Eigentlich war der Erscheinungstag des Pentium 4 mit 2,8 GHz in der Industrie kein großes Geheimnis. Schon lange vorher war bekannt, dass Intel am 26.08.02 um 19:00 Uhr den nächsten Schritt in Richtung 3 GHz machen würde. Das hatte sich wohl auch bei AMD herumgesprochen, wo der Athlon XP 2200+ ungewollt demonstrierte, dass man nicht mithalten konnte. AMDs in 0,13 µm gefertigter Athlon XP mit Thoroughbred-Core debütierte mit nur 1,8 GHz, was sofort Gerüchte über Produktionsprobleme aufkommen ließ.
Doch AMD holte am 21.08.02 zu einem Überraschungs-Coup aus und schickte den Athlon XP 2600+ ins Rennen. Nach der bisherigen Rechenweise von "66 MHz pro 100 Model-Number-Punkten" hätten dafür 2066 MHz ausgereicht. Tatsächlich arbeitet der 2600er jedoch sogar mit 2133 MHz, beim Athlon XP 2400+ sind es 2000 MHz. Der Taktfrequenzsprung wurde also beim 2400er Athlon XP vollzogen, für den 1933 MHz nach der bisherigen Rechenweise gereicht hätten. Nach der "alten" Model Number wäre der jetzt vorgestellte Athlon XP 2600+ eigentlich ein 2700+.
Die Modellnummern 2300+ und 2500+ lässt AMD aus - schließlich nähert sich der Rivale Intel beim Pentium 4 auch mit großen Taktfrequenzschritten der Marke von 3 GHz.
Wir haben die aktuellen Intel-CPUs mit verschiedenen Speichervarianten getestet und gegen den Athlon XP, Duron und Celeron antreten lassen.
Listenpreise
In Intels Preisliste vom 25.06.02 gab es für den Pentium 4 deutliche Preiskorrekturen. Das neue Topmodell mit 2,8 GHz ist "schon" für 508 US-Dollar zu haben. In der Liste vom 09.06.02 war das damalige Spitzenmodell, der Pentium 4 2533, mit 637 US-Dollar aufgeführt. Diese CPU kostet OEM-Kunden jetzt nur noch 243 US-Dollar.
Bezüglich des Preises empfiehlt sich auch gelegentlich ein Blick auf die offizielle AMD-Preisliste. Die letzte Preissenkung gab es am 21.08.02 anlässlich der Vorstellung des Athlon XP 2600+.
Bei den Budget-CPUs Celeron und Duron tut sich nicht viel. Die Preise bleiben stabil, lediglich der Willamette-Celeron und der Tualatin-Celeron mit 1,4 GHz sind dazugekommen.
Rating / Taktfrequenz [MHz] | Athlon XP | Athlon XP | Pentium 4 | Pentium 4 |
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Alle Preise in US-Dollar, bezogen auf eine Abnahmemenge von 1000 Stück. Stand: AMD-Preisliste vom 21.08.02, Intel-Preisliste vom 25.06.02 | ||||
Core | Palomino | Thoroughbred | Willamette | Northwood |
2800 | -- | -- | -- | 508 |
2666 | -- | -- | -- | 401 |
2600 | -- | 297 | -- | 401 |
2533 | -- | -- | -- | 243 |
2500 | -- | -- | -- | 243 |
2400 | -- | 193 | -- | 400 |
2266 | -- | -- | -- | 241 |
2200 | -- | 183 | -- | 241 |
2100 | 174 | -- | -- | |
2000 | 155 | 193 | -- | |
1900 | 139 | 173 | -- | |
1800 | 130 | 163 | -- | |
1700 | 114 | 143 | -- |
Taktfrequenz [MHz] | Duron | Celeron | Celeron |
---|---|---|---|
Alle Preise in US-Dollar, bezogen auf eine Abnahmemenge von 1000 Stück. Stand: AMD-Preisliste vom 21.08.02, Intel-Preisliste vom 25.06.02 | |||
Core | Morgan | Tualatin | Willamette |
1800 | -- | -- | 103 |
1700 | -- | -- | 83 |
1400 | -- | 89 | -- |
1300 | 64 | 74 | -- |
1200 | 64 | -- | -- |
Die 1000er-Preise in den Tabellen darf man auch als Richtlinie für die deutschen/europäischen Endkundenpreise in Euro betrachten. Unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer und einer Händlermarge ergibt sich annähernd dieses Preisgefüge. Allerdings tauchen bei AMD immer wieder Grauimporte auf, die unter dem Listenpreis gehandelt werden. Nachfolgend finden Sie einen Link zu aktuellen Endkundenpreisen.
Produkte | Info-Link |
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| |
Prozessoren |
Thoroughbred-Athlon-XP
Der Thoroughbred wird in Kupfertechnologie in AMDs Fab 30 in Dresden gefertigt. AMD will die komplette Athlon-XP-Reihe bis hinunter zum Athlon XP 1700+ auf den Thoroughbred-Core umstellen. Deutlich sichtbar sind die positiven Auswirkung der verfeinerten Fertigungstechnologie mit 0,13 µm Strukturbreite. Das Die des Thoroughbred fällt mit 80 mm2 deutlich kleiner aus als das des Palomino mit 128 mm2. Die Transistorzahl konnte infolge eines optimierten Die-Layouts und der geringeren Anforderungen an die Spannungsstabilisierung von 37,5 auf 37,2 Millionen reduziert werden.
Die positiven Auswirkungen der 0,13-Fertigungstechnologie zeigen sich bei einem Blick in die Datenblätter von Palomino- und Thoroughbred-Athlon-XP. Die niedrigere Core-Spannung des Thoroughbred führt zu einer geringeren Leistungsaufnahme. Beim Athlon XP 1700+ mit 1,5 Volt beträgt die Typical Thermal Power beispielsweise 44,9 Watt gegenüber dem alten Athlon XP 1700+ mit 1,75 Volt und 53,8 Watt.
Palomino-Athlon-XP/MP
Von den Tunderbird-Athlons unterscheidet sich der Athlon XP bis zur Model Number 2100+ äußerlich durch das braune OPGA-Gehäuse. Technisch ist der XP mit dem MP identisch, denn er basiert auf dem Palomino-Core. Bei diesem wiederum handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Thunderbird-Core, der letzten wirklichen Athlon-Neuerung bei AMD. Das Feintuning am Palomino-Core schlägt sich sichtbar in der Die-Größe nieder: Das Siliziumplättchen ist von 120 mm2 beim Athlon Thunderbird auf 128 mm2 gewachsen. Im Vergleich zum in 0,18 Mikron gefertigten Pentium 4 ist AMDs jüngster Sprössling immer noch klein.
