Test: PDAs mit Pocket PC 2002

13.09.2002 von JÜRGEN MAUERER 
Seit August 2002 bietet Vobis den preisgünstigen PDA 'Yakumo Alpha' mit dem Microsoft-OS Pocket PC 2002 und Intels 206-MHz-StrongARM-CPU an. Wir haben getestet, wie sich das Schnäppchen im Vergleich mit den etablierten Modellen dieser Klasse schlägt.

Unterschiedliches ist derzeit von den zwei maßgebenden PDA-Fraktionen zu berichten. Während im Palm-OS-Bereich seit Längerem Ruhe herrscht und neue Geräte mit der Version 5.0 des Betriebssystems wohl im Herbst erscheinen werden, hat sich bei den Pocket PCs einiges getan.

Die ersten Geräte mit der 400-MHz-XScale-CPU und Pocket PC 2002 sind gestartet; nach dem HP/Compaq-Merger wird es ab Anfang 2003 die Jornada-Serie von Hewlett-Packard nicht mehr geben, und bei den Pocket PCs mit dem 206-MHz-StrongARM ist seit August 2002 ein Billig-PDA von Vobis mit im Spiel: der Yakumo Alpha. Bei einem empfohlenen Herstellerpreis von 469 Euro ist er um 350 Euro günstiger als etwa der teuerste Cassiopeia E-200G (820 Euro). Der Yakumo liegt jedoch beim Straßenpreis "nur" noch um etwa 100 Euro unter den anderen Testgeräten.

Unser Testfeld bestand bislang aus den PDAs Cassiopeia E-200G von Casio, Compaqs iPaq H3850, dem Jornada 568 von Hewlett-Packard und dem Toshiba Pocket PC e570. Wie der Yakumo Alpha arbeiten sie mit Intels StrongARM-CPU (206 MHz) und dem Microsoft-OS Pocket PC 2002. Unser Test zeigt, wo sich das Vobis-Schnäppchen in die Riege der teureren Modelle einreiht.

In unserem Report Pocket PC 2002 - Wintel auf PDAs lesen Sie, was das neue PDA-Betriebssystem bietet und wie es sich in der Praxis geschlagen hat. Der Laborbericht tecLab-Report beschreibt unsere Testbedingungen im Detail.

Cassiopeia E-200G

Casio hat am Design seines neuen PDAs gefeilt und das Gehäuse im Vergleich zu den bisherigen Modellen schnittiger gemacht. War der E-125G noch 21 Millimeter hoch, sind es beim E-200G nur noch 17,5 Millimeter. Anstatt eines rechteckigen Blocks setzt Casio bei seinem PDA-Flaggschiff jetzt auf eine rundere und elegantere Gehäuseform. Statt drei gibt es jetzt vier Hardware-Tasten, die um den Navigationsknopf herum platziert sind.

An der linken Seite befinden sich ein Rädchen, das ebenfalls der Navigation dient, die Reset- sowie die Ein-/Ausschalt-Taste. Da Letztere sich in einer kleinen Gehäusekerbe befindet, ist sie nicht so leicht zugänglich wie bei den anderen Testgeräten. Der Casio-PDA ist mit 190 Gramm jedoch das Schwergewicht unter den Testgeräten.

Wie der Toshiba Pocket PC e570 bietet der Cassiopeia E-200G je einen Slot für Erweiterungen mit SD-Karten und CompactFlash-Karten vom Typ II. Der Steckplatz für CF-Medien befindet sich auf der oberen Seite des Gehäuses, der Slot für SD-Karten auf der linken. Beim Letzteren hat Casio schlampig gearbeitet. Die kleine Plastik-Schutzklappe lässt sich nur mit Hilfe des Stifts öffnen; beim Schließen sind Vorsicht und Geduld gefragt, da die Klappe nur schwer einrastet und man Angst haben muss, die etwas "windigen" Plastikscharniere zu zerbrechen.

Abstriche sind bei der mitgelieferten Software zu machen. Casio belässt es hier bei bereits durch das Betriebssystem Pocket PC 2002 abgedeckten Programmen.

