In Arbeitsgruppen bis zu zehn Benutzern soll das MC561dn laut OKI idealerweise zum Einsatz kommen. Das Multifunktionsgerät basiert auf einem LED-Druckwerk, wie es auch beispielsweise in der C500-Serie des Herstellers arbeitet (siehe auch Test: OKI C530dn - kompakter LED-Farbdrucker). Zu den Besonderheiten des Gerätes gehört, dass neben dem Duplex-Druck auch die Scan-Einheit das beidseitige Verarbeiten von Medien beherrscht. Das ist in diesem Klassement im Sub-1000-Euro-Segment für kleine Arbeitsgruppen bislang noch eher die Ausnahme.
Ausstattung
Ausstattung: Beim OKI MC561dn handelt es sich um ein klassisches 4-in-1-Multifunktionsgerät, das sich aufs Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen versteht. Das LED-Druckwerk des MC561dn ist mit einer nominellen Seitenleistung von 26 Seiten pro Minute in Farbe oder deren 30 pro Minuten in Schwarz-Weiß spezifiziert. Das Druckwerk erlaubt Auflösungen von 1200 x 600 sowie 600 x 600 dpi und bietet darüber hinaus einen ProQ2400-Multi-Level-Qualitätsmodus. Der Druckcontroller versteht sich auf PCL 6 und kann auch mit Postscript-Daten umgehen.
Lokal lässt sich das Gerät per USB anbinden, die Integration ins Netzwerk erfolgt über den serienmäßigen Print-Server. An der Frontseite befindet sich zudem ein USB-Host-Port, von dem aus man drucken oder auf den man scannen kann.
Die serienmäßige Papierkassette bietet ein Fassungsvermögen von 250 Blatt, die Mehrzweckzufuhr nimmt bis zu 100 Blatt auf. Als Option (284 Euro) ist eine zusätzliche Papierkassette mit einer Kapazität für 530 Blatt erhältlich. Das Gerät ist serienmäßig mit einer integrierten Duplex-Einheit für den automatischen beidseitigen Druck ausgerüstet. In Sachen Medien zeigt es sich relativ flexibel. Die Papierkassette erlaubt Grammaturen bis zu 176 g/qm (im Duplex-Betrieb maximal 90 g/qm). Aus der Mehrzweckzufuhr dürfen es auch schon mal stärkere Medien mit bis zu 220 g/qm sein. Wie man das von dem einen oder anderen OKI-Gerät bereits kennt, verarbeitet auch das MC561dn Bannerpapier mit bis zu 1,2 m Länge. Der artverwandte Farbdrucker C530dn bringt es allerdings bereits auf 1,32 m maximale Medienlänge. Der automatische Vorlageneinzug beherrscht das beidseitige Einlesen und kann bis zu 50 Blatt aufnehmen.
Die Scan-Funktion unterstützt als Ziele unter anderem FTP- oder Netzwerk-Verzeichnisse sowie besagten USB-Host-Port. Das übliche Scan-to-E-Mail beherrscht das Gerät gleichfalls, LDAP wird unterstützt, alternativ lassen sich 100 E-Mail-Adressen hinterlegen. Die Faxeinheit unterstützt die Faxweiterleitung an Fax, E-Mail oder Server zur automatischen Weiterverarbeitung.
Das MC561dn kann um eine SDHC-Karte mit einer Kapazität von bis zu 16 GByte erweitert werden. Wird eine entsprechende Karte verwendet, stehen zusätzliche Sicherheitsfunktionen zur Verfügung, wie etwa das sichere Ablegen oder Löschen von Druckdaten.
Was man alles vor dem Kauf eines Ausgabegerätes beachten sollte, verrät Ihnen der Beitrag Ratgeber: Drucker und Multifunktionsgeräte richtig auswählen und einsetzen. Wenn Ihnen Sicherheit wirklich am Herzen liegt, sollten Sie Drucker und Multifunktionsgeräte bei Ihrer Security-Strategie nicht außen vor lassen. Warum das so ist, erklärt der Artikel Sicherheitslücke Drucker.