Die Fertigung des Athlon XP mit Palomino-Core bis Model Number 2100+ erfolgt in einem 0,18-Mikron-Prozess. Die Core-Spannung beträgt 1,75 V. Dank Sockel-A-Kompatibilität laufen Athlon-XP-Prozessoren in älteren Socket-A-Mainboards - ein neues BIOS ist allerdings zwingend erforderlich. Nur so wird auch 3DNow! Professional unterstützt, hinter dem sich neben dem bekannten 3DNow!-Befehlssatz 52 weitere Multimedia-Befehle verstecken. Sie entsprechen dem kompletten SSE-Befehlssatz des Pentium III, dessen Integration durch das erneuerte Lizenzabkommen mit Intel möglich war. Die SSE2-Erweiterungen des Pentium 4 bietet der Athlon XP aber nicht.
Änderungen gab es beim Cache-Management. Über ein verbessertes spekulatives Data Prefetch per Hardware holt sich der Athlon XP vorausschauend komplette Cache Lines (64 Bytes) in den 256 KByte großen L2-Cache. Besonders Applikationen mit großen Daten-Arrays sollen davon profitieren. Zusätzlich optimierte AMD die TLBs: Der L1-Data-TLB wurde von 32 auf 40 Einträge vergrößert, der L2-Instruction- und Data-TLB nutzen jetzt eine exklusive Architektur, so dass es zwischen den Cache-Hierarchien nicht mehr zu Dubletten kommt. Ferner lassen sich die TLB-Einträge spekulativ erneuern. Die Summe der Neuerungen fasst AMD unter dem Marketingnamen Quantispeed für die komplette Mikroarchitektur zusammen.
Model Number
Die Model Number erinnert an das Performance-Rating (PR) aus den Tagen des AMD K5. Der war damals schon bei gleicher Taktfrequenz schneller als Intels Pentium. Und wie heute machte Intel das einfach durch höhere Taktfrequenz wett. Die gewählten Benchmark-Programme für das PR waren allerdings einseitig zu Ungunsten von Intel ausgewählt und sehr Integer-lastig. Dies brachte das Performance-Rating schnell in Verruf, so dass es schließlich in der Versenkung verschwand.
Mit der Model Number ist das alles anders und viel besser - verspricht AMD. Das aktuelle Statement von AMD zur Model Number lautet: "...sie spiegelt die Leistungsfähigkeit des Athlon XP bei allen wichtigen Benchmarks wider...". Das lässt Luft für "weniger wichtige" Benchmarks, bei denen eine andere CPU schneller sein könnte.
Prozessor | Taktfrequenz |
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Die Tabelle zeigt die Athlon-XP-Modellpalette mit ihrer tatsächlichen Taktfrequenz. | |
Athlon XP 1500+ | 1333 MHz |
Athlon XP 1600+ | 1400 MHz |
Athlon XP 1700+ | 1467 MHz |
Athlon XP 1800+ | 1533 MHz |
Athlon XP 1900+ | 1600 MHz |
Athlon XP 2000+ | 1667 MHz |
Athlon XP 2100+ | 1733 MHz |
Athlon XP 2200+ | 1800 MHz |
Athlon XP 2400+ | 2000 MHz |
Athlon XP 2600+ | 2133 MHz |
Details zum Pentium 4
Ab 2000 MHz startet der Pentium 4 mit Northwood-Core, lediglich im OEM-Geschäft gibt es auch Varianten ab 1,6 GHz. Damit es nicht zu Verwechslungen mit dem bisherigen Pentium 4 mit Willamette-Core kommt, trägt der 2-GHz-Northwood mit 400 MHz FSB den Zusatz "A" - offiziell hört er also auf den Namen Pentium 4 2000A. Beim Pentium 4 ab 2200 GHz entfällt das "A" dagegen wieder, denn den Willamette-Pentium-4 soll es für so hohe Frequenzen nicht mehr geben.
Der FSB-Takt von 533 MHz macht eine weitere Unterscheidung bei den Northwood-Prozessoren mit gleichem Core-Takt erforderlich. Hier hängt Intel einfach ein "B" an die Taktfrequenz an. Beispiel: Pentium 4 2400B für die Variante mit 533 MHz FSB-Takt und Pentium 4 2400 bei 400 MHz Frontside-Bus. Technisch bieten die Pentium-4-CPUs mit 533 MHz FSB-Taktfrequenz nichts Neues. Sie basieren auf dem Northwood-Core.
Durch die Fertigung in 0,13-Mikron-Technologie ist der Northwood weniger stromhungrig und das Design verträgt höhere Taktfrequenzen. Hauptänderung gegenüber dem Willamette-Core sind die auf 512 KByte verdoppelten L2-Caches für Daten und Befehle. Über weiteres Feintuning - sofern erfolgt - schweigt sich Intel aus. Detaillierte Informationen über die NetBurst-Architektur des Pentium 4 finden Sie hier. Die Transistorzahl erhöhte sich infolge des größeren L2-Caches von 42 auf 55 Millionen. Dank der kleineren Strukturbreite wurde das Northwood-Die dennoch kleiner. Es misst nun 146 mm^2 im Vergleich zu 217 mm^2 beim Willamette.
Sockel-Varianten
Die Pentium-4-Prozessoren produzierte Intel bisher für zwei Sockeltypen. Im neueren Socket 478 gab es den Prozessor mit Willamette-Core erst ab 1,5 GHz Taktfrequenz, während der mit Northwood-Core ausschließlich dafür bestimmt ist. Das deutlich geschrumpfte Socket-478-Gehäuse nennt Intel FC-PGA2, den Socket 478 dagegen offiziell mPGA478B oder µPGA478B.
Der Socket 478 ist elektrisch und mechanisch inkompatibel zum bisherigen Socket 423 des Pentium 4. Durch die Änderungen will Intel eine bessere Stromversorgung und damit Spielraum für Taktfrequenzen bis über 3 GHz schaffen sowie die Kühlung vereinfachen. Dies scheint auch erforderlich zu sein: Für den Pentium 4 2000 gibt Intel beispielsweise einen TDP-Wert von 75,3 Watt an. Der Pentium 4 2200 kommt dank 0,13 µm Strukturbreite nur auf 49,8 Watt, was für den Northwood-Core in Sachen Leistungsaufnahme und Kühlung ausreichend Raum für weit höhere Taktfrequenzen schafft.