Quickinfo

Produkt

Cassiopeia E200-G

Hersteller

Casio

Betriebssystem

Pocket PC 2002

Prozessor

206-MHz-StrongARM

Speicher

32 MByte Flash-ROM, 64 MByte RAM

Erweiterung

SD/MMC-Karte; CF II

Preis

820 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Cassiopeia: Display und Ergebnisse

Der Cassiopeia E-200G bezieht seinen Strom über einen Lithium-Ionen-Akku, der sich sowohl direkt über das Netzteil als auch in Verbindung mit dem USB-Cradle laden lässt. Zum Aufladen des Akkus braucht der PDA mit 183 Minuten am längsten im Testfeld. Bei der Akkulaufzeit von 175 Minuten (mit Licht) nimmt der Cassiopeia gleichauf mit dem Yakumo Alpha den dritten Platz ein, beim Test ohne Beleuchtung mit 630 Minuten den zweiten.

Erstaunlich waren die Werte des Cassiopeia beim Programm VO Benchmark. Während bei der CPU- und Speicherleistung alle vier PDAs nahezu identische Werte aufweisen, gibt es bei der Grafik erhebliche Abweichungen. So hat der Cassiopeia beim Zeichnen von Bitmaps und beim Ausfüllen von Rechtecken mit den Farben rot, grün und blau eindeutig die Nase vorn (siehe Kapitel Benchmarks).

Das Display des Casio-PDAs hinterließ insgesamt den besten Eindruck. Mit einer maximalen Helligkeit von 53,7 Cd/m2 liegt der PDA auf dem dritten Platz, die Farben sind fast so kräftig wie beim iPaq H3850, der Kontrast ist sehr gut, der Einblickwinkel ebenfalls. Im Vergleich zu den anderen PDAs spiegelt das Display zudem am wenigsten stark.

Fazit: Trotz des besten Displays und zwei Erweiterungsslots kann der Cassiopeia E-200G nicht vollends überzeugen. Gründe: Akkulaufzeit, Systemleistung bei vollem Speicher und die Schutzklappe für den SD-Karten-Steckplatz sind verbesserungswürdig.

Compaq iPaq H3850

Compaqs iPaq H3850 unterscheidet sich im Design kaum von den iPaqs der 3600er-Serie (noch mit Windows CE 3.0) und dem iPaq H3760, der bereits Pocket PC 2002 nutzt. Größe und Form sind gleich, neu ist lediglich die schwarze Blende an der Oberseite des Geräts. Dahinter verbergen sich unter anderem die Infrarot-Schnittstelle und der Lautsprecher, den Compaq von der Action-Taste nach oben verlegt hat, um die Soundqualität zu verbessern.

Auch der neue Steckplatz für SD/MMC-Karten ist dort zu finden. Der iPaq H3850 besitzt als erster Compaq-PDA diesen von den Palm-PDAs der m500-Serie bekannten Slot. Bisher hatten die iPaqs keinen eigenen Karteneinschub. Für Erweiterungen wie CompactFlash-Karten vom Typ II oder PCMCIA-Karten ist beim iPaq H3850 ein zusätzliches Jacket notwendig. Das ist keine optimale Lösung, da der PDA dadurch klobig wird und nicht mehr in einer Hemdtasche Platz findet.

Der PDA kann auf 32 MByte Flash-ROM und 64 MByte RAM zugreifen. Positiv: Wegen des nicht flüchtigen Flash-Speichers verliert der PDA keine Daten, falls der Akku komplett leergelaufen ist.

Compaq liefert das umfangreichste Paket an Zusatz-Software mit. Dazu gehören die Java-Umgebung Jeode, F-Secure FiloCrypto zum Verschlüsseln von Daten, der Aufgabenmanager iTask zur Verwaltung von Programmen und das so genannte Dashboard zur individuellen Konfiguration des Start-Bildschirms. Damit kann man etwa häufig benötigte Anwendungen direkt vom Heute-Desktop aus starten. Ein Schmankerl ist die auf der CD befindliche Software ViaVoice von IBM, mit der man nach etwas Training wichtige PIM-Funktionen per Sprache steuern kann. Nach dem Kommando "Abschalten!" legt sich der iPaq H3850 aufs Ohr.

