Produktdaten: Die Vertex 2 Series positioniert OCZ nicht nur als Solid State Disk mit sehr hohen Transferraten, sondern weist besonders auf die hohen möglichen IOPS hin. Vor allem in Enterprise-Anwendungen wie Datenbankzugriffen, Web- oder Fileservern sind möglichst hohe IOPS von Vorteil.
Für die entsprechende Performance soll bei der Vertex 2 der SandForce 1200 Controller in Zusammenhang mit der Max IOPS Firmware sorgen. Der SF1200 steuert bei unserem getesteten 120-GByte-Modell insgesamt 16 MLC-NANDs vom Typ Intel 29F64G08CAMD8 an. OCZ unterscheidet bei der Vertex 2 noch zwischen der normalen SSD und der Vertex 2 Extended. Die Extended-Modelle verfügen bei gleicher Chip-Ausstattung über etwas mehr Kapazität. Entsprechend verfügen die Extended-SSDs über weniger Over-Provisioning (OP). Durch OP werden im Hintergrund die Zellen ausgetauscht, so dass sich die Lebensdauer der SSD bei Schreibvorgängen erhöht. Wer Szenarien mit sehr vielen Schreibvorgängen nutzt, sollte somit lieber zur normalen Vertex 2 greifen.
Der SandForce-Controller verzichtet auf einen extra Cache-Baustein und geht einen anderen Weg um trotzdem eine sehr hohe Schreibleistung in der Praxis zu erzielen. Mit der Technologie "DuraWrite" fasst der Schreibalgorithmus im Prinzip die zu schreibenden Daten zusammen und komprimiert sie vor dem Schreibvorgang. Laut SandForce soll dies die Anzahl der Schreibvorgänge im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Controllern um mehr als die Hälfte reduzieren. Ein zusätzlicher externer Cache-Bausstein zum Puffern der Daten ist beim SandForce-Controller nicht mehr nötig, wie der Hersteller angibt. Ganz ohne Cache kommt jedoch auch der SF-1200 nicht zurecht. Der Controller besitzt intern bereits einen wenige Megabyte großen Datenpuffer - genaue Angaben zur Größe macht SandForce nicht.
Neben "DuraWrite" verbessern laut SandForce noch andere Maßnahmen die Schreibleistung. So soll der Controller der Vertex 2 die Schreibvorgänge auf Redundanzen überprüfen und optimieren, sowie intelligenter auf die einzelnen Flash-Zellen verteilen. Die Lebensdauer der einzelnen Flashzellen soll sich dadurch um das Achtfache erhöhen, die Gesamtlebensdauer einer SSD steige damit enorm. OCZ spezifiziert die Vertex 2 sowie auch die Extended-Modelle mit einer sehr hohen MTBF von 2.000.000 Stunden. Dies entspricht dem Wert der SLC-NAND basierenden Enterprise-SSD Intel X25-E.
Die OCZ Vertex 2 Extended mit 120 GByte Kapazität gibt bei typischen Online-Händlern für zirka 280 Euro. Für die 60-GByte-Variante ist für zirka 140 Euro verfügbar. Das Topmodell mit 480 GByte kostet zirka 1600 Euro (Stand Preise: 25.08.10).
Benchmarks
Geschwindigkeit: Bei unseren Performance-Tests erreicht die OCZ Vertex 2 eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 257 MByte/s. Im Minimum sinkt die Leserate auf immer noch sehr hohe 240 MByte/s ab, durchschnittlich hält die SSD sehr gute 251 MByte/s aufrecht. Beim sequenziellen Schreiben liegt der durchschnittliche Wert bei 172 MByte/s.
Während diese sequenziellen Transferraten auch viele Konkurrenzmodelle erreichen, trumpft die OCZ Vertex 2 - zusammen mit ebenfalls SandForce-basierenden Solidata K8 - bei unseren Praxistests auf. Sowohl beim Lesen (158 MByte/s), Schreiben (186 MByte/s) und Kopieren (166 MByte/s) von Dateien unterschiedlicher Größe arbeitet die Vertex 2 (und die K8) deutlich schneller als die Konkurrenz. Selbst gegenüber der Enterprise-SSD Intel X25-E mit SLC-NANDs ist die Vertex 2 zirka 18 bis 22 Prozent flinker unterwegs.
Die guten Praxisergebnisse beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien spiegeln sich auch in den Anwendungstests wieder. PCMark Vantage hievt die OCZ Vertex 2 in den Szenarien Windows Defender, Starten von Vista und Videobearbeitung mit Movie Maker wieder auf Topplätze. Die Vertex 2 konkurriert nur wieder mit der ebenfalls SandForce-basierenden Solidata K8.