Willamette-Celeron
Der Celeron für den Socket 478 folgt Intels Tradition für Lowcost-Prozessoren: Ein nicht mehr ganz taufrisches Design wird um die Hälfte seines L2-Caches beraubt, und zu kleinem Preis auf den Markt gebracht. Zum Zeitpunkt der Markteinführung ist der Willamette-Core schon 18 Monate alt.
Technisch hat der Willamette-Celeron also nichts zu bieten, was nicht schon beim ersten Pentium 4 realisiert war. Selbst das Gehäuse wurde inklusive der passiven Bauteile auf der Unterseite 1:1 übernommen. Der auf 128 KByte halbierte L2-Cache bleibt die einzige "Innovation" der Budget-CPU.
Tualatin-Celeron
Intel verwendet beim Celeron ab 1,2 GHz den Tualatin-Core, der bereits im Pentium III zum Einsatz kommt. Die CPU wird in 0,13-µm-Technologie gefertigt. Allerdings läuft der "Tualatin" nicht ohne weiteres in alten Mainboards: Durch den Die-Shrink verlangt der Prozessor eine Core-Spannung von 1,475 V. Zum Vergleich: Ein Pentium III 1000 fordert noch 1,75 V als Core-Spannung. Ein BIOS-Update zur korrekten Erkennung der höher getakteten Pentium-III-Varianten ist auf jeden Fall zusätzlich erforderlich.
Die Änderungen am Tualatin-Core beschränken sich im Vergleich zum Coppermine größtenteils auf eine verbesserte Data Prefetch Logic für den L2-Cache. Die Größe des sekundären Puffers hat sich zumindest bei den Celerons auf 256 KByte verdoppelt. Neu für den Celeron ist auch die ECC-Unterstützung des L2-Cache, den der Tualatin-Pentium-III ebenfalls bietet.
Der 4fach assoziative L1-Cache fasst je 16 KByte an Befehlen und Daten. Für eine beschleunigte Bearbeitung von Multimedia-Befehlen verfügen die Tualatin-CPUs über MMX und eine SSE-Erweiterung. Der FSB taktet beim Tualatin-Celeron mit 100 MHz, beim Tualatin-Pentium-III dagegen mit 133 MHz - der einzige Unterschied zwischen den beiden Tualatin-CPUs.
Der Celeron ist nach wie vor nicht SMP-fähig. Auch der Tualatin-Pentium-III wurde seiner Dualprozessorfähigkeit beraubt, die er mit dem Coppermine-Core noch hatte. Intel bietet den 0,13-µm-Pentium-III aber als zusätzliche Serverversion an. Dieser darf auf einen 512 KByte großen Cache zurückgreifen. Der Tualatin für Server entspricht somit von der Cache-Größe dem Mobile Pentium III Processor-M.
Celeron T | Pentium III T | |
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| ||
Max. Core-Takt | 1,3 GHz | 1,2 GHz |
FSB-Takt | 100 MHz | 133 MHz |
L1-Cache | 2x 16 KByte | 2x 16 KByte |
L2-Cache | 256 KByte | 256 KByte |
L2-Cache ECC | Ja | Ja |
3D-Befehlssatz | MMX, SSE | MMX, SSE |
Multiprozessorfähig | nein | nein |
Fertigungstechnik | 0,13 µm | 0,13 µm |
Gehäuse | S370, FC-PGA2 | S370, FC-PGA2 |
Coppermine-Celeron
Intel hat bei den Celerons 950, 1000 und 1100 neben der Erhöhung der Taktfrequenz keine Änderungen am Core vorgenommen. Der Celeron-Kern basiert bei diesen Modellen auf dem Coppermine und wird in 0,18-µm-Technologie gefertigt.
Unverändert ist somit die Cache-Konfiguration: Dem L1-Cache stehen je 16 KByte für Befehle und Daten zur Verfügung. Der L2-Cache fasst 128 KByte und verzichtet auf ECC. Für eine beschleunigte Bearbeitung von Multimedia-Befehlen verfügen die Celerons über MMX und eine SSE-Erweiterung.
Die aktuelle Celeron-Reihe umfasst laut aktuellen Roadmaps fünf Varianten: 850, 900, 950, 1000 und 1100 MHz. Alle Versionen haben einen 100-MHz-FSB. Die älteren Celerons bis 766 MHz Taktfrequenz müssen sich noch mit 66 MHz begnügen. Intel bietet den Celeron im FC-PGA-Gehäuse an, das auch beim Pentium III zum Einsatz kommt.
Celeron | Pentium III | |
---|---|---|
| ||
Max. Core-Takt | 1,1 GHz | 1,13 GHz |
FSB-Takt | 100 MHz | 100/133 MHz |
L1-Cache | 2x 16 KByte | 2x 16 KByte |
L2-Cache | 128 KByte | 256 KByte |
L2-Cache ECC | nein | ja |
3D-Befehlssatz | MMX, SSE | MMX, SSE |
Multiprozessorfähig | nein | ja |
Fertigungstechnik | 0,18 µm | 0,18 µm |
Gehäuse | S370, FC-PGA | S370, FC-PGA |
Duron
Zur auffälligsten Neuheit des Duron mit Palomino/Morgan-Core ab 1 GHz Taktfrequenz zählt "3DNow! Professional". Hinter der Bezeichnung verbergen sich neben dem bekannten 3DNow!-Befehlsatz 52 neue Multimedia-Befehle. Diese entsprechen dem kompletten SSE-Befehlssatz des Pentium III. Die Integration war durch das erneuerte Lizenzabkommen mit Intel möglich. Kompatibilität zur SSE2-Erweiterung des Pentium 4 ist nicht vorhanden.
Änderungen gibt es auch beim Cache-Management. Über ein verbessertes spekulatives Data Prefetch holt sich der Duron 1 GHz vorausschauend komplette Cache Lines in den L2-Cache. Besonders Applikationen mit großen Daten-Arrays sollen davon profitieren. Zusätzlich optimierte AMD die TLBs: Der L1-Data-TLB wurde von 32 auf 40 Einträge vergrößert, der L2-Instruction- und Data-TLB nutzen nun eine exklusive Architektur. Ferner lassen sich die TLB-Einträge spekulativ erneuern.
Die Cache-Größe des Duron 1 GHz bleibt zu den bisherigen Durons unverändert: Der L1-Cache fasst je 64 KByte für Befehle und Daten, der L2-Cache verharrt bei 64 KByte. So erhöht sich die Anzahl der Transistoren beim Palomino-Duron von bisher 25 auf 25,18 Millionen nur minimal. Entsprechend breitete sich das Die des 0,18-µm-Prozessors nur geringfügig aus: von 100 auf 106 mm².