Quickinfo

Produkt

Compaq iPaq H3850

Hersteller

Compaq

Betriebssystem

Pocket PC 2002

Prozessor

206-MHz-StrongARM

Speicher

32 MByte Flash-ROM, 64 MByte RAM

Erweiterung

SD/MMC-Karte; CF II und PCMCIA (über Jacket)

Preis

766 Euro

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Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

iPaq: Display und Ergebnisse

Compaq hat beim iPaq H3850 die Kapazität des Lithium-Polymer-Akkus von bislang 950 mAh bei seinen anderen PDAs auf 1400 mAh erhöht. Der Akku lässt sich sowohl direkt über das Netzteil als auch in Verbindung mit dem Kombi-Cradle (serielle Schnittstelle und USB) aufladen. Die Ladezeit betrug bei unserem Test 159 Minuten. Trotz des größeren Akkus kam der iPaq H3850 beim Test mit dem tecSimulator unter Dauerbelastung auf eine Laufzeit von 200 Minuten (mit Beleuchtung) beziehungsweise 570 Minuten (ohne Licht). Damit läuft der iPaq eine Stunde kürzer durch als der Jornada 568.

Für die Synchronisation von 5600 Adressen via USB braucht der PDA wie alle anderen 115 Sekunden. Ein drastischer Unterschied ergibt sich, wenn man den Minirechner über die serielle Schnittstelle an den PC andockt. Dann dauert die Synchronisation der gleichen Datenmenge 510 Sekunden, also mehr als das Vierfache.

Im Unterschied zu den Vorgängern (4056 Farben) stellt das Display des H3850 jetzt bis zu 65.536 Farben (16 Bit Farbtiefe) dar. Der Touchscreen ist selbstreflektierend und nutzt das Umgebungslicht für die Darstellung. Daher kann man vor allem bei Sonnenlicht auf die optionale Display-Beleuchtung verzichten. Das spart Strom.

Im Vergleich zu allen getesteten PDAs bietet das Display die kräftigsten Farben. Bei der Helligkeit (46,4 Cd/m2) bleibt der iPaq allerdings hinter dem Yakumo, Jornada und dem Cassiopeia zurück; die Farbtemperatur beträgt 6410 K. Störend wirken die Leuchtröhren, die seitlich in das Display hineinblenden. Die Display-Fläche des iPaq ist größer als die der übrigen PDAs (58 x 77 Millimeter versus 54 x 72).

Fazit: Der Compaq iPaq H3850 macht insgesamt dank einer sehr guten Systemleistung und des umfangreichsten Software-Pakets den besten Eindruck. Bei der Akkulaufzeit sollte das Unternehmen aber noch nachlegen.

HP Jornada 568

Die beiden HP-PDAs mit Pocket PC 2002 unterscheiden sich lediglich in der Speicherkapazität und im Preis. Der Jornada 565 kostet mit 32 MByte RAM 699 Euro, der getestete Jornada 568 mit 64 MByte RAM 766 Euro. Ansonsten sind die beiden PDAs identisch. Im Vergleich zum Vorgänger Jornada 545, der noch mit Windows CE 3.0 läuft, hat Hewlett-Packard am Aussehen und der Hardware-Ausstattung gefeilt.

Das Gehäuse wirkt jetzt nicht mehr so klobig und kommt nicht mehr im grauen Einerlei. Die Hardware-Tasten befinden sich nicht mehr nebeneinander, sondern sind seitlich am neuen Navigationsknopf unterhalb des Bildschirms angesiedelt. Der Scroll-Button ist zwar etwas klapprig, navigiert aber verlässlich in alle vier Richtungen. Unter dem Knopf befindet sich eine kleine Taste, die im Menü einen Schritt zurückführt. Neu ist auch der etwas schwerfällige Schalter an der Seite des Geräts, der ebenfalls der Navigation dient.

