Test: Pentium M für Notebooks

12.03.2003 von Christian Vilsbeck
Der Pentium M verspricht mehr Performance als weit höher getaktete Pentium-4-Prozessoren. Gleichzeitig soll sein geringer Energiebedarf Notebooks zu Dauerläufern machen. Wird der mobile Pentium 4-M überflüssig?

Banias, Centrino und Pentium M - mit diesen Begriffen hat Intel über Monate hinweg hohe Erwartungen an das neue Mobile-Wunder geweckt. Banias war der Code-Name für Intels Notebook-Prozessor, nun heißt er schlicht Pentium M. Centrino ist der Oberbegriff für eine ganze mobile Plattform, gespickt mit Intel-Komponenten: Pentium M, i855-Chipsatz sowie Intels Pro/Wireless-LAN sind Pflicht für das Tragen des Centrino-Logos. All diese Komponenten seien optimal aufeinander abgestimmt, so Intel. Damit wären hohe Performance, lange Laufzeit und ein problemloser Connect garantiert.

So der Pentium M die Erwartungen erfüllt, schießt Intel seinen bisherigen Mobile-Favoriten Pentium 4-M klangheimlich selbst ab. Indizien deuten darauf hin: Nach unseren inoffiziellen Roadmaps kommt im dritten Quartal 2003 der Portability-Prozessor. Dieser "Mobile Pentium 4 Processor" (ohne -M) taktet mit 3,06 GHz und verwendet einen 533-MHz-FSB. Damit dürfte zumindest der Performance-Abstand zum Pentium M wieder stimmen. Der mit 2,4 GHz Taktfrequenz aktuell schnellste Pentium 4-M wird nur noch geringe Taktfrequenzerhöhungen erfahren - dann soll Schluss sein.

Zwei Centrino-Notebooks konnten wir bereits ausführlich testen: Das Acer TravelMate 800 und Samsungs X10. Mit einer Vielzahl von Benchmarks haben wir die tatsächliche Performance des Pentium M überprüft. Besonderes Interesse widmeten wir den Akkulaufzeiten der Centrino-Notebooks. Gibt es einen merklichen Fortschritt gegenüber mobilen Rechnern mit Pentium 4-M? Unsere Ergebnisse fallen eindeutig aus. Mehr Details zu den Interna des Centrino finden Sie in unserm Grundlagenbeitrag Intel Centrino im Detail.

Centrino-Notebooks

"Die Marke Centrino bezeichnet eine neue Generation mobiler PCs, die verändern werden, wie und wo Menschen mit dem Computer arbeiten", kommentierte Pam Pollace, Intel Vice President und Director der Corporate Marketing Group, die neue Marke. Das Logo für die Centrino Mobiltechnologie soll Leichtigkeit, Mobilität und Vorwärtsdrang signalisieren.

Diese hehren Aussagen überprüfte tecCHANNEL mit zwei Centrino-Notebooks von Acer und Samsung. Beide mobilen Rechner sind mit dem Centrino-Logo geschmückt und setzen somit neben dem Pentium M und i855PM-Chipsatz auch Intels Wireless-LAN-Technologie ein. Pentium-M-Notebooks mit Chipsätzen oder Wireless-LAN-Produkten anderer Hersteller als Intel dürfen nicht mit dem Centrino-Logo beworben werden. Von Dell sollen Pentium-M-Notebooks erst zur Jahresmitte 2003 erhältlich sein. Bis dahin sei die Marke Pentium M auf dem Markt etabliert, und Centrino-Logos seien als Wiedererkennungswert nicht mehr zwingend notwendig, so der Hersteller.

Acer TravelMate 800

Die TravelMate-800-Serie sieht Acer als mobilen Desktop-Ersatz ohne Kabel. Ein integriertes CD-RW-/DVD-Combolaufwerk zählt in dieser Kategorie ebenso zur Pflicht wie ein großes Display. Acer setzt beim TravelMate 800 auf ein 15-Zoll-TFT mit einer Auflösung von 1400 x 1050 Bildpunkten. Die Grafikausgabe übernimmt ein ATI Radeon Mobility 9000 mit 64 MByte VRAM.