Installation und Bedienung
Installation: Wer sich in der Setup-Routine für die benutzerdefinierte Installation entscheidet, darf darüber befinden, welche Treiber (PCL, Fax, Postscript) auf das System gelangen. Bei Standardinstallation arbeitet das Gerät mit dem PCL-Treiber; das dürfte für die gängigen Windows-Umgebungen die beste Lösung sein.
Zum Lieferumfang gehört bei OKI nach wie vor ein gesondertes Tool, mit dessen Hilfe sich die IP-Adresse des Gerätes schnell ändern lässt. Das ist im Zweifelsfall recht hilfreich, könnte aber auch in der allgemeinen Setup-Routine untergebracht werden. Die Sprache des Displays oder vielmehr die Anzeigesprache des Displays wird ebenfalls per gesondertem Utility geändert.
Alle weiterführenden Einstellungen nehmen Administratoren am einfachsten über den integrierten Webserver vor. Lobenswert: Es sind nicht alle Protokolle serienmäßig aktiviert, sondern nur das Basis-Set; alles andere muss aktiv eingeschaltet werden.
Die Verbrauchsmaterialien sollten sich nach einem Blick in die Anleitung auch von nicht geschultem Personal einsetzen beziehungsweise wechseln lassen.
Bedienung: Das eigentliche Bedienfeld ist trotz zahlreicher Tasten recht übersichtlich, die vier Basisfunktionen lassen sich über vier Tasten links neben dem Display abrufen. Farb- und S/W-Aufträge werden durch unterschiedliche Tasten ausgelöst. Das dürfte bei vielen Anwendern inzwischen Routine sein.
Das MC561dn verfügt über eine sogenannte Job-Macro-Funktion, das heißt: Wiederkehrende Arbeitsabläufe lassen sich hinterlegen und wieder abrufen. Wenn beispielsweise Dokumente häufiger beidseitig erfasst und an einen bestimmten Empfänger per E-Mail gehen sollen, kann man das abspeichern und den Vorgang wieder abrufen. Das ist angesichts der Vielfältigkeit der Funktionen und der Menüstruktur eine löbliche Funktion. Allerdings könnte das Abrufen der abgespeicherten "Makros" etwas direkter vonstatten gehen, denn es sind doch einige Tasten zu betätigen, bis der Auftrag abgearbeitet wird.
Etwas gewöhnungsbedürftig: Wer von einem Client aus scannen möchte, muss diesen "Remote-Scan" am Multifunktionsgerät aktiv per Taste bestätigen. Der PCL-Treiber der Druckeinheit bietet alle gängigen Funktionen und bildet diese recht übersichtlich über drei Registerkarten verteilt ab. Löblich: Bevorzugte Treibereinstellungen kann man unter eigenem Namen abspeichern und schnell wieder abrufen.
Druckkosten und Garantie
Druckkosten: OKI bietet für das MC561dn Tonereinheiten in unterschiedlichen Kapazitäten an. So sind die Standardeinheiten für eine Reichweite von 3500 Seiten (Schwarz, 58 Euro) beziehungsweise 2000 Seiten (CMY, je 79 Euro) ausgelegt. Darüber hinaus sind Einheiten lieferbar, die je Farbe 5000 Seiten (Schwarz: 72 Euro; CMY: je 155 Euro) überstehen sollen. Ab Werk ist das Multifunktionsgerät mit Einheiten bestückt, die laut Herstellerangaben 2000 Seiten stemmen.
Wie üblich, lässt sich über die unterschiedlichen Tonereinheiten Einfluss auf die Druckkosten nehmen. Wer beim S/W-Druck auf die kleineren Einheiten setzt, landet bei einem Seitenpreis von um die 1,7 Cent - das ist befriedigend. Mit der größeren Kapazität (5000 Seiten) senkt sich der Seitenpreis auf 1,5 Cent. Bei den Farbseiten bewegt man sich je nach Verbrauchsmaterial in der Größenordnung zwischen 11 und 14 Cent pro Seite.