Der Duron ab 1 GHz setzt wie gewohnt auf den Socket-A-Steckplatz. Für die korrekte Erkennung der CPU ist allerdings ein entsprechendes BIOS-Update erforderlich. Die Core-Spannung des Duron ab 1 GHz erhöht sich von 1,6 auf 1,75 V. Der FSB taktet weiterhin mit 200 MHz (per DDR).
Benchmark-Hinweise
Zur besseren Unterscheidung kennzeichnen wir die neu getesteten CPUs und ihre Konkurrenz in den Benchmark-Diagrammen farblich.
Der Athlon XP 2600+ mit DDR333-SDRAM wurde grün markiert. Sein derzeit schnellster Widersacher, der Pentium 4 2800 mit PC1066-RDRAM, hat einen blauen Balken.
Die direkt miteinander vergleichbaren DDR266-Speicherkonfigurationen von Athlon XP 2200+ und Pentium 4 2200 machen mit einem violetten Balken auf sich aufmerksam. In den Diagrammen orange hervorgehoben ist die schnellste getestete Konfiguration dieser beiden CPUs mit DDR333-SDRAM und PC800-RDRAM. PC1066-Speicher sind derzeit für den Pentium 4 2200 mit 400 MHz FSB nutzlos, weil der i850-Chipsatz von Intel ihn nur mit 800 MHz betreiben kann.
Alle getesteten Prozessoren sind Socket-Modelle, die gemäß ihren technischen Spezifikationen betrieben werden. Auch der Speicher, das Mainboard und die restlichen Komponenten sind nicht übertaktet, sondern arbeiten exakt nach den Vorgaben.
Bitte beachten Sie, dass wir unsere Testkonfiguration im Vergleich zu den alten Tests modernisiert haben. Deshalb sind die Ergebnisse nicht mit den bisherigen Resultaten vergleichbar.
SYSmark2002
Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Dazu gehören nicht nur Programme wie Word und Excel, sondern auch MPEG-Encoder, 3D-, Video- und Sound-Software. Die Leistungsfähigkeit der Prozessoren überprüfen wir mit dem Benchmark-Paket SYSmark2002, das ein Mix aus den genannten Programmen ist.
SYSmark2002 soll auch das parallele Arbeiten mit mehreren Programmen gleichzeitig simulieren. So arbeitet beispielsweise im Vordergrund eine Office-Applikation, während im Hintergrund der Virenscanner auf die Suche geht. Der Tester hat so jedoch leider keinen Überblick, welches Programm einer CPU nun besonders zu schaffen macht. Aus welchen Einzelwerten sich die beiden Ergebnisse für Office Productivity und Internet Content Creation errechnen, bleibt deshalb das Geheimnis der BAPCo.
Die klassischen 2D-Anwendungen für den Bürobereich profitieren fast ausschließlich von der Integer-Performance einer CPU. Diese Software-Sparte repräsentiert der Testblock Office Productivity von SYSmark 2002.
Immer größer wird die Zahl der Sound- und Grafikprogramme, die wie Spiele eine schnelle FPU oder Befehlserweiterungen wie MMX, SSE oder 3DNow! bevorzugen. Die Anwendungen im Testblock Internet Content Creation von SYSmark2002 unterstützen SSE2.
Raytracing
Das 3D-Programm Lightwave 3D 7.5 von NewTek ist für den Pentium 4 optimiert. Laut NewTek betrifft das speziell den SSE2-Befehlssatz. Neben Intel-CPUs werden auch die AMD-Prozessoren besonders unterstützt. NewTek selbst hat die Athlon-Prozessoren für Lightwave 3D bereits im März 2001 zertifiziert.
Cinema 4D XL von Maxon ist ein professionelles 3D-Modelling- und Animationswerkzeug. Eigens für Performance-Tests entwickelte Maxon den Cinebench 2000. Er basiert auf Cinema 4D XL und führt Shading- und Raytracing-Tests durch. Die verwendete Version des Benchmarks unterstützt noch nicht den SSE2-Befehlssatz.
Beim Raytracing-Leistungstest fordert Cinebench 2000 besonders die FPU des Prozessors. Der Benchmark verwendet eine Szene, die stark von Anti-Aliasing, Schatten, Transparenzen und Spiegelungen Gebrauch macht.
SPEC CPU2000
Wir benutzen als zusätzliches Analyse-Instrument die Benchmark-Suite SPEC CPU2000 unter Windows 2000. Das Benchmark-Paket verwendet Ganzzahlen- und Fließkomma-Programme und wird mit den Sourcecodes geliefert. Es handelt sich hierbei nicht um Lowlevel-Benchmarks, sondern um Software, die realitätsnahe Aufgabenstellungen bearbeitet. Vor jedem Testlauf ist Programm für Programm zu kompilieren, was durch die Wahl der entsprechenden Parameter hervorragende Möglichkeiten zum Test einzelner CPU-Funktionsgruppen eröffnet.
Im SPEC-Komitee sitzen alle Prozessorhersteller, die im Workstation- und Server-Bereich das Sagen haben - auch einige große PC-Hersteller sind dabei. Die SPEC regelt den Gebrauch ihrer Benchmarks genau und gibt exakt vor, in welcher Form die Ergebnisse an die Organisation zu melden sind. So müssen die verwendeten Compiler und die restliche Hard- und Software spätestens ein halbes Jahr nach dem Test für jedermann zu kaufen sein.
Die von den Herstellern eingereichten Ergebnisse werden auf der offiziellen CPU2000-Result-Seite veröffentlicht. Das schafft in der Theorie vergleichbare und faire Testbedingungen.
Tuning per Compiler
In der Praxis kompiliert jeder Hersteller die SPEC-Programme mit eigenen Parametern und selbst gewählten Compilern. Immerhin herrscht beispielsweise zwischen Intel und AMD Einigkeit, dass wohl Intel C++ 5.0 mit MS Visual Studio (für die Libraries) zusammen mit der MicroQuill Smartheap-Library die beste Voraussetzung für gute Integer-Benchmark-Resultate sind. Soll die FPU besonders gut zur Geltung kommen, setzen beide Kontrahenten auch noch Intel Fortran 5.0 ein. AMD nimmt zusätzlich Compaq Visual Fortran 6.5A in Anspruch.