Für Rechenleistung soll der Pentium-M-Prozessor sorgen. Im Modell TM800LCi setzt Acer die 1,3-GHz-Version ein und im TM803LCi das Topmodell mit 1,6 GHz Taktfrequenz. Den Prozessoren stehen jeweils 512 MByte DDR266-SDRAM zur Seite. Maximal lässt sich der Arbeitsspeicher auf 1024 MByte erweitern. Zum Speichern der Daten steht den TravelMate-800-Modellen eine 40 GByte fassende Ultra-ATA/100-Festplatte zur Verfügung.

Ausgestattet mit Intels Centrino-Technologie zählt Wireless-LAN zum Standard. Zusätzlich sorgen Bluetooth, 10/100-Mbit-Ethernet und ein 56k-Modem für genügend Verbindungsmöglichkeiten. Außergewöhnlich ist die hohe Zahl von vier USB-2.0-Anschlüssen. IEEE 1394 zählt ebenfalls zum Repertoire des Acer-Notebooks. Als Sicherheits-Feature besitzt das TravelMate 800 einen integrierten Smart-Card-Reader. Dem LiIon-Akku der TravelMate-800-Serie spendiert Acer eine Kapazität von 62,16 Wh. Optional lässt sich statt des CD-RW-/DVD-Combolaufwerks ein zweiter Akku im Modulschacht platzieren.

Das Acer TravelMate 800 TM800LCi kostet 1999 Euro, für das Topmodell TM803LCi sind 2399 Euro veranschlagt. Der Quickinfo-Kasten zeigt die wichtigsten technischen Daten unseres Testmodells übersichtlich zusammengefasst.

Quickinfo

Produkt

TravelMate TM803LCi

Hersteller

Acer

Prozessor

Pentium M 1600

Arbeitsspeicher

512 MByte DDR266-SDRAM

Display

15,0-Zoll-TFT, 1400 x 1050 Punkte

Festplatte

40 GByte

Optisches Laufwerk

CD-RW-/DVD-Combo, modular

Gewicht

2,6 kg

Preis

2399 Euro

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Samsung X10

Mit dem X10 bietet Samsung nach eigenen Aussagen das dünnste und leichteste 14-Zoll-Notebook der Welt an. In 24 mm Bauhöhe und bei einem Gewicht von 1,8 kg integriert Samsung ein besonders flaches CD-RW-/DVD-Combolaufwerk.

Das X10 ist mit einem Pentium M 1600 und 512 MByte DDR266-SDRAM ausgestattet. X10-Modelle mit Pentium M 1300 und 1500 sowie 256 MByte Arbeitsspeicher hat Samsung ebenfalls im Angebot. Den Grafikpart übernimmt jeweils NVIDIAs GeForce4 440 Go. Während das X10-Modell mit Pentium M 1300 einen 32 MByte großen DDR-SDRAM-Grafikspeicher spendiert bekam, dürfen die stärkeren Varianten auf 64 MByte zurückgreifen. Gemein ist allen Modellen das 14,1-Zoll-TFT-Display mit einer Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten. Variabel hält Samsung wieder die Festplattenkapazität: 40 GByte für das 1300er und 1500er X10 und 60 GByte im Topmodell.

Neben dem für Centrino-Notebooks vorgeschriebenen Wireless-LAN besitzt das X10 ein integriertes Bluetooth-Modul, ein 56K-Modem sowie den 10/100-Mbit-Ethernet-Anschluss. Zwei Mal USB 2.0 sowie IEEE 1394 runden die Kommunikationsmöglichkeiten der Samsung-Notebooks ab. Zu den Besonderheiten des Samsung X10 zählen ein integrierter Memory-Stick-Slot und der Fingerprint-Leser als biometrisches Security-Feature. Alle X10-Modelle besitzen einen mit 24,42 Wh sehr klein dimensionierten LiIon-Akku. Dem Topmodell mit Pentium M 1600 legt Samsung zusätzlich einen Hochleistungsakku bei.