Der PDA kann auf 32 MByte Flash ROM sowie 64 MByte RAM zugreifen, Erweiterungen sind über einen Slot für CompactFlash-Karten vom Typ I möglich. Die Stromversorgung erfolgt beim Jornada 568 über einen Lithium-Polymer-Akku, der sich wie bei Handys austauschen lässt. Hat man einen vollen Ersatz-Akku dabei, braucht man unterwegs kein Netzteil. Der Akku lässt sich sowohl direkt über das Netzteil als auch in Verbindung mit dem USB-Cradle aufladen. Die Ladezeit bei unserem Test betrug 148 Minuten. Für die Synchronisation von 5600 Adressen benötigte der Jornada wie alle anderen PDAs mit USB 115 Sekunden.

Sehen lassen kann sich auch das Software-Paket des HP Jornada 568. Dazu gehören unter anderem ein Bildbetrachter, eine Backup-Software sowie eine Java-Anwendungsumgebung für Entwickler. Hinzu kommen AvantGo, ein VPN-Client sowie das Programm Code Wallet Pro zum Verwalten von geschäftlichen und finanziellen Daten.

Quickinfo

Produkt

HP Jornada 568

Hersteller

Hewlett-Packard

Betriebssystem

Pocket PC 2002

Prozessor

206-MHz-StrongARM

Speicher

32 MByte Flash-ROM, 64 MByte RAM

Erweiterung

CompactFlash Typ I

Preis

766 Euro

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Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Jornada: Display und Ergebnisse

Der wohl gravierendste Unterschied im Vergleich zum Vorgänger Jornada 545 liegt in der Qualität des Displays. Es ist heller, kontrastreicher und stellt bei einer Auflösung von 240 x 320 Pixel (Standard bei Pocket PCs) jetzt bis zu 65.536 Farben dar (16 Bit Farbtiefe). Der Jornada 545 kommt nur auf 4096 Farben. Wie beim Compaq iPaq ist der Touchscreen selbstreflektierend und nutzt das Umgebungslicht für die Darstellung. Daher kann man vor allem bei Sonnenlicht auf die optionale Display-Beleuchtung verzichten. Der besseren Lesbarkeit wegen sollte man diese jedoch in der Regel einschalten.

Die Beleuchtung geht jedoch naturgemäß auf Kosten der Akkulaufzeit. Das Lithium-Polymer-Akku des Jornada 568 hält im Dauerbetrieb beim Test mit dem tecSimulator 255 Minuten (mit Licht) beziehungsweise 670 Minuten (ohne Licht) lang durch und ist damit am ausdauerndsten. Dank der zusätzlichen Backup-Batterie gehen bei leerem Akku die Daten nicht verloren. Negativ: Wir konnten den Laufzeit-Test erst mit dem zweiten Testgerät zu Ende führen, da das eingeschickte erste Exemplar des Jornada 568 beim Test-Durchlauf den Geist aufgab.

In punkto Helligkeit erreicht der Jornada bei unseren Messungen im Labor einen Wert von 54,9 Cd/m2 und liegt damit hinter dem Yakumo Alpha auf dem zweiten Platz. Die Farbtemperatur beträgt 6170 K. Allerdings wirken die Farben weniger kontrastreich und satt als beim iPaq. Zudem spiegelt der Bildschirm etwas stärker. Insgesamt kann sich die Qualität des Displays aber sehen lassen.

Bei der Installation des 2,8 MByte großen CeBIT-Guides 2001 nimmt der HP Jornada den dritten Platz ein. Er benötigt dazu 293 Sekunden. Nach der Installation des CeBIT-Guides lief der Jornada sehr träge.

Fazit: Der HP Jornada 568 hat unter allen Testgeräten die längste Akkulaufzeit, arbeitet aber bei vollem Speicher sehr träge. Erfreulich ist das umfangreiche Software-Paket.

Toshiba Pocket PC e570

Toshiba feiert mit dem Pocket PC e570 seine Premiere auf dem PDA-Markt. Leider merkt man das dem Gerät teilweise auch an, insbesondere beim Display und der Akkulaufzeit. Insgesamt jedoch kann sich Toshibas Erstling durchaus sehen lassen. Der Pocket PC e570 ist mit den Maßen von 125 x 78 x 17,5 Millimetern der kleinste PDA und mit 180 Gramm eines der Leichtgewichte im Testfeld. Daher passt das Gerät ohne Probleme in die Hemdtasche.