Damit ist das Dilemma der SPEC-Ergebnisse bereits detailliert erläutert: Jeder kann den SPEC-Benchmark optimieren, er muss es nur dokumentieren. Dazu darf er so viele Compiler einsetzen, wie er will. Allerdings ist zwischen dem Base-Rating und den Peek-Ergebnissen zu unterscheiden. Die 26 Programme des CPU2000-Pakets müssen in der Base-Wertung mit den gleichen Compiler-Parametern erzeugt werden. Das gilt jeweils für 12 Integer- und die 14 Fließkomma-Programme. Beim Peek-Rating dürfen sich die Hersteller richtig austoben und jedes Programm speziell tunen.
Sowohl nach den Regeln des Peek- als auch des Base-Ratings lassen sich Programme erzeugen, die nur auf dem gerade getesteten Prozessor laufen. Beispielsweise bringt ein Compiler-Lauf mit Intel C++ und der Option -QxW sehr schnellen Code zu Stande, der aber ausschließlich auf dem Pentium 4 läuft. Ein Pentium III oder gar ein Athlon müssen mit der so präparierten Software passen.
Wir haben für diesen Test die jeweils besten Einstellungen für den Pentium 4 (-QxW) und den Athlon XP (-QxK) gewählt. Zum Vergleich haben wir den Pentium 4 2000A auch mit der QxK-Option getestet. Der Artikel zum Test von Athlon XP 1900+ und Pentium 4 2000 zeigt, wie sich die beiden CPUs bei den weiteren Compiler-Switches verhalten.
Wir setzen die SPEC-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie deshalb mit dem geringeren Aufwand für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 5.0 und MS Visual Studio für alle Integer-Tests - schließlich sind sich Intel und AMD ja ob deren Qualitäten einig, wie man an den von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultaten sehen kann.
Intel hat uns mit dem Northwood eine neue Compiler-Version geschickt, die wir für unsere SPEC-Tests aber noch nicht verwenden konnten. Sie soll den Pentium 4 noch besser unterstützen. Entsprechende Testläufe holen wir nach.
Ergebnisse: Integer
Wir setzen die SPEC-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie deshalb mit dem geringeren Aufwand für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 5.0 und MS Visual Studio für alle Integer-Tests. Auch AMD und Intel verwenden diese Compiler für das Base-Rating, wie man an den von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultaten sehen kann.
Die neue Version 6.0 von Intel C++ traf zu spät für diesen Test bei uns ein. Auf Grund der zeitaufwendigen Testprozedur können wir die Ergebnisse aller CPUs erst in einigen Wochen nachreichen. Wir beschränken uns in diesem Test mit dem alten Compiler auf den Pentium 4 2400-533.
Prozessor | P 4 2000A | P 4 2000A | P 4 2000A | P4 2200 | P 4 2400 | P4 2400B | Athlon XP 2100+ |
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Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Bedeutung der Compiler-Optionen: -QxK = optimiert für Pentium III, lauffähig auch mit Pentium 4, Athlon XP und Duron ab 1 GHz; -QxW = optimiert für Pentium 4 und zur Zeit nur damit lauffähig. | |||||||
Speichertyp | PC266 | PC800 | PC800 | PC266 | PC800 | PC800 | PC266 |
Mainboard | Intel D845BG | Intel D850MD | Intel D850MD | Intel D845BG | Intel D850EMV2 | Intel D850EMV2 | Epox EP-8KHA+ |
Compiler | -QxW | -QxK | -QxW | -QxW | -QxW | -QxW | -QxK |
Test | |||||||
164.gzip | 744 | 734 | 763 | 836 | 905 | 909 | 880 |
175.vpr | 403 | 435 | 438 | 461 | 486 | 517 | 469 |
176.gcc | 757 | 861 | 871 | 921 | 959 | 1007 | 483 |
181.mcf | 423 | 549 | 551 | 558 | 571 | 618 | 332 |
186.crafty | 677 | 679 | 677 | 742 | 817 | 818 | 995 |
197.parser | 654 | 665 | 674 | 723 | 828 | 856 | 613 |
252.eon | 881 | 824 | 881 | 969 | 1119 | 1117 | 1216 |
253.perlbmk | 901 | 890 | 895 | 976 | 1039 | 1052 | 1022 |
254.gap | 876 | 935 | 936 | 1005 | 1022 | 1052 | 810 |
255.vortex | 1153 | 1162 | 1170 | 1260 | 1306 | 1355 | 1143 |
256.bzip2 | 504 | 562 | 563 | 597 | 651 | 683 | 570 |
300.twolf | 465 | 484 | 510 | 530 | 549 | 590 | 456 |
Gesamt | 669 | 704 | 716 | 765 | 818 | 848 | 692 |
Bereits der Pentium 4 2000A mit RDRAM setzt sich vom Athlon XP 2100+ ab. Vergleicht man allerdings den Pentium 4 2000A und den Athlon XP 2000+ mit PC266-Speicher, dann liegen die beiden Prozessoren dichter beieinander. Die Model Number der AMD-CPU ist jedoch nicht gerechtfertigt. Interessant auch der Vergleich mit dem für den Pentium 4 ungünstigeren Compiler-Switch -QxK (zweite Spalte von links), der die CPU im Vergleich mit -QxW (dritte Spalte) 12 Punkte in der Gesamtwertung kostet.
Ergebnisse: Floating Point
Wir setzen die SPEC-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie deshalb mit dem geringeren Aufwand für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 5.0 und MS Visual Studio sowie Intel Fortran für alle Fließkomma-Tests. Auch AMD und Intel verwenden diese Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie man an den von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultaten sehen kann.
Die neue Version 6.0 von Intel C++ und Intel Fortran traf zu spät für diesen Test bei uns ein. Auf Grund der zeitaufwendigen Testprozedur können wir die Ergebnisse aller CPUs erst in einigen Wochen nachreichen. Wir beschränken uns in diesem Test mit dem alten Compiler auf den Pentium 4 2400-533.