Die Preisspanne für das Samsung X10 beginnt bei 1999 Euro für das Modell mit Pentium M 1300 und endet bei 3299 Euro für das Topmodell. Der Quickinfo-Kasten zeigt die wichtigsten technischen Daten unseres Testmodells übersichtlich zusammengefasst.

Quickinfo

Produkt

X10

Hersteller

Samsung

Prozessor

Pentium M 1600

Arbeitsspeicher

512 MByte DDR266-SDRAM

Display

14,1-Zoll-TFT, 1024 x 768 Punkte

Festplatte

60 GByte

Optisches Laufwerk

CD-RW-/DVD-Combo, modular

Gewicht

1,8 kg

Preis

3299 Euro

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Pentium-4-M-Notebook

Als typischen Vertreter für die Leistungsklasse von Notebooks mit einem mobilen Pentium 4-M haben wird das Xeron Sonic Grafx gewählt. Das vom taiwanischen Hersteller Mitac gefertigte Basissystem findet in vielen Notebooks Einsatz.

Mit 512 MByte DDR266-SDRAM setzt es auf die gleiche Speicherausstattung wie die beiden Centrino-Notebooks. Durch NVIDIAs GeForce4 440 Go entspricht das Xeron beim Grafikchip zudem dem Samsung X10. Damit dient das Sonic Grafx mit seinem Pentium 4-M 2.0 GHz als gute Vergleichsbasis für die Leistungsfähigkeit der Prozessoren.

Xeron verwendet im Sonic Grafx ein 15-Zoll-TFT-Display mit einer Auflösung von 1400 mal 1050 Bildpunkten. Zum Speichern von Daten steht mit der 60-GByte-Toshiba-Festplatte viel Kapazität bereit. Anschlussfreudig präsentiert sich das Xeron-Notebook durch IEEE 1394, vier USB-2.0-Ports, 56K-Modem und 10/100-Mbit-Ethernet. Wireless-LAN lässt sich als optionales Modul nachrüsten. Als Besonderheit weist das Sonic Grafx einen integrierten Card-Reader für die Formate Multimedia-Card, SD-Card, Smart-Media-Card und Memory Stick auf.

Mit 3,3 kg wiegt das Xeron-Notebook deutlich mehr als das Acer TravelMate T800 und Samsungs X10. Hauptverantwortlich für das höhere Gewicht zeichnet der mit 88,8 Wh sehr großzügig dimensionierte LiIon-Akku.

Xeron bietet das Sonic Grafx für 1999 Euro an. Der Quickinfo-Kasten zeigt die wichtigsten technischen Daten unseres Testmodells übersichtlich zusammengefasst.

Quickinfo

Produkt

Sonic Grafx

Hersteller

Xeron

Prozessor

Pentium 4-M 2000

Arbeitsspeicher

512 MByte DDR266-SDRAM

Display

15,0-Zoll-TFT, 1400 x 1050 Punkte

Festplatte

60 GByte

Optisches Laufwerk

CD-RW-/DVD-Combo, fest integriert

Gewicht

3,3 kg

Preis

1999 Euro

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Windows XP steuert SpeedStep

Das Betriebssystem Windows XP verfügt über eine integrierte Unterstützung von Intels SpeedStep-Technologie. Ein spezielles Applet wie für Windows 98/ME oder Windows 2000 zur Steuerung der SpeedStep-Modi ist mit Windows XP nicht mehr notwendig.

Allerdings bleibt die Suche nach einer Registerkarte für die Verwaltung der SpeedStep-Modi erfolglos. Windows XP regelt den Betriebsmodus des Prozessors über die allgemeinen Energieschemata. Sie erreichen die Einstellungen über "Systemsteuerung/Energieoptionen". Windows XP gibt dort sechs verschiedene Energieschemata vor. Sie unterscheiden sich auf den ersten Blick nur durch verschiedene Zeitintervalle, beispielsweise zum Abschalten der Festplatte oder des Monitors. Verknüpft mit den Energieschemata sind aber auch die Stromsparmodi des Prozessors.

In der Tabelle führen wir die sechs Standard-Energieschemata von Windows XP auf. Je nach Schema arbeiten die Prozessoren im Netz- und Akkubetrieb mit der maximalen, gedrosselten oder dynamisch angepassten Taktfrequenz.