Beim Design handelt Toshiba nach dem Motto "Weniger ist mehr". Das gefällige silberne Plastikgehäuse ist sehr schlicht gehalten: Die Hardware-Tasten zum direkten Öffnen der PIM-Anwendungen sind in Linie oberhalb des Navigationsknopfes angeordnet. Letzterer ist sehr gut zu bedienen sowie griffig und eignet sich daher für PDA-Spiele. Der Einschaltknopf befindet sich rechts oben; links oben hat Toshiba eine kleine LED angebracht, die grünes Licht gibt, wenn der Akku vollständig geladen ist. Auf der linken Seite befinden sich die IrDA-Schnittstelle und eine Taste zum Öffnen der Notizbuch-Funktion.

Der PDA kann auf 32 MByte Flash-ROM und 64 MByte RAM zugreifen. Am besten von allen hat das Unternehmen die Erweiterungsfrage gelöst. Die Steckplätze für SD-Karten und CompactFlash-Karten vom Typ II befinden sich beide auf der oberen Gehäuseseite und sind durch eine automatisch schließende Plastikklappe geschützt. Casio, Compaq und HP hingegen füllen ihre Slots mit Plastik-Dummys.

Abstriche sind jedoch bei der mitgelieferten Software zu machen. Toshiba belässt es hier bei bereits durch das Betriebssystem Pocket PC 2002 abgedeckten Programmen.

Quickinfo

Produkt

Toshiba Pocket PC e570

Hersteller

Toshiba

Betriebssystem

Pocket PC 2002

Prozessor

206-MHz-StrongARM

Speicher

32 MByte Flash-ROM, 64 MByte RAM

Erweiterung

SD/MMC-Karte; CF II

Preis

749 Euro

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Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Toshiba: Display und Ergebnisse

Bei seinem ersten PDA setzt Toshiba auf einen Lithium-Ionen-Akku, der sich sowohl direkt über das Netzteil als auch in Verbindung mit dem USB-Cradle laden lässt. Die Ladezeit betrug bei unserem Test 110 Minuten. Schlichtweg nicht zu akzeptieren ist die niedrige Akkulaufzeit von nur 160 Minuten (mit Beleuchtung) oder 425 Minuten (ohne Licht), die sich unter Dauerbelastung mit unserem Messgerät tecSimulator ergab. Der Toshiba-PDA liegt noch hinter dem Yakumo Alpha auf dem letzten Platz.

Auch bei der maximalen Leuchtstärke (44,2 Cd/m2) schneidet der Pocket PC e570 am schlechtesten von allen Testgeräten ab. Durch die niedrigere Farbtemperatur von 4920 K erhält das Display einen leichten, qualitätsmindernden Rotstich. Trotz des besten seitlichen Einblickwinkels hinterließ das Display daher den schlechtesten Eindruck, zumal die Farben am wenigsten kontrastreich wirkten.

Fazit: Der Toshiba-PDA konnte insbesondere bei den Erweiterungsslots und der Systemleistung überzeugen. Beim Display und der Akkulaufzeit muss das Unternehmen aber noch Hausaufgaben machen.

Neu: Yakumo Alpha

Mit 469 Euro ist der Yakumo Alpha derzeit der billigste PDA mit Pocket PC 2002 Farb-Display. Das Design des nur 153 Gramm schweren Geräts ist nüchtern gehalten, der metallisch lackierte Kunststoff des Gehäuses hinterlässt einen soliden Eindruck. Die vier Hardware-Tasten zum direkten Öffnen der PIM-Anwendungen sind linienförmig unterhalb des Displays angeordnet; auf den praktischen Wippschalter zum Navigieren in vier Richtungen hat der Hersteller allerdings unverständlicherweise verzichtet. Als Ausgleich besitzt der Yakumo an der linken Gehäuseseite ein Jog-Dial-Rädchen zur Navigation. Pfiffig ist der Teleskop-Stift für den Touchscreen, der zusammengeschoben nur 6,3 Zentimeter lang ist und im ausgefahrenen Zustand 11,2 Zentimeter misst.