Das verfügbar kombinierte Bildtrommel-Kit wird nach 20.000 Seiten fällig und kostet rund 122 Euro. Heizungseinheit und Transportband stehen nach 60.000 Seiten zum Tausch an und schlagen mit je rund 62 Euro zu Buche.
Garantie: In der offiziellen OKI-Preisliste steht das MC561dn in der beschriebenen Ausstattung mit einem Preis von 922 Euro. Das verfügbare Zubehör beschränkt sich auf die erwähnte Papierkassette, spezielle SDHC-Karten für die Sicherheitsfunktionen sowie Speichererweiterungen.
Im Preis enthalten ist eine dreijährige Garantie. Um in deren Genuss zu kommen, muss sich der Kunde bis zu 30 Tage nach dem Kauf online bei OKI registrieren. Ohne Registrierung fällt er auf die gesetzliche zweijährige Gewährleistungsfrist zurück und hat nur Anspruch auf einen Bring-in-Service. Die dreijährige Garantie beinhaltet bei OKI einen Vor-Ort- sowie einen Next-Day-Service. Vor-Ort bedeutet: Wenn ein Fehler nicht telefonisch behoben werden kann, erscheint ein Techniker beim Kunden. "Next Day" steht dafür, dass die Reparatur oder der Austausch des Gerätes am nächsten Arbeitstag erfolgt, wenn die Störung bis 12.00 Uhr bei der Hotline gemeldet wird.
Leistung und Qualität
Leistung: Der Aufforderung, monochromen Text zu reproduzieren, kam das MC561dn im Test mit gut 24 Seiten pro Minute nach. Soll der Inhalt beidseitig ausgegeben werden, sinkt die Ausgabegeschwindigkeit auf knapp 14 Seiten pro Minute. Die erste Textseite lag im Test nach zwölf Sekunden vor. Das ist ein akzeptabler Wert und liegt nur knapp über der Werksangabe.
Die von Anwendern gefühlte Ausgabegeschwindigkeit wird meist durch die für die erste Seite aus dem Energiesparmodus benötige Zeit beeinflusst. Hier addieren sich noch rund 20 Sekunden hinzu, damit bleibt das MC561dn bei rund einer halben Minute. Und das ist für dieses Leistungssegment ein durchaus befriedigendes Ergebnis - deutliche höhere Werte sind keine Ausnahme.
Farbigen Text gibt unser Testgerät mit etwas über 21 Seiten pro Minute aus. Geräte dieses Klassements bekommen es auch schon mal mit größeren Dokumenten zu tun. Im Test verwenden wir unter anderem ein rund 200 Seiten starkes PDF in Form eines TecChannel-Compacts. Dabei arbeitet sich das MC561dn deutlich näher an seine nominellen Leistungswerte heran und erreicht gut 24 Seiten/Minute bei der Farbwiedergabe und über 28 Seiten/Minute im S/W-Betrieb. Wer mit derlei großen Druckjobs umgehen muss, sollte die Papierablage im Auge behalten. Auch wenn diese nominell bis zu 150 Blatt aufnimmt, empfiehlt sich eine vorherige Zwischenleerung.
Im Kopierbetrieb erreichte das Multifunktionsgerät im Test gut zwölf Seiten pro Minute bei Farbkopien und 15 Seiten/Minute bei einer S/W-Vorlage. Wer öfter farbige PowerPoint-Dateien zu Papier bringen muss, kennt die Herausforderung für Drucker und Controller. Mit deutlich über neun Seiten pro Minute schlägt sich das MC561dn hier sehr gut.
Qualität: Das Herumspielen an den Qualitätseinstellungen gehört ja meist nicht zu den Gewohnheiten von Büroanwendern. In Sachen Schriftbild wäre es beim OKI MC561dn auch vertane Zeit, denn das Gerät produziert in allen Qualitätsmodi ein sehr sauberes Schriftbild. Das gilt auch für den Tonersparmodus, sofern Anwender diesen im Treiber aufspüren können.