SpeedStep-Modi bei den Windows-XP-Energieschemata

Energieschema

Taktfrequenz Netzbetrieb

Taktfrequenz Akkubetrieb

Zuhause / Büro / Desktop

maximal

dynamisch

Tragbar / Laptop

dynamisch

dynamisch

Präsentation

dynamisch

gedrosselt

Dauerbetrieb

maximal

maximal

Minimaler Energieverbrauch

dynamisch

dynamisch

Minimale Batteriebelastung

dynamisch

gedrosselt

Diese Tabelle gilt sowohl für den Pentium 4-M als auch für den neuen Pentium M. Ein spezieller Treiber ist für Centrino-Notebooks nicht notwendig.

Benchmark-Vorbetrachtung

Bei Desktop-CPUs ist der Vergleich verschiedener Prozessoren einfach. Für alle Prozessoren verwenden wir identische Testplattformen: Grafikkarte, Speicher, SCSI-Festplatte und deren PCI-Controller bleiben unverändert. Nur das Mainboard muss bei verschiedenen CPU-Architekturen gewechselt werden. Innerhalb einer Prozessorfamilie bleibt sogar dieses gleich.

Für einen Vergleich der Performance des Pentium M mit dem Pentium 4-M wird es schon schwieriger. In Notebooks lassen sich die Komponenten, wie etwa die Grafikkarte, nicht wechseln. Identische Testplattformen für verschiedene Mobile-Prozessoren sind meist nicht möglich. Wir haben für den Vergleich mit den beiden Centrino-Notebooks bewusst ein Pentium-4-M-Notebook gewählt, dass vom Speichertyp und Grafikchip zumindest einem Centrino-Notebook gleicht.

Bei den Performance-Tests des Pentium M haben wir zusätzlich Benchmarks gewählt, die von der Grafik-Engine weit gehend unabhängig sind. Damit lässt sich selbst bei unterschiedlichen Notebooks die Rechenleistung des Pentium M sehr gut mit der des Pentium 4-M vergleichen.

In unseren Benchmark-Diagrammen finden Sie jeweils alle drei Notebooks gegenübergestellt. Jedes Notebook musste alle Tests stets mit den drei SpeedStep-Modi der Prozessoren durchlaufen: maximale, minimale und dynamische Taktfrequenz. In den Diagrammen sind die Werte bei maximalem Takt rot, bei minimalem Takt blau und bei dynamischer Taktfrequenz grün gekennzeichnet.

Maximale und minimale Taktfrequenz der drei getesteten Notebooks

Notebook

Prozessor

Maximale Taktfrequenz

Minimale Taktfrequenz

Acer TravelMate T800

Pentium M

1600 MHz

800 MHz

Samsung X10

Pentium M

1600 MHz

600 MHz

Xeron Sonic Grafx

Pentium 4-M

2000 MHz

1200 MHz

Bei Benchmark-Tests, die einen relativ guten Vergleich mit den Werten der Desktop-Prozessoren zulassen, finden Sie am Ende der jeweiligen Seite einen direkten Link zu unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP.

Systemleistung: SYSmark2002

Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Dazu gehören nicht nur Programme wie Word und Excel, sondern auch MPEG-Encoder, 3D-, Video- und Sound-Software. Die Leistungsfähigkeit der Prozessoren überprüfen wir mit dem Benchmark-Paket SYSmark2002, das ein Mix aus den genannten Programmen ist.

Die klassischen 2D-Anwendungen für den Bürobereich profitieren fast ausschließlich von der Integer-Performance einer CPU. Diese Software-Sparte repräsentiert der Testblock Office Productivity von SYSmark 2002.

Immer größer wird die Zahl der Sound- und Grafikprogramme, die wie Spiele eine schnelle FPU oder Befehlserweiterungen wie MMX, SSE oder 3DNow! bevorzugen. Die Anwendungen im Testblock Internet Content Creation von SYSmark2002 unterstützen SSE2.