Trotz des günstigen Preises hat Yakumo beim Alpha nicht an der Ausstattung gespart. Der StrongARM-Prozessor mit 206 MHz kann wie bei den anderen Geräten auf 64 MByte RAM und 32 MByte ROM zugreifen. Das Gerät hat serienmäßig einen Slot für SD-Karten und lässt sich über einen mitgelieferten Adapter mit Compact-Flash-Karten vom Typ II (auch Microdrive) erweitern. Bei Bedarf lässt sich dieser über einen Bajonettverschluss an der Rückseite des Yakumo aufstecken. An der linken Gehäuseseite befindet sich noch ein Aufnahmeknopf für Sprachmemos; diese werden allerdings stark verzerrt wiedergegeben.

Neben der Pocket-PC-2002-üblichen Software liefert der Hersteller auch einen Citrix ICA-Client mit. Bei den ersten ausgelieferten Geräten wie auch bei unserem Testmuster hat Yakumo es allerdings versäumt, den CD-Code für Outlook 2002 beizulegen. Outlook ist damit nicht nutzbar. Der Hersteller liefert betroffenen Nutzern auf Anfrage jedoch den CD-Key nach.

Quickinfo

Produkt

Yakumo Alpha

Hersteller

Yakumo

Betriebssystem

Pocket PC 2002

Prozessor

206-MHz-StrongARM

Speicher

32 MByte Flash-ROM, 64 MByte RAM

Erweiterung

SD/MMC-Karte; CF II (Adapter)

Preis

469 Euro

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Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Neu: Yakumo: Display und Ergebnisse

Trotz des niedrigen Preises besitzt der Yakumo wie die anderen Pocket PCs ein Display mit 16 Bit Farbtiefe, das bei einer Auflösung von 240 x 320 Pixel bis zu 65.536 Farben darstellt. Bei der maximalen Leuchtstärke (65 Cd/m2) und der Farbtemperatur (9200 K) liegt der PDA im Testfeld sogar an der Spitze, auch der Farbkontrast kann durchaus überzeugen. Die guten Werte des selbstreflektierenden Displays werden aber durch die sehr starke Spiegelung relativiert.

Der Datenaustausch mit dem PC erfolgt beim Yakumo via USB entweder über das Cradle oder ein ebenfalls mitgeliefertes einfaches Verbindungskabel. Das Laden des Lithium-Ionen-Akkus und des zusätzlich eingebauten Zweitakkus erfolgt über eine Buchse der jeweiligen Verbindungskabel, an die das Netzteil angeschlossen wird. Leider hat Yakumo es versäumt, den USB-Port auch als Stromquelle einzusetzen. Die Ladezeit betrug bei unserem Test 122 Minuten.

Abstriche sind allerdings bei der Akkulaufzeit zu machen. Beim Test mit dem tecSimulator erreichte der Yakumo mit voller Beleuchtung nur einen Wert von 175 Minuten, ohne Licht lief er 516 Minuten. Damit liegt er auf dem vorletzten Platz. Schlechter ist nur der Toshiba Pocket PC e570, dessen Laufzeiten schlichtweg inakzeptabel sind.

Bei der Systemleistung ergab die Messung mit dem Programm VO Benchmark im Vergleich zu den anderen Testgeräten keine relevanten Abweichungen. Bei der Installation des 2,8 MByte großen CeBIT-Guide liegt der Yakumo jedoch mit 338 Sekunden abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Fazit: Der Yakumo Alpha überzeugt durch sein Display und vor allem den günstigen Preis. Wegen der kurzen Akkulaufzeit und der schlechtesten Systemleistung ist das Gerät aber nicht die erste Wahl.

Update: Fazit

Wegen der Vorgaben von Microsoft sind die getesteten PDAs mit Pocket PC 2002 in Menüführung und Hardware-Ausstattung nahezu identisch. Unterschiede gibt es aber bei Akkulaufzeit, Display-Qualität und Erweiterungsslots.

Doch auch hier hat keiner der PDAs in allen Punkten die Nase vorn. Der Cassiopeia E-200G hat zwar das um Nuancen bessere Display und zwei Erweiterungsslots (SD, CF II), jedoch mit voller Beleuchtung nur eine durchschnittliche Akkulaufzeit. Bei vollem Speicher lief das System wie beim Jornada etwas träge. Auch die Software-Ausstattung lässt zu wünschen übrig. Letzteres gilt auch für den Toshiba Pocket PC e570, der zudem die geringste Ausdauer (Lithium-Ionen-Akku) besitzt und im Display einen leichten Rotstich aufweist. Dafür aber hat Toshiba die Erweiterungsfrage (SD, CF II) am besten gelöst.