Prozessor | P 4 2000A | P 4 2000A | P 4 2000A | P4 2200 | P 4 2400 | P4 2400B | Athlon XP 2100+ |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Bedeutung der Compiler-Optionen: -QxK = optimiert für Pentium III, lauffähig auch mit Pentium 4, Athlon XP und Duron ab 1 GHz; -QxW = optimiert für Pentium 4 und zur Zeit nur damit lauffähig | |||||||
Speichertyp | PC266 | PC800 | PC800 | PC266 | PC800 | PC800 | PC266 |
Mainboard | Intel D845BG | Intel D850MD | Intel D850MD | Intel D845BG | Intel D850EMV2 | Intel D850EMV2 | Epox EP-8KHA+ |
Compiler | -QxW | -QxK | -QxW | -QxW | -QxW | -QxW | -QxK |
Test | |||||||
168.wupwise | 961 | 898 | 1003 | 1017 | 1115 | 1155 | 915 |
171.swim | 813 | 1319 | 1294 | 812 | 1317 | 1411 | 836 |
172.mgrid | 530 | 567 | 698 | 536 | 771 | 825 | 533 |
173.applu | 611 | 770 | 773 | 623 | 856 | 917 | 559 |
177.mesa | 733 | 732 | 747 | 801 | 984 | 992 | 955 |
178.galgel | 543 | 622 | 667 | 563 | 1039 | 1103 | 517 |
179.art | 365 | 536 | 536 | 365 | 549 | 583 | 426 |
183.equake | 672 | 774 | 783 | 681 | 826 | 890 | 467 |
187.facerec | 603 | 623 | 629 | 647 | 1037 | 1089 | 579 |
188.ammp | 434 | 467 | 485 | 448 | 516 | 551 | 489 |
189.lucas | 717 | 923 | 914 | 734 | 1053 | 1130 | 616 |
191.fma3d | 530 | 564 | 575 | 563 | 743 | 767 | 617 |
200.sixtrack | 340 | 333 | 341 | 373 | 437 | 438 | 439 |
301.apsi | 453 | 544 | 549 | 471 | 632 | 662 | 484 |
Gesamt | 570 | 655 | 679 | 592 | 810 | 852 | 582 |
Der Pentium 4 2000A gewinnt nur mit RDRAM. Allerdings kommt er mit dem D845BG vergleichsweise schlecht zurecht und büßt im Vergleich zur RDRAM-Konfiguration beim Gesamtergebnis deutlich ein und fällt hinter den Athlon XP 2100+ zurück, der seine Model Number rechtfertigt. Die ungünstigere Compiler-Option -QxK (zweite Spalte) kostet den Pentium 4 bei sonst gleicher Testkonfiguration (dritte Spalte) 22 Punkte - und damit ebenfalls deutlich mehr als bei den Integer-Tests.
Zusammenfassung SPEC CPU2000
Bei den SPEC-Benchmarks hat der Athlon XP Mühe, seine Model Number zu rechtfertigen. Das liegt einerseits daran, dass dem Pentium 4 mit der Wahl der optimalen Compiler-Option seine SSE2-Kommandos zugute kommen. Andererseits ist bei Teilen der SPEC-Suite hohe Speicher-Performance gefragt, hier hilft das RDRAM der Intel-CPU zusätzlich. Auch die Wahl des richtigen Mainboards spielt eine Rolle, wie die Ergebnisse des Athlon XP zeigen. Trotz des gleichen Speichermoduls ergaben sich zwischen zwei DDR-Mainboards mit SiS645 und i845D erhebliche Performance-Unterschiede, wie frühere Tests mit dem Pentium 4 bewiesen.
Die früheren Ergebnisse mit SPEC CPU2000 demonstrieren, dass bei "falscher" Optimierung seitens der Software-Hersteller entweder der Athlon XP oder der Pentium 4 das Nachsehen hat. Es genügt schlicht, ein Programm per Compiler-Optionen für den Pentium 4 oder Athlon XP zu optimieren, um die jeweils andere CPU schlechter aussehen zu lassen. Ein Schelm ist, wer dabei an vergangene Zeiten denkt, als Intel die Entwicklung von MMX-Software subventionierte, um den Pentium MMX zu pushen. Jetzt genügt der Hinweis auf die Compiler-Option -QaXW, und schon ist der Pentium 4 deutlich im Vorteil. Und das ist für Intel sicher einfacher und billiger, als seinerzeit die Unterstützung der Software-Industrie in Sachen MMX. Natürlich könnte auch AMD alles in die Waagschale werfen, um die Software-Partner davon zu überzeugen, man möge doch mit -QaxK kompilieren. Nachdem sich AMD aber entschlossen hat, den SSE2-Befehlssatz in Zukunft in den Hammer-CPUs einzusetzen, wir berichteten, dürften die Software-Hersteller schon jetzt eher die "Pentium-4-Optimierung" bevorzugen.
SPECviewperf
Als weiteren 3D-Test verwenden wir den OpenGL-Benchmark SPECviewperf 6.1.2 der SPECopc. Schließlich sehen sowohl Intel als auch AMD ihre High-End-Sprösslinge gerne im professionellen Workstation-Markt. Die Budget-CPUs haben wir ebenfalls antreten lassen und mit dem Duron eine Überraschung erlebt. Das CAD-Paket SPECviewperf 6.1.2 besteht aus sechs verschiedenen Tests, von denen wir hier die zwei interessantesten Ergebnisse vorstellen.
GLmark
GLmark von Vulpine ist ein weiterer OpenGL-Benchmark. Er erlaubt dank seiner ausführlichen Benchmark-Statistik einen detaillierten Vergleich der verschiedenen CPUs. Wir testen mit den optimalen Einstellungen für die verwendete Hardware und denen für die höchste Darstellungsqualität.
3DMark
Die Prozessorhersteller begeistern sich für Performance im Spielebereich, denn hier gibt es weiterhin steigenden Bedarf an Rechenpower. Selbst das Internet wird als potenzieller Schrittmacher für schnellere Prozessoren betrachtet, wenn auch die Praxis zeigt, dass beim Surfen im Internet SSE oder 3DNow! gar nicht erforderlich sind.
Die 3D-Performance haben wir unter anderem mit dem Benchmark 3DMark2001 SE Pro von MadOnion getestet. Durch die umfangreichen 3D-Tests und die detaillierte Aufbereitung der Einzelresultate bieten die Benchmarks einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus stark belastet.
Laut Madonion unterstützt die SE-Version des Benchmarks MMX, SSE, SSE2, 3DNow! und Extended 3DNow!. Wir setzen 3DMark2001 SE Pro mit den Benchmark-Startwerten des Programms ein - also mit 1024 x 768 Punkten bei 32 Bit Farbtiefe und Pure D3D Hardware T&L ein.
Video-Encoding
Was bringt SSE2 wirklich? Am deutlichsten sollten die Vorteile des Multimedia-Befehlssatzes bei ebensolchen Anwendungen zu Tage treten. Das Kodieren von Video- und Audio-Dateien eignet sich daher ideal zum Testen der CPUs. Wir haben bei den ausgewählten Programmen darauf geachtet, dass sie nicht nur für den Pentium 4 und seinen SSE2-Befehlssatz optimiert sind, sondern auch SSE und 3DNow! unterstützen, damit auch der Athlon XP zeigen kann, was er zu leisten vermag.