Systemleistung : MobileMark 2002

Mit dem MobileMark 2002 hat Bapco ein Benchmark-Tool kreiert, das speziell an die Bedürfnisse von Notebooks angepasst ist. MobileMark 2002 simuliert die typische Arbeit auf Notebooks inklusive "Nachdenkpausen". Der so genannte Productivity Workload kann hierfür auf neun bekannte Applikationen wie Photoshop 6.01 oder Microsofts Office 2002 zurückgreifen.

MobileMark 2002 ermittelt neben der Akkulaufzeit einen Wert für die Systemleistung des Notebooks. Durch andere Applikationen und einen anderen Workload sind die Werte nicht direkt mit den SYSmark-2002-Ergebnissen vergleichbar.

32-Bit-Transfer

Die Cache- und Speicher-Performance der Prozessoren überprüfen wir mit unserem Programm tecMem aus der tecCHANNEL Benchmark Suite Pro. tecMem misst die effektiv genutzte Speicherbandbreite zwischen der Load/Store-Unit der CPU und den unterschiedlichen Ebenen der Speicherhierarchie (L1-, L2-Cache und RAM). Die Ergebnisse erlauben eine getrennte Analyse von Load-, Store- und Move-Operationen.

Vergleichen Sie hier auch die Werte der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP.

64-Bit-Transfer

Hier testen wir mit tecMem die Performance mit den 64-Bit-Load- und -Store-Kommandos aus dem MMX-Befehlssatz. Die Transferrate ist hier schon deutlich höher als bei den 32-Bit-Kommandos, da die CPU mit jedem Befehl mehr Daten transferieren kann.

Vergleichen Sie hier auch die Werte der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP.

128-Bit-Transfer

Mit den 128-Bit-SSE-Befehlen lässt sich die maximale Cache- und Speicher-Performance ermitteln, die eine CPU erreichen kann.

Vergleichen Sie hier auch die Werte der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP.

Raytracing: Lightwave 3D

Das 3D-Programm Lightwave 3D 7.5 von NewTek ist für den Pentium 4 optimiert. Laut NewTek betrifft das speziell den SSE2-Befehlssatz. Neben Intel-CPUs werden auch die AMD-Prozessoren besonders unterstützt. NewTek selbst hat die Athlon-Prozessoren für Lightwave 3D bereits im März 2001 zertifiziert. Von der SSE2-Optimierung in Lightwave 3D sollten auch die Pentium-M-Prozessoren profitieren. Die Grafikkartenleistung spielt bei diesem Test keine Rolle.

Der Lightwave-3D-Test erlaubt einen relativ guten Vergleich mit den Werten der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP. Damit können Sie die Performance des Pentium M noch besser einordnen.

Raytracing: CINEBENCH 2000

Cinema 4D XL von Maxon ist ein professionelles 3D-Modelling- und Animationswerkzeug. Eigens für Performance-Tests entwickelte Maxon den CINEBENCH 2000. Er basiert auf Cinema 4D XL und führt Shading- und Raytracing-Tests durch. Die verwendete Version des Benchmarks unterstützt noch nicht den SSE2-Befehlssatz.

Beim Raytracing-Leistungstest fordert CINEBENCH 2000 besonders die FPU des Prozessors. Der Benchmark verwendet eine Szene, die stark von Anti-Aliasing, Schatten, Transparenzen und Spiegelungen Gebrauch macht. Die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte spielt hier kaum eine Rolle.

Der CINEBENCH-2000-Test lässt auch einen sehr guten Vergleich mit den Werten der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP zu. Hier erreicht der Pentium M 1600 die Leistung eines Pentium 4 2400.

Raytracing: CINEBENCH 2003

Mit dem CINEBENCH 2003 stellt Maxon eine neue Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 2003 basiert auf Cinema 4D Release 8 und führt wieder Shading- und Raytracing-Tests durch. Die aktuelle Version unterstützt nun SSE2 sowie Intels Hyper-Threading-Technologie.

Der Raytracing-Test von CINEBENCH 2003 überprüft die Render-Leistung des Prozessors. Eine Szene "Daylight" wird mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Sie enthält 35 Lichtquellen, wovon 16 mit Shadowmaps behaftet sind und so genannte weiche Schatten werfen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte eine untergeordnete Rolle.