Der Compaq iPaq H3850 (SD) und der HP Jornada 568 (CF I) wiederum haben nur einen Slot für Erweiterungen, liegen beim Display knapp hinter dem Cassiopeia, halten aber dank eines Lithium-Polymer-Akkus bei voller Beleuchtung am längsten durch. Für den Jornada spricht die höchste Ausdauer, während der Compaq-PDA das umfangreichste Software-Paket bietet und insgesamt das schnellste System hat. Der Yakumo Alpha wiederum überzeugt durch das hellste Display, hat aber die zweitniedrigste Akkulaufzeit und die schlechteste Systemleistung.

Letztendlich kommt es also darauf an, worauf der Anwender Wert legt und wie viel Geld er ausgeben will. Und hier hat der Yakumo den größten Vorteil. Mit 469 Euro ist er beim Straßenpreis um rund 100 Euro günstiger als die Geräte von Toshiba, HP und Compaq.

Entscheidet man sich grundsätzlich für einen Farb-PDA, sind die Pocket PCs wegen ihrer besseren Multimedia-Fähigkeiten und CPUs den bereits getesteten Farb-PDAs mit Palm OS eindeutig vorzuziehen. Nutzt man seinen mobilen Begleiter primär für PIM-Anwendungen, reicht auch ein Palm-OS-Gerät mit monochromem Display aus. Gründe: Längere Laufzeit, mehr Zusatz-Software und bessere PIM-Funktionen. (jma)

Update: Benchmarks

Die Performance der PDAs mit Pocket PC 2002 bewerten wir mit dem Freeware-Programm VO Benchmark 2.0 von Virtual Office Systems für StrongARM-Prozessoren. Die Software lässt farbige geometrische Figuren sowie Text in definierter Reihenfolge auf dem PDA-Display ablaufen und bestimmt dadurch die Leistung der CPU, der Grafik- und Video-Treiber sowie des internen Speichers.

Bei der CPU und beim Speicher sind über Benchmark 2.0 keine Unterschiede festzustellen; alle PDAs erreichten zum Beispiel bei der Fließkomma-Berechnung einen Wert von 8.04 oder bei der Zuweisung von freiem Speicherplatz einen Wert von 8.70. Zusätzlich messen wir die Zeit, die die PDAs für die Installation einer 2,8 MByte großen Datenbank benötigen. Hier ergaben sich ebenso wie bei der Grafikleistung interessante Abweichungen.

Die PDAs sind in den Balkendiagrammen nach Performance geordnet. Einen vergleichenden Überblick über alle Daten und Ergebnisse erhalten Sie in der tecDaten-Tabelle.

Akkulaufzeit

Die Laufzeit der PDAs ermitteln wir mit dem eigens angefertigten Messgerät TecSimulator. Dieser simuliert die Tastatureingaben eines Anwenders und sorgt dafür, dass der PDA ununterbrochen läuft. Schaltet sich der Proband auf Grund niedriger Akkuleistung ab, registriert der TecSimulator die bis dahin erfolgten Tastatureingaben. Da diese im Sekundentakt erfolgen, lässt sich so die Laufzeit des PDAs sekundengenau ermitteln. Wir haben den Test sowohl mit maximaler Display-Beleuchtung als auch ohne Beleuchtung durchgeführt. In der dritten Abbildung finden Sie die Helligkeitswerte.

Das erste und zweite Diagramm zeigen die Testgeräte geordnet nach ihrer Akkulaufzeit.

Ladedauer

Die Ladezeit der Akkus bestimmen wir mit einem kalibrierten Messgerät bei ausgeschalteten Testkandidaten. Dabei erfasst das Messgerät die Leistungsaufnahme der Ladestation über die Zeit.

Im folgenden Diagramm sehen Sie die PDAs geordnet nach der Akku-Ladedauer.