DivX erlaubt es, den Film einer DVD-Video statt im MPEG-2- im MPEG-4-Format zu speichern. Die Details der verschiedenen MPEG-Standards erklärt ein eigener Grundlagenartikel bei tecChannel.de.
Wir benutzen für den Test DVDx 1.8a in Verbindung mit dem DIVX 5.01 Pro Bundle und stellen die Programme jeweils optimal für Pentium 4 oder Athlon XP ein.
MP3-Encoding
Bei kommerziellen Programmen kennt man in den meisten Fällen nicht den Grad der Optimierung für diesen Befehlssatz. Bei Freeware-Programmen mit Sourcecode ist das dagegen leicht feststellbar. Wir verwenden den MP3-Encoder GoGo, den Sie hier kostenlos downloaden können. Er basiert auf dem verbreiteten Lame-Encoder, ist jedoch weiter optimiert.
Die Version 239b dient als Vergleich, die MMX, 3DNow! und SSE, jedoch nicht SSE2 unterstützt. Als zweite Variante haben wir die Version 3.10 des Encoders verwendet, die auch über SSE2-Support verfügt. Mit diesen beiden Programmen lässt sich das Leistungsvermögen von SSE2 sicher ausloten. Da der Speichertyp kaum eine Rolle spielt, wird ein Großteil der Arbeit im Cache erledigt.
Preis-Leistung
Der Blick in die Preislisten verschiedener Direktanbieter zeigt, was die CPUs für den Endkunden wirklich kosten. Durch Grauimporte, Einkauf auf dem Spot-Markt oder die Abnahme großer Stückzahlen können die großen Direktanbieter oft deutlich günstigere Offerten machen als dies die Listenpreise der Hersteller vermuten lassen. Für die großen PC-Anbieter ergeben sich ähnliche Vorteile durch die Abnahme hoher Stückzahlen, die in die Preiskalkulation der Komplett-PCs einfließen.
Rating / Taktfrequenz [MHz] | Athlon XP | Pentium 4 | Duron | Celeron |
---|---|---|---|---|
Alle Preise in Euro inklusive Mehrwertsteuer. Angaben nur für die CPU ohne Kühlkörper. Stand: 27.08.2002 | ||||
Core | Palomino | Northwood | Morgan | Willamette |
2800 | -- | 720 | -- | -- |
2666 | -- | 570 | -- | -- |
2600 | -- | 570 | -- | -- |
2533 | -- | 320 | -- | -- |
2500 | -- | 320 | -- | -- |
2400 | -- | 420 | -- | -- |
2266 | -- | 290 | -- | -- |
2200 | 205 | 300 | -- | -- |
2100 | 170 | 290 | -- | -- |
2000 | 130 | 250 | -- | -- |
1900 | 120 | -- | -- | -- |
1800 | 100 | 190 | -- | 100 |
1700 | 90 | -- | -- | 80 |
1600 | 80 | 160 | -- | -- |
1300 | -- | -- | 65 | -- |
1200 | -- | -- | 65 | -- |
Wie die Tabelle zeigt, ergibt sich bei gleicher Model Number und Taktfrequenz ein Vorteil zu Gunsten der AMD-CPUs. Berücksichtigt man die in diesem Test gezeigten Performance-Eigenschaften der Prozessoren, dann bietet ein PC mit AMD-CPU das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis:
Für den Athlon XP 2600+ haben wir am 27.08.02 noch keinen Endkundenpreis gefunden. Der Athlon XP 2200+ kostet mit durchschnittlich 205 Euro deutlich weniger als ein Pentium 4 2200. Wenn man von einer vergleichbaren Konfiguration mit PC266-DDR-SDRAM ausgeht, ändert sich auch beim Preis für einen kompletten PC nichts an diesem Umstand. Mit RDRAM würde der Pentium 4 sogar noch mehr preislich ins Hintertreffen geraten - selbst ein Athlon XP mit DDR333-Speicher wäre billiger.
PC1066-RDRAM-Speichermodule (256 MByte) kosten am 28.08.02 rund 190 Euro. Ein günstiges 256 MByte großes PC800-RDRAM-Modul ohne ECC von Samsung ist zirka 120 Euro zu haben. Vom gleichen Hersteller ist ein PC266-DDR-Modul mit CL=2,5 ab etwa 80 Euro zu bekommen, während ein PC333-Speicher (CL=2,5) etwa 105 Euro kostet - DDR-Noname-Ware gibt es 15 bis 20 Euro billiger. Bei RDRAM ist außerdem zu berücksichtigen, dass zwei Module benötigt werden, was die Sache weiter verteuert. So kostet ein 128 MByte großes PC800-Modul von Samsung etwa 65 Euro, was für 256 MByte dann 130 Euro macht.
Der Celeron auf Willamette-Basis kostet derzeit so viel wie ein Athlon XP 1800+, der jedoch deutlich mehr leistet.
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Prozessoren |
Aktuelle Preise verschiedener Händler finden Sie in nachfolgender Tabelle.
Fazit
Deutlich zeigen sich die positiven Auswirkungen des Wettbewerbs zwischen Intel und AMD für die Kunden. Nachdem AMD mit dem Athlon XP 2600+ dem schnellsten Pentium 4 sehr nahe kommt, purzeln die Preise wieder. Intel will für das Topmodell mit 2,8 GHz zum Start 129 US-Dollar weniger als damals beim Pentium 2533. Diese CPU ist jetzt mit 243 US-Dollar sogar um stolze 62 Prozent billiger.
Technisch bieten weder der Athlon XP 2600+ noch der Pentium 4 2800 etwas Neues - außer mehr "MHz". Der Pentium 4 besitzt mit PC1066-RDRAM die schnellste PC-Plattform. Absurd daran ist jedoch, dass Intel diesen Speichertyp offiziell nicht unterstützt. Allerdings schließt der Athlon XP 2600+ durch das neu angepasste und konservativere Model-Number-Rating sichtbar auf und ist bei einigen Tests sogar schneller. Bei gleicher Konfiguration darf man den Athlon XP grundsätzlich als Sieger betrachten.
Im Test stellten wir bereits beim Athlon XP 2200+ fest, dass sich der Thoroughbred-Athlon-XP trotz nominell geringerer Leistungsaufnahme stärker erwärmt als ein Athlon XP 2100+. Das gilt auch für den Athlon XP 2600+. Der Grund dürfte in der kleineren Die-Fläche zu finden sein, über die zwangsweise weniger Wärme an den Kühlkörper abgegeben wird. Die Wahl des Kühlkörpers ist damit beim Thoroughbred-Athlon-XP noch wichtiger als bei den bisherigen AMD-CPUs.