Die Ergebnisse der Prozessoren im dynamischen SpeedStep-Modus sind nur vernachlässigbar kleiner als bei voller Taktfrequenz. Bei starker CPU-Belastung, wie in diesem Test, funktioniert der dynamische Modus sehr gut, und es sind keine Einbußen in der Rechenleistung zu vermerken.

Encoding

Bei kommerziellen Programmen kennt man in den meisten Fällen den Grad der Optimierung für diesen Befehlssatz nicht. Bei Freeware-Programmen mit Sourcecode ist das dagegen leicht feststellbar. Wir verwenden den MP3-Encoder GoGo, den Sie hier kostenlos downloaden können. Er basiert auf dem verbreiteten Lame-Encoder, ist jedoch weiter optimiert.

Wir haben die Version 3.10 des Encoders verwendet, die über SSE2-Support verfügt.

Als Vergleich dient die Version 2.39b, die MMX, 3DNow! und SSE, jedoch nicht SSE2 unterstützt. Mit diesen beiden Programmen lässt sich das Leistungsvermögen von SSE2 sicher ausloten. Da der Speichertyp kaum eine Rolle spielt, wird ein Großteil der Arbeit im Cache erledigt. Die Grafikleistung bleibt bei diesem Test ebenfalls außen vor, die Performance der Prozessoren lässt sich sehr gut vergleichen.

Der Encoder-Test mit GoGo lässt auch einen sehr guten Vergleich mit den Werten der Desktop-Prozessoren in unserem Test: Pentium 4 vs. Athlon XP zu. Hier ist die Performance des Pentium M 1600 wieder mit einem Pentium 4 2400 gleichzusetzen.

Direct3D: 3DMark

Die 3D-Performance haben wir mit dem Benchmark 3DMark2001 SE Pro von Futuremark getestet. Durch die umfangreichen 3D-Tests und die detaillierte Aufbereitung der Einzelresultate bieten die Benchmarks einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus stark belastet.

Laut Madonion unterstützt die SE-Version des Benchmarks MMX, SSE, SSE2, 3DNow! und Extended 3DNow!. Wir setzen 3DMark2001 SE Pro mit den Benchmark-Startwerten des Programms ein - also mit 1024 x 768 Punkten bei 32 Bit Farbtiefe und Pure D3D Hardware T&L.

3DMark2001 SE Pro ist stark von der Grafikkarte abhängig. Das Pentium-M-Notebook Samsung X10 und das Xeron Sonic Grafx mit Pentium 4-M verwenden aber mit NVIDIAs GeForce4 440 Go den gleichen Grafikchip. Somit lässt sich die Performance der Prozessoren bei diesem Direct3D-Test gut vergleichen. Das Acer TravelMate 800 verwendet ATIs Mobile Radeon 9000.

Akku: MobileMark 2002

Für die Messung von praxisnahen Akkulaufzeiten entwickelte Bapco den MobileMark 2002. Der Benchmark beinhaltet einen Productivity Workload, bestehend aus neun bekannten Applikationen wie Office 2002 oder Photoshop 6.01. Der Benchmark simuliert die typische Arbeit mit den Programmen inklusive "Nachdenkphasen". Neben einer Performance-Messung ermittelt der MobileMark 2002, wie lange in dieser Arbeitsumgebung eine volle Akkuladung durchhält.

Die Notebooks verwenden Akkus mit stark unterschiedlicher Kapazität. Im folgenden Diagramm haben wir die Laufzeiten deshalb auf eine Akkukapazität von 50 Wh normiert. Die Werte sind als Näherung zu sehen, bieten aber eine gute Vergleichsmöglichkeit um festzustellen, wie sparsam die Prozessoren wirklich sind.

Akku: Maximale Laufzeit

Unterwegs wird das Notebook oft zum Schreiben und für andere "Büroarbeiten" verwendet. Dabei nutzt man die zur Verfügung stehenden Power-Management-Funktionen zum Verlängern der Akkulaufzeit. Die maximale Laufzeit der Notebooks ermitteln wir mit dem speziell für tecCHANNEL angefertigten Messgerät tecSimulator. Das Messgerät simuliert die Tastatureingaben eines Anwenders. Die CPU-Belastung ist bei diesem Test gering.