Bei den für professionelle Enterprise-Anwendungen wichtigen IOPS glänzt die OCZ Vertex 2 mit sehr guten Ergebnissen. Die Benchmark-Suite IOMeter entlockt der SSD bei 100 Prozent zufälligen Lesen mit 4 KByte Blöcken und Queue Depth 32 eine Rate von 21.882 IOPS. Damit liefert die Vertex 2 einen dreimal höheren Durchsatz als die Intel X25-E. Beim entsprechenden Schreibtest führt die Vertex 2 mit 13.812 IOPS ebenfalls weit vor der Konkurrenz. Auch in den Szenarien Databaseserver, Webserver, Fileserver und Streamingserver liefert die OCZ Vertex 2 zusammen mit der Solidata K8 eine in unserem Vergleichsfeld konkurrenzlose Performance.
Fazit & Daten
Die OCZ Vertex 2 überzeugt in unseren Tests ohne Ausnahme. Sowohl bei den sequenziellen Transferaten als auch den Praxis-Benchmarks beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien erreicht die SSD Topwerte. Auch bei den Anwendungstests gibt es keinen Ausrutscher. Und die hohen IOPS beim den professionellen IOMeter-Szenarien runden den sehr guten Gesamteindruck der OCZ Vertex 2 ab.
Der verwendete SandForce 1200 Controller sorgt für diese überzeugende Leistung. Zusammen mit der Solidata K8, die ebenfalls auf einen SandForce-Controller setzt, werden Transferraten bei den Praxistests erreicht, die bis zu 22 Prozent höher sind als bei der sehr teuren Enterprise-SSD Intel X25-E Extreme. Insbesondere empfiehlt sich die Vertex 2 durch die hohen IOPS auch für Enterprise-Szenarien. Allerdings sollte dann nicht zu einem Modell "Extended" gegriffen werden, weil hier weniger Ersatzzellen vorhanden sind.
Der Preis der OCZ Vertex 2 geht angesichts der gebotenen sehr hohen Performance im Vergleich zu anderen MLC-NAND-basierenden kapazitätsähnlichen SSDs in Ordnung. Etwas verwirrend bei der Vertex 2 Series ist die nochmalige Unterteilung in "normale" Versionen und Extended (E) Modelle. Achten Sie beim Kauf auf die genaue Modellnummer. Normale Vertex 2 haben die Bezeichnungen OCZSSD2-2VTXxxxG, die Extended-Modelle sind durch OCZSSD2-2VTXExxxG gekennzeichnet.
Alle SSD-Einzeltests haben wir auf unserer Übersichtsseite für Solid State Disks zusammengestellt. Was Sie bei SSDs beachten müssen, haben wir in unserer SSD-Kaufberatung zusammengefasst. (cvi)
Produkt | Vertex 2 Extended OCZSSD2-2VTXE120G |
---|---|
Hersteller | |
Kapazität | 120 GByte |
Technologie | MLC NAND |
Cache / Puffer | Interner Cache im Controller SF-1200 - keine Größenangabe vom Hersteller |
Interface | SATA II |
Leistung Leerlauf | 0,5 Watt |
Leistung Zugriff | 2 Watt |
Temperaturbereich - Aus | -45 bis 85° C |
Temperaturbereich - Betrieb | 0 bis +70° C |
Fehlerrate | -- |
MTBF | 2.000.000 Std. |
Schock - Aus | 1500 G / 0,5 ms |
Schock - Betrieb | 1500 G / 0,5 ms |
Formfaktor | 2,5 Zoll |
Gewicht | 77 Gramm |
Preis (Stand: 25.08.10) | 280 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die SSDs dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite. Welche IOPS die SSDs in Enterprise-Szenarien liefern, messen wir mit IOMeter.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.
IOMeter: IOMeter ist ein Tool zur Analyse des I/O-Subsystems. Das Benchmark-Tool erfasst die I/O-Transfers pro Sekunde und die Transferrate in MByte/s. Die IOmeter-Anwendung umfasst zwei Komponenten: die Controller-Iometer-GUI und die ausführbare Dynamo-Datei zur Arbeitlastgenerierung. Beide Komponenten können auch über die Befehlszeile ausgeführt werden. Innerhalb des Controllers haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Verwendungsmuster zu testen. Wir verwenden vordefinierte Workloads zur Simulation von Random Read, Random Write, Webserver, Databaseserver, Fileserver und Streamingserver. Jeder Test läuft 30 Minuten auf den SSDs. Vor den Tests führt IOMeter ein Preconditioning zum Vorbereiten der Laufwerke durch.