Unterstützt die Software den Pentium 4 per SSE2 optimal, dann ist Intels CPU für Performance-Käufer die bessere Wahl. In diesen Fällen ist RDRAM auf Grund der höheren Speicherbandbreite ein weiterer Vorteil. Der Willamette-Celeron profitiert natürlich ebenfalls von SSE2, sein kastriertes Design kostet ihn jedoch viel Performance.
Ob der Trend tatsächlich in Richtung SSE2-Software geht, darüber muss man nicht mehr streiten. AMD hat sich entschlossen, den Multimedia-Befehlssatz in Zukunft zu unterstützen, wir berichteten. Spätestens ab 2003 und mit den Hammer-CPUs ist SSE2 Standard. (mec)
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Testkonfiguration: Software
Wir testen alle Prozessoren in einer exakt festgelegten Testumgebung unter Windows XP.
Für die verwendete Software gilt:
Die Praxistests mit dem Anwendungs-Benchmark BAPCo SYSmark 2002 erfolgen in einer Auflösung von 1024 x 768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe. Wir geben nur die Ergebnisse für einen Official Run mit drei Iterationen an.
Bei allen 3D- und Spieletests ist die V-Synchronisation abgeschaltet. Die AGP-Aperture-Size ist auf 256 MByte eingestellt.
Nähere Angaben zu den einzelnen Tests finden Sie im jeweiligen Textabschnitt und in den Diagrammen.
Eine detaillierte Auflistung der verwendeten Hardware-Komponenten bieten wir Ihnen auf den nachfolgenden Seiten.
Testkonfiguration: AMD-Prozessoren
Komponente | Daten |
---|---|
| |
Mainboard 1 | EPOX EP-8KTA3+ |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | 03/04/2002 |
Sonstiges | Socket A, VIA Apollo KT266A |
Mainboard 2 | EPOX EP-8K3A |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | 03/28/2002 |
Sonstiges | Socket A, VIA Apollo KT333 |
RAM 1,2 | Micron MT 16VDDT3264AG-26AA1 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 256 MByte PC266-DDR-SDRAM CL2 |
RAM 3,4 | Infineon |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 256 MByte PC333-DDR-SDRAM CL2 |
Grafikkarte 1 | MSI G4Ti4600 |
Serien-Nr. | G4TI4600-VTD0203058542 |
Firmware / Treiber | Detonator 28.32 |
Sonstiges | AGP, 128 MByte DDR-SDRAM |
Grafikkarte 2 | MSI StarForce 822, GeForce3 |
Serien-Nr. | |
Firmware | |
Sonstiges | AGP, 64 MByte DDR-SDRAM, Detonator 23.11 |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro |
Serien-Nr. | BC0B90905QN |
Firmware | v2.11.0 |
Sonstiges | Rev. C |
Festplatte | Seagate ST336705LW |
Serien-Nr. | |
Firmware | |
Sonstiges | UW-SCSI, 40 GByte |
DVD-ROM | Pioneer DVD-303S-A |
Serien-Nr. | TGT0059424WL |
Firmware | 1.09 |
Sonstiges | --- |
Sound-Karte | TerraTec XLerate Pro |
Serien-Nr. | 1293900011399 |
Firmware | --- |
Sonstiges | Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999 |
Netzwerkkarte | Realtek RTL8139B 10/100 Ethernet |
Serien-Nr. | 1562912232539 |
Firmware | -- |
Sonstiges | Rev: 1.2 |
Netzteil | Channel Well Technology ATX-230 |
Serien-Nr. | 540299070594 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 230 W |
Diskettenlaufwerk | TEAC FD-235HF |
Serien-Nr. | B210033 |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Serien-Nr. | G 0064318 4 L28 3 I |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Maus | Logitech M-S35 |
Serien-Nr. | LZA84352013 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 3 Tasten |
Testkonfiguration: Intel-Prozessoren
Komponente | Daten |
---|---|
| |
Mainboard 1 | Intel D850EMV2 |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | MV85010A.86A.0025.P10.0203282158 |
Sonstiges | Socket 478, RDRAM, i850E |
Mainboard 6 | Intel D845BG |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | PT84510A.86A.0024.P05.0204291009 |
Sonstiges | Socket 478, DDR-SDRAM, i845 |
RAM 1,2 | Micron MT 16VDDT3264AG-26AA1 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 256 MByte PC266-DDR-SDRAM CL2 |
RAM 3, 4, 5, 6 | Samsung MR16R0828BN1-CK8 800-45 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC800-RDRAM 800-45 |
RAM 7, 8, 9, 10 | Samsung MR16R0828BN1-CN9 1066-32 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC1066-RDRAM 1066-32 |
Grafikkarte 1 | MSI G4Ti4600 |
Serien-Nr. | G4TI4600-VTD0204019549 |
Firmware / Treiber | Detonator 28.32 |
Sonstiges | AGP, 128 MByte DDR-SDRAM |
Grafikkarte 2 | MSI StarForce 822, GeForce3 |
Serien-Nr. | -- |
Firmware | -- |
Sonstiges | AGP, 64 MByte DDR-SDRAM, Detonator 23.11 |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro |
Serien-Nr. | BC0B90904KF |
Firmware | v2.11.0 |
Sonstiges | Rev. C |
Festplatte | Seagate ST336705LW |
Serien-Nr. | |
Firmware | |
Sonstiges | UW-SCSI, 40 GByte |
DVD-ROM | Pioneer DVD-303S-A |
Serien-Nr. | TGT0059423WL |
Firmware | 1.09 |
Sonstiges | SCSI |
Sound-Karte | TerraTec XLerate Pro |
Serien-Nr. | 1293900011590 |
Firmware | --- |
Sonstiges | Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999 |
Netzwerkkarte | Realtek RTL8139B 10/100 Ethernet |
Serien-Nr. | 1562912232546 |
Firmware | -- |
Sonstiges | Rev: 1.2 |
Netzteil | Enermax EG-365P-VE |
Serien-Nr. | |
Firmware | --- |
Sonstiges | 350 W |
Diskettenlaufwerk | TEAC FD-235HF |
Serien-Nr. | E081321 |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Serien-Nr. | G 0064322 4 L28 3 I |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Maus | Logitech M-S35 |
Serien-Nr. | LZA84352020 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 3 Tasten |