarepaket geschnürt.
Akkulaufzeit
Der serienmäßige 6-Zellen-Akku des Samsung P460-Pro besitzt eine Kapazität von rund 58 Wh, das ist eine durchaus klassenübliche Größe. Bei unserem Test der Maximallaufzeit ließ sich damit eine Arbeitszeit von 6 Stunden und 45 Minuten erreichen. Dabei war die Helligkeit heruntergeregelt, der Energiesparmodus von Windows Vista aktiviert, und bei der simulierten Texteingabe fertigte die Anwendung alle zehn Minuten eine Sicherheitskopie an. Damit liefert das Samsung-Notebook ein gutes Ergebnis, die Leistungsaufnahme von 8,6 Watt in diesem Modus ist gleichfalls gut. Zum Vergleich: Das Samsung P400-Pro mit ATI-Chipsatz genehmigte sich im Test gut 17 Watt.
MobileMark2007 versucht einem „echten“ Anwenderverhalten näherzukommen, verwendet mehrere Anwendungen, legt aber auch Pausen ein. Hier erreicht das P460-Pro mit dem Serienakku eine Laufzeit von 268 Minuten. Fast viereinhalb Stunden liegen deutlich über der Datenblattangabe von 3,5 Stunden, inzwischen geben viele Hersteller die Laufzeit recht konservativ an. Das MobileMark2007-Szenario spielten wir mit dem als Option (150 Euro) lieferbaren 9-Zellen-Akku ebenfalls durch. Dieser bietet eine Kapazität von rund 86 Wh und hielt im Test 6 Stunden und 44 Minuten durch.
Eilige Gemüter, die ihren Notebooks unterwegs die volle Leistung abfordern, erreichen mit dem Standardakku nach knapp 90 Minuten ihr Limit. Bei diesem Test ist die Helligkeit hochgeregelt; CPU, Festplatte und Grafik werden fortlaufend beschäftigt. Dabei genehmigt sich das Notebook im Test rund 38 Watt, das ist nur ein durchschnittlicher Wert. Das Laden des Akkus (6 Zellen) geschieht vergleichsweise zügig, nach 134 Minuten vermeldete das Gerät volle Einsatzbereitschaft.
Fazit
Angesichts der Ausstattung liefert das P460-Pro eine angemessene Performance ab. In Sachen Akkulaufzeit kann das 14-Zoll-Gerät insbesondere im sparsamen Modus punkten. Wer sich zudem den Zusatzakku gönnt, kann auch längere Zeiträume ohne Stromversorgung überbrücken. Unter Berücksichtigung des für Business-Kreise durchaus moderaten Preises ist die Ausführung solide und hochwertig ausgefallen. Ob man die gummierte Oberfläche oder die andernorts in Mode gekommenen metallischen Deckel bevorzugt, ist Geschmacksache.
Die Ausstattung des P460-Pro ist angemessen, wenngleich nicht in allen Punkten typisch für aktuelle Business-Notebooks. So fehlt der bei Centrino-2-Notebooks inzwischen durchaus gängige eSATA-Port. HDMI findet sich üblicherweise eher an Consumer-Geräten, während serielle Ports mittlerweile selbst im Profiumfeld die Ausnahme bilden. Zwar ist das P460-Pro kein ausgesprochenes Schwergewicht, aber als sehr leichtes 14-Zoll-Gerät kann es nicht durchgehen, hier ist es allenfalls Durchschnitt. (mje)
Messwerte und technische Daten
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Samsung P460-Pro P8600 Pompeji.
Systemleistung |
|
SYSmark2007 Preview, Overall Performance |
124 Punkte |
SYSmark2007 Preview, E-Learning |
122 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Video Creation |
104 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Productivity |
141 Punkte |
SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling |
133 Punkte |
MobileMark2007, Overall Performance |
224 Punkte |
Akkulaufzeit |
|
minimale Laufzeit |
89 Minuten |
maximale Laufzeit |
405 Minuten |
MobileMark2007, Battery Life Rating |
268 Minuten |
Akkuladezeit, Notebook ausgeschaltet |
134 Minuten |
Display |
|
maximale Helligkeit |
227 cd/qm |
minimale Helligkeit |
21 cd/qm |
maximale Abweichung in den Ecken |
16,8 Prozent |
Farbtemperatur |
6880 K |
Prozessor |
Intel Core 2 Duo P8600 |
Taktfrequenz |
2,4 GHz |
Chipsatz |
Intel 45 Express-Chipsatz |
inst. / max. Speicher |
3072 / 4096 MByte |
freie Bänke / Modultyp |
0 / SO-DIMM |
Displaytyp |
14,1 Zoll, TFT |
Displayauflösung |
1280 x 800 |
Grafik |
Intel GMA 4500MHD |
Festplatte |
Fujitsu MHZ2250BH G2 |
Kapazität |
250 GByte |
Schnittstellen |
3 x USB 2.0, 1 x seriell |
Akkutyp / Energieinhalt |
Li-Ion, 11,1 V / 5200 mAh |
Gewicht |
2,43 kg |
Abmessungen (B x H x T) |
318 x 37,5 x 243 mm |
Listenpreis |
1099 Euro |
Preise & Händler |