Normalerweise lässt man den Prozessor für eine maximale Akkulebensdauer im gedrosselten SpeedStep-Modus arbeiten. Zusätzlich überprüfen wir, wie sich Taktfrequenz und Core-Spannung bei geringer CPU-Belastung auf den Energieverbrauch auswirken. Wir führen den Test auch mit den SpeedStep-Modi "ungedrosselt" und "dynamisch" durch.

Im dynamischen SpeedStep-Modus besitzen die Notebooks die gleiche Akkulaufzeit wie im gedrosselten Modus. Die Ergebnisse zeigen, dass der dynamische Betriebsmodus des Pentium M bei geringer CPU-Belastung sehr gut funktioniert und fast ausschließlich mit niedriger Taktfrequenz arbeitet.

Die Notebooks verwenden Akkus mit stark unterschiedlicher Kapazität. Im folgenden Diagramm haben wir die Laufzeiten deshalb auf eine Akkukapazität von 50 Wh normiert. Die Werte sind als Näherung zu sehen, bieten aber eine gute Vergleichsmöglichkeit um zu prüfen, wie sparsam die Prozessoren wirklich sind.

Akku: Minimale Laufzeit

Wie lange hält das Notebook mit einer Akkuladung durch, wenn es bei voller Taktfrequenz maximal belastet wird? Dieser Frage gehen wir mit dem Belastungstest aus unserer Benchmark-Suite tecMark nach. Das Programm fordert Prozessor, Grafikchip und Festplatte gleichzeitig. Sämtliche Powermanagement-Funktionen wurden für den Test ausgeschaltet.

Zusätzlich führen wir den Belastungstest im gedrosselten SpeedStep-Modus des Prozessors durch. Der Test zeigt, um wie viele Minuten sich die Laufzeit verlängert, wenn die CPU mit verringerter Taktfrequenz und Core-Spannung läuft. Alle anderen Einstellungen blieben unverändert.

Im dynamischen SpeedStep-Modus besitzen die Notebooks die gleiche Akkulaufzeit wie im ungedrosselten Modus bei voller Taktfrequenz. Die Ergebnisse zeigen, dass die Prozessoren hier mit vollem Takt arbeiten und der dynamische Betriebsmodus sehr gut funktioniert. Laufen die Prozessoren dagegen im gedrosselten Modus mit niedriger Taktfrequenz, so verdoppelt sich die Laufzeit fast.

Die Notebooks verwenden Akkus mit stark unterschiedlicher Kapazität. Im folgenden Diagramm haben wir die Laufzeiten deshalb auf eine Akkukapazität von 50 Wh normiert. Die Werte sind als Näherung zu sehen, bieten aber eine gute Vergleichsmöglichkeit, wie sparsam die Prozessoren wirklich sind.

Fazit

Intels neuer Mobile-Prozessor Pentium M kann auf Anhieb überzeugen. Mit 1,6 GHz Taktfrequenz ist er in fast allen Benchmarks deutlich schneller als ein Pentium 4-M mit 2,0 GHz. Durchschnittlich erreicht er sogar die Performance eines Pentium 4 mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Die hohe Rechenleistung der Pentium-M-Architektur steht zugleich im Widerspruch zu Intels NetBurst-Prozessoren, deklarierte Intel seit Einführung des Pentium 4 doch die Notwendigkeit hoher Taktfrequenzen.

Wichtig für einen Mobile-Prozessor ist natürlich der sparsame Umgang mit Energie. Auch hier wird der Pentium M den Vorschusslorbeeren gerecht. Fast sechs Stunden Laufzeit sind mit dem Centrino-Notebook von Acer möglich. Gegenüber Pentium-4-M-Notebooks mit maximal fünf Stunden Laufzeit - und größerem Akku - ein beachtlicher Fortschritt.

Die deutlichen Vorteile in der Performance und Akkulaufzeit machen den Pentium 4-M schon jetzt in Notebooks überflüssig. Auch Transmeta wird es mit seinem nächsten Mobile-Prozessor TM8000 schwer haben. (cvi)