Dank des LED-Druckwerks des MC561dn kann man sehr ordentliche Farbausdrucke anfertigen. Wer qualitativ hochwertige Ausdrucke weitergeben will, sollte allerdings den besten Qualitätsmodus bemühen (ProQ2400). Je nach Motiv wirken die Resultate dann noch etwas natürlicher. Ein Raster ist kaum erkennbar, und je nach verwendetem Medium lassen sich sehr gute Farbergebnisse erzielen.
Fazit
Wenn man nicht gerade ein Grüppchen ausgewiesener Vieldrucker zusammenstellt, bringt das MC561dn für kleinere Arbeitsgruppen bis zehn Anwender großzügige Leistungsreserven mit. In Sachen Leistung und Ausgabequalität kann das Gerät punkten. Das gilt ebenso für die Ausstattung: Wer sich einmal an Duplex-Scan- und -Druck gewöhnt hat, wird dies nicht mehr missen möchtn. Beidseitiges Kopieren oder Erfassen als PDF-Dokument funktioniert so sehr komfortabel.
Daher verdient das Gerät auch in Sachen Funktionalität gute Noten. Allerdings ereilt das MC561 das Dilemma vieler zur Verfügung stehender Möglichkeiten: Komplexe Aufgaben erfordern sehr viele Menüschritte. Zwar lassen sich Arbeitsabläufe über die Makro-Funktion abspeichern, eine noch direktere Abrufbarkeit wäre aber wünschenswert. (mje)
Produktdaten und Ergebnisse
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die technischen Daten sowie die Testergebnisse für das OKI MC561dn.
Geschwindigkeit A4 |
30 Seiten SW / 26 Seiten Farbe |
Max. Druckauflösung |
600 x 600 dpi, 1200 x 600 dpi, ProQ2400 Multi-Level-Technologie |
Auflösung Kopierer |
600 x 600 dpi |
Scan-Auflösung |
optische Auflösung 1200 x 1200 dpi |
inst. / max. Speicher |
256 / 768 MByte, Erweiterungen über SDHC-Card |
Anschlüsse |
USB 2.0, USB-Host, 10/100-TX-Ethernet, |
Emulationen |
PCL 6, Postscript 3 |
Papiervorrat Kassette |
250 Blatt |
Papiervorrat Mehrzweckfach |
100 Blatt |
Maximaler Papiervorrat mit Optionen |
880 Blatt |
Kapazität Dokumentenzufuhr Scanner/Kopierer |
50 Blatt |
Papierausgabe |
150 / 100 Blatt (face down / face up) |
Papierformate Kassette |
A4, A5, A6, B5 |
Papiergewicht Kassette |
64 bis 176 g/qm |
Papiergewicht Einzelblatteinzug |
64 bis 220 g/qm |
Fax: Sende- und Empfangsspeicher |
zirka 200 Seiten (4 MByte) |
Fax: Zielwahlspeicher |
16 Direktwahltasten (2 x 8) |
Abmessungen (H x B x T) |
444 x 427 x 509 mm |
Gewicht |
29 kg |
Listenpreis |
922 Euro |
Geschwindigkeit A4 Text |
24,0 Seiten/Min. S/W / 21,1 Seiten/Min. Farbe |
Geschwindigkeit A4 PDF |
28,1 Seiten/Min. S/W / 24,6 Seiten/Min. Farbe |
Geschwindigkeit A4 PowerPoint |
9,6 Seiten/Min. (Farbe) |
Geschwindigkeit Foto (9 x 13) |
4,6 Seiten/Min. (Farbe) |
Druck der ersten Seite A4, Bereit |
12 Sekunden |
Druck der ersten Seite A4, Stand-by |
33 Sekunden |
Leistungsaufnahme (aus / Stand-by / Bereit) |
0 / 17 Watt / 22 